Duisburger Großprojekte: Fragen an die Gebag – steigende Zinsen – fehlende Fachkräfte – hohe Materialpreise

Die Stadtfest-Macher jubeln derzeit wie toll besucht die Innenstadt war. Tja, bei schönem Wetter und freiem Eintritt plus einer gewissen Grundfrequenz an Passanten dürfte das kein sonderlich grosses Problem gewesen sein. Und besondere Alternativen gab es parallel wohl auch nicht. Ausser vllt. in den Tagesstunden ins Freibad zu gehen. Dort gab es dann allerdings weniger Musik. Achja, und die Leute waren Corona-bedingt ausgehungert was Events angeht. Insofern alles suppi, ich will nicht meckern.

Seit gestern sieht die City allerdings wieder so trostlos aus wie vorher und wird es auch bleiben – meine Meinung. Einzige farbenfrohe Abwechslung sind die Blumenampeln, in diesem Jahr besonders üppig, die, wie wir nun erfahren durften aufwendig von einer Firma aus Holland regelmässig gewässert werden.

DuisburgistebenECHTwasauchimmer.

Soweit ein wenig Textgeplänkel zum Warmwerden. Viel ernster dürfte es bei dem Thema Großprojekte sein und werden. Gemeint sind vor allem 6-Seen-Wedau, Duisburger Dünen(an den Namen gewöhne ich mich nie) und das Mercatorviertel. Ich hatte in den letzten Wochen bereits versucht dazu mehr zu erfahren, doch Fehlanzeige. Nun haben sich die Bedingungen für diese Bauvorhaben rasant verschärft. Die EZB hat den Leitzinssatz angehoben oder wird es tun, die Banken ziehen nach und verschärfen ihre Bedingungen für Geldvergaben sprich Kredite, Hypotheken, Darlehen usw. usf. Ein Nebeneffekt, die Negativzinsen oder Gebühren auf Guthaben dürften verschwinden, die Sparkasse hat es heute angekündigt. Nur, die Inflation dürfte diese Vorteile ev. erstmal wieder „auffressen“.

Was die Bauprojekte angeht so machen vor allem drei Umstände die Vermarktung viel komplizierter als in den Tagen in denen die Projekte ehemals angekündigt und hochgejubelt wurden.

steigende Zinsen – fehlende Fachkräfte – hohe Materialpreise

Zum Mercatorviertel gab es in den letzten Tagen eine Meldung, dass endlich weitere Baufelder an weitere Investoren vergeben werden, in diesem Fall an die Family Office Invest-Gesellschaft von Torsten Toeller (Mercator One, fressnapf) namens Devario – man korrigiere mich wenn ich hier was Falsches verkündet habe. Soweit ich weiß sitzt die Firma übrigens in Monheim. Grüsse.

Was die beiden anderen Projekte angeht so herrscht absolute Ruhe – vor dem Ansturm? Kann ich mir nicht vorstellen. So wurde z.B. die Weiterentwicklung des Nahverkehrszentrum in Wedau verschoben und bisher sind nur zwei mickrige Investoren verkündet worden.

Was in puncto Duisburger Dünen passiert, dürfte in weiter Ferne liegen.

Es ist also Zeit die Gebag bzw. Gebag FE mal zu fragen wie es um die Prestigeprojekte steht und wie die Finanzlage ist. Beide Gelände haben schließlich viel zu viel Geld gekostet was sich die Gebag größtenteils geliehen hat. Und die ImageverbreiterInen von der DBI betonen nunmal dauerhaft in Dauerschleife wie toll doch die Projekte sind. Ich glaube aber sie wissen nicht was sie tun … äh … labern.

UPPS – Geld geliehen – bei Banken? Auch Du meine Güte. Steigende Zinsen?!

Meine Anfrage an Bernd Wortmeyer, Chef der Gebag:

Guten Tag Herr Wortmeyer,

bitte bringen Sie die LeserInnen von DUISTOP doch bitte auf den neuesten Stand was die drei Bau-Projekte 6-Seen-Wedau, Duisburger Dünen und Mercator-Viertel betrifft.

Wie geht es dort jeweils voran?

Wie wirken sich die derzeitigen Entwicklungen am Kapitalmarkt, aber auch die steigenden Materialpreise und das fehlende Fachpersonal auf die Projekte aus – in bezug auf die Investitionsneigung von Investoren, Bauträgern aber auch in bezug auf Bauherren und -damen sowie WohnungskäufernInnen?

Wie wirken sich die steigenden Zinsen auf die mittel- bis langfristigen Finanzierungen der Gebag aus, ich denke Sie haben Fremdmittel aufgenommen um die Gelände zu erwerben?

Bis wann werden Sie voraussichtlich wissen ob die mit viel TamTam angekündigten Projekte jeweils erfolgreich sind und wie die Gebag schlußendlich im Saldo bilanziert  – minus oder plus oder ausgeglichen?

Die enorm hohe Schallschutzmauer in Wedau soll ja eigentlich den Schall dämpfen, doch einige Musikveranstaltungen in Wedau waren in letzter Zeit in Bissingheim deutlich zu hören. Wie kann das sein, wirkt die Mauer nur in der anderen Richtung?

Sind inzwischen alle Arbeiten bzgl. der Bodenbelastungen in Wedau abgeschlossen und wurde keine weiteren Belastungen bei Ausschachtungen (Kanalbau etc.) entdeckt – ist das Gelände also definitiv gesundheitssicher?

Gruß

DUISTOP

Michael Schulze