China-Ausstieg in Duisburg: Merkwürdige Erklärung des WDR oder Staats-PR?

Wir alle durften uns in den letzten Tagen wundern als plötzlich bekannt wurde, dass der China-Deal in Bezug auf das neue Container-Terminal auf der Kohleninsel in der Chinastadt-Duisburg doch nicht zustande kam. Schon im Juni sei COSCO bei der Betreibergesellschaft ausgestiegen und DUISPORT hätte den Anteil übernommen.

Das war just zu dem Zeitpunkt als ich den OB und die Landesregierung mit Anfragen nervte ob sie denn die chinesischen Beteiligungen an der Infrastruktur in Duisburg (Logistik und Digitalisierung) nicht für gefährlich halten.

Gewohnt antwortete der OB nicht und aus der Staatskanzlei gab es lediglich ein „NEIN“, was so viel heissen sollte wie „Man halte es nicht für gefährlich.“

Wie dem auch sei, ganz Deutschland rätselt nun angesichts des Stillschweigens über den hiesigen Container-Terminal-Deal-Ausstieg. Heute nun versuchte es der WDR mit einer Erklärung. So seien nicht die Chinesen ausgestiegen, sondern ausgestiegen worden, und zwar initiiert von DUISPORT.

https://www1.wdr.de/nachrichten/landespolitik/china-investitionen-nrw-rueckzug-duisburger-hafen-terminal-100.html

Gleichzeitig wird nun sinngemäß ebenfalls berichtet, DUISPORT ist immerhin ein Gemeinschaftsunternehmen der Stadt (1/3) und des Landes (2/3), dass MP Hendrik Wüst zwar einerseits China als Geschäftspartner lobe, doch andererseits nun die Geschäftsbeziehungen überdenken würde und überarbeiten lasse.

Anscheinend ist man aufgewacht in Düsseldorf.

Ich vermute eher, dass die Chinesen inzwischen selbst die Taktik gewechselt haben weil sie einpreisen mussten was der Krieg in der Ukraine bewirkt – nämlich die Neuordnung der Beziehungen zu Russland und am Ende auch der zu China.

Insofern gehe ich davon aus, dass die Chinesen bzw. ihre Unternehmen anders vorgehen, ev. verdeckter. Möglicherweise sogar in Absprachen mit Stadt, Land usw. – wer weiß?

Oder aber Duisburg ist gar nicht mehr der Mittelpunkt bzw. Endpunkt der Neue-Seidenstrassen-Bemühungen und man konzentriert sich besser und lieber auf andere strategische Ziele bzw. Orte oder gar Routen und Geschäftsfelder. Immerhin verläuft die Zugverbindung der Neuen Seidenstrasse durch Russland. Anhaltend gestörte Beziehungen des Westens zu Russland wäre ev. für China das vorläufige Aus für diese Logistikbrücke zur EU und auch ein Stop für Chinas geopolitische Pläne.

https://www.wirtschaftsdienst.eu/inhalt/jahr/2022/heft/3/beitrag/krieg-in-der-ukraine-das-ende-der-neuen-seidenstrasse.html

Und was, wenn Duisburg nur eine Ablenkung war und ist? Aus dem hiesigen Smart-City-Projekt (mit Huawei) hat man sich ja wohl auch sang- und klanglos verabschiedet. Aber auch diesbzgl. kann sich vieles ins eher Verdeckte verlagert haben.

Gucken wir uns also am besten mal die Einflüsse Chinas in Afrika an, dort wo in Bälde Wasserstoff erzeugt wird, sowie die Kooperationen die mit Öl- und Ergas-reichen Ländern wie Katar geschlossen wurden und werden.