Rechtzeitig zum Jahresende melden sich ECHTe Vollversagende

Mindestens einmal im Jahr müssen sich diejenigen unter Duisburgs MachernInnen (das denken sie übrigens nur selbst über sich und ihre Mamas und Papas), die die schlechteste Performance im abgelaufenen Jahr abgeliefert haben, alibimässig zu Wort melden um zu verkünden wie toll sie doch versagt haben.

In diesem Falle handelt es um Personal von DuisburgKontor, zuständig für die ECHT-Kampagne, und die WAZ ist beim PR-Machen gern mit von der Partie.

https://www.waz.de/staedte/duisburg/duisburg-ist-echt-wirkt-die-image-kampagne-eine-bilanz-id236832589.html

Im Prinzip lobt man sich selbst ohne dabei aber allzuviel zu verraten.  Nur ein paar wenige Daten die aber kaum reichen um tatsächlich ernst genommen zu werden. Für WAZ-LeserInnen mag es genügen.

Für mich nicht. Ich habe besagtes Personal bereits mehrfach nach Daten und Fakten zur Kampagne gefragt, eine Antwort bekam ich bisher nie. Was ja bereits eigentlich eine Antwort ist, nämlich dahingehend, dass da wahrscheinlich auch nichts vorhanden ist was eine ordentliche Prüfung von Kampagnendurchführung und -wirkung  auch nur im Ansatz zuliesse.

So hatte ich mich u.a. nach dem Mediaplan erkundigt und auch nach dem Jahresbudget, kurz: Was wird wann, wo, wie und zu welchem Preis beworben?

Schemenhaft erfahren wir aus der WAZ, dass es hauptsächlich DOOH(Digital Out Of Home)-Maßnahmen gibt, z.B. in Fußgängerzonen, LKW-Beschriftungen, einen Film sowie Social-Media-Aktionen. Ach ja, und dann noch der in Duisburg vagabundierende Riesenschriftzug.

Dann gibt es noch Angaben zu zwei angeblich gesteigerten Klickzahlen im Netz. Ende Gelände.

In den Kommentaren auf ruhrbarone.de (https://www.ruhrbarone.de/eine-kampagne-aus-der-hoelle-duisburg-ist-echt/176431/) zum Kampagnen-Start 2019  findet man unter Nr. 16 einen Kommentar von Zepp Oberpichler, hiesiger PR-Chef von DURIAN PR, der erklärt bzw. erahnen lässt welchen Etat DuisburgKontor für die reine Kampagne pro Jahr zur Verfügung haben dürfte.

Es sind anscheinend deutlich weniger als 500.000 EURO.

Wieviel davon in die Erstellung von Werbemitteln fliesst und wieviel in deren Verbreitung lässt sich indes nicht seriös beziffern. Wie „gesagt“ DuisburgKontor schweigt sich beharrlich aus.

Wahrscheinlich ist der Betrag zum (Fremd)-Schämen niedrig weshalb man ihn besser auch nicht verrät.

Dass damit ein ziemlich verfestigtes negatives Image Duisburgs nicht in ein positives verwandelt werden kann, leuchtet wohl ein. Vergleich: Für’n Groschen gemischte Bonbons gab`s zuletzt in den 60er Jahren.

Mal abgesehen von allen werblichen Bemühungen, ein Image ändert sich nicht weil bunte Bildchen und ein paar wenige handeverlesen ausgewählte Protagonisten und Statisten bzw. Testimonials Sprechblasen produzieren.

Nehmen wir nur mal die Schlagzeilen von heute unter google news und dem Suchwort „duisburg“:

Duisburg: Mann zerstückelt? Wieso auch die türkische Polizei im
spektakulären Fall mitmischt

Es folgt:

Preiserhöhung: So teuer wird es auf dem Weihnachtsmarkt

Es folgt:

wieder was über den Zerstückelten

Es folgt:

Duisburg: Langsames Sterben der Shopping-Mall „Königs…

Zwischenfazit:

Zu 75% ist vom Tod in Duisburg die Rede.

Geschenkidee:

https://cdn.tomas-travel.com/city/repository/TUR00020110425165068/TBX00020050000221441/TUR00020110425167815_sized_800_0.jpg

Einwand:

Ey Schulze, wieso Vollversagende, die von DuisburgKontor können doch nix für den niedrigen Etat.

Schulze:

Tja, das Problem haben ziemlich viele. Dagegen hilft nur eins: Kreativität. Und diesbezüglich kann ich null-komma-nichts erkennen. Aber hängen wir mal die Früchte nicht so hoch.

Gehen wir auf www.duisburgistecht.de und suchen nach

Hinweisen für die Nutzung des LOGOS  – Fehlanzeige

Beispielen der Kampagnen-Werbemittel   – Fehlanzeige

Beispielen der Kampagnen-PR und Abdrucken aus Spiegel, FAZ, Stern die es angeblich geben soll    – Fehlanzeige

Sprachversionen in Englisch, Türkisch, Chinesisch – Fehlanzeige

Grußworten der wesentlichen Köpfe dieser Stadt – Fehlanzeige

einem Shop (Buttons, T-Shirts, Caps) – Fehlanzeige

einer Linksammlung – Fehlanzeige (nicht der OB ist gemeint!)

einem Aufruf zur Einsendung von Werbeideen – Fehlanzeige

einer Duisburg-Card für günstigen Einkauf etc. – Fehlanzeige

einem Stadtplan mit den wesentlichen Highlights – Fehlanzeige

So jetzt reichts, ist nicht mein Job und Geld krieg‘ ich ich auch nicht dafür. Aber bedient Euch Ihr Loser (= Unterlegene i.S.v. mir nicht Gewachsene)! Aber wie ich die Sache einschätze lasst Ihr Euch alles von der Agentur verkaufen.