Gut im Daddeln? Bewirb Dich! Es ist richtig viel Geld im Spiel.

Gemeinsam mit der „esports player foundation“ (esportsplayerfoundation.org) initiiert die Landesregierung die Esports Academy NRW. Die Akademie soll durch gezielte Fördermaßnahmen junge Esports Talente aus Nordrhein-Westfalen auf ihrem Weg in die nationale Spitze unterstützen. Die Fördermaßnahmen umfassen unter anderem spielspezifische Coachings, sportmedizinische- und sportpsychologische Beratung, Hardware-Ausstattung, Ernährungsberatung sowie eine duale Karriereplanung.

Im ersten Jahr der langfristig angelegten Esports Academy NRW werden 30 ehrgeizige Esportlerinnen und -sportler in den Spielen „League of Legends“, „FIFA“ und „Brawl Stars“ gefördert. Talente aus Nordrhein-Westfalen können sich ab sofort unter www.esports-academy-nrw.de bewerben. Die Bewerbungsphase endet am 12. Dezember 2022. In dem Auswahlverfahren werden 30 Top-Talente in den Titeln „League of Legends“, „FIFA“ und „Brawl Stars“ gescoutet und im Nachgang von der „esports player foundation“ für mindestens zwölf Monate gefördert.

Hintergrund:

Die „esports player foundation“ bringt angeblich das Know-how aus der traditionellen Sportförderung in den Esports. Sie fördert junge und bereits etablierte Talente finanziell und mit umfassender Beratung in Fragen des Rechts, des Trainings und der Gesundheit. Ferner unterstützt die Stiftung bei der Sicherung eines erfolgreichen Berufslebens nach der Esports-Karriere. Finanziert wird die „esports player foundation“ durch die nordrhein-westfälische Landesregierung und von Partnern aus der Wirtschaft. Gesellschafter der „esports player foundation“ ist game e.V., der Verband der deutschen Games-Branche.

Laut eigenem Bekunden firmiert die esports player foundation als GmbH,  agiert aber als „Not for Profit Institution“. Ihr Gesellschafter ist der Verband der deutschen Games-Industrie, game e.V., und über die Satzung und den Aufsichtsrat, in dem Vertreter aus Wirtschaft, Gesellschaft und Politik die Arbeit kontrollieren, wird sichergestellt, dass eingenommene Gelder ausschließlich zur Förderung von EsportlerInnen eingesetzt werden.

Mitglied beim game e.V. sind neben jeder Menge Gaming-Studios u.a. allseits bekannte Unternehmensschwergewichte (oder Ableger von Schwergewichten) wie:

Amazon Web Services EMEA SARL

Deutsche Telekom Magenta Gaming

Electronic Arts GmbH

Google Germany GmbH

Markt + Technik Verlag GmbH

MEDION AG

Microsoft Deutschland GmbH

Nintendo of Europe GmbH

NVIDIA GmbH

Sony Interactive Entertainment Deutschland GmbH

Ubisoft GmbH

Warner Bros. Entertainment GmbH

plus etliche Anwaltskanzleien

 

Wieso die NRW-Landesregierung Fördermaßnahmen für sinnstiftend hält kann ich nur erahnen. Ev. will man sich irgendwann mal im Schatten von Erfolgreichen sonnen.

Ich fände es angebracht wenn jede Förderung eine Verzinsung nach sich zöge, soll heissen: Das Land ist an künftigen Preisgeldern beteiligt, denn darum wird es letztendlich gehen. Weil sich esports m.A.n. nicht von anderen Sportarten unterscheidet bei denen auch viel Geld im Spiel ist.

Tja, und eigentlich müsste man auch an der Monetarisierung der Spiele beteiligt sein, denn schließlich fördert man ja irgendwie auch den Umsatz der entsprechenden Hersteller bzw. Lizenzgeber. Im Falle des Spiels FIFA derzeit ein heikles Thema.

Allein das Folgende von FIFA-Präsi Infantino ist schon infantilo, wobei selbst das ist noch gelobt. Angesichts des Kriegs in der Ukraine hat er nämlich eine einmonatige Feuerpause während der WM vorgeschlagen – auf dem G20-Gipfel(!!!!!!!!!!).

https://www.sportbuzzer.de/artikel/fifa-boss-gianni-infantino-feuerpause-ukraine-krieg-wm-russland/

Direkt nach der WM kann das Töten dann ja munter weitergehen. Ganz ehrlich, so viele Kotzeimer gibt es gar nicht wie ich jetzt bräuchte.

Mir ist auch schleierhaft wieso der Typ dort sprechen durfte und mir kommt bei sowas immer eine Raumschiff-Enterprise-Phantasie in den Sinn, in diesem Fall lautet sie umformuliert so:

Beam him to the battlefield, Scotty!