UNI Köln: Belästigungsvorwürfe – voll ins eigene Knie geschossen

Im Artikel vor diesem habe ich über die aktuellen Belästigungsvorwürfe an der UNI Köln berichtet – und über den Umgang damit. In einem Spiegel-Artikel werden u.a. Vorwürfe der einseitigen Behandlung der Sache (angeblich zugunsten des beschuldigten Prof) kritisiert.

Darauf hat die UNI reagiert und eine Stellungnahme verfasst. Dazu habe ich nun zwei Fragen an die UNI gestellt:

Guten Morgen,

ich habe folgende Presseanfrage zu Ihrer Stellungnahme zum Spiegelartikel den aktuellen Umgang mit den Belästungsvorwürfen an der UNI betreffend.

https://www.spiegel.de/panorama/bildung/belaestigungsvorwuerfe-an-der-uni-koeln-asta-sieht-absolutes-versagen-der-institutionellen-strukturen-a-ac9a4bfd-59b2-4e6f-80a4-68de65ee44bc

https://portal.uni-koeln.de/universitaet/aktuell/berichte/stellungnahmen-zur-berichterstattung-im-spiegel

Darin schreiben sie (Zitat): Den Vorwurf, Untersuchungen einseitig zu führen, weisen wir entschieden zurück. *)

Ein paar Sätze vorher heisst es (Zitat): Das bedeutet, dass wir auch zu einzelnen Kritikpunkten an unserem Vorgehen hier nicht Stellung nehmen dürfen.

Meine Fragen:

Weist nicht der Umstand, dass Sie bzgl. des Vorwurfs der Einseitigkeit gegen Ihr eigenes Prinzip verstossen („nicht Stellung nehmen dürfen“), daraufhin, dass genau das ein Hinweis darauf ist, dass die UNI tatsächlich entsprechend einseitig gehandelt hat?

Und wenn Sie tatsächlich nicht Stellung nehmen dürfen (aus rechtlichen Gründen), was passiert denn nun, anläßlich Ihrer eindeutigen Stellungnahme?

 

Mit freundlichem Gruß

DUISTOP
Stadtmagazin für Duisburg

Michael Schulze

 

*) Dieser Satz liest sich für mich wie eine eindeutige Stellungnahme die eine einseitige Behandlung der Sache seitens der UNI ausdrücklich verneint. Denn die VerfasserInnen dieses Satzes waren wohl selbst nicht beteiligt, können also überhaupt nichts ausschliessen. Es hätte eher lauten müssen: Wir prüfen alle Vorwürfe, auch den der Einseitigkeit. Anscheinend kam es der UNI-Leitung aber besonders darauf an diesen Vorwurf zu entkräften. Was wiederum verdächtig klingt – zumindest für mich.
Diese Einseitigkeit könnte sich ja bereits durch andere Verhaltensweisen der UNI  belegen lassen. Ev. gab es bereits seit längerem Beschwerden, die aber nicht ernst genommen wurden. So hat sich der jetzt Beschuldigte möglicherwiese sogar noch sicher gefühlt weitermachen zu „dürfen“.