Spannend und kontrovers: Bürgerrat-Wasserstoff – Und: Eine Bluttat nach der nächsten in Duisburg

Doppelt spannend dürfte es werden, wenn demnächst angeblich per Los ausgewählte BürgerInnen in Duisburg in einem Rat über den Fortgang der Entwicklung Duisburgs zur Wasserstoffhauptstadt mitentscheiden(!?) dürfen.

Spannend dürfte auch werden, ob meine Anfrage von heute Mittag, zwecks Akkreditierung zum Pressegespräch am nächsten Freitag, positiv beschieden wird.

https://www.duisburg.de/guiapplications/newsdesk/publications/Stadt_Duisburg/102010100000199947.php

Ich gehe nicht davon aus, da Link & Co. mich lieber nicht begrüssen würden und auch nicht zulassen wollen, dass ich irgendwelche „dummen“ Fragen stelle und ev. sogar die Mitglieder des Bürgerrats beienflussen könnte. Meine kritische Einstellung zum Thema Wasserstoff in dieser Stadt dürfte inzwischen hinlänglich bekannt sein.

Warum nun von ihm wieder Duisburg zur Wasserstoffhauptstadt erkoren wird bleibt angesichts der jüngsten Äusserungend des DBI-Boss Beck, es gäbe vorrangig eine  Wasserstoffregion Ruhr, bleibt rätselhaft. Man braucht eben passende Erzählungen die man sich jeweils anlaßweise aber konzeptlos so hinbiegt wie es nützlich sein kann. Ebenso schleierhaft ist bisher die Zusammensetzung derer die den Rat in puncto Wasserstoff umfänglich informieren bzw. dies bereits getan haben. Ev. handelte es sich auch eher um eine Form der Beeinflussung.

Ich gehe davon aus es handelt sich um ausgesuchte Leute die letztendlich die Strategie von Link und Co. als alternativlos propagieren und verkaufen werden. Der Bürgerrat hat also eventuell nur eine Alibifunktion.

Ein Grund mehr mich nicht einzuladen, könnte ich doch berichten wie kläglich unser aller Big-Player ThyssenKrupp Steel die DUISTOP-Fragen zu dem Thema im letzten Jahr beantwortet hat. Ich berichtete bereits mehrfach.

Ich bin also neugierig ob eine Liste der ExpertenInnen noch veröffentlicht wird.

Das alles wird leider total überlagert von den derzeitigen Gewalttaten in Duisburg. Nun hat sogar die Generalbundesanwaltschaft die Ermittlungen übernommen. Dazu kam heute die Meldung, dass bei einer möglichen Beziehungstat eine Frau mit einem Messer schwer verletzt worden sei *.

Über all die anderen weniger blutigen Straftaten die hier an der Tagesordnung sind will ich nicht nochmals schreiben.

Ich habe allerdings zu den Vorfällen etliche Fragen, nur leider zeigen sich Link und auch die Polizei wenig kooperativ in Presseangelegenheiten, wenn man mit ihnen auch die Frage diskutieren will die mich besonders brennend interessiert.

Nämlich, ob in Duisburg (und auch anderswo) der Fisch vom Kopf her stinkt und all die Gewalt und ähnlichen Vorfälle nicht mit tiefgreifenden sozialen Problemen zu haben, mitverschuldet von einer unfähigen Politik und Verwaltung.

Womit ich keine einzige Tat sowie Täter entschuldigen oder verharmlosen will.

Gemeint sind von mir aber nicht nur die eskalierende Gewalt die man ja auch regelmässig auf Sportplätzen beobachten kann, sondern die steigende Armut, die mangelhafte Integration, die fehlenden Lehrkräfte, die sanierungsbedürftigen Schulgebäude, die Naturzerstörung, der Klimawandel inkl. Hitze und Dürre, die Inflation, usw. usf.

Link und seine Image-Mannen müssen sich nun noch rosa-rotere Worte und Formulierungen einfallen lassen um uns vorzugaukeln alles wäre suppi in Duisburg. Und so viele Investoren-Messen kann es gar nicht geben wie von ihnen gebraucht werden um von den eigentlichen Problemen abzulenken.

Denn selbst wenn in 6-Seen-Wedau alles wie geplant bebaut sein sollte, was ich total bezweifle und auch die Gebag/Gebag FE sehe ich total angeschlagen , dann werden die oben angesprochenen Probleme ja nicht einen Deut kleiner.

Und wie sehr unsere Image-Werkelnden versagen, was ich bereits mehrfach hier anprangerte, merkt man aktuell deutlichst daran, dass ihnen das Instrument der PR total unbekannt ist. Gibt es irgendwo und irgendwie eine Maßnahme mit der auf die derzeitigen Vorkommnisse in Duisburg adäquat reagiert wird?

Ausser, dass ein latent überforderter Sören Link sich mit Abschiebung brüstet und eine  ansonsten still vor sich hinwurschtelnde Lamya Kaddor (MdB, Grüne) sich nun mal zu Wort meldet und uns allen das erklärt was wir eigentlich bereits wissen, uns denken können und uns nur am Rande interessiert. Denn eigentlich, und da versagt Kaddor ebenso kläglich wie Link, wollen wir Lösungen und keine Bestandsmeldungen.

Am dollsten blamiert hat sich m.A.n. Innenmister Reul mir der Aussage: „Wir haben ihn – wahrscheinlich.“

Solche Äusserungen verströmen so viel Sicherheitsgefühl wie die Aussage eines Arztes zum Patienten: „Sie haben Fußpilz – wahrscheinlich.“

Es könnte aber auch Fußfäule sein.

 

*) UPDATE: Die Frau ist inzwischen im Krankenhaus ihren Verletzungen erlegen.