In eigener Sache: Vorwürfe wegen häufiger Kritik

Wenige Stunden nachdem ich den neuesten Artikel inkl. meiner kritischen Meinung zum „enkelfähigen Ruhrort“ veröffentlicht hatte, gab es mal wieder einige „empörte“ Mails mit Beschwerden über eine allzu heftige Wortwahl (GROSSE Voll(ks)verarschung) meinerseits.

Der grundsätzliche Tenor: „Wenn sich wenigstens Einige aufmachen hier in Duisburg was zum Positiven zu verändern, sollte das nicht wie üblich von mir auch noch niedergeschrieben werden.“

Ausserdem soll ich doch grundsätzlich gefälligst mehr neutral berichten und weniger negativ kritisieren.

Grundsätzlich beantworte ich jede Mail, falls möglich, in diesem Fall ging an die meisten MailabsenderInnen die mir in den den letzten Wochen ähnliches schrieben die folgende Entgegnung ‚raus.

Erstens: Niemand ist gezwungen meine Texte zu lesen und alle können gerne Gegenmeinungen verfassen.

Zweitens: Ich bin kein Hofberichterstatter.

Drittens: Meine Kritik erachte ich in allen bisherigen Fällen als notwendig – wenngleich manches in der Wortwahl ev. weniger deftiger sein könnte.

UND viertens: Es gibt grundsätzlich keine neutralen Berichte – von keinem Medium dieser Welt.

Sobald jemand einen Bericht schreibt setzt er allein durch seine Person bereits ein Zeichen von Nicht-Neutralität bzw. Wertung bis hin zur Kritik.

Wird der Text durch einen Praktikanten verfasst oder durch den Chefredakteur oder gar durch eine KI? Allein dadurch entsteht bereits eine Wertung, wenn auch subtil.

Wie lang ist der Text, in welchem zeitlichen Abstand erscheint er zum Geschehen über das berichtet wird, wie ist er ansonsten aufgemacht und gestaltet, wo ist er platziert, welche Füllwörter, welche Bilder enthält er usw. usf.?

All das nimmt Einfluss auf seine Wertigkeit und damit die Neutralität der Berichterstattung.

Wird über einen Sachverhalt nicht berichtet, ist dieser dann unwichtig? Für wen? Und wer lässt warum diesen Bericht „wegfallen“? Hinweis: Die ganze Welt passt nun mal nicht in 30 Minuten tagesschau oder heute journal. Und warum sind trotzdem die Berichte hier wie dort oftmals (thematisch) so deckungsgleich?

Ausserdem ist auch der „harmloseste“ Text in einem Medium möglichwerweise eine scharfe Waffe.

Platzieren Sie neben einen „positiven“ Bericht über einen Politiker der gerne schnelle Autos fährt (mit Bild in seinem Luxuswagen) einen Vorfall über Unfallflucht.

Oder platzieren sie daneben einen über gestiegene Spritpreise die sich Normalmenschen kaum noch leisten können.

Oder platzieren sie daneben einen  Bericht über einen Millionär der all sein Hab und Gut einem Tierheim vermacht.

Fazit:

Wer sich an mich wendet um mich zu tadeln, sollte sich auch an die WAZ/NRZ und RP wenden um ihnen vorzuwerfen warum sie bestimmte Fragen und Kritiken gänzlich weglassen.

Mein Conclusio:

Würden sie die bestimmten Fragen nämlich stellen, müsste dies eigentlich zu den selben kritischen Äusserungen führen wie ich sie regelmässig veröffentliche.