Schlechte ÖPNV-Qualität: Wer hat auf die Wiederholungstaste gedrückt?

Eigentlich müsste es ja „schlechtere“ lauten, den der aktuell veröffentlichte ÖPNV-Qualitätsbericht der DVG für 2022 zeigt auf, dass das für Fahrgäste wesentliche Kriterium, die Pünktlichkeit, gegenüber 2021 weiter gelitten hat.

Dafür geben zwei DVG-Verantwortliche in der WAZ einige Erklärungen ab. Die reichen von Verkehrsstaus, über Baustellen und über technische Pannen bis hin zu Vandalismus.

https://www.waz.de/staedte/duisburg/dvg-so-erklaeren-zwei-verantwortliche-duisburgs-bahn-krise-id239138255.html

Folglich ergibt sich die Frage warum denn die Fahrzeiten nicht einfach verlängert werden, dann kämen die jetzigen Spätkommer pünktlich und die Pünktlichen eben ein wenig überpünktlich.

Man kann natürlich auch die Taktungen erhöhen, sofern man denn auch mehr Bahnen, Busse und FahrerInnen hat.

Mir fällt dazu eher die von der WAZ vor wenigen Tagen nochmals aufgewärmte Berichterstattung über die städtische Bürgerumfrage ein. Es wurden fünf wesentliche Kritikpunkte darin herauskristallisiert. Und die Stadtspitze entgegnete daraufhin u.a. mit Hinweisen auf die trotz allem Ungemach gestiegene Attraktivität  Duisburgs. Sie meinte allerdings lediglich ein paar bauliche Instandsetzungen sowie neue Anpflanzungen.

Die Zustände im ÖPNV erwähnte sie lieber nicht. Tja, das hat sie wohl vergessen, aber wozu gibt es denn DUISTOP. Ich erinnere hiermit gern daran.

Oder aber sie klammert einen gut-funktionierenden ÖPNV beim Thema Stadt-Attraktivität einfach aus, weil der ja auch wirklich nicht so wichtig ist.

Anscheinend ist diese Ansicht tatsächlich vorherrschend, denn die DVG-Probleme sind in Wirklichkeit auch Stadtprobleme. Ein nachhaltiges Bewusstsein für den ÖPNV und die tagtäglichen Unzulänglichkeiten die sich negativ auf Fahrgäste und Personal auswirken, ist bei den Verantwortlichen von Stadtspitze und Politik (Rat) wohl noch immer nicht entstanden. Die leidigen Zustände werden ausgesessen, so wie man es in Köln mit dem lapidaren Satz Et hätt noch immer jot jejange.“ ausdrücken würde.

Fazit:

Wenn man sich die Entschuldigungen der beiden DVG-Herren durchliest, kann einem schon der Gedanke kommen, dass irgendjemand auf die verdammte Wiederholtaste gedrückt haben muß. Schlimmer ist nur noch das gleichleiernde Ewigkeitsgedudel der Schrottsammler.