HKM auf der Kippe?

Nachdem kürzlich eine Zwei-Milliarden-Förderzusage bei ThyssenKrupp Steel (TKS) ins Haus flatterte, ich berichtete so wie viele andere auch, um die Duisburger Stahlproduktion zu einer künftig klimaneutralen Produktion umbauen zu können, steht nun die Frage an was mit HKM passieren soll. Das Unternehmen gehört zu 50% TKS, zu 30% Salzgitter und zu 20% der fränzösischen Vallourec. Letztere will sich vom HKM-Anteil trennen und sich aus Deutschland zurückziehen.

NRW-Wirtschaftsministerin Mona Neubaur (GRÜNE) hat die beiden deutschen Unternehmen und dabei vor allem TKS bereits aufgefordert ein schlüssiges Konzept für HKM zu entwickeln, erst dann könne man über Hilfen sprechen.

TKS wiederum trägt sich mit dem Gedanken aus dem ThyssenKrupp-Gesamtkonzern herausgelöst zu werden und quasi alleine weiter zu machen, dafür aber sind wohl weitere Geldgeber vonnöten um dauerhaft überleben zu können. Einer der sich derzeit anbietet ist der tschechische Milliardär Kretinski, der in Deutschland vor allem im Zusammenhang mit der METRO in Erscheinung getreten ist.

In aktuellen Artikeln der Pressekonkurrenz wird der Vorstand von TKS nochmals richtig deutlich was ansteht. Denn der Umbau ist nicht ohne, vor allem auch der Bedarf an grünem Wasserstoff hat es in sich. TKS bräuchte nämlich um die Produktionskapazität zu erhalten irgendwann eine Größenordnung von einer Gasometer-Oberhausen-Füllung alle zwei Stunden und das dauerhaft.

Da diese Menge wohl absehbar und auch mittelfristig nicht hier vor Ort hergestellt werden kann, werden Wasserstoffpipelines mit bis zu 5.000 km Länge ins Spiel gebracht.

Schlagen wir einen Kreis von der Dimension um Duisburg wissen wir wer alles als Lieferant aus welchen Ländern in Frage kommt.

Ich bleibe dabei, dass eine andere Strategie, nämlich die Produktionverlagerung an den Ort der Energieherstellung die bessere Alternative wäre. Was allerdings zu Arbeitsplatzverlusten in Duisburg führen würde. Wieviele Jobs in Duisburg letztlich überhaupt – selbst ohne Standortverlagerung von den jetzigen übrig bleiben – ist noch vollkommen unklar.

In puncto HKM wird allerdings bereits die Aufgabe des Standorts zumindest leise angesprochen. Ein Vergleich zu Rheinhausen taucht bereits auf.