Ermittlungen gegen ein Ratsmitglied? Da war doch was? Amboseli & Malindi aka Bruno Sagurna lassen schön grüssen.

Anläßlich des aktuellen Falls des SGU-Mitglieds und Ratsherrn Levent Önder, ich berichtete bereits ausführlich über seinen Hitlervergleich, wurden anscheinend bei etlichen LesernInnen einige Erinnerungen wach – vor allem als sie nun von den polizeilichen Ermittlungen gegen das Ratsmitglied Önder erfuhren. Ich bekam einige Mails.

Der Fall um den es geht liegt allerdings schon ein paar Jährchen zurück. Da war Adolf Sauerland noch Duisburger OB.

Damals ermittelte die Staatsanwaltschaft nach einer Anzeige wegen Verleumdung, übler Nachrede und falscher Verdächtigung gegen den SPD-Ratsherrn Bruno Sagurna.

Unter seinen damaligen Nicknames „Malindi“ und „Amboseli“ waren 2008 und 2009 ziemlich ätzende Kommentare auf der Internetplattform einer Zeitung erschienen. „Malindi“ und „Amboseli“ hackten auf Sauerland, auf der Aufsichtsratsvorsitzenden der Duisburger Marketing Gesellschaft (DMG) und auf deren Geschäftsführer herum. Es wurde gepöbelt, gelästert, polemisiert. Gerne pflichtete Malindi seinem Freund Amboseli und umgekehrt bei.

Die DMG sah sich angesichts dieses Treibens veranlasst, Strafanzeige gegen Unbekannt zu erstatten. Wegen Beleidigung, Verleumdung, übler Nachrede und falscher Verdächtigung. Dann hat der Staatsschutz der Polizei bei einer Hausdurchsuchung bei Bruno Sagurna einen Laptop beschlagnahmt und ihn als Beschuldigten vernommen. Sagurna gab an, dass es seine Nicknames seien, mit denen er häufiger Artikel kommentiere.

Gepostet wurden so etliche Nettigkeiten, vor allem über DMG-Geschäftsführer Uwe Gerste:

„Er habe einen Krieg mit allen Mitarbeitern angefangen.“

„Gerste habe keine Ahnung.“

„Herr Gerste als Marketingchef hat keine Ahnung von Personalführung, aber nicht nur das, er hat auch kleine Ahnung was Marketing bedeutet.“

„… , dass der Versager zum DMG Chef gemacht worden sei.“

„In der Marketingesellschaft würden Mitarbeiter bespitzelt, unter Druck gesetzt und gemobbt.“

„Es sei jetzt an der Zeit, diesem Possenspiel endlich ein Ende zu bereiten und den unfähigen Geschäftsführer abzulösen.“

„Herr Gerste hat es geschafft, dass die DMG nur noch als Lachnummer wahrgenommen wird.“

„Hallo amboseli du hast recht Gerste ist eine Schande für Duisburg. Frau Vogt und Sauerland haben den Versager zum DMG-Chef gemacht sie tragen die Verantwortung.“

Das Ganze ist für Sagurna übrigens recht glimpflich verlaufen. Es kam zu keiner Bestrafung. Soweit ich weiß zog Herr Gerste seine Strafanzeige zurück.

Sagurna war allerdings extremst bloßgestellt.

Zwischendurch ein Satz in eigener Sache und mit meinem Klarnamen versehen:

Meine Meinung ist, Bruno Sagurna ist ein politischer Vollversager. 

gez. Michael Schulze

Und zum Schluß nochmals dieser Hinweis:

Im Fall Sagurna mag dies ein Einzelfall gewesen sein, gesamt gesehen ist das Vorgehen jedoch nachwievor an der politischen Tagesordnung, ob mit Nicknames (überwiegend) oder mit Klarnamen. Dazu habe schon viel zu viele Leute gesprochen die mir das bestätigt haben. Zuletzt sprach ich mit einem Ex-SPDler, dem angedroht wurde man würde ihn fertigmachen, seinen Ruf ruinieren, ihn als Alkoholiker brandmarken, falls er weiter als Mitglied aus der Reihe tanzt. Ausserdem üblich: Drohungen eine geplante Beförderung fallen zu lassen, eine zugesagte Baugenehmigung zu verhindern, der Tochter die Ausbildungsstelle zu versagen usw. usf.

Quasi die ganze Palette an Kacke wie sie Leute nötig haben die sich nicht anders zu helfen wissen, aber über gute Connections verfügen.

Mir selbst wurden vor Jahren vom Presseamt Straftaten unterstellt (u.a. Nötigung) und diese locker flockig an die Bezirksregierung  „weitergemeldet“. Hintergrund war ein Auskunftsverlangen meinerseits, das man so torpedierte.

Eine Strafanzeige von mir führte zu nichts.

Der letzte Satz in dem Match wurde allerdings noch nicht gespielt.