Neues vom Umbau Duisburgs zum „grünen“ Stahlstandort. Aktuell trommelt ArcelorMittal besonders nachdrücklich und verlangt dabei Geld von der Bundesregierung um sein Duisburger Werk zu transformieren.
Der Konzern will eine staatliche Unterstützung für den „grünen“ Umbau seines Werkstandorts in Duisburg. Man will einen neuen Elektrolichtbogenofen bauen um Eisenschwamm aus Hamburg einzuschmelzen und zu verarbeiten.
Bislang bekommt Arcelor-Mittal das notwendige Roheisen aus den benachbarten Hochöfen von Thyssenkrupp. Diese Lieferverbindung soll allerdings beendet werden. Arcelor-Mittal beschäftigt rund 1.000 Mitarbeitende in Duisburg.
Thyssenkrupp-Chef Miguel López mahnt derzeit lautstark den Bau neuer Wasserstoff-Pipelines aus Südeuropa an. Deutschland benötige Pipelines aus Ländern wie Spanien, Portugal und auch Marokko, sonst würde sich der riesige Wasserstoff-Bedarf in Deutschland nicht decken lassen.
Auch für den Aufbau der grünen Stahl-Produktion in Duisburg sei es notwendig, dass die Versorgung mit viel Wasserstoff gewährleistet sei, weshalb man eine Anbindung an das Wasserstoff-Kernnetz benötige, das Robert Habeck plant.
Der TK-Chef betont, dass die bereits in Bau befindliche erste Anlage in Duisburg auch mit Erdgas laufen könne. Bei einer übermäßigen Nutzung von Erdgas anstatt Wasserstoff würde aber dem Konzern nicht mehr die gesamte staatliche Förderung zustehen. Grund: Es sind Kontingente für den Einsatz von grünem Wasserstoff vorgesehen, an die die staatlichen Förderungen jeweils gebunden sind.
Weniger martialisch als der ThyssenKrupp-Chef, dafür aber bedenklich klang es vor rund einem Monat aus dem Hause der Fondsgesellschaft DEKA.
Der gesamte TK-Konzern leidet nach Einschätzung der Sparkassen-Fondsgesellschaft unter mangelnder Veränderungsbereitschaft. In den vergangenen zwei Jahren sei viel zu wenig passiert. Thyssenkrupp sei lediglich ein Ankündigungsweltmeister. Die Aktienentwicklung zeuge von einem Vertrauensverlust was vorrangig dem Vorstand zuzuschreiben ist. DEKA fordert klare Aussagen zur Strategie und zur Ausrichtung des Unternehmens. So sollen sinnvolle Schritte festgelegt werden, die der Vorstand in den nächsten zwölf bis 24 Monaten gehen will.
Inwieweit damit auch der Stahlumbau in Duisburg gemeint ist, ist allerdings aus der DEKA-Kritik nicht direkt und konkret zu entnehmen.
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