Benzolverseuchung unter Duisburg-Neumühl?

Gastbeitrag von Ulrich Scharfenort

Das Duisburg viele Altlasten hat ist eigentlich bekannt, dass die Böden an vielen Stellen mit Schwermetallen belastet sind scheint der Politik von SPD und CDU allerdings unangenehm zu sein.

Ein bereits 2015 vorgelegter Plan für eine Bodenschutzgebiet Süd https://sessionnet.krz.de/duisburg/bi/vo0050.asp?__kvonr=20066238 , zum Wohle der Bevölkerung, wird bis heute von der SPD unter Mithilfe der CDU verhindert. Man hat wohl die Sorge, dass man zahlungskräftige Düsseldorfer vertreiben könnte, wenn die erführen, was für einen Mist sie dort kaufen.

Eine weitere verschwiegene Verseuchung ist die Benzolverseuchung in Duisburg-Neumühl im Bereich der Usedomstraße. Das Recherchekollektiv „Duisburger Skandale Aufdecken“ (DSA) fand in mühsamer Kleinarbeit dann doch etliche Hinweise, bei der man sich fragt, warum dies eigentlich verschwiegen wird. Vieles klingt so, als wäre bereits jetzt wieder alles gut. Oder ist dies etwa doch nicht der Fall? Was wird verschwiegen? So findet sich auf der https://sessionnet.krz.de/duisburg/bi/getfile.asp?id=1613234&type=do , am 08.02.2019 folgende Anfrage: DS 18-0176/2 Fortsetzung des Betriebes der Grundwassersanierung der ehemaligen Benzolfabrik in Duisburg. Da fragt man sich natürlich schon, warum dieser Punkt nichtöffentlich ist. Da der Drucksache eine /2 angehängt ist gibt es noch weitere Drucksachen, die man sicherlich mit ein wenig Recherche finden könnte, wenn diese nicht ebenfalls nichtöffentlich wären. Aber um die Dokumente aus ihrer unnötigen Verschwiegenheit zu befreien, habe ich mal eine kleine Anfrage an „Frag den Staat“ gestellt: https://fragdenstaat.de/anfrage/fortsetzung-des-betriebes-der-grundwassersanierung-der-ehemaligen-benzolfabrik-in-duisburg/.

Entweder bekommt die Öffentlichkeit da die Dokumente oder eine Begründung, warum diese angeblich nicht veröffentlicht werden können. Interessant in diesem Zusammenhang, dass von 2003 eine öffentliche Anfrage der CDU-Faktion existiert https://sessionnet.krz.de/duisburg/bi/vo0050.asp?__kvonr=20030945 (DS 03_5447). Die Antwort findet sich in der Niederschrift des https://sessionnet.krz.de/duisburg/bi/si0057.asp?__ksinr=20030124 Umweltausschuss vom 07.07.2003. Dem Protokoll kann man entnehmen, dass eine aus dem Jahre 1913 stammende Benzolfabrik bei Luftangriffen am 26. März 1943 vollständig zerstört wurde. Zum Zeitpunkt des Luftangriffs gab es ein Lager mit 95 t Benzol, welches entweder verbrannte oder freigesetzt wurde. Nach dem Weltkrieg wurde die Benzolfabrik Usedomstraße noch bis 1959 betrieben. Später wurde auf dem Gelände die GGS Usedomstraße errichtet. Scheinbar gab es sogar ein Gerichtsverfahren weswegen die Sanierung erst in 1994 begann. Sechs Jahre nach Beginn der Altlastenuntersuchung. Bei der Sanierung handelte es sich um eine bei der das Grundwasser durch Filter geleitet wird und die Bodenluft entnommen wird. Im Boden ist natürlich etwas kühler und der Siedepunkt von Benzol liegt bei 80 °C. Auch die Innenräume der der Schule schien erhöhte Benzolkonzentrationen in der Raumluft aufzuweisen, was sicherlich nicht gut war für die Kinder und Lehrenden. Ob den Lehrenden das mitgeteilt wurde, etwa die erhöhte Krebsgefahr am Arbeitsplatz? Großspurig verkündet die Stadt in der Drucksache: „Die Raumluftqualität im Schulgebäude entspricht der Qualität der Umgebungsluft der Schule.“ Was ja nicht viel heißen muss, wenn die Luftqualität einfach schlecht ist im Umfeld. Aus dem Boden sollen angeblich 57,5 t an BTEX (Benzol und weitere ähnliche Stoffe) entfernt worden sein. Selbst wenn ein Teil so verdampft ist, könnte noch immer eine erhebliche Menge im Boden (ca. 30 t) sein. In 2003 kam die Duisburger Verwaltung zu dem Schluss, dass die Situation sich gebessert haben solle und man die Bemühungen verringern könne. So wurde die Grundwassersanierung eingestellt. Die danach genutzt Methode war Natural Attenuation, was so viel heißt, man tut nichts mehr und wartet ab, dass die Natur über Bakterien usw. den Rest erledigt. Ist natürlich zugleich auch billiger. Allerdings wirft dies die Frage auf, warum eine Drucksache in 2018 als nichtöffentlich eingestuft wird. Gibt es hier vielleicht Bauvorhaben, welche nicht verunsichert werden sollen? In der Tat scheint an der https://www.waz.de/staedte/duisburg/duisburger-planung-mit-40-jahren-vorgeschichte-id216358609.html Alexstraße in Neumühl, dicht an der Usedomstraße ein Neubauprojekt geplant zu sein. Bei der Recherche ist natürlich noch mehr Material gefunden worden, aber um diesen Artikel nicht zu lang werden zu lassen, wird dies nur nach und nach veröffentlicht.

Der Text erscheint hier vorab und nochmals ab kommenden Freitag auf www.ulrics.blog: http://ulrics.blog/2019/02/08/duisburg-benzolverseuchung-unter-duisburg-neumuehl-intransparenz-altlasten-duesseldorf/