Wenn der zuletzt öffentlich avisierte Tag (9. August) für eine ausserordentliche Entscheidung im ThyssenKrupp-Vorstand nun endlich auch Klarheiten bringt und es dabei bleibt, dann wisen wir spätestens am kommenden Samstag mehr ob und wie es mit ThyssenKrupp Steel und HKM weitergehen wird.
Hinter den Kulissen tobt derweil anscheinend ein heftiger Streit, wie das Handelsblatt heute vermeldet.
Der Verkaufsprozess rund um die Stahlsparte versinke im Chaos ist da zu lesen. Dies hat das Handelsblatt angeblich von vertrauten Personen erfahren. Die Konzernmutter will nicht weiter frisches Geld zuschiessen und nun
soll geprüft werden, ob das Geschäft überhaupt sanierungswürdig ist.
Der Einstieg des tschechischen Milliardärs Daniel Kretinsky mit 20 Prozent bei der Stahltochter ist erst eine Woche lang tatsächlich vollzogen und TK-Chef López sprach von einem Erfolg. Die Beteiligung sei ein wichtiger Schritt, um die Stahlsparte eigenständig aufzustellen.
Es wird sogar von einem zunehmend eskalierenden Streit zwischen Lopez und dem TKS-Stahlvorstand Osburg berichtet (das stand auch vor einigen Tagen bereits auf DUISTOP) sowie von einer Finanzierungslücke von zwei Milliarden Euro und von einem ganz neuen Gutachten, mittels dessen man entscheiden will, ob die Stahlsparte tatsächlich saniert werden kann.
Am kommenden Freitag, also übermorgen soll Osburg dem TK-Vorstand seine Pläne für TKS und HKM unterbreiten.
Aus der Bundes- und Landespolitik kommt von denen, die bereits zwei Mrd. zur Verfügung gestellt haben um TKS zu transformieren, zur Zeit kein Wort.
TKS-Chef Osburg sowie Bundeswirtschaftsminister Habeck werden -wie heute bereits von mir berichtet- auf dem HY.SUMMIT-Kongress im September sprechen und aufeinandertreffen und es wäre eine vortreffliche Gelegenheit beide mal zu fragen was eigentlich gespielt wird.
Ich erinnere nochmals daran, bereits Mitte 2022 mit zwei fachkundigen Kollegen ein Interview mit TKS geführt zu haben, bei dem allzu deutlich wurde, das irgendwas im Argen liegt.
Danach sind die üppigen Zuschüsse vom Bund und vom Land geflossen, ganz so als wäre alles total in Ordnung und völlig normal.
Niemand kann mir erzählen, dass sich die Lage aufgrund vollkommen unvorhergesehener Einflüsse so dramatisch geändert hat, dass die Zeichen der Zeit nicht auch für andere, die zudem viel fundiertere Einblicke haben dürften, absehbar waren.
Oder ich muß annehmen mit besonders viel Steuergeld wird umgegangen wie bei einer gewöhnlichen Kneipenwette.