Heute Nachmittag bzw. am Abend soll feststehen was aus TKS, der Stahltochter von ThyssenKrupp, und HKM werden soll und wie es mit den Jobs weitergeht. Wieviele Leute, samt des Vorstands, entlassen werden und wie gross die Produktion von TKS künftig sein wird. Das Schicksal von HKM ist eh so gut wie besiegelt – Verkauf (mit negativem Verkaufspreis = Mitgift) oder Schließung. Der mögliche Käufer aus Hamburg hat schon einiges im Falle der Übernahme angekündigt. Ich berichtete bereits.
Zurück zur eigentlichen Schlammschlacht um TKS.
In Bezug darauf überschlagen sich die Meldungen derzeit bundesweit.
Den meisten Medien die nun die Welle machen hatte ich bereits im Herbst 2022, aufgrund eines ziemlich merkwürdigen Interviews mit Verantwortlichen des Stahlunternehmens, das jetzige Geschehen angekündigt. Es zeichnete sich damals bereits ab.
Das hatte ich gleichzeitig auch allen Abgeordneten des Landtags von NRW sowie des Bundestags mitgeteilt.
Niemand – wirklich niemand hat reagiert. Alle waren trunken angesichts der Aussichten die die vielen Versprechungen einer grünen Transformation der Stahlproduktion besonders in Duisburg in fettestem rosa ausmalten.
Wasserstoff war das Zauberwort, aber niemand achtete auf das Unternehmen selbst.
So flossen zwei Milliarden Steuer-EURO von Bund und Land. Und nun?
Die motiviertesten VerkünderInnen (wahrscheinlich auch die bestbezahlten Lobbyisten) werden nun die Verschlankung zum Anlaß nehmen, dass diese angesichts der Transformation eh überfällig war.
Die Belegschaft guckt größtenteils in die Röhre.
Und ich glaube, das heute wird nicht das Ende der Fahnenstange sein, die Fahnenstange (=TKS) wird gänzlich aus Duisburg verschwinden.
Wer wissen will wieso Deutschland (nicht) funktioniert der guckt in puncto Transformation und Energiewende sowie Klimaschutzes nicht nur auf den herbeigeführten Niedergang der Solarindustrie, der Windindustrie usw. sondern auch auf die einzelnen Akteure.
Gestern in plusminus (ARD) konnte man den heutigen grünen Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck, der in wenigen Tagen auf dem Wasserstoff-Summit reden wird, erleben, wie er vor rund 20 Jahren gegen das sog. CCS (das Verpressen von CO2) vorging, es verteufelte und sozusagen mitverhinderte. So dass wir heute 20 Jahre hinter den neuesten Entwicklungen dieser Technik hinterherhinken. Die wer nun plötzlich doch ganz gut findet?
Robert Habeck.
Tja, die Norweger, gar nicht blöd, wollen daraus jetzt ein grosses Geschäft machen und mittendrin ein deutscher Zementriese – allerdings mit einem Werk in … Norwegen.
Fazit:
Was läuft in den obersten Etagen wenn Wirtschaft auf Politik trifft? Wie können zwei Milliarden EURO an ein Unternehmen gehen, das nun so dermassen desolat dasteht, dass man den Eindruck hat die Milliarden werden am Ende nie für die Transformation aufgewendet?
Und was läuft bei den Medien inkl. den Leitmedien, die erst unisono Schweigen und jetzt unisono so tun als wüssten sie immer alles besser?
Die Antwort ist ziemlich simpel, sie besteht aus zwei Teilen:
a) Würde DUISTOP von einem Konzern wie … werbefinanziert, könnten Sie all die kritischen Beiträge über den Konzern nicht lesen, weil es sie nicht gäb.
b) Und DUISTOP würde immer darauf achten was all die anderen schreiben, die anderen was DUISTOP schreibt und dann fällt keiner mehr aus der Rolle.
Mit Rolle meine ich die in dem Schauspiel das sich „unabhängiger Journalismus“ nennt.
Und die traurige Gestalt „SPD“, die in Duisburg NOCH das Sagen hat, die wird sich einfach nur noch solidarisch erklären. Wenn da noch jemand übrig bleibt. Glückauf.
UPDATE:
Sigmar Gabriel warf als AR-Chef von TKS das Handtuch. Bernhard Osburg, Vorstand von TKS, trat zurück.