ThyssenKrupp Steel: Sorgen im Wirtschaftsausschuss des Landtags – Wasserstoff-Kackophonien

Wirtschaftsministerin Mona Neubaur (Grüne) sprach auf der jüngsten Sondersitzung des Wirtschaftsausschusses des NRW-Landtags von der grossen Angst, wenn es in Duisburg mit ThyssenKrupp Steel(TKS) schief geht.

Der klimaneutrale Umbau von TKS sei die einzige Lösung für das Fortbestehens des Unternehmens“, sagte sie weiter.

Zweifel am Grünen Stahl säte der Konzern im Vorfeld selbst – ich berichtete bereits.

Die SPD hatte das Sondertreffen anberaumt, nachdem bekannt wurde, dass TKS strauchelt und die klimaneutrale Stahl-Produktion mit grünem Wasserstoff bezweifelt werden darf. Dazu wurden bereits Gutachten in Auftrag gegeben, die aber erst Ende diesen Jahres vorliegen sollen.

Man fragt sich warum dies nicht längst geschah und ob niemand das DUISTOP-Interview mit TKS im Herbst 2022 gelesen hat?

Für die Landes- sowie die Bundesregierung hängt viel von diesem Umbau ab, gemeinsam gibt man immerhin zwei Milliarden EURO Subventionen. Der NRW-Anteil von 700 Millionen Euro bedeutet die größte Subvention, die ein Unternehmen je bewilligt bekam. So soll die Zukunft von rund 26.000 Jobs gesichert werden.

Die Skepsis, ob es gelingt ist inzwischen allerorten ziemlich angewachsen, was auch zu einer deutlichen Unzufriedenheit mit der Ministerin und ihrer Landesregierung führt. Ein AfD-Abgeordneter sagte, dass der Stahl mit Wasserstoff nie rentabel in Duisburg hergestellt werden könne und es sei relativ klar, was TKS machen werde: „Es wird die Subventionen abgreifen und im Ausland Kapazitäten aufbauen.“

Zumindestens Letzteres ist mein Schreiben seit Monaten. Inzwischen wurde ja auch bekannt, dass man mit den bisher geplanten insgesamt drei Milliarden EURO, für den ersten Umbauabschnitt, gar nicht auskommt.

Die Bedenken versuchte Neubaur zu entkräften, denn angeblich müsse TKS die Subventionen zurückzahlen, wenn kein klimaneutraler Stahl aus Duisburg komme. Ein genauer Betrag, wieviel von dem Fördergeld bisher ausbezahlt wurde, konnte oder wollte Neubaur nicht sagen.

Ein hoher zweistelliger Millionenbetrag soll aber bereits geflossen sein. Sie erklärte dies mit Fundamentarbeiten auf dem Duisburger Gelände.

Aha, dann haben wir also eine riesige nutzlose Betonfläche bereits finanziert?

Angeblich habe man trotzdem noch genug Projekte, die den klimaneutralen Umbau vorantreiben würden, entgegnete sie weiter.

Welche denn?

Für mich klingt das alles so ausflüchtig wie bei einem den ich beim Pinkeln an meine Autotür erwische. Sein Grund: „Ich wollte nur die Vogelkotflecken entfernen.“

Abschliessend will ich noch die Rolle der SPD kommentieren, die so tut als würde sie sich „kümmern“. Wer bitteschön hat den jahrzehntelang den Konzern in Duisburg so gepampert, dass der womöglich annimmt er könne sich alles erlauben? Und der gesamte Ablauf des Projekts, inklusive der Unfähigkeit der derzeitigen Landesregierung bzw. Wirtschaftsministerin,  schreit dermassen zum Himmel, dass es wehtut.

Obendrauf noch die zig Äusserungen über die angebliche Wasserstoffstadt Duisburg, das güldene Wasserstoff-Zeitalter usw. usf. Da muß das Kantholz zum Draufbeissen aufgrund dieser Extrem-Kackophonien schon richtig dick sein.

Fazit:

Die normative Kraft des Faktischen wird’s richten – wie immer.