TKS: Nun soll es mit Erdgas gehen. Yeap, ist ja so gut WIE Wasserstoff und fast WIE grün.

Während sich der ThyssenKrupp-Konzernchef Lopez gerade damit rühmt in seiner bisherigen Amtszeit rund 40% der 150 Top-Manager ausgetauscht zu haben, verkündet er in puncto Stahlkonzern-Tochter TKS, dass eine auskömmliche Produktion mit Wasserstoff in Duisburg nicht möglich wäre, weshalb man immerhin 50% des bisher anfallenden CO2 vermeiden will, wenn man auf Erdgas umsteigt.

https://www.n-tv.de/ticker/Thyssenkrupp-Chef-Seit-Sommer-2023-wurden-40-Prozent-der-150-Top-Manager-ausgewechselt-article25326835.html

Tja, zum einen erwähnt er nicht den eventuellen Brain Drain bei ThyssenKrupp, dass er die Ersatz-Manager nun ganz auf seine Linie getrimmt haben dürfte und zum anderen stellt er all die Wasserstoff-Heilsverkünder, besonders in  Duisburg, komplett bloß.

Mal abgesehen davon, dass 50% Vermeidung eben nicht 100% sind. Und Letzteres (Dekarbonisierung, Klimaneutralität) sollte doch das grosse Ziel sein, oder habe ich da was verpasst?

Zum Wasserstoff mal diese beeindruckenden Zahlen, die alle Beteiligten  lange kennen, und auch vor den Subventionszusagen von Bund und Land schon kannten:

Die ursprünglichen Planungen von TKS sahen vor, dass man ab 2029 rund 143.000 Tonnen Wasserstoff p.a. verbrauchen wird. Das entsprecht alle zwei Stunden an 365 Tagen im Jahr der Füllmenge des Gasometers in Oberhausen. Lange ist auch klar: Beim Produktionsstart der neuen DRI-Anlage will TKS Erdgas statt Wasserstoff einsetzen.

Und nun anscheinend viel länger daran festhalten. Was dann aber angeblich zu einer Reduzierung der staatlichen Subventionen führen könnte.

Klar ist auch, so wird Lopez zitiert, dass mit reinem grünen Stahl auch die Endprodukte wie z.B. Autos teurer werden könnten. Oh, da trifft der Mann  aber einen Nerv.

Fazit:

ECHT gefickt eingeschädelt. Vor allem unter Ausnutzung all dessen was sich wirtschaftlich im Land und in der Welt sonst noch so abspielt.

Die Politik dürfte sich mit den Folgen, Entlassungen sind weiterhin wohl unvermeidlich, arrangieren und sie wegsolidarisieren, steht aber im Grunde komplett belämmert da.

https://www.waz.de/wirtschaft/article407589904/thyssenkrupp-schuert-zweifel-an-gruenstahl-plaenen-fuer-duisburg.html

Zitat von Lopez aus der WAZ, um deutlich zu machen wie uns die Entwicklung nun verkauft wird:

„Man kann sie mit grünem Wasserstoff betreiben, aber auch mit Erdgas. Insofern machen wir uns nicht unbedingt abhängig vom Wasserstoff“, …„Bereits mit Gas sparen wir sehr viel CO2 ein, nämlich gut 50 Prozent, mit Wasserstoff dann 100 Prozent. Wir machen den Stahl aber auch so schon deutlich grüner.“

Zum Vergleich, der Oberarzt zum Patienten:

„Sie könnten wieder ganz gesund werden, aber wir glauben 50% gesund reicht vollkommen aus.“

Willkommen in der Erdgas-Stadt Duisburg.

Werden Link, Beck, Bärbel Bas & Co. nun das hier verkünden?

„So sparen wir mit Erdgas ab sofort 50% CO2 ein.“