Stahlproduktion: Proteste von 5.000 Beschäftigten auf Betriebsversammlung – und Genosse Sigmar Gabriel?

Zur heutigen TKS-Betriebsversammlung im Landschaftspark – samt Fackellauf – kamen statt der erwarteten 3.000 insgesamt 5.000 der von den Plänen der Konzernmutter betroffenen Beschäftigten.

Und die trüben Informationen die die Betriebsratsvorsitzenden aus Essen dazu mitbrachten waren noch trüber und ernüchternder als bisher schon.

So wird jetzt wohl zur Gewissheit, dass nur noch eine Jahresproduktion von 4-5 Mio. Tonnen Stahl in Duisburg angepeilt wird, was ich letztens in einem Artikel bereits andeutete.

Das wäre nur noch die Hälfte der Menge die vor Monaten noch angepeilt wurde. Ursprünglich stellte man sogar rund 12 Mio. Tonnen in Duisburg her.

Sigmar Gabriel, der seinen Job als TKS-Aufsichtsrat zwischenzeitlich lieber geschmissen hat, aber angeblich immer an der Seite der Stahlbeschäftigten kämpfte hat sich derweil ein neues Betätigungsfeld gesucht.

Anstatt sich nun ehrenamtlich für die Betroffenen einzusetzen und seine Beziehungen spielen zu lassen, mischt er stattdessen bald beim Rüstungskonzern Rheinmetall im Aufsichtsrat mit.

Hier mal ein nicht so netter Kommentar, der auch gut von mir sein könnte:

https://www.capital.de/wirtschaft-politik/das-unerwartete-comeback-von-sigmar-gabriel-bei-rheinmetall-35289644.html

Und wer noch mehr wissen will, hier auch noch was sehr Aufschlussreiches:

https://www.abgeordnetenwatch.de/recherchen/lobbyismus/wie-sigmar-gabriel-einem-milliardenkonzern-die-tuer-zur-bundesregierung-oeffnete

Hier seine Worte aus einem anderen Beitrag auf capital.de, kurz nach seinem Ausstieg bei TKS (Zitat):

„Dabei waren wir weiter als je zuvor. Die Arbeitnehmerseite war bereit, HKM zu verkaufen oder zu schließen. Man war bereit, die Kapazitäten um zwei Millionen auf neun Millionen Tonnen Stahl runterzuschrauben. All das haben wir geschafft, im Einvernehmen.“

https://www.capital.de/wirtschaft-politik/sigmar-gabriel-ueber-seinen-abgang-bei-thyssenkrupp-steel-35024238.html

Klingt für mich so als wäre Gabriel dazu dagewesen die Leute zu beruhigen und abzulenken.

Die meisten werden es wohl immer noch nicht kapiert haben was eigentlich  gespielt wird. Demnächst werden dann wohl drei Mio. Jahrestonnen angekündigt, zwei Mio., eine Mio. … finish. RIP.

Fazit:

Tja, so schnell wie bei Gabriel wird es bei denen die nun ihre Stahl-Jobs verlieren nicht gehen etwas Adäquates zu finden.

Von Bas, Philipp und Co. war heute wohl nichts zu hören und zu sehen. Nun, so sieht die vielgepriesene und vielgelobte Solidarität in ECHT aus.

Das Problem, es juckt angesichts dessen was derzeit in Bezug auf Jobverluste in Deutschland passiert niemanden mehr von denen so richtig. Duisburg ist nur noch eine Stadt von vielen.