Einer der auszieht um uns Mist zu erzählen – OB Link im Zeit-Interview

Unter dem Titel „Wenn wir unseren Job machen, ist die AfD überflüssig“ kann man aktuell ein Interview von Sören Link auf „ZEIT-Online“lesen:
https://www.zeit.de/politik/deutschland/2018-07/soeren-link-oberbuergermeister-duisburg-spd-fluechtlinge

Dazu ein sinniger Kommentar von einem ZEIT-Leser: „Hättet ihr Euren Job vernünftig gemacht, würde es die AFD erst gar nicht geben. Man wählt die AFD nicht aus Überzeugung sondern aus Verzweiflung.

Tja, so ist das, wenn ein absolut unterdurchschnittlicher OB in einer Stadt wie Duisburg marionetten-artig Politik macht bzw. versucht zu machen und die seriöse Bundespressebühne betritt.

Dazu passt ganz gut ein kürzlich gesendeter Beitrag von SpiegelTV:

http://www.spiegel.tv/videos/1546118-spiegel-tv-vom-23072018

Der Mann will hoch hinaus und da kommt solche PR genau richtig. Richtig auch für die die ihn seit Jahren anschubsen. Zum Beispiel Herr Jäger.

SPD-NRW-Vize ist Link immerhin schon und hat angeblich sogar Ambitionen auf ein  NRW-Minister- oder gar das Ministerpräsidentenamt angemeldet.  Was Herr Jäger nicht mehr werden kann wird ev. Herr Link.  Ach du meine Güte!

Das was Link im ZEIT-Interview größtenteils sagt ist ja gar nicht so falsch. Doch genau das ist das Problem, er sagt nur das was jeder mehr oder weniger z.Z. sagt und denkt – mit einigen Abstrichen, aber er sagt nicht das, was der obige ZEIT-Leser-Kommentar andeutet.

Er sagt nicht, dass auch die SPD bundesweit, in Duisburg und im Ruhrpott besonders vieles versaubeutelt hat und noch versaubeutelt, was uns allen den öffentlichen Rechtsruck beschert hat. Er sagt auch nicht, dass die Ghettoisierung in Duisburg auf SPD-Kosten und seine Kosten geht, er sagt auch nicht, dass man das Zuwanderungsproblem lösen könnte wo es entsteht und er sagt auch nicht, dass man den Kriminellen das Handwerk legen will. Er sagt auch nicht das es Gewinnler, Mitnehmer und Abschöpfer gibt. Er sagt auch nicht, dasa es viele Freiwillige gab und gibt die geholfen haben und immer noch helfen.

Unterm Strich erzählt er eigentlich Mist (und viel von sich) bzw. nur das von dem er annimmt, dass es die meisten lesen oder hören wollen. Er zeigt nur einen Ausschnitt, nur die halbe Wahheit, aber nicht das ganze Bild. Den Ausschnitt der ihm nutzt. Damit wird auch deutlich wie arm diese Art Politiker sind. Ein bisschen Selbstkritik okay, aber ansonsten selbst nichts wirklich falsch gemacht, denn im Prinzip war und ist ja alles gute Absicht.

Er bedient dabei unterschwellig eine der einfachsten Spielarten menschlichen oder gar „deutschen“ Denkens, das der Hackordnung. Und einer aus der Verwaltung wie er kennt ja auch das Peterle-Prinzip, weiß also wie Peterle nach oben kommt und  ganz oben bleibt.  Denn eine Verwaltung ist nicht partizipativ, sondern hierarchisch, ebenso wie auch die meisten deutschen Parteien.  So ein Gewächs wie Link hat quasi wie mit der Muttermilch ein Prinzip aufgesogen, dass da lautet: Der oben tritt den darunter, der den darunter usw. Ganz oben kannst Du dann machen was Du willst, dich tritt ja keiner mehr.

Der Mann ist nicht blöd bzw. die die ihm die Dinge in den Mund legen und einflüstern. Und er weiß instinktiv was Menschen glücklich macht, er wurde ja auch mit 56% bei der OB-Wahl darin bestätigt. Nebenbei: Ich bezweifle das Wahlergebnis.

Glücklich macht die Menschen, wenn man einfach dafür sorgt, dass es immer welche gibt denen es noch schlechter geht. So kriegen sich dann die da unten in die Wolle um Jobs und Wohnungen, während sich die Verursacher am Wohlstand bedienen wie sie Lust und Laune haben. Die Ghettoisierung funktioniert ja nicht nur unten, nein auch oben. Und wieso sind eigentlich so viele Bulgaren und Rumänen sowie Sinti und Roma in Duisburg?

Es treten an FC Zigan Marxloh gegen VfB HochdieTassen Kaiserberg.

Sein Ziel und das seiner Genossen ist dann nur noch die Ablenkung und zwar Ablenkung von denen die schuld sind an dem Dilemma – sie selbst – und die Hinlenkung zu denen die Schuld sein sollen oder könnten – alles ganz unterschwellig und zwischen den Zeilen. Sündenbock ick hör Dir schon trappsen. Warum spricht der Mann über die Einwanderer, Migranten und die Folgen, so als ob alles monokausal wäre. Er zeigt in dem Interview quasi die von ihm erkannten Probleme von heute auf, schildert sie sogar seiner Genossin „Auf die Fresse“ und fertig ist die Sommerstory. Feindbild AfD inklusive – wobei mir die jetzt nicht leid tun. Ganz im Gegenteil, das Ganze Gelabere des politischen (angeschlagenen) Gegners nutzt ihnen auch noch.

Nichts ist doch einfacher den Menschen in Deutschland andere und dann noch fremdartige Menschen vorzusetzen, die noch schlechter dran sind. Wenn dann noch die Umgebungsbedingungen stimmen wie Globalisierung und Handelskriege, Digitalisierung plus Zuwanderung und Jobverluste, Altersarmut und Wohnungsnot, dann ist die Saat für das Gebräu das wir schlürfen dürfen fast fertig.

Anmerkung: So fremdartig sind die Menschen auch wieder nicht, denn wir alle kennen Sie aus unseren Urlaubsländern oder den Billig-Fabriken, fremdartig sind sie nur wenn sie hier sind.

Oder anders ausgedrückt: Die Saat geht bald auf. Aber nicht die AfD hat die Saat in den Boden eingebracht, sie gießt die Sprösslinge nur (leider), die Saat haben die eingesetzt die nun am meisten dafür sorgen wollen, dass wir uns mit denen beschäftigen die quasi unter uns stehen – in der Hackordnung, damit wir uns nicht mit denen beschäftigen die quasi über uns stehen.  Deshalb sollte jeder mal die Blickrichtung und die Zeigefingerhaltung ändern.

Der BAMF-Skandal kommt einem in dem Zusammenhang ja geradezu wie gemacht vor.  Irgendwie passend und rechtzeitig. Ein paar bescheuerte Bauernopfer (Ablenkung), dann markige Sprüche, aber niemals Konsequenzen für die die alles tatsächlich versemmelt haben.

Wenn Link z.B. stolz erzählt wie Häuser geräumt werden, verschweigt er aber, dass vorher ziemlich lange zugeguckt wurde, dann geht alles für die PR ganz schnell(Räumung mit massiven SEK-Türaufbrechern), so dass die deutsche Seele beruhigt ist wie hart man doch durchgreifen kann. Die Zwangsgeräumten werden dann sich selbst überlassen, was faktisch bedeutet, dass sie bald das nächste Schrotthaus beziehen. Zwischendurch wird dann mal aufgeräumt, d.h. die Krümel werden unter den Teppich gekehrt, so dass Merkel, Steinmeier und Co. sehen können wie man alles im Griff hat, aber weshalb man weiter Bundesmittel benötigt.

Wer so vorgeht – und wir alle wissen davon – der ist als OB ein Komplettversager.

Aber er spricht ja immerhin mit den Betroffenen, toll. Nur daraus zieht er die vollkommen falschen Schlüsse. Ach ja, und er zeigt ihnen auf wer hier das Sagen hat. Moment mal, hab ich nicht letztens noch gelesen wie der Staat gegen die Clans vorgeht(die sich hier seit Jahren ungehindert etablieren konnten). Gott sei Dank. Da bin ich jetzt aber doch beruhigt. Endlich passiert was bevor das überhand nimmt. Hätte man aber auch viel früher machen können.

Man vergleiche das Ganze mal mit dem Zustand der Bundeswehr.  Die Geschütze werden gestrichen, können aber nicht abgefeuert werden. Sieht aber trotzdem verdammt gut aus auf dem Foto. Dann spricht man mit ausgesuchten  (Partei-)Soldaten und die sagen alle unisono „Super hier!“ Dann noch ein Alibisoldat fürs Negative: „Aber die Toiletten sind machmal verstopft!“

Gott sei dank sind nur die Toiletten verstopft – und auch nur manchmal. Weiter so Uschi.

Fazit:

Wenn wir nicht bald die Schuldigen benennen und degradieren, dann wird Geschichte sich einfach wiederholen – genau das was ja eigentlich nie mehr passieren soll. Noch ist es möglich, aber irgendwann haben wir den Point-Of-No-Return überschritten. Dann heisst es Game-Over, dann werden Datenautobahnen gebaut, Ankerzentren(AZs – hört sich gruselig vertraut an) und Zäune für die Ghettos der Wohlhabenden. Dann wird die Wehrpflicht wieder eingeführt und in Bayern wird schon mal ein grosser Platz gesucht. In Nürnberg geht vllt. was.

Dass die ZEIT-Redaktion so ärmlich unkritisch (hinter)fragt,  gibt mir auch zu denken. Soll das die vierte Macht im Staat sein?

So hätte ich mal gefragt wie es denn sein kann, dass es Duisburg (finanziell) so schlecht geht, aber dafür so viele Firmenbeteiligungen unterhält und sich ebensoviele teure Manager und Geschäftsführer leisten kann?!

Die Wahrheit ist, man kann in bestimmten Positionen selbst dann noch richtig Kohle machen wenn es scheiße läuft oder gerade dann.

Gruß an Frau Rogg.