Rechnungshof kritisiert massive Verschwendung beim Lanuv

Ich hatte das Thema schon mehrmals ausführlich behandelt und sehe mich nun bestätigt, wenn ich lese, dass der Landesrechnungshof den Umzug der Umweltbehörde Lanuv in das neue Gebäude neben dem Hauptbahnhof kritisiert. Die Kritik des Rechnungshofs wird auch Thema im Landtag: Das Gebäude  in Duisburg am Hauptbahnhof verstoße gegen Etat- und Vergaberecht.

2016 hatten OB Link und seine Stadtplaner noch frohlockt. Laut Beschluss des rot-grünen Landeskabinetts aufgrund des Umzugs des Landesumweltamtes von Düsseldorf nach Duisburg. Der Landesrechnungshof rügt nun massiv wegen Mietmehrkosten und dass der Neubau gegen Etat- und Vergaberecht verstoße, was durchaus natürlich auch ein Polit-Scharmützel sein könnte.

Bereits jetzt seien fast 39 Millionen Euro mehr Mietkosten angefallen als in der vorher genutzten Immobilie. Das Ministerium für Umwelt könne nicht nachweisen, dass ein Neubau für das Landesamt überhaupt notwendig, noch dass er die wirtschaftlichste Lösungsmöglichkeit sei. Entsprechende Berechnungen? Fehlanzeige. Dies sei ein Verstoß gegen das Sparsamkeitsgebot der Landeshaushaltsordnung.

Auf einer Grund-Fläche von rund 10.000 Quadratmetern sind inzwischen ein Bürogebäude mit rund 6.900 Quadratmetern und ein Laborgebäude mit rund 9.600 Quadratmetern Fläche entstanden. Rund 400 Mitarbeiter arbeiten dort zur Zeit.

Das Lanuv entgegnet den Vorwürfen, dass für die Immobilie in Duisburg eine höhere Miete bezahlt werde, weil es im  alten Dienstgebäude in Düsseldorf nicht möglich war kostengünstig zu sanieren, ausserdem sei nun aufgrund der  Einsparung von Heiz- und Energiekosten sowie der Nutzung von Regenwasser als Brauchwasser eine reine Mietkostenbetrachtung nicht ausreichend.

Ich meine, vielleicht sollte man bei der Sache folgende Sachverhalte nochmals zur Kenntnis nehmen.  Die rund 17.000 Quadratmeter sind zu einem Mietpreis von 24,– EURO kalt pro qm pro Monat angemietet und das für rund 20 Jahre. Boh!

Der Ersteller des Gebäudes, die Aurelis, hat es bereits wärend der Bauphase an einen skandinavischen Investor verkauft, der eigentlich aus dem Pflegeheim-Sektor kommt. Hä?

Das Gelände war ursprünglich wohl mal für die Sparkassenkademie vorgesehen, die aber dort nicht gebaut wurde. Erst Pech für Aurelis und dann doch wieder Glück. Yippieh.

Ach ja, der durchschnittliche Mietpreis für einen Quadtradmeter in Duisburg im gewerblichen Bereich liegt bei 8,– EURO  pro Monat. Echt jetzt?

Naja gut, 17.000 Quadratmeter liegen nun mal nicht überall ‚rum , schon gar nicht in der Innenstadt. Die Lage braucht man aber weil sicher viele MitarbeiterInnen nun aus Düsseldorf an ihren neuen Arbeitsort pendeln. Deshalb der Gleisanschluß und das neue Parkhaus.

Ein aufmerksamer Leser hatte mich beizeiten aber schon mal auf was ganz anders hingewiesen, das habe ich dann auch an die Bezirksregierung geschrieben und nie eine Antwort erhalten:

Bei einem Neubau den man als künftiger Mieter baulich mitbestimmt gelten europäische Vergabe- und Ausschreibungsrichtlinien als würde man selbst bauen. Ich denke auch dass wurde missachtet.

 

Was der Rechnungshof sonst noch kritisiert:

https://rp-online.de/nrw/landespolitik/jahresbericht-des-landesrechnungshof-2017-rechnungshueter-kritisieren-geringen-sparwillen-der-nrw-regierung_aid-32718185

 

Und 2018:

https://www.nrz.de/politik/landespolitik/rechnungshueter-rueffeln-nrw-regierung-nur-geringer-sparwille-id215252159.html