Der Teufel scheißt, so lautet das Sprichwort, immer auf den größten Haufen. Im Stadtteil Hochfeld, der mit seiner Lage zwischen Innenstadt und Rhein zu den attraktivsten Stadtteilen in Duisburg gehört, paaren sich in unglückseliger Weise das Desinteresse der Bewohner, der Gewerbetreibenden mit dem der Politik. Dabei ist der Weg zu einem attraktivem Stadtteil mit seinen Parks, mit seiner hervorragenden Infrastruktur und mit viel Gründerzeit-Bausubstanz eigentlich nicht sehr weit. Wir suchen Schlüsselstellen, um Verbesserungen möglich zu machen.
Im Rahmen unseres Projektes „Hallo Nachbarn“ (in dem wir mit unseren neuen Nachbarn statt über sie sprechen), ist uns dabei ein Herzensanliegen möglich geworden.
Die gute Stube Hochfelds und Flaniermeile für die Nahversorgung mit vielen kleinen Geschäften und Restaurants wird Dank der Kooperation mit den Wirtschaftsbetrieben aufblühen. Ein seit fast zwei Jahrzehnten gehegter Traum wird wahr und der Boden unter den Arkaden wird aufwändig mit einem Heißdampfgerät gereinigt. Das Projekt wurde allen Ladenbetreibern unter den Arkaden vorgestellt und es ist auf große Zustimmung gestoßen.
Wir hoffen, mit dieser Kooperation, durch Motivation und gegenseitige Kontrolle alle Zielgruppen zu mehr Engagement für eine attraktive Ladenmeile zu bewegen:
Die Ladenbetreiber, deren Engagement, was Sauberkeit vor dem Laden angeht, hochfeldtypisch oft gering ist. Motto: Das lohnt sich doch hier sowieso nicht. Ausnahmen bestätigen die Regel.
Die Mitarbeiter der Reinigungsbetriebe, die einen frustrierenden Job in Hochfeld machen müssen. Kaum gekehrt, da haben die Bewohner schon wieder jede leere Verpackung von sich fallen lassen. Es soll schon vorgekommen sein, dass deshalb der Besen stillstand. Motto: Das Fegen lohnt sich doch in Hochfeld sowieso nicht.
Die Kunden und Nachbarn von denen jeder einzelne von sich sagt: Ich werfe keinen Müll auf die Straße. Und wenn doch … Motto: Das ist doch in Hochfeld egal.
Die Ordnungsbehörden, die mit Hinweis auf personelle Unterbesetzung und die schier ausweglose Lage in Hochfeld ihre Aufgaben nicht so ernst nehmen, wie sie sollten. Und da sich hier kaum jemand über mangelnde Präsenz beschwert, der Leser ahnt es schon: Das ist doch in Hochfeld egal.
Wir sind gegen „ist doch egal“!
In Hochfeld leben Menschen aus 140 Nationen, von denen fast alle zwei Sätze auf Deutsch können: „Ich war das nicht“ und „ist doch egal“.
Natürlich werden wir den gordischen Knoten „ist doch egal“ mit der Aktion nicht abschließend durchschlagen können. Vielleicht schaffen wir es aber durch die Vernetzung der Gruppen, das Ihnen das Bild auf der Straße doch nicht ganz egal ist. Vielleicht ist es ja möglich, dass jeder seinen Nachbarn, seine Kunden und die Dienstleister motiviert, auch unter schwierigen Bedingungen stets Hand anzulegen und zusammen zu arbeiten.
Dabei liegt eine Schlüsselrolle bei den Wirtschaftsbetrieben Duisburg, die hier mit klarem Auftrag jeden Tag aktiv sein müssen. Sie können sich im Gegensatz zu Anwohnern, Politik oder Ordnungsbehörden nicht einfach abwenden. Deshalb freuen wir uns ganz besonders über die fruchtbare Zusammenarbeit und die Aktion mit den Wirtschaftsbetrieben.
Wettbewerb
Um das Engagement zu versüßen winkt dem Ladenbetreiber mit den saubersten Arkaden eine Reise nach Paris oder ein Notebook.
Spätestens mit der Preisübergabe am 19. Februar 2020 informieren wir über das Ergebnis unserer aktuellen Feldforschung.
Mit besten Grüßen
Institut Z für Migration und Quartierentwicklung gemeinnützige UG
Dr. Michael Willhardt (Geschäftsführer), dwb
Eigenstraße 48
47053 Duisburg-Hochfeld | Zukunftsstadtteil
Telefon +49 203/75 999 999
Email: einsatz@institut-z.de