Pausbäckchen an Pausbäckchen so präsentierten gestern der schwergewichtige Gebag-Boss Bernd Wortmeyer und OB Sören Link die 2018er-Zahlen von Duisburgs Bau- und Wohnungsgesellschaft Numero Uno.
https://www.waz.de/staedte/duisburg/die-neue-gebag-waechst-mit-ihren-aufgaben-id226849125.html
Beim Lesen des WAZ-Artikels staunt man nicht schlecht was da präsentiert wurde:
407 Mio. EURO Gesamtschulden
10,1 % Eigenkapitalquote, obwohl die Banken und Gläubiger sich eigentlich 20% wünschen, aber die Stadt steht ja wie eine „1“ dahinter, ach ja und die Quote wurde wie die WAZ schreibt durch einen einstelligen Mio-Betrag im unteren Bereich von der Stadt gepeppt, genau vier(4) Mio. EURO waren es (die 4-Mio-EURO-Info ist von mir!!!)
5,9 Mio EURO Jahresüberschuss
rund 81 Mio EURO Investitionen, wovon allein 47,1 Mio EURO für Erwerbe ausgegeben wurden und davon wohl zusätzliche (über Normalmaß der Vorjahre) 38,5 Mio. EURO für neue Flächen
Und genau bei den letzten Zahlen habe ich mir mal die veröffentlichte Bilanz im Bundesanzeiger angeschaut, hätte die WAZ übrigens auch machen können. Die wurde nämlich schon am 16.8.2019 veröffentlicht.
Dort heisst es (Zitat/Auszug):
2.2.1.8 Erwerbe
Im Geschäftsjahr 2018 wurden bebaute und unbebaute Grundstücke zu Anschaffungskosten in Höhe von insgesamt 2.103 T€ erworben.
2.2.2 Entwicklung des Geschäftsfeldes Wohnbauflächenentwicklung
Die Positionierung des zweiten Geschäftsfeldes „Wohnbauflächenentwicklung“ wurde im Geschäftsjahr 2018 ausgebaut.
Insbesondere durch den Erwerb des in zentraler Lage befindlichen Grundstückes „Am Güterbahnhof Süd“ (rd. 280.700 m 2) wird die GEBAG die Duisburger Stadtentwicklung maßgeblich mitgestalten.
Screenshot Gebag-Bilanz Bundesanzeiger „Erwerbe“ vom 22.08.2019 – 3.00 Uhr
Man erkennt, dass der Erwerb der Duisburger Freiheit hier nicht unter Punkt 2.2.1.8. und nicht mit einer konkreten Zahl(Kaufpreis) veröffentlicht wurde.
Konkret genannt werden nur 2.103 T€ (2,103 Mio EURO). Angaben zu den damit erworbenen Grundstücken und/oder Gebäuden? Fehlanzeige.
Während aber der WAZ-Artikel angibt oder suggeriert es seien 8,6 Mio. EURO (normal) plus 38,5 Mio. EURO (extra) – gesamt 47,1 Mio. EURO s.o. – für Erwerbe ausgegeben worden.
Was stimmt denn nun und was hat der Erwerb der Duisburger Freiheit nun tatsächlich gekostet?
Zur Erinnerung: Krieger hat vor rund 10 Jahren 17,5 Mio EURO dafür bezahlt. Damals hatte der Rat einen Vorkaufsverzicht (mit einer Gegenstimme) beschlossen.
Eine Aufwertung hat die Brache zwischenzeitlich nicht erhalten, jedenfalls nicht baulicher Art. Damals wurde u.a. auch vor Mängeln gewarnt die im Boden schlummern könnten. Die Gebag scheint dies knapp 10 Jahre später nicht interessiert zu haben.
Ich hab da aber noch was zur Bodenbelastung anläßlich der ehemaligen BUGA-Planung auf dem Gelände im Köcher. Lassen wir jedoch erstmal die Gebag wurschteln.
Zum Abschluß noch eine kleine Geschichte zum Geldverdienen:
Stell Dir vor Du hast ein Mett- oder Fleischwurst-Kaugummi schon ziemlich lange im Mund, der Geschmack ist raus. Das kannst Du noch zu Geld machen. Einfach an einen Freund verkaufen der es plattwalzt und ganz lange liegen lässt damit es hart wird. Dann zurückkaufen und beidseitig mit Zitronensaft einstreichen. Neu und schick verpacken und fertig ist Dein veganes Kauding, dass Du nun in kleinen Stückchen mit Aufpreis weiterverkaufen kannst.