Ja das war ein Ding(LOL) im Juni als Martin Murrack, Digidez und Kämmerer, sich wie ein Schneekönig freute als beim eGovernment-Award von Bearing Point und Cisvo die Stadt Duisburg für ihre Projektidee SILKE -ersponnen zusammen mit dem hiesigen Fraunhofer IMS- im Rahmen von SmartCityDuisburg den Fachjury-Preis in Silber bekam. Wohlgemerkt für eine bloße Idee.
Nun fuhr oder flog Murrack vor kurzem nach Berlin ins Bundeswehr-Hub-Gedöns um auch den Publikumspreis entgegenzunehmen, diesmal in Bronze. Wohlgemerkt immer noch für eine bloße Idee.
Bei der Idee geht es darum den Schulweg für Kids sicherer zu machen indem man ihnen Chips anklebt oder auch implantiert oder einfach in die Hand drückt und dann die Chips Informationen ausstrahlen die die anderen Verkehrsteilnehmer vom Überfahren, Überrollen oder sonstwie Beschädigen der Kids abhalten soll.
Nun habe ich mich dazu schon mit allem notwendigen Spott geäussert und warte endlich auf die Realisierung von SILKE die wahrscheinlich niemals kommen wird.
Natürlich liegt mir die Sicherheit der Schulkinder am Herzen, aber es gibt wichtigere Dinge als mit Ideen rumzuspinnen, die auch noch Preise gewinnen, die den Kindern viel besser bekämen. Ich meine, was nutzt es, wenn mein Kind sicher zur Schule kommt, dort aber der Unterricht ausfällt oder ihm die Decke oder Teile davon auf den Kopf fallen könnten.
Wie abgehoben von jeglicher Realität sind all diejenigen die sich mit so einem SILKE-Quark auch nur im geringsten ernsthaft beschäftigen?
Ich sag nur: EimerEimerEimer.
https://www.duisburg.de/microsites/smartcityduisburg/news/egovernment-publikumspreis.php
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Kurze Pause.
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Weil ich den Kopf nun wieder frei hab‘ den ich grad noch übern Eimer hielt, komme ich gleich zum nächsten Blödsinn der SmartCityDuisburg-Verantwortlichen, die nur um was zu vermelden zu haben seit ein paar Wochen das Rathaus von innen scannen lassen, angeblich weil dann bessere und genauere Gebäudedaten zur Verfügung stehen.
https://www.duisburg.de/microsites/smartcityduisburg/news/d-erfassung-des-rathauses.php
So fliegt eine Drohne bzw. ein Fliewatüt und/oder fährt ein KIT oder Batmobil durch die heiligen Hallen und erfasst alles was nicht bei „3“ im Schrank ist.
Jedes Mal wenn künftig irgendein Handwerksmensch ’nen Umbau vorgenommen hat, muß die Technik ev. erneut anrücken und zumindest den Teil neuscannen. In jedem Fall muß das Ganze dann in den bestehenden Datenbestand eingepflegt werden. Ein geiler Auftrag für die Ewigkeit, vor allem für die Firma die das machen darf.
Wenn man das dann noch für alle Gebäude in städtischer Hand vorhat, reden wir von Millionen EURO.
Die Stadt Ratingen hat dazu zB ein Pflichtenheft erstellt, lustig zB der Punkt „2.1. Zugänglichkeiten“. Hier wird geregelt was zu tun ist, wenn die Vermessenden oder ihr Gerät die Räumlichkeiten nicht betreten können.
Der Hausmeister -in Ratingen HM genannt- muß da echt mithelfen. Aber was, wenn es eine Hausmeisterin ist? Egal.
Ich stelle ja gar nicht in Abrede, dass es notwendig ist grobe Gebäudedaten vorrätig zu haben. Aber ich denke jeder der künftig über irgendeine Baumassnahme entscheiden soll, wird sich das Ganze und die Einzelheiten immer noch direkt und zeitnah vor Ort anschauen. Erneut (ver)messen, prüfen und dann entscheiden.
Wenn das unterbliebe, passiert was passieren muß: Was nicht passt wird passend gemacht.
Am Einbau der Terrorpoller auf der Königstrasse -der immer noch nicht abgeschlossen ist- kann man gut sehen was abgehen muß. Loch graben und erstmal gucken. Glaubt irgendjemand das würde sich trotz moderner digitaler Erfassungstechnik künftig ändern?
Und am Beispiel der angeblich verschwundenen Unterlagen zum MSV-Stadiondach kann man sich vorstellen, dass auch digitale Daten nicht vor derartigen Problemen schützen.