Strauss-Siedlung: Polizei Duisburg lässt sich viel Zeit

Es ist schon ein paar Tage her, da hatte ich über die Strauss-Siedlung berichtet. Trotz Wohnungsmangel lässt die Gebag (die Eigentümerin) viele Häuser und Wohnungen verkommen und dass auch noch obwohl dafür grösstenteils bereits Denkmalschutz seit Anfang der 2000er gilt.

Der OB, die Gebag, die Denkmalschutzbehörde, die Bauaufsicht sowie SPD-Genossin Ulitzka (BV Mitte) haben bisher nicht auf meine Fragen geantwortet wie sowas sein kann.

Geantwortet haben aber die oberste Pressestelle der Landespolizei und die Duisburger Polizei. Letzterer habe ich nochmals eine Nachfrage gestellt, weil auch sie angab von Polizeieinsätzen zwischen 2009 und 2016 in der Siedlung nicht zu wissen. Aber eigentlich müssten ihr alle Übungseinsätze der Polizei auch aus anderen Städten und Bundesländern vorab gemeldet werden. Die Antwort steht noch aus.

Nach Augenzeugenberichten haben diese Übungen nämlich in der Siedlung stattgefunden, ev. zu dem Zweck ein bisschen mehr kaputt zu machen, weil dies bei Übungseinsätzen nun mal so ist.

Dass dies beileibe kein Einzelfall ist kann man sich in einem Spiegel-Filmchen über Leerstands-Zustände in Berlin anschauen. Auch hier werden Häuser und Wohnungen dem Verfall preisgegeben und lieber vielfach ab und zu an Filmcrews vermietet.

https://www.spiegel.de/panorama/gesellschaft/berlin-leerstand-trotz-wohnungsnot-warum-in-der-hauptstadt-ganze-haeuser-nicht-vermietet-werden-spiegel-tv-a-bd0c4dfa-1c47-49aa-8aca-2afe1559b6f9

Tja, das Ganze hat jedoch einen ziemlichen Nachgeschmack wenn man sich mal die Gesetze und Verordnungen anschaut die eigentlich verbieten Häuser und Wohnungen über einen längeren Zeitzraum leerstehen zu lassen.

https://www.immobilienscout24.de/wissen/vermieten/bussgeld-wegen-leerstand.html

In Duisburg hat man sich anscheinend irgendwie damit nie anfreunden können. Ein ganz aktueller Grund könnte sein, dass zu wenig Wohnraum den Druck auf Wohnungssuchende erhöht sich doch gefälligst eine neue Wohnung auf einem der neuen tollen Projektgebiete zuzulegen – die werden ja bekanntlich  auch von der Gebag aufbereitet und vermarktet. Welch ein Zufall?!

Wie immer geht es also ums ganz grosse Geld. SPD und auch CDU mittendrin, denn VertreterInnen beider Parteien, die hier in Duisburg das Sagen haben, dürften über die Zustände Bescheid wissen. Falls nicht sind sie fehl am Platz. Man fragt sich, warum machen die das mit (S wie Sozial und C wie Christlich)? Also mir fallen auf Anhieb drei trifftige Gründe ein die aber mit Sozial und Christlich nix zu tun haben.

Dass auch noch der Denkmalschutz mit Füssen getreten wurde und wird kommt als letzter Scheißhaufen noch obendrauf.

 

*** Nachtrag (22:00 Uhr) ***

Heute Nachmittag kam von der Pressestelle der Duisburger Polizei eine einzige Zeile auf meine erneute Nachfrage rein:

Wie ich Ihnen bereits mitteilte, hat die Polizei Duisburg dort nicht trainiert. Alle weiteren Informationen entziehen sich unserer Recherchemöglichkeit.

Anmerkungen: Meine Anregung die Gebag zu fragen, weil diese mir wie gewöhnlich nicht geantwortet hat, wurde anscheinend ignoriert.

Es besteht noch die Möglichkeit, dass Polizeikräfte ohne Anmeldung dort trainiert haben. Ich glaube allerdings nicht, dass die Gebag nicht informiert bzw. involviert war. Die beiden Informanten (Mitarbeitende der Gebag)  können oder wollen zu diesen Vorgängen konkret keine Hinweise geben, sie hatten mich lediglich auf den schlechten Zustand der Häuser und Wohnungen trotz Denkmalschutz aufmerksam gemacht.  Erst im Zuge meiner Recherchen bin ich dann auf die Polizeieinsätze gestossen.

 

 

 

Erneute Fragen an die DBI zu Akquise-Erfolgen in puncto City-Leerstand

Es ist schon eine Zeitlang her, dass ich die DBI, die sich so ganz doll für die Befüllung der Leerstände in der City einsetzen wollte und ev. noch will, genau deshalb angefragt hatte.

https://www.waz.de/staedte/duisburg/innenstadt-so-moechte-duisburg-gegen-leerstand-vorgehen-id234027669.html

Wie gewohnt kam keine Antwort. So versuche ich es aktuell erneut, denn jede Anfrage (auch jede unbeantwortete) ist ja in Duisburgs Verwaltung und ihren Beteiligungsablegern mindestens ein schmutziger Finger in einer Wunde, vor allem von denen die immer so unheimlich prahlen was sie alles können und wollen, aber anscheinend nix auf die Reihe kriegen. Und die dafür viel Geld beko… usw. usf.

Es gibt also nichts Schöneres als in den Öffnungen rumzuporkeln, natürlich rein gedanklich. Mit Perversität hat das bitteschön rein gar nichts zu tun. Lediglich mit einem gewissen, wenngleich kruden Spaß.

Gehört und gelesen habe ich bisher nichts weiter von irgendwelchen Erfolgen die City wiederzubeleben (laut DBI: zu revitalisieren) indem man Gründern Leerstände in der City zu geringeren Mieten überlässt und den Vermietern seitens der Stadt dafür einen Ausgleich bezahlt. Dabei hat man extra einen Immo-Profi verpflichtet der derzeit das Kubikk (früher C&A) vermakelt. Problem dabei dürfte sein, dass der Mann ev. primär eher an das Kubikk denkt als an leere Ladenlokale an anderer Stelle. Das würde er natürlich nie zugeben, denn er ist ja ein Profi. Ich kann mich aber in ihm auch täuschen. Egal.

https://www.duisburg-business.de/fileadmin/duisburg-business/Downloads/Sofortprogramm_Innenstadt.pdf

https://www.duisburg-business.de/leistungen/city-management

Dafür gab es zwischenzeitlich etliche Abgänge wie zuletzt der von Starbucks im City-Palais und damit neuen Leerstand . Aber auch einen Zugang, der von den hiesigen Presseblättern fast frenetisch angekündigt wurde, just im vorerwähnten Kubikk, nämlich eine sog. Wohlfühloase namens MyWellness. Wahrscheinlich hatten die Redakteure das Angebot der MyWellness-Agentur im Vorfeld angenommen sich testweise dort zu verlustieren. Ich bekam das Angebot auch, habe es aber abgelehnt. Über die Neueröffnung berichtet habe ich trotzdem, allerdings mit einem kritischen Unterton.

Wie dem auch sei, inzwischen haben die Funke-Medien  – nach der Eröffnung am letzten Samstag – anscheinend umgeswitched und MyWellness kommt irgendwie gar nicht mehr so gut weg.

https://www.waz.de/staedte/duisburg/my-wellness-kunden-kritik-nach-holprigem-start-in-duisburg-id234355977.html

Vielleicht haben die aber auch nicht so viele Anzeigen geschaltet und Beilagen gebucht wie man sich erhofft hatte.

So, hier meine aktuelle Anfrage an die DBI, an The Great Rasmus Beck himself:

Guten Abend Herr Beck,

ich möchte gerne wissen wie die Vermarktung von Leerständen in der City, an Gründungswillige und Mutige in den Bereichen Handel und Gastronomie, bisher so läuft?

https://www.duisburg-business.de/fileadmin/duisburg-business/Downloads/Sofortprogramm_Innenstadt.pdf

Wie viele Leerstandsflächen gab es und wieviele konnten mittels der Aktion vermittelt werden?

Eine kleine Liste wäre nett.

Wieviele Leerstände gibt es noch?

Eine weitere kleine Liste wäre nett.

Und: Wäre es möglich, ich frage für einen Freund, in der City, Königstrasse oder Münzstrasse,  ein Laufhaus anzusiedeln?

Danke.

Gruß

DUISTOP

M. Schulze

 

Neues Innovationslabor der Polizei in Duisburg

In einem über 500 qm großen Labor im Duisburger Hafen entwickelt und testet die Polizei ab sofort neue Technologien. So wird zum Beispiel erprobt, in welchen Bereichen der hundeähnliche Laufroboter „Spot“ eingesetzt werden kann. Andere Forschungsprojekte sind 360-Grad-Kameras sowie Videosysteme. Der Aufbau des Labors hat rund 4,3 Millionen Euro gekostet. Ziel des Labors ist die Polizeiarbeit technologisch zu verbessern und zu unterstützen.

Mehr zu „Spot“ von BostonDynamics gibt es hier:

https://www.bostondynamics.com/products/spot

https://www.golem.de/news/energy-robotics-spot-sucht-in-industrieanlagen-nach-lecks-und-rost-2011-152028.html

CDU-NRW: Echt oder Fake? Fragen an den Generalsekretär Josef Hovenjürgen

Bereits seit November 2021 wirbt die NRW-CDU um Stimmen für die kommenden Landtagswahl im Mai.

„Weil Du zählst.“ heisst das Motto dieser Wahlwerbe-Kampagne – und ich habe das mal ganz wörtlich genommen, habe mich also angesprochen gefühlt und mit dem „Du“ könnte ja auch Duisburg gemeint sein.

https://www.cdu-nrw.de/weil-du-zaehlst-nrw-unsere-zuhoer-und-mitmachkampagne

Also in zweifacher Hinsicht war es an der Zeit die zwei Macher dahinter mal anzuschreiben. Herrn Wüst habe ich mir erspart, der hat sich in anderer Angelegenheit schon als nicht besonders zugänglich erwiesen, weshalb ich es mit dem zweiten Mann, dem Generalsekretär Josef Hovenjürgen versuche – er ist auch MdL und zwar für den Wahlkreis 72, der räumlich größte im Kreis Recklinghausen der folgende Städte umfasst: Haltern am See, Dorsten (nördlicher Teil), Marl (östlicher Teil), Oer-Erkenschwick und Datteln (nördlicher Teil). Ein ländliches CDU-Gebiet in dem Welt noch in Ordnung zu sein scheint.

https://josef-hovenjuergen.de/

Die hiesige CDU-Vertreterin Petra Vogt, die wohl auch gerne wiedergewählt würde, glänzt dagegen mit Webabstinenz. Seit Wochen erscheint ein Hinweis, dass ihre Website überarbeitet wird und man gefälligst in ein paar Tagen wiederkommen soll. Pustekuchen.

https://www.petra-vogt-cdu.de/

Wie es zusammenpasst, dass die CDU-NRW bereits seit Wochen kräftig um Stimmen wirbt, aber Duisburgs Frau Vogt wahrscheinlich noch bis eine Woche vor der Wahl warten wird, erschliesst sich mir nicht, passt aber irgendwie in einen Wahlauftritt den man von einer ehemaligen Volkspartei erwarten darf.

Aber Schluß jetzt mit Frau Vogt, die Frau ist vollkommen unwichtig, sie wird wahrscheinlich auch nur deshalb gewählt oder wegen ihres Grinsens.

Heute am frühen Abend habe ich lieber Herrn Hovenjürgen folgendes Schreiben zukommen lassen denn auf seiner Website heisst es so wunderbar glaubwürdig:

WAS KANN ICH FÜR SIE TUN?
Ihr Anliegen ist mein Auftrag: Möchten Sie mit mir ins Gespräch kommen, über Politik sprechen und auch über Ihre Probleme vor Ort? Wo drückt der Schuh? Welche aktuellen Themen bewegen Sie? Welche persönlichen Ansichten, Anregungen oder Kritik haben Sie? Als Ihr Landtagsabgeordneter möchte ich wissen, was ich für Sie tun kann, damit ich Ihre Anliegen in meine Arbeit im Landtag einfließen lassen kann. Schreiben Sie mir.

 

Guten Abend Herr Hovenjürgen,

derzeit läuft Ihre Wahl-Kampagne(Weil Du zählst!) -bzw. die die CDU-NRW- und dort sind Sie prominent aufgeführt. Als Generalsekretär der CDU in NRW ist das auch kein Wunder.

Ich möchte daher die Gelegenheit nutzen Sie mit einigen Dingen zu konfrontieren die dem derzeitigen CDU-Wahlkampfmotto aber auch der eigentlich zu erwartenden demokratischen Verfasstheit des Landes zuwiderlaufen.

Seit fast vier Jahren -genau seit dem 2. Mai 2018- etabliere ich eine neues Pressemedium in Duisburg. Die neuen Medien machen es möglich, es gibt www.duistop.de nur online. Schwerpunktmässig berichte und kommentiere ich über Politik, Verwaltung und Wirtschaft. Damit kenne ich mich bestens aus.

Davor hatte ich ein einjähriges Gastspiel (2017) bei einem anderen Medium vor Ort.

Zu Ihrer Info, ich bin kein Anfänger, sondern komme weitestgehend aus dem Kommunikationsmetier, und ich bin 60 Jahre alt. Vorher war ich Unternehmer.

Ich schicke das voraus, weil ich deutlich machen will, dass es sich um eine ernsthafte Angelegenheit handelt und nicht um ein Freizeit-Projekt im Sinne von „Mach doch was mit Medien!“

Demzufolge habe ich auch die geltenden Gesetze wie z.B. das Pressegesetz NRW sehr ernst genommen (als Voraussetzung für meine „Arbeit“) und entsprechende Erwartungen daran gehabt. Vor meiner journalistischen Tätigkeit habe ich es allerdings mit dem IFG versucht oder auch mit Ratseingaben gemäß GO §24. So habe ich versucht per IFG und per Ratseingaben die Duisburger Verwaltung zur Heraushabe von Infos zu bewegen, der Erfolg war äusserst dürftig.

Inzwischen sind auf DUISTOP über 2.400 Artikel und Kommentare (nicht alle, aber überwiegend von mir) erschienen und man darf von einem normalen Pressemedium sprechen. Einzelne Artikel und Kommentare werden bis zu 25.000mal aufgerufen.

Und obwohl mir Großunternehmen wie Haniel, HKM, ThyssenKrupp, die Polizei NRW, Sozialkonzerne wie Caritas und Diakonie usw. antworten gab es von Anfang an Probleme mit dem Auskunftsverhalten der hiesigen Stadtverwaltung sowie sämtlicher Beteiligungsunternehmen (über 100) der Stadt.

Während aber die vorgenannten Großunternehmen gar nicht auskunftspflichtig sind, laut Pressegesetz, ist es die Verwaltung in Duisburg in jedem Fall.

Inzwischen sind über 300 Presseanfragen von mir aufgelaufen die sämtlichst nicht beantwortet wurden. Andere Pressemedien wie WAZ/NRZ und RP erhalten dagegen Antworten und werden auch zu PKs eingeladen.

Ich habe mich natürlich nicht damit abgefunden, da nicht nur gegen das Pressegesetz laufend verstossen wird, sondern auch gegen das Grundgesetz. Und natürlich gegen eine gewisse demokratische Grundpflicht die man von einer Exekutive erwarten darf.

Folgende Versuche(ohne Vollständigkeit – nur die wesentlichen) den OB und die Verwaltung in Duisburg zum Einlenken zu bewegen (bewegen zu lassen) sind bisher alle „schiefgegangen“:

Schreiben an die Kommunalaufsicht

Schreiben an den MP (erst Herr Laschet/dann Herr Wüst)

Anträge an die Stadt auf Auskunft

Eingabe an den Petitionsausschuss des Landtags

Bitten an Politiker/Innen aller Fraktionen inkl. der CDU

Bitten an Ratsmitglieder in Duisburg

Letztendlich müsste ich nun meine Auskünfte auf juristischem Wege erstreiten. Doch wie es kann sein, dass ich dazu quasi genötigt werde, obwohl es doch das entsprechende Gesetz gibt?

Zusätzlich musste ich mir auch noch Unterstellungen gefallen lassen die anscheinend aus mir einen Straftäter machen sollten (u.a. versuchte Erpressung, Nötigung, …). Aber die Strafanzeigen gegen die VerfasserInnen verliefen bis zur Oberstaatsanwaltschaft im Sande. Tonus: Es kann ja mal passieren das man sich im Ton vergreift.

In der aktuellen CDU-Wahlkampage heisst es (Zitat-Auszug):

„Wir wollen genau hinhören und erfahren, was die Menschen bei uns in Nordrhein-Westfalen beschäftigt und was für die vielfältigen Regionen wichtig ist. Wir wollen jeden Einzelnen mitnehmen, sodass jeder dazu beitragen kann, dass es uns in Nordrhein-Westfalen noch besser geht. Weil Du zählst!“

Ich bin gespannt wie Sie reagieren und was Sie mir antworten. Vor allem aber was Sie tun.

Bevor ich es vergesse: Anfragen von mir bei NRW-Ministerien, zuletzt z.B. beim Bauministerium, werden auch nicht problemlos und umfänglich beantwortet.

Mit freundlichem Gruß
DUISTOP
Stadtmagazin

Michael Schulze

Da isse ja endlich wieder – rechtzeitig zum Wahlkrampf läuft sich Sarah P. schon mal warm

Zum Warmwerden und um mal zwischendurch wieder ein Lebenszeichen von sich zu geben – letztens machte „The Brain“ Börner von sich reden – und um zu rechtfertigen warum wir denn im Mai unbedingt die attraktive SPD-Sarah-Philipp wieder wählen sollen, hat sie sich zu Wort gemeldet.

Zur Zeit hat es ihr der Kies angetan und sie meint die Landesregierung sollte doch den billigen Kies nicht deshalb zur Förderung freigeben weil die Kiesindustrie die Umsatzförderung braucht.

https://spd-duisburg.de/spd-fuer-einen-nrw-rohstoffplan-kiesabbau-schrittweise-zurueckfuehren/

Den folgenden Satz muß man sich als Duisburger SPD-Genossin erstmal trauen (Zitat):

„Die schwarz-gelbe Landesregierung stellt die Interessen der Kiesindustrie vor die der Kommunen und der Menschen hier.“

Ersetzen wir doch mal schwarz-gelb durch rot-schwarz, Landesregierung durch Stadtspitze und Kiesindustrie durch Logistik:

„Die rot-schwarze Stadtspitze stellt die Interessen der Logistik vor die der Kommune und der Menschen hier.“

FCK. Bin ich gut.

 

 

MSV-Stadion geht endgültig an die Stadt über – mehr als 10 Millionen EURO Kosten stehen bereits in Aussicht

Wie schön, dass sich die „privaten“ Gesellschafter wie z.B. Schauinsland von ihren Anteilen an der MSV-Stadionprojektgesellschaft trennen, in dem Falle von über 27 Prozent, und das für jeweils einen läppischen EURO, damit in Bälde die Stadt, also wir alle, alleinige Eigentümerin des Stadions werden kann.

Ich berichtete bereits mehrfach mit deutlichem Würgereiz und hatte dabei etliche Eimer bereitstehen. Heute übrigens auch.

Ist ja für die bisherigen Gesellschafter zuletzt blöd gelaufen, allein für 2020/2021 sollen rund zwei Millionen EURO Zuschuss fällig sein.

Alles u.a. aufgrund von Corona aber auch dem schlechten Tabellenstand in der dritten Liga geschuldet, und wer dort spielt kriegt eben auch viel weniger TV-Gelder, wobei die aber an einen der Hauptsponsoren abgedrückt werden müssen. Künftig will man als Alleinvermieterin an mehr Eventveranstalter vermieten, auch Teilflächen, damit man vom MSV-Spielgeschehen unabhängiger wird. Ich kann mir schon vorstellen wer diese Eventveranstalter sein werden, wahrscheinlich städtische Beteiligungsunternehmen, die bereits ebenfalls als Sponsoren fungieren.

Am Ende vermieten wir das Ding einfach nur noch an uns selbst, wie bei einem Umsatzkarussell.  Mindestens alle drei Monate wird uns dann presseseitig (ausser meinerseits) weiterhin regelmässig eingetrichtert wie wichtig doch das Stadion und der Fußball als Aushängeschilder für Duisburg sind. Mumpitz.

Tja so ist das in Duisburg, wenn es mal nicht läuft müssen wir alle herhalten, obwohl wir alle gar keine Fußballfans sind. Wobei die Stadt, also wir, bereits über 50 Prozent an der MSV-Spielstätte besaßen, so sehr viel ändert sich eigentlich nicht.

Und, tja so ist das in Dusiburg, gleichzeitig wird uns auch nochmals angekündigt wie marode das Stadiondach nachwievor ist und wieviel die Sanierung kosten wird. Es bleibt bei über 10 Millionen EURO wobei mit mehr zu rechnen ist, weil ja Bauleistungen und -materialien bekanntlich nicht gerade billiger geworden sind.

Eine Sanierung soll es also werden, wobei ich persönlich immer noch davon ausgehe die Einschätzung könnte sich auch noch ändern. Warten wir ab welche Schadensmeldungen demnächst auftauchen, wenn das Ding erstmal ganz uns gehört und kein Gutachter mehr bereit ist es freizugeben bzw. dieser vllt. sanft dazu gedrängt wird es nicht mehr freizugeben.

Ich gebe mal  auf die Schnelle drei Stichpunkte weshalb auch ein Neubau in Frage kommen könnte:

mangelhafter Brandschutz (in Duisburg äusserst beliebt)

fehlende Eventmöglichkeiten

keine gendergerechten Toilettenanlagen

Aus diesem Grunde empfehle ich mal einen Blick in das Stadionbau-Handbuch der UEFA – geiler Stoff auf 160 Seiten – und einen Blick auf Seite 96 wegen weiterer Neubau-Anregungen:

https://de.uefa.com/MultimediaFiles/Download/uefaorg/Stadium&Security/02/11/78/27/2117827_DOWNLOAD.pdf

https://www.waz.de/staedte/duisburg/msv-stadion-so-wird-uebergabe-an-die-stadt-duisburg-geplant-id234336829.html

https://www.waz.de/staedte/duisburg/msv-duisburg-marodes-stadiondach-was-jetzt-notwendig-ist-id234335333.html

 

Verbraucherzentrale gegen die Aufspaltung der Grundversorgungstarife bei Strom und Gas

Die Verbraucherzentrale NRW geht derzeit juristisch gegen die Aufspaltung der Grundversorgungstarife von Strom und Gas für zwischen Neu- und Bestandskund:innen vor.

Eine aktuelle Marktstichprobe belegt angeblich die Benachteiligung von Neukund:innen und hohe Preisunterschiede. Deshalb wurden nun Abmahnungen gegen Rheinenergie, die Stadtwerke Gütersloh und die Wuppertaler WSW Energie & Wasser AG verschickt.

Die massiv ansteigenden Preise für Strom und Gas bringen den Energiemarkt in Turbulenzen: Anbieter wie die Stromio GmbH oder gas.de stellen von heute auf morgen die Lieferung ein, hunderttausende betroffene Haushalte fallen damit in die Ersatzversorgung zurück. Die Betroffenen stehen damit zwar nicht unmittelbar ohne Energie da, doch wie eine aktuelle Marktstichprobe der Verbraucherzentrale NRW für Strom belegt, verlangt ein Großteil der Grundversorger von den neuen Kund:innen Preise, die um ein Vielfaches höher liegen als die des bisherigen Kundenstamms. Eine Ungleichbehandlung, die gegen geltende Vorschriften des Energierechts verstößt, so die Verbraucherzentrale NRW. Sie hat deshalb nun Abmahnungen an die Rheinenergie, die Stadtwerke Gütersloh und die Wuppertaler WSW Energie & Wasser AG verschickt und ruft die Energiekartellbehörde NRW zum Handeln auf.

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Vor kurzem schreckte die Presse mit einem Bericht über die Duisburger Stadtwerke auf. So sollte ein Strom-Kunde plötzlich über 800 EURO pro Monat zahlen, bisher waren es knapp 140 EURO. Angeblich klärte sich die Sache auf.

https://www.waz.de/staedte/duisburg/duisburger-stadtwerke-kunde-soll-824-euro-abschlag-zahlen-id234298279.html

Ich habe mal auf die Schnelle einen Strompreisvergleich auf der Stadtwerke-Website gemacht (nur Neukundentarife): Zwischen einem Empfehlungstarif zu 142 EU mtl. und dem Grundversorgungstarif zu 167 EU mtl.  liegen immerhin 25 EU mtl. (Berechnung bei einem Verbrauch von 4.000 kWh/Jahr)

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„Bei allem Verständnis für die nicht ganz einfache Situation der Grundversorger – so geht es nicht. Die Benachteiligung von Verbraucher:innen, die ohne eigenes Verschulden in die Grundversorgung zurückfallen, ist rechtswidrig und widerspricht dem eigentlichen Schutzzweck der Grundversorgung“, unterstreicht Wolfgang Schuldzinski, Vorstand der Verbraucherzentrale NRW. „Wir werden daher mit allen juristischen Mitteln gegen diese Benachteiligung vorgehen, die nur auf Grundlage eines willkürlich festgelegten Stichtags erfolgt.“

Denn die abgemahnten Energieunternehmen berechnen nur Kund:innen, die ab einem bestimmten Datum in die Ersatzversorgung gefallen sind, die neuen, deutlich höheren Tarife. Die bisherige Kundschaft im Grundversorgungstarif, bezahlt dagegen weiterhin einen geringeren Preis pro Kilowattstunde.

Bei der Verbraucherzentrale NRW melden sich aktuell viele Betroffene. „Sie sind geradezu verzweifelt über die immensen Gas- und Strompreise, die einige Energieanbieter für die Ersatzversorgung aufrufen“, so Schuldzinski. „Die Höhe der Abschlagszahlungen beträgt ein Vielfaches der bisherigen monatlichen Kosten. Das bringt gerade Haushalte mit weniger Einkommen in Bedrängnis.“
Marktstichprobe belegt Benachteiligung von neuen Kund:innen

Dass die Preise für die Grund- und Ersatzversorgung überdurchschnittlich hoch liegen, zeigen auch die Ergebnisse einer aktuellen Marktstichprobe der Stromtarife von Grundversorgern in NRW, die die Verbraucherzentrale NRW vom 10. bis 11. Januar 2022 durchgeführt hat. Von den insgesamt 23 untersuchten Anbietern haben 18 Unternehmen einen Neukundentarif für die Stromgrundversorgung eingeführt. Die Differenz zwischen Neukunden- und Bestandskundenpreisen dieser Anbieter beträgt dabei durchschnittlich mehr als das Doppelte.

Drei der untersuchten Anbieter nehmen aktuell sogar einen Neukundenarbeitspreis pro Kilowattstunde von über 90 Cent. Kund:innen von Anbietern, die auf eine Tarifspaltung verzichten, zahlen dagegen durchschnittlich nur 34 Cent pro Kilowattstunde. In manchen Kommunen müssen betroffene Haushalte also das Dreifache für Strom zahlen als in anderen Städten NRWs.
Überhöhte Preise ein Fall für die Energiekartellbehörde NRW

„Die Ergebnisse unserer Stichprobe zeigen, dass viele Grundversorger gerade ihre marktbeherrschende Stellung zu Lasten der betroffenen Haushalte missbrauchen“, kritisiert Schuldzinski. „Nicht genug, dass die Tarife widerrechtlich aufgespalten werden. Die Energieanbieter verlangen von der neuen Kundschaft häufig auch noch deutlich überhöhte Preise und verstoßen damit gleich doppelt gegen geltende Vorschriften des Energierechts. Wir sehen die Energiekartellbehörde NRW in der Pflicht, gegen diese widerrechtliche Preispolitik vorzugehen.“
Wolfgang Schuldzinski, Vorstand der Verbraucherzentrale NRW:

„Die Ungleichbehandlung von Verbraucher:innen, die ihren Anbieter gewechselt haben und nun ohne eigenes Verschulden in die Grundversorgung zurückfallen, ist rechtswidrig. Wir werden daher mit allen juristischen Mitteln gegen diese Benachteiligung vorgehen. Darüber hinaus sehen wir die Energiekartellbehörde NRW in der Pflicht, gegen die deutlich überhöhten Preise vorzugehen.“

Wer sich z.B. für die Strom-Spotpreise (Einkaufspreise) an der Leipziger Strombörse interessiert der guckt mal hier www.eex.com oder hier  http://www.bricklebrit.com/stromboerse_leipzig.html

 

 

Liebe MSV-Fans: Lasst Euch doch weiter vom Vorstand verarschen!!!

Aus der WAZ und NRZ kann man derzeit erfahren was der MSV, immer noch ein Drittliga-Kellerkind, von seinen Fans hält.

So werden von den erlaubten 750 Karten für die Heimspiele (Pandemie-bedingt) nur 150 für die Fans reserviert und 600 für die Sponsoren. Laut Zeitungskommentar wird dies so begründet (Zitat-Auszug): „Die Prozedur spiegelt allerdings die Realität im Profi-Fußball. Der Verein lebt – finanziell gesehen – von den Sponsoren. Das System basiert darauf, die Geldgeber zu hofieren, …“

https://www.waz.de/sport/lokalsport/duisburg/der-msv-duisburg-setzt-bei-ticketvergabe-das-falsche-zeichen-id234328811.html

Zwar wird in dem Kommentar gefordert, dass es eigentlich ganz anders laufen müsste, also 600 Karten für Fans, doch es wird nicht darauf hingewiesen was dafür der tatsächliche Grund sein sollte.

Denn wenn die MSV-Vereinsoberen doch so deutlich auf ihre Sponsoren angewiesen sind und sie hofieren müssen, dann sollen diese Sponsoren doch bitteschön auch die Kosten für alles übernehmen was denn den Spielbetrieb überhaupt aufrecht erhält. Ich darf daran erinnern, dass mit Millionen-Steuergeld u.a. das Stadion in Betrieb gehalten wird.

Zwar sind auch die Sponsoren Steuerzahlende aber sicher nicht in der Mehrheit.

Mich interessiert ganz besonders ob OB Link in den Heimspielen zugegen sein wird.

 

 

Warbruckshof: Eine Stadt verschleudert ihr Erbe

von Katrin Susanne Gems

Duisburg gilt nicht als attraktive Stadt, aber dieses Image kommt nicht von ungefähr. Hier werden seit Jahrzehnten Chancen verspielt. Die einstige „Stadt Montan“ verleugnet ihr Erbe und betreibt kurzsichtigen Stadtumbau, verschleudert das Charakteristische zugunsten immer wieder scheiternder „Leuchtturmprojekte“ und mal mehr, mal weniger windiger Investoren. Hatte Anfang der 90er Jahre die „IBA Emscherpark“ Hoffnung gemacht, dass die Geschichte der Stadt an Rhein und Ruhr stolz präsentiert würde, sogar Touristen anziehen könnte und die Natur nach den langen Jahrzehnten eine Chance bekommen könnte, kann man heute nur konstatieren, dass das Gegenteil eingetreten ist.

In Ruhrort verschwand die historische Bebauung des Werfthafens, des ältesten Teils des Hafens in Nacht und Nebel gegen den ausdrücklichen Wunsch der Bevölkerung. Es gibt sogar Pläne, das Bodendenkmal zuzuschütten. Der ehemalige Hafenchef verkündete, der Duisburger Hafen sei ein Wirtschaftshafen und Tourismus störe da nur. Folgerichtig ließ er auf der nun „Mercatorinsel“ genannten Vinckeinsel direkt gegenüber des historischen Hafenstadtteils eine Halle bauen und plante noch eine weitere. Der den Bürgern versprochene Park schrumpfte auf eine Alibi-Ecke, die wohl nicht gewinnbringender zu verscheuern war. Dort ließ der Hafenchef, der gerne dicke Zigarren raucht und dicker Kumpel des Gazprom-Angestellten Gerhard Schroeder ist, unter Ausschluss der Bevölkerung die Skulptur des dritten Zigarrenrauchers im Bunde aufstellen.

Beim Verkauf des Eisenbahnhafens, der im Zuge der IBA Museumshafen werden sollte, wurde wahrscheinlich auch Sekt geschlürft, ob Zigarren geraucht wurden, ist nicht überliefert. Lieber, als dem meistbesuchten Museum Duisburgs einen Hafen zu gönnen – dem Binnenschifffahrtsmuseum, dem man schon einen Zugang für die Hafenrundfahrten gebaut hatte – wollte man hier „Ruhrort Waterfront“ errichten, eine Art zweiten Innenhafen, also Büros, „hochwertigen Wohnraum“ und ein bißchen Gewerbe. Es wurde nichts. Der Investor ging pleite, der Hafen ist vor zwei oder drei Jahren wohl wieder verkauft worden. An wen, das hält die Stadt geheim. Der Hafen indes gammelt vor sich hin, der eigentlich attraktive Hafenstadtteil kämpft.

In Walsum wurde die Zeche abgerissen. Dazu auch die schöne, zur Zeche gehörende Siedlung, in deren ehemals grünen Gärten sich jetzt die Getränkekisten der Firma Hövelmann stapeln. 2010 traf ich dort einen Mann beim Ausräumen seines Hauses. Er weinte. Er hatte vorher schon zweimal aus Häusern ausziehen müssen, die abgerissen wurden. Kein ungewöhnliches Schicksal in Duisburg. Alt-Walsum, direkt am Rhein gelegen und, wie die meisten Duisburger Stadtteile im Duisburger Norden, seit fränkischer Zeit besiedelt, ruht nun unter dem gigantischen Kühlturm eines Riesenkraftwerks.

Der Abriss des halben historischen Stadtteils Bruckhausen ging durch die überregionale Presse, was die Stadt nicht davon abgehalten hat, ihren Plan zu verwirklichen und einen Stadtteil zu vernichten, der in seiner Gesamtheit schon seit 20 Jahren unter Denkmalschutz hätte gestellt werden sollen und unter Historikern als einmalig im Ruhrgebiet galt. Aber Thyssen-Krupp gab Geld für die Geschichtsvernichtung und da gab es kein Halten. Menschen, die sich mühsam ein Haus im am schlechtesten beleumundeten Stadtteil Duisburgs renoviert hatten, verloren ihre Häuser für den berühmten Appel und das Ei. Manche zahlen bis heute an den Krediten für den Hauskauf.

Die immerhin von Max Taut geplante Zinkhüttensiedlung, als Vorzeigeprojekt nach Krieg und Nazizeit zum Beweis besseren Willens von Thyssen geplant, wollte die Stadt gerne als Baugrund für den Parkplatz eines „Outletcenters“ entmieten und abreissen lassen. Mit den alten Herrschaften, die dort bleiben wollten hatte man kein Pardon, aber auch nicht gerechnet. Denn sie wehrten sich heftig. Das Projekt scheiterte und hätte die Stadt Millionen an Schadensersatz gekostet, hätte nicht ein Mitglied der Bürgerinitiative gegen den Abriss den Verkauf der Siedlung an einen bekannnten Architekten und Outletgegner vermittelt. Müßig zu erwähnen, dass diese Unterstützung der Stadt keinerlei Dank wert war.

Die Liste der Bauskandale ließe sich beliebig erweitern, als Stichworte seien hier nur Küppersmühle, Landesarchiv, The Curve (heute: Am Alten Holzhafen), die unendlich beplante „Duisburger Freiheit“ (Wer denkt sich solche Namen aus? Inzwischen Duisburger Dünen) auf dem Gelände am Bahnhof auf dem die Loveparade zur Katastrophe wurde. Gebäude werden abgerissen, weil unbedingt neue gebaut werden müssen, die dann aber keine Mieter finden, siehe neue Bibliothek, in der jetzt auch die Volkshochschule untergebracht ist, oder gegenüber, die „Königsgalerie“, mit schön viel plakativem Gold, für den die Galerie von Gerkan Marg und Partner verschlimmbessert wurde. Irgendwer wird schon daran verdient haben.

In Duisburg gibt es noch sechs Wind- und zwei Wassermühlen, in ganz Deutschland noch etwa 400. Ist Duisburg für seine Mühlen bekannt? Natürlich nicht. Die meisten gammeln vor sich hin. Und auch andere Gebäude der vorindustriellen Epoche gibt es noch. Die meisten völlig unbeachtet.

So auch der Warbruckshof.

Die erste urkundliche Erwähnung des Warbruckshof in Marxloh findet man in einer Urkunde aus dem Jahr 1139. Noch heute erkennt auch der unbedarfte Betrachter eine komplette Hofanlage. August Thyssen hatte den uralten Hof als Werkscasino für den benachbarten Schacht 2/5 gekauft, so blieb er erhalten. Die Thyssens kauften gerne Herrensitze und repräsentative Gebäude um sie für solche Zwecke zu nutzen, so auch den Oberhof in Beeck von 1665, den Fritz Thyssen einige Zeit bewohnt hat. Mit dem Hauptgebäude des Warbruckhofs hat er einiges gemein: Balkendecke, alter Ofen, ein historisches Holztreppenhaus. Von wann die heute noch stehenden Gebäude des Marxloher Hofes stammen, ist nicht bekannt, er steht auch nicht etwa unter Denkmalschutz. Dabei ist er ein Kristallisationspunkt Marxloher, Hamborner und damit Duisburger Geschichte. Einst Sitz der Holtener Burgmannenfamilie Hagen van Darle zu Werlbruck. Werlbruck oder Werlebruck ist ein alter Name des Warbruckshofs. Dieses Geschlecht hatte in der näheren Umgebung von Holten das Verfügungsrecht über Güter in Laar, Stockum, Alsum, Aldenrade und Walsum-Overbruch.

In einer geschichtsbewussten Stadt wäre dieses Gebäude ein Schmuckstück, ein Museum. Die meisten Herrenhäuser haben die Zeiten nicht unverändert überstanden, sie sind immer und immer wieder überformt worden und trotzdem oder gerade deswegen Denkmäler. Vor etwa 20 Jahren ist der Warbruckshof als Firmensitz der Gesellschaft für Beschäftigungsförderung (GfB) unsensibel saniert worden, die Fassaden wirken zugepappt, die Öffentlichkeit hatte keine Zugang zum Gebäude. Schlimm genug, aber nun kommt es schlimmer, denn obwohl der Bezirksvertretung vorgegaukelt worden ist, nur ein jüngeres Gebäude aus den 1970er Jahren müsste für eine Autobahnabfahrt weichen, soll nun der ganze Hof für ein Minigewerbegebiet neben einem größeren, das auf dem Gelände von Schacht 2/5 entsteht, abgerissen werden. Auf den Protest eines Bezirksvertreters traute sich ein Mitarbeiter der Verwaltung sogar zu behaupten, dass Gebäude sei baufällig, auch das ist schon eine traurige Tradition in dieser Stadt. Nur nebenbei: Die GfB ist erst vor wenigen Wochen ausgezogen, die Gebäude sind bis 2017 regelmäßig aufwendig renoviert und gepflegt worden.

Duisburg hat in den 70er Jahren seine Altstadt und auch die Ruhrorter Altstadt abgerissen. Seit dem hat das Verschwinden historischer Bausubstanz nicht aufgehört, seit einigen Jahren hat es wieder regelrecht Konjunktur. Geschichte und alte Bausubstanz sind aber keine Sahnehäubchen: Sie prägen die Identität einer Stadt. Was für eine Stadt könnte Duisburg sein, wenn sie von ihrer Verwaltung geliebt und nicht für wenig Geld verscheuert würde? Mit einem Hafen an zwei prägenden Flüssen, mit spannender Geschichte, die man am Stadtbild ablesen kann. Der Warbruckshof steht seit Jahrhunderten in der Aldenrader Heide, in der es Hügelgräber en masse gab, in der die Sage vom Königsgrab im Kiebitzberg spielt, in der Zechen wuchsen und wieder verschwanden. Würden wir diese Geschichte achten und erzählen, wären wir reicher. Stattdessen täuscht und trickst die Stadt und verscherbelt Haus und Hof. Und die Bürger verlieren das Vertrauen in die Demokratie. Wen wundert das?

Gerade Marxloh, vielfach als der Problemstadtteil betitelt, braucht solche herausragenden Beispiele einer grossen und bedeutenden Geschichte.

Wer sorgt also dafür das Marxloh seinen Ruf hat?

Abschliessend  noch ein paar aktuelle Bilder in welcher Art und Weise die Stadt bzw. die von ihr beauftragten Abrissunternehmen auf dem Warbruckshofgelände vorgehen. Auch im Umgang mit der Natur bleibt nicht viel übrig von den wohlfeilen Versprechen sich vorsorglich und mit Bedacht zu kümmern. So werden die Bäume dort nicht anständig gefällt, sondern irgendwie einfach über den Haufen gefahren. Inwieweit ihr Erhalt geprüft wurde ist nicht bekannt. Man darf aber davon ausgegehen, die Mühe machte man sich bei der Stadt eher nicht.

Als die Aufnahmen erfolgten stand der alte Hof noch. Zu sehen sind später zugebaute Gebäude.

 

© Katrin Susanne Gems 2022

 

© Katrin Susanne Gems 2022

 

© Katrin Susanne Gems 2022

 

© Katrin Susanne Gems 2022

 

© Katrin Susanne Gems 2022

 

 

Kommt die Altstadt nun in Schwung? Immerhin zwei Neueröffnungen – MyWellness und Home

Die Altstadt darbt schon lange vor sich hin. Die Münzstrasse, ehemals eine TOP-Einkaufsstrasse, führt ein Schattendasein und endet bisher mit ein wenig Shopping-Glanz angesichts des Knüllermarkts. Das soll sich ändern, u.a. weil dem alten C&A-Gebäude, auch ewig leerstehend, nun als „Kubikk“, neues Leben eingehaucht werden soll.

Einen Anfang macht am morgigen Samstag die Neueröffung von MyWellness.

Sauna und Whirlpool statt Bekleidung und Accessoires – mit 15 Wellness-Suiten eröffnet der Spa-Anbieter seine deutschlandweit achte Filiale im Untergeschoss des ehemaligen C&A-Gebäudes.  Ab 21 Euro pro Person und Stunde kann man sich hier eine private Wellness-Suite mit Sauna, Whirlpool, Dusche und Ruhebereich mieten.

Auf Wunsch gibt es Sauna-Zubehör wie Bademantel, Handtuch und Aufguss direkt dazu, auch Getränke und Speisen kann man sich diskret in die Suite reichen lassen. Buchen lässt sich der Aufenthalt ganz einfach online unter: www.mywellness.de oder mit der MyWellness-App.


© 2022 MyWellness

 

Trotz Personal vor Ort lässt sich der komplette Ablauf auch kontaktlos gestalten. Für seine Suite kann man zwischen zwei Ausstattungs-Varianten wählen und z.B. mit Infrarotsauna oder Hydromassage-Liege den Aufenthalt den eigenen Bedürfnissen anpassen. MyWellness hat nach eigenen Angaben ein aufwendiges Hygienekonzept nach dem neuesten Stand der Technik entwickelt.

Noch nicht ganz so weit wie MyWellness aber anscheinend in Planung ist die Eröffnung eines Restaurants namens „Home“ im Gebäude von Krankikom am Calaisplatz.

Inwieweit das Ruder in der Altstadt, bzw. in dem unteren Innenstadtbereich ab Steinsche Gasse dann im Laufe der Zeit tatsächlich herumgerissen werden kann bleibt fraglich.

Immerhin ist mit dem neuen Spa im Kubikk ein Anfang gemacht, der nicht rein aufs „Einkaufen“ setzt.  Wenn dann künftig auch noch tatsächlich ein neues städtisches Verwaltungsgebäude an der Steinschen Gasse entstehen sollte, kann dies sicherlich zusätzlich belebend sein.

Aufgrund der Corona-Krise bleibt zu hoffen, dass es in Zukunft noch genug Mutige mit dem notwendigen Kleingeld gibt sich in den City-wichtigen Bereichen wie z.B. der Gastronomie ein Haupt-Standbein aufzubauen bzw. eine Filiale zu eröffnen.