Fragen an die Stadt zu „Share Deals“

Guten Tag,

bei sog. Share Deals, also Immobilienverkäufen bei denen die eigentlichen Objekte in Immobiliengesellschaften „verpackt“ sind, fällt i.d.R. keine Grunderwerbssteuer an.

In diesen Fällen kann die Stadt i.d.R. auch kein Vorkaufsrecht geltend machen.

Fragen:

Ist Ihnen bekannt wieviele jährliche Share Deals in Duisburg getätigt werden?

In welchem finanziellen Volumen gesamt?

Wie hoch ist der Gesamtbetrag der dadurch entgangenen Grunderwerbssteuer für das Land?

Wie hoch ist der Gesamtbetrag der vom Land an die Stadt dadurch nicht ausbezahlt wird (steueranteilig)?

Haben Sie sich bei der Landesregierung bereits für Änderungen dieser Praxis eingesetzt? 

Ist Ihnen bekannt welche Anmietungen seitens der Stadt in Immobilien bestehen die per Share Deals gehandelt wurden/werden?

Gab/Gibt es Share Deals an denen städtische Beteiligungsgesellschaften beteiligt waren/sind? 

Mit freundlichem Gruß

www.duistop.de

Michael Schulze

 

Aktuelle Gesetzes-Info zu Share Deals:
https://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/finanzpolitik-ende-der-share-deals-bundesregierung-schliesst-eines-der-bekanntesten-steuerschlupfloecher/27064020.html

Wie angekündigt: Meine Idee in Bezug auf Investoren und Investitionen

Im letzten Artikel hatte ich angekündigt eine Idee zu veröffentlichen die sich mit Investoren beschäftigt die in Duisburg Immobilien erwerben. Es geht also prinzipiell um Investitionen im Immobilienbereich.

Mir geht es nämlich ziemlich auf den Sack wenn irgendwelche Leute und ihre Investunternehmen, die mit Duisburg i.d.R. sonst nichts zu schaffen haben, sich  wahrscheinlich am liebsten in einem Steuerparadies im Ausland oder einer deutschen Steuerspar-Gemeinde wie Monheim oder Zossen (s. ARD-Panorama letzte Woche)  ansiedeln und dann, wenn sie in Duisburg eine Immobilie erwerben Worte wie diese absondern (so oder so ähnlich):

Super-1A-Lage im Herzen der Stadt, zwischen Rathaus, Innenhafen und Shopping-Flanier-Meile. Ein künftiger lebendiger Teil des gesamten urbanen Quartiers für Wohnen, Arbeiten, Freizeit und Kultur.

Bevor mich nun der Brechreiz vollkommen überkommt, übersetze ich das mal ins Duisburgische:

Also, wir konnten die Kiste saubillig kriegen, dann hat die Stadt für scheisse viel Geld und Jahre auch noch über 60% der Büros angemietet, sind die bekloppt, nun behalten wir die Schose 10 Jahre, verkaufen steuerfrei, packen die in eine Mantel-GmbH mit 95% (Share Deal), nix Grunderwerbssteuer, hat unser Verkäufer auch gemacht, und fettich. Ach und die Miet-Einnahmen versteuern wir in Malta, da sitzt der Vermieter … äh … ist dessen Briefkasten. Urbanes Quartier und SmartCity am Arsch.

Das ist zwar übertrieben und natürlich sind nicht alle so drauf, aber ich schätze mal ein nicht geringer Teil schon, zumindest in diversen Abstufungen und Schattierungen.

Dazu kommt, dass viele Investoren oftmals gar kein signifikant grosses Eigenkapital mitbringen, manche noch nicht mal dann wenn sie es hätten.

Dafür hauen sie dann umso größer auf die Kacke.

Viel besser ist es nämlich das Geld bei anderen einzusammeln (Anlegern) oder zur Bank zu gehen. Dort guckt mal zwar immer genauer hin, aber man lässt sich auch gerne von Hochglanzversprechungen -neuerdings in 3D- blenden.

Die Anlagen oder Beteiligungen können vielfältig erfolgen, von der stillen Unternehmens-Beteiligung bis hin zur Fondsbeteiligung. Genauso vielfältig sind die Ausschüttungsoptionen. Von Wiederanlage bis Einmalrendite ist alles drin.

Alles je nach Steuergegebenheiten und -wünschen von Investoren und Anlegern. Nur am Rande sei erwähnt, dass natürlich auch Geldwäsche keine kleine Rolle spielt.

Wichtig beim Erwerb der Immobilie – ich meine vor allem Gewerbeimmobilien – ist immer die möglichst zügige Vermietungs- oder Veräusserungsquote.

Kann man an dem Standort möglichst schnell mind. 60% der Räumlichkeiten (Büros, Läden etc) an solvente Mieter oder Käufer vermieten oder verkaufen? Oder bestehen sogar schon Mietverträge mit langer Laufzeit?

60% ist ein von mir geschätzter Wert der auch teils überschritten werden muß oder unterschritten werden kann. Er dient vor allem zur Kostendeckung, für Erwerb und laufenden Unterhalt.

Besonders beliebt sind Vermietungen an Stadt, Land und Bund bzw. deren Beteiligungsunternehmen, z.B. die DB. Pleiten sind quasi ausgeschlossen. Man kann also gut durchkalkulieren weil man keine Miet-Ausfälle berücksichtigen muß.

Hier setzt meine Idee an. Ich habe sie vom Grundsatz her auch bei meinen Vorschlägen für die Bürgerfonds für die „Duisburger Freiheit aka Duisburger Dünen“ und „6-Seen-Wedau“ bereits vor Jahren in den Rat eingebracht.

Da dies keinerlei offizielle Resonanz fand, hier die Idee vom Grundsatz nochmals. Nur umfänglicher.

Da i.d.R. bei jeder Immobilienveräusserung die Stadt ein Vorkaufsrecht hat, könnte man hingehen und einen Bürgerfonds einrichten der zum Ziel hat, jede Immobilie (vorrangig Gewerbeimmobilien) per Vorkaufsrecht erwerben zu lassen* die einen festen Mietbestand i.H.v. 60% aufweist, wenn dieser Mietbestand aus Amtsstuben und/oder Büros städtischer Beteiligungsfirmen (nur wenn Stadt Gesellschafterin mit mind 50% plus 1 ist) besteht.

Problem: Bei einem sog. Share Deal, also der Übertragung sämtlicher Anteile an einer Immobiliengesellschaft, findet übrigens das Vorkaufsrecht keine Anwendung. Das ist ein Defizit, werden doch viele Immobilien per Share Deal erworben und verkauft. Gesetzgeberische Maßnahmen müssten folgen, die den Gemeinden eine stärkere Rechtsposition einräumen. 

Aufmerksame LeserInnen erkennen spätestens an dieser Stelle was die bisherige Lobbyarbeit der Immo-Branche bewirkt hat.  Und dann auch noch das hier: https://www.tagesspiegel.de/politik/die-grossspender-der-parteien-1-25-millionen-euro-aus-der-immobilienbranche-fuer-die-cdu/26787686.html

Und das hier: https://www.spiegel.de/consent-a-?targetUrl=https%3A%2F%2Fwww.spiegel.de%2Fpolitik%2Fdeutschland%2Flobbyismus-immobilienwirtschaft-ist-groesster-cdu-spender-a-e7fb0d5d-28a0-4532-b4a4-a3a8bbab75f4

Die Stadt überführt dann die per Vorkaufsrecht erworbenen Immobilien in eine Bürgerfondsgesellschaft die z.B. von einer Bank gemanaged wird.

Die staatlichen Mieter garantieren, dass zumindest kein Verlust entsteht.

Anteile sind ab 100 EURO erwerbbar. Kaufen können diese Anteile nur Privatpersonen. Diese müssen ihren Wohnsitz in Duisburg haben.

So wird Bürgerbeteiligung auch in diesem Sinne des Wortes möglich.

Okay, das ist natürlich nur eine grobe Skizzierung, mit einigen Fragezeichen, z.B. was die Mietvertragslaufzeiten angeht, aber durchaus bedenkenswert.

Fazit:

Warum überlassen 500.000 DuisburgerInnen eigentlich irgendwelchen Leuten ein Business was sie auch selbst tätigen könnten, bei relativ geringem Risiko? Letztlich wäre es natürlich ein Geschäft mit sich selbst.

Huch, dabei fällt mir ein, die Mietvertragslaufzeiten bestimmen ja auch wir – z.B. per Ratsbeschluß.

Umso besser, dann kaufen wir per Bürgerfonds mind. so viele Gebäude wie nötig um alle Ämter unterzubringen und schließen die Verträge zu Miethöhen und -laufzeiten so ab wie wir wollen.

Den bisherigen Investoren überlassen wir den mühsamen Rest, d.h. sie müssen sich auf dem freien Markt rumschlagen.

Wie, das sei alles Planwirtschaft, wo bleibt der Wettbewerb? Ja haben wir den denn, so wie es derzeit läuft? Nehmen wir nur mal das neue LANUV-Gebäude. Das musste unbedingt an der Stelle entstehen und dann auch teuer angemietet werden, weil es jemand ganz oben so wollte. Europaweite Ausschreibung usw., alles ausser Kraft gesetzt.

Vielleicht sollte ich noch erwähnen, dass mit einem Bürgerfonds künftig vermieden werden könnte, dass so manche Person, die bei „Deals“ ev. eher dem korrupten Spektrum zugeordnet würde, es nicht mehr ganz so leicht hätte. Tja und manche nicht-öffentlichen Sitzungen fielen auch aus.

 

*) Die Idee ist auch auf Grundstückserwerbe und Neubauten übertragbar.

 

Fragen an die GfW zum Altstadt-Quartiersmanagement

Ich hatte in den letzten Tagen bereits mehrfach Bezug genommen auf das Vorhaben der Stadtspitze die Altstadt umzugestalten. Drei Szenarien hat sich die Stadt anfertigen lassen, die nun bereits zur Disposition stehen. Mal abgesehen davon, dass das was die Stadtspitze fälschlicherweise als Altstadt deklariert nicht mal eben ohne Einbezug des restlichen Citygebiets umgekrempelt werden kann, sind die Vorschläge auch noch dermassen weltfremd, dass ich mir wie bei anderen Vorhaben an den Kopf packen muß, angesichts derartiger Vorgehensweisen und Ideen.

Vor allem sollte die Stadtspitze bzw. in diesem Fall die beauftragte und federführende GfW erstmal hingehen und die Erfahrungen aus mehreren Jahren gesponsortem (gefördertem) Quartiersmanagement offenlegen.

Keine Daten, Zahlen, Fakten die wir erfahren, kein Abschlußbericht, keine Problemschilderungen und Zustandsberichte. Dokumentation – öffentlich zugänglich? Nö.

https://www.gfw-duisburg.de/dienstleistungen-fuer-sie/projekte/altstadtmanagement/

Wer daran interessiert ist kann ja selbst sein Glück versuchen und mal nachfragen.

quartiersbuero@gfw-duisburg.de

Meine Anfrage lautet jedenfalls so:

Guten Tag,

im Zusammenhang mit den aktuell vorgestellten Ideen für eine Altstadtum- bzw. neugestaltung habe ich folgende zwei Fragen:

Gibt es einen Abschlußbericht der Quartiersmanager zur Altstadt, da die Förderung der beiden ja beendet wurde?
Gibt es valide Daten, Zahlen und Fakten zum Altstadtgeschehen (u.a. auch zu Immobesitzern, Wohnsituationen, Ladenbetreibern usw.)?

Gruß
www.duistop.de
M. Schulze

Wahrscheinlich wird es irgendwas geben, was die beiden Quartiersmanager (m + w) zu berichten haben, das erzählen sie aber sicherlich nur Link & Co.

Ev. ist es auch so dürftig, dass man unter dem Strich konstatieren müsste, ohne das Quartiersgedöns wäre es auch gegangen, wir hätten uns das alles (er)sparen können.

Oder, falls da noch was kommt, wird es uns so blumig und künstlich aufgebläht präsentiert, dass man es kaum glauben kann. Eben so, wie es die drei Zukunftsszenarien auch praktizieren.

Mir würden nackte Daten, Zahlen und Fakten schon reichen. Ausschmückungen und Ableitungen daraus kann ich mir selber erstellen.

Ganz aktuelle hat ein Investor aus Luxemburg am Schwanentor das Gebäude erworben in dem früher mal das Restaurant „Der kleine Prinz“ untergebracht war. Es liegt genau gegenüber dem Rathaus. Was aber wahrscheinlich wieder als Lichtblick für die Aufwertung der Altstadt bezeichnet werden wird und von dem Investor bereits entsprechend gelobt wird, ist für diesen aber ein reines business-as-usual, bei dem man natürgemäß der Stadt Honig um den Bart schmieren muß, schlielich beherbergt das Gebäude städtische Amtseinrichtungen.

https://www.waz.de/staedte/duisburg/altstadt-duisburg-neuer-investor-will-gastronomie-ansiedeln-id232347921.html

So heisst es laut einem Vertreter des Käufers (Zitat/Auszug-eingekürzt): „Spitzenlage im Herzen der Stadt“ … „bewusst …, da … zwischen Innenhafen und Shopping-Meile zukünftig … urbanes Quartier für Wohnen, Arbeiten, Freizeit sowie Kultur …“

Das übliche Geblubber was man so von sich gibt, vor allem bei 95%iger Miet-Auslastung und dann mit städtischen Ämtern als Mietern.

UPPS, da kommt mir aber eine geile Idee. Dazu mehr im nächsten Artikel.

 

Mercatorviertel kommt nicht voran – The Curve auch nicht mehr.

Ich hatte vor einigen Wochen oder sogar Monaten bereits auf die neuesten Sachstandsmeldungen der Gebag zum Mercatorviertel geschaut und damals bereits die selben Hinweise auf Stillstand gefunden wie aktuell auch wieder.

https://www.gebag.de/flaechenentwicklung/mercatorviertel

Zitat/Auszug:

Vermarktung und Investoren: Die Stadt Duisburg befindet sich für das Baufeld 3 in intensiven Gesprächen mit einem Investor. Die Baufelder 1, 2 und 4 haben aktuell keinen Interessenten.

Update: Blankbau hat Baufeld 5 im Mercatorviertel erworben und wird dort ein Hotel mit Ladenzeile und Außengastronomie gegenüber vom Rathaus bauen.

In puncto Baufeld 3 sind das aber ziemlich lange intensive Gespräche. Meine Güte, das ist das übliche Geschwurbel, gerade so als wäre ein gewöhnlicher  Toilettengang ein intensives Erlebnis.

Dabei hatte man sich doch gerade für dieses Viertel und dessen Neubebauung so dolle aus dem Fenster gelehnt, weil doch dort auch das ehemalige Mercatorhaus wiedererstehen soll. Und immerhin liegt die Fläche genau in Sicht-, Ruf- und Reichweite des OB.

Ein eigentlich als priviligiertes Plätzchen zu bezeichnender Standort gegenüber dem Rathaus und damit dem Mittelpunkt des Duisburger Universums. LOL. Doch es ist anscheinend Sand im Invest-Getriebe, an Corona dürfte es nicht liegen. Naja, bei dem geplanten Hotelneubau vllt. schon.

https://www.duisburg.de/microsites/pbv/planen_bauen/Mercatorviertel.php

https://blankbau.de/projekte/mercatorquartier/

http://www.citydu.de/pdf/dialog/190123_5_duisburger_innenstadt_dialog.pdf

Und weil es mal wieder so schön voll Leuchtturm-mässig irgendwie verkackt rüberkommt, dass dort am Rathaus nichts passiert, will ich gleich auch an Martin Linnes Versprechen erinnern die Idee von The Curve erneut zu Markte zu tragen. Eigentlich sollte doch bereits seit Jahreswechsel längst ein Dummdödel gesucht werden, der die Risiken missachtet, die die Stadt ihm gerne gegen einen geringeren Kaufpreis ans Bein hängen will.

Ich schlage vor im Innenhafen stattdessen eine Art Riesenschrein zu errichten in dem man die Schriftrollen all der vergeigten und vorher als Leuchttürme angepriesenen Projekte en miniature unterbringt. Ausgestellt für die nachfolgenden Generationen als Mahnmal dafür nie wieder auf solche Typen zu hören, sie nicht zu wählen, sie nicht zu unterstützen, ihnen nicht zu glauben  usw. usf.

Fazit:

Zum Glück(auf) haben wir ja noch 6-Seen-Wedau und die Duisburger Dünen. Da dürfte aber nun mal wirklich alles glatt laufen. Bei Rasmus Beck sollen ja die Telefone nicht mehr stillstehen. Zigtausende Düsseldorfer belagern sein Büro. Der Mann kommt zu nichts mehr. Wie allerdings vor diesem Run auch schon, allerdings aus anderen Gründen. Ich sage nur: Blumenampeln!

Ich darf verraten, dass ich eine größere Zahl Hiwis dafür bezahle ständig bei der GfW anzurufen, Düsseldorfer Dialekt zu sprechen und sich für eine Übersiedlung nach Duisburg zu interessieren. Wenn ich die Bezahlung beende, kann Beck durchatmen und sich endlich den Dingen widmen für die er teuer verpflichtet wurde – Blumen giessen!

Altstadt-Umgestaltung – Was meint der Fachmann dazu?

Ich hatte in den letzten Tagen vom Vorhaben unserer allseits geliebten Stadtspitze berichtet, uns alle an einer Online-Beteiligung über die Neu- bzw. Umgestaltung unserer Altstadt  teilhaben zu lassen.

Drei Szenarien werden uns präsentiert und zwar mit angeblich verschiedenen Schwerpunkten wie die künftige städtebauliche Ausrichtung dort erfolgen soll. Wohlgemerkt „soll“, denn die drei Szenarien zwischen denen man wählen kann sind ja bereits erstellt. Die Frage nach dem „ob“ wird gar nicht mehr gestellt. Was ich durchwegs kritisch beurteile sowie auch die inhaltlichen Ausgestaltungen die mit Zukunftsszenarien nur so prahlen, die aber mit der Realität so wenig zu tun haben wie ein Warzengesicht plus Hinkefuß bei Germany’s Next Top Model.

Ausserdem wird die sog. Altstadt in Unkenntnis und/oder Abrede der tatsächlichen bzw. eigentlichen Ausmaße dermaßen ins Lächerliche karikiert, dass es weh tut.

Im DUISTOP-Team haben wir mit Dr. Günter Krause jemanden der es genau weiß. Erst kürzlich hat er ein umfangreiches Buch über Duisburgs Geschichte veröffentlicht, war jahrelang der städtische Archäologe und hat an etlichen Ausgrabungen  etc. persönlich teilgenommen bzw. diese verantwortet.

Was meint er zum Thema Altstadt?

Hallo Herr Schulze,

anbei nochmals meine Abb. 1 zu einem Bericht den ich kürzlich über die Stadtmauer bei DUISTOP veröffentlicht habe. Sie zeigt den größeren Zusammenhang und was wirklich noch von der ehemaligen Altstadt vorhanden ist. Man hat sie nach dem Krieg ganz überwiegend abgebrochen und alles, was alt und identitätsstiftend war, abgerissen, darunter auch mehr als 50% der Stadtmauer, die noch zu 80% den Krieg überstanden hatte. Dies geht bis heute weiter. Man nimmt nicht zur Kenntnis in einer Stadt mit einer rund 2000jährigen Entwicklungsgeschichte zu leben. Damit zerstört man die Besonderheit und Einmaligkeit des Ortes.

Diese Identität gibt ihm seine Grundattraktivität, macht ihn besonders und einmalig und von anderen Orten unterscheidbar. Genau das ärgert bestimmte Leute, da diese Besonderheiten allen Menschen und auch den Bürgern dieser Stadt gehören. Diese Leute wollen aber die Stadt besitzen und sich diese ohne Rücksicht darauf nach ihrem Belieben unterwerfen. Diese Scheinbürgerbeteiligung greift sich ein Bruchstück der ehemaligen Altstadt heraus ohne den eigentlichen Zusammenhang zu berücksichtigen und schafft fiktive Szenarien, die man noch beliebiger vermischen kann. Dies dürfte schon an den Besitzverhältnissen scheitern, die zuerst geklärt werden müssten. Wie wenig man mit kleineren Teilprojekten vorankommt, zeigt die Brache vor der Marienkirche an der Steinschen Gasse, die seit 1994 besteht und das sog. Mercatorviertel, die beide vor sich hindümpeln. Wenn man nicht einmal diese in trockene Tücher bringt, sollte man keine weiteren Wolkenkuckucksheime errichten. Es geht aber hier wohl auch um öffentliche Zuschüsse, die man einsammeln möchte.

Herzliche Grüße

Günter Krause

 

 

Fragen an Sagurna(SPD) und Stadt zur Wohnungsvergabepraxis der Gebag

Bruno Sagurna ist amtierender Aufsichtsratsvorsitzender der Gebag. Bereits gestern berichtete ich aufgrund eines Spiegel-Artikels über die städtische Wohnungsbaugesellschaft Brebau (fälschlicherweise hiess es dort zuerst Brebag) in Bremen, bei der angeblich Datensätze über InteressentenInnen anlegt werden, die sog. Ausschluß- bzw. Ablehnungskriterien enthalten, weil sie nicht-deutsche/-deutschklingende Nachnamen haben, MigrantenInnen sind oder z.B. vorher in einem Wohnheim gewohnt haben.

https://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/staedtische-baugesellschaft-diskriminiert-offenbar-bei-wohnungsvergabe-a-6365d5ad-a899-4201-9cde-ee947bc93837

Am gestrigen Abend legte Panorama (ARD) nach. In dem Beitrag wurde sogar erwähnt, dass dies keine ungewöhnliche Praxis bei Wohnungs-(bau)unternehmen sei.

https://daserste.ndr.de/panorama/archiv/2021/Bremer-Baugesellschaft-Wohnungen-nur-fuer-Weisse,brebau100.html

Bei der Gebag habe ich bereits gestern angefragt. Nun folgten Sagurna und die Stadt, die Gesellschafterin der Gebag ist.

Hier nur beispielhaft das Email an Sagurna:

Guten Abend Herr Sagurna,

bei der Bremer Brebau, der städtischen Wohnungsbaugesellschaft in Bremen, soll es laut eines aktuellen Berichts auf Spiegel Online und auch Panorama(ARD) zu diskriminierenden Vorgängen bei der Wohnungsvergabe gekommen sein. So sollen Mitarbeitende der Brebau systematisch an Wohnungen interessierte Menschen mit (vermutetem) Migrationshintergrund besonders erfasst und von der Wohnungsvergabe u.U. ausgeschlossen haben. Ebenso seien Obdachlose betroffen.

https://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/staedtische-baugesellschaft-diskriminiert-offenbar-bei-wohnungsvergabe-a-6365d5ad-a899-4201-9cde-ee947bc93837

Meine Frage:

Wissen Sie als AR-Vorsitzender wie die Gebag derartige durchaus mögliche Diskriminierungen jedweder Art bei Wohnungsvergaben oder sonstigen Vermietungen sowie Vergaben von Grundstücken etc. verhindert und/oder dagegen vorbeugt?

Gruß

www.duistop.de

Michael Schulze

Staake nicht rauswerfbar – Wo bleibt das Hauptverfahren in Sachen Spaniel und Rogg?

Wie gestern nach einer ausserordentlichen Aufsichtsratssitzung der Hafengesellschaft DUISPORT bekanntgegeben wurde ist Noch-Immer-Hafenchef Staake wegen seines Impfvordrängelns von seinem Posten nicht abzuberufen.

Dies hat angeblich die Prüfung einer Düsseldorfer Kanzlei – sorry Großkanzlei – ergeben. So meldet es auch die Süddeutsche.

https://www.sueddeutsche.de/gesundheit/krankheiten-duisburg-impf-vordraengeln-des-hafenchefs-staake-rauswurf-unmoeglich-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-210520-99-682591

In dem Zusammenhang fällt mir ein, dass ich immer noch nicht vernommen habe, was die Eröffnung des Hauptverfahrens gegen Spaniel und Rogg wegen jahrelanger zu höher Vergütungen der Ex-GF der wfbm (heute Duisburger Werkstatt)  macht. Anscheinend kommt man bei den Ermittlungen irgendwie nicht zu Potte. Die Stadt will immerhin Rückzahlungen.

Kann man den Anfangsverdacht gegen die beiden Vorerwähnten nicht wirklich erhärten?

Naja, Spaniel hatte aber auch über seine Anwälte bereits im letzten Jahr verkünden lassen, dass OB Link über alles Bescheid wusste.

Was mich erneut dazu veranlasst auf meine Pinwand zu gucken, wo inzwischen in einem von rotem Plüsch umsäumten Rahmen nachwievor diese niedliche Quittung aufbewahrt wird:

Das waren Zeiten, als Trauungen noch Marketing-Massnahmen waren.  Man kann sich als Brautpaar glücklich schätzen davon Teil gewesen zu sein und es den Enkeln erzählen.

Wie schade, dass manche Brautpaare sich den kleinen Prinzen oder Käfer in München nicht leisten können, weshalb ähnliche Quittungen wesentlich geringere Beträge enthalten, ausgestellt z.B. vom Grill- und Käse-Brötchenservice Erika Krawuttke e.K.

 

 

 

Stahl und Wasserstoff: Vom weltgrößten Stahlerzeuger in Frage gestellt – Grüne unbeteiligt?

Alle reden vom grünen Wasserstoff und der Möglichkeit damit künftig nachhaltig Stahl zu erzeugen. So bemüht man sich auch in Duisburg alles dafür zu tun die Wasserstoffindustrie und die „neue grüne“ Stahlindustrie zu fördern – und letztere natürlich auch zu erhalten.

Ich berichtete bereits mehrfach. Ebenso berichtete ich über den Einfluss der Erdgasindustrie um bei der Wasserstoffherstellung mitzumischen. Das wäre dann aber kein grüner, sondern blauer Wasserstoff, würde man nämlich Erdgas benutzen um aus Wasser Wasserstoff herzustellen. Grün wäre der Wasserstoff dann, wenn man den dazu notwendigen Strom mittels regenerativen Energien (Wind, Sonne) erzeugen würde.

Bisher ist man sich unisono einig gewesen, dass Wasserstoff in der Stahlindustrie eine gute und sinnvolle Sache sei.

Der weltgrösste Stahlerzeuger ArcelorMittal ist aber anscheinend von der mittels Wasserstoff arbeitenden Stahlerzeugung nicht mehr so ganz überzeugt und bringt zwei Verfahren ins Spiel von denen zumindest das eine noch vollkommen in die Kinderschuhen steckt.

Zum einen das bekanntere Verfahren namens BECCS mittels Biomasse (auch nicht unumstritten) und zum anderen ein neues Verfahren namens „direkte Eisenoxid-Elektrolyse“.

Mehr Infos gibt es hier:

Seite 1

https://www.golem.de/news/energiewende-arcelor-mittal-zweifelt-an-wasserstoff-stahl-2105-156603.html

Seite 2

https://www.golem.de/news/energiewende-arcelor-mittal-zweifelt-an-wasserstoff-stahl-2105-156603-2.html

Beim Wort grün landet man ja gedanklich ziemlich fix bei der gleichnamigen Partei. Und die müsste ja eigentlich grundsätzlich zu dem Thema was zu sagen haben. Hat sie aber nicht wie ein Blick in ihr Programm 2021 (Grüne Duisburg) zeigt.

https://gruene-duisburg.de/unser-programm-fuer-duisburg/

Dabei ist gerade die Problematik wie man alte Industrien in die Zukunft sinnvoll transformieren könnte, doch genau das Thema für die Grünen mit dem sie punkten könnten, um auch wirtschaftliche Kompetenz unter Beweis zu stellen. Doch irgendwie sind sie vollkommen unbeteiligt. Merkwürdig.

Und wenn ich schon mal dabei bin: Ich finde auch nichts im grünen Programm  zum wuchernden Logport-Geschehen. Da aber gerade ein neuer „grüner“ Beigeordneter ins Dezernat für UMWELT(!!!) & KULTUR(???) gehievt wurde, umso unverständlicher. Es sei denn der „NEUE“ betrachtet den LKW-Verkehr und seine negativen Folgen als kulturelle Bereicherung.

 

 

Diskriminierung bei Wohnungsvergabe in Bremen – Fragen an die Gebag

Bei der Bremer Brebau (Anmerkung: ursprünglich hatte ich hier fälschlicherweise Brebag geschrieben) , der städtischen Bremer Wohnungsbaugesellschaft, soll es laut eines aktuellen Berichts auf Spiegel Online zu diskriminierenden Vorgängen bei der Wohnungsvergabe gekommen sein. So sollen Mitarbeitende der Brebau systematisch an Wohnungen interessierte Menschen mit (vermutetem) Migrationshintergrund besonders erfasst und von der Wohnungsvergabe u.U. ausgeschlossen haben. Ebenso seien Obdachlose betroffen.

https://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/staedtische-baugesellschaft-diskriminiert-offenbar-bei-wohnungsvergabe-a-6365d5ad-a899-4201-9cde-ee947bc93837

NACHTRAG: https://daserste.ndr.de/panorama/archiv/2021/Bremer-Baugesellschaft-Wohnungen-nur-fuer-Weisse,brebau100.html

Das Unternehmen teilt nun mit diesen Vorwürfen entschieden nachzugehen zu wollen.

Es stellt sich mir in Duisburg die Frage wie denn bei der Gebag, der Wohnungsbaugesellschaft der Stadt Duisburg, die auch viele Wohnungen besitzt und neu baut, sowie Neubauflächen im grossen Stil entwickelt, derartige Vorgehensweise wie sie in Bremen vermutet werden, verhindert werden.

Grundsätzlich ist eine solche Frage auch an die Stadt zu richten, da sie erstens Gesellschafterin der Gebag ist und zweitens selbst auch diskriminierend „wirken“ kann. So halte ich gerade bei den grossen Neubauprojekten wie 6-Seen-Wedau die bereits oftmals zu Tage getretene Absicht ein eher wohlhabendes Klientel anwerben zu wollen auch nicht unbedingt für unproblematisch. Eine Ghettoisierung geht schließlich auch mit „Betuchten“. Mal abgesehen von der sozialen Spaltung der Stadtgesellschaft die damit einhergeht. Die Stadt hat ja auch nicht ohne Grund diverse spezielle Listen mit rumänischen und bulgarischen Namen angelegt.

Ich habe auf jeden fall soeben folgende Presseanfrage an die Gebag versandt:

Guten Tag,

Bei der Bremer Brebau, der städtischen Wohnungsbaugesellschaft, soll es laut eines aktuellen Berichts auf Spiegel Online zu diskriminierenden Vorgängen bei der Wohnungsvergabe gekommen sein. So sollen Mitarbeitende der Brebau systematisch an Wohnungen interessierte Menschen mit (vermutetem) Migrationshintergrund besonders erfasst und von der Wohnungsvergabe u.U. ausgeschlossen haben. Ebenso seien Obdachlose betroffen.

https://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/staedtische-baugesellschaft-diskriminiert-offenbar-bei-wohnungsvergabe-a-6365d5ad-a899-4201-9cde-ee947bc93837

Meine Frage:

Wie verhindert die Gebag derartige durchaus mögliche Diskriminierungen jedweder Art bei Wohnungsvergaben oder sonstigen Vermietungen sowie Vergaben von Grundstücken etc.?

Gruß

www.duistop.de

Michael Schulze

 

 

Logport VI in Walsum: Will die CDU uns verarschen?

Es geht um Logport VI in Walsum, dem Gelände der ehemaligen Papierfabrik. Dort ist der erste Logistiker bereits am Start und der LKW-Verkehr nimmt wie erwartet spürbar zu. Eine Umgehungsstrasse zur Entlastung soll jedoch erst 2024 fertiggestellt werden. Das alles dürfte der CDU hinlänglich seit Jahren bekannt sein.

Ich zitiere deshalb mal auszugsweise aus einer 10-Tage alten Forderung der CDU-Fraktion, die sie in Bälde an die Stadtverwaltung richten will:

In der kommenden Sitzung des Ausschusses für Umwelt, Klima und Naturschutz wird von Seiten der CDU daher beantragt, dass die Verwaltung einen ausführlichen Bericht erstellt, der darlegt, wie die Lkw-Verkehre bis zur Fertigstellung der Umgehungsstraße gelenkt werden sollen und die Belastungen für die betroffene Bevölkerung reduziert werden können. Die geplanten Maßnahmen nach Fertigstellung des ersten Bauabschnitts sind hierbei gesondert darzustellen.

Quelle: https://www.cdu-fraktion-duisburg.de/cdu-fordert-bericht-zur-lkw-verkehrslenkung-am-logport-vi-und-massnahmen-zur-entlastung

Klingt als hätte die CDU die Geschicke der Stadt in der letzten Legislatur nicht maßgeblich mitbestimmt. So konnte es 2018 nicht schnell genug gehen mit dem Bau des Logistikgeländes:

https://sessionnet.krz.de/duisburg/bi/getfile.asp?id=1605142&type=do

Und als hätte eben jene CDU nicht bereits 2017 dieselben Fragen gestellt, die sie nun erneut aufwirft – beachten Sie die letzten drei Fragen im folgenden Dokument:

https://sessionnet.krz.de/duisburg/bi/getfile.asp?id=1581983&type=do

Auf die Fragen in 2017 müsste die CDU doch Antworten erhalten haben, zumindest irgendwie und irgendwelche, die sie dann 2018 zumindest nicht davon abhielten den Bebauungsplan einzufordern.

Man möge mich unterrichten wenn ich dabei irgendwas nicht richtig verstanden habe.

Mein Fazit – vorerst:

Einschleimen bei BürgernInnen durch vorgetäuschtes Kümmern ist Verarschung, vor allem wenn man die notleidende Situation selbst herbeigeführt hat.

Für alle Dummies ein einfacheres Beispiel:

Ich bekämpfe mit allen Mitteln den Einsatz von lauten Laubbläsern. Dann gründe ich eine Firma die laute Laubbläser herstellt. Weil die von meiner Firma hergestellten Laubbläser viel zu laut sind, verspreche ich mit dem Hersteller der Dinger zu sprechen um Abhilfe zu schaffen.