Merkwürdigkeiten rund um Duisburgs Großprojekte

Dass ich mich von Anfang schwer getan habe den Beteuerungen unserer Stadtverantwortlichen in Sachen Großprojekte zu vertrauen ist klar. Leider bestätigen sie mich immer wieder in meiner Ansicht.

Gestern konnte, wer ein kostenpflichtiges RP-ABO hat, bereits lesen was sich Duisburger*Innen für das Gelände „Am Alten Güterbahnhof“ wünschen. Die RP hat anscheinend die rund 800 Vorschläge aus dem ominösen Online-Ideen-Verfahren der Gebag bereits gelesen und ausgewertet.

https://rp-online.de/nrw/staedte/duisburg/alter-gueterbahnhof-in-duisburg-das-wuenschen-sich-die-buerger-fuer-das-gelaende_aid-53883081

Merkwürdig, dass die eigentlich verantwortliche und federführende Gebag das auf der dafür extra eingerichten Website noch nicht getan hat.

https://www.am-alten-gueterbahnhof.de/aktuelles/

Dabei soll doch alles ganz dolle transparent und offen erfolgen. Papperlapapp und Schluß mit Märchen!

Wer glaubt, dass irgendjemand aus dem Volk auch nur annähernd mit seiner Idee in die engere Auswahl zur Umsetzung kommt, der glaubt auch noch die Erde sei eine Scheibe. Natürlich ist alles bereits ausbaldowert, denn schließlich kümmern sich bereits zig auswärtige Teams aus Stadtplanern und Architekten um Duisburgs angebliches Filetstück. Da stören Ideen der Bürger*Innen nur den Ablauf, es sei denn man hat die selbe Idee. Dann müsste ja eigentlich der/die Ideen-Vorschlagende aus der Bürgerschaft die Kohle dafür einstreichen, kommt aber nie vor. Wäre ja auch zu blöd wenn die einfachen Leute gute Ideen haben. Geht also gar nicht.

https://www.am-alten-gueterbahnhof.de/wettbewerb/

Meine fast schon uralte Idee eines Bürgerfonds wurde ja auch, zig Monate nach Einreichung, und weit im Vorfeld dieser Online-Ideen-Geschichte die gerade läuft, bereits vom Rat kommentarlos aussortiert.

Nun zu Merkwürdigkeit Nr. 2 die ich hier bereits mehrfach thematisiert hatte. Sie betrifft die Vorgänge beim  2. Großprojekt der Stadt bzw. der Gebag in Wedau. Dort sollte eigentlich schon längst ein Investor bekanntgegeben worden sein der das Nahversorgungszentrum errichten darf.

https://www.6-seen-wedau.de/fuer-investoren/grundstuecksvergabeverfahren-nahversorgung/

Aber irgendwie scheint dort in Wedau Sand im Vermarktungsgetriebe zu sein. Bisher habe ich noch nirgends erfahren können wer es denn nun endlich ist.

Vllt. hat der Investor aber nur Schiss die Katze aus dem Sack zu lassen und wartet lieber bis auch ein paar Häuschen stehen und ein paar Strassen gebaut wurden. Denn sonst wird es schwierig mit dem Umsatz.

Was vorangeht ist die Sache mit dem Lärmschutzwall. Dafür nerven noch bis weit ins Jahr 2021 tagsüber stündlich 15-30 LKWs die Anwohner im Süden. Die LKWs bringen die notwendigen Baustoffe für den Wall, u.a. die gute LD Schlacke, nach Wedau.

 

 

 

Neues Buch: Archäologische Zeugnisse zur frühen Geschichte Duisburgs

Günter Krause, ehemals stellvertretender Direktor des Niederrheinischen Museums in Duisburg, hat mit 636 Seiten einen wahren Schatz an umfangreichen Infos über die frühe Geschichte Duisburgs in einem neuen Buch zusammengefasst. Darin erfährt man nicht nur Ärchäologisches sondern auch Politisches, z.B. wie sich ab 1990 das Bewusstsein für die Geschichte Duisburgs drastisch wandelte und dafür viel Geld floss. So gab es laut Günter Krause keine Gründe mehr, sich weiterhin besonders kulturfreundlich zu zeigen. 

Grundlage seines Buches ist ein großes stadtarchäologisches Forschungsprojekt, das von 1980 bis Mitte der 1990er Jahre in der Duisburger Altstadt durchgeführt wurde. Rund 1.500 Mitarbeiter aus mehreren europäischen Ländern nahmen daran teil. Durch diese Ausgrabungen und der Auswertung weiterer umfangreicher archäologischer und historischer Quellen gelang es, der Stadtgeschichte ein neues wissenschaftliches Fundament zu geben.

Als erster von zwei Teilen widmet sich das Werk der frühen Geschichte Duisburgs: Das Spektrum reicht dabei von den siedlungsgeographischen Voraussetzungen über die Forschungsgeschichte und die älteste Besiedlung der Altstadt in der Eisen- und Römerzeit bis in das Frühmittelalter. Aus dem Mittelalter werden insbesondere der Wikingerüberfall im Jahr 883, die Untersuchungen zur Königspfalz und die Bedeutung Duisburgs als wichtiger Handels- und Hafenort thematisiert. Vor allem die Archäologische Zone „Alter Markt“ und die vorgelegten Funde zur frühen Schifffahrt sind dafür eindrucksvolle Zeugnisse.

Neben der wissenschaftlichen Darstellung dient die Gesamtpublikation – der zweite Teil behandelt schwerpunktmäßig die mittelalterliche Stadtbefestigung – auch als Parabel, wie Archäologie und Denkmalpflege zur Verfügungsmasse von Politik, Wirtschaft und persönlichen Interessen werden können: Anfangs unterstützten Lokalpolitik und Stadtspitzen das Projekt enthusiastisch, doch ab 1990 wandelte sich das politische Bewusstsein drastisch. Unter dem Schlagwort „Strukturwandel“ wurde ein Umbau von Stadt und Land begonnen, für den viel Geld floss. Es gab nun keine Gründe mehr, sich besonders kulturfreundlich zu zeigen. Die archäologische Erforschung und die Vermittlung dieser Erkenntnisse an die Allgemeinheit sah man plötzlich als Bremsklotz für die wirtschaftliche Entwicklung an. Selbst die staatlichen Institutionen der Denkmalpflege passten sich an und stellten sich an die Seite der Politik, anstatt für die Stadtarchäologie einzutreten, wie es ihre Aufgabe gewesen wäre. So konnte es zur Wegnahme aller Mittel und des Personals kommen. Nur den Freiwilligen, die in ihrer Freizeit dem Verfasserweiterhin zu Hilfe kamen, ist wenigstens eine Teilrettung von Funden und Dokumentationen zu verdanken. Ihnen und allen, die ohne Wenn und Aber zur Erhaltung unseres Kulturerbes beitragen, ist das Buch gewidmet.

Vertrieb und Copyright:

Niederrheinische Gesellschaft für Vor- und Frühgeschichtsforschung Duisburg e. V. Jahnstraße 7, 47228 Duisburg Telefon oder Fax: 02065/65779 www.archaeologie-duisburg.de

Oderdirektbei: Buchhandlung Donat Ottilienplatz 6, 47058 Duisburg Telefon: 0203/31 738-20; Fax: -44 www.buchhandlung-donat.de

GünterKrause, Jahrgang 1942, promovierter Archäologe, arbeitete seit 1971 als stellvertretender Direktor des Niederrheinischen Museums in Duisburg. Auf dem Alten Markt und an anderen Stellen der Duisburger Altstadt leitete er eines der größten stadtarchäologischen Projekte in Deutschland. Schon immer – besonders aber nach seiner Pensionierung 2007 – investierte er viel Zeit in die Publikation seiner Ergebnisse, um anderen Wissenschaftlern, aber auch Laien die Archäologie Duisburgs zuvermitteln.

 

 

So laut wie heute habe ich noch nicht SCHEISSE geschrien

Jedenfalls nicht im Zusammenhang mit Neueinstellungen in Duisburg. Doch als ich vor ca. einer Stunde erfuhr, dass Rasmus Beck die Riege der Underperformer in Duisburg als oberster Wirtschaftsförderer der GFW ergänzen wird, da platzte der besagte Begriff aus mir heraus.

https://www.waz.de/staedte/duisburg/rasmus-c-beck-wechselt-von-der-metropole-ruhr-nach-duisburg-id230592190.html

Kann es schlimmer kommen als zu dem ansonsten untergetauchten Wirtschaftsförderer Haack diesem einen beiseite zu stellen, der schon an der Spitze von „Metropole Ruhr“ nur darauf bedacht war seine Person zu pflegen aber nicht die Region, wofür er eigentlich bezahlt wurde? Was also soll ich bzw. man von einem halten der in der SPD ist und heute dann gleich folgenden Spruch raushaut:

„Sehe große Chancen von Duisburg.“

Ja richtig suppi hat er das gemacht. Schließlich kann einer wie er ja auch nicht mit „Oh Gott, was läuft das alles bekloppt hier.“ starten. Erinnert mich irgendwie an einen Hund, der macht auch brav alles wenn es nur Fressi gibt.

Zum obligatorischen Prese-Foto sind dann ebenso brav die angetreten die ihn wohl auf die Position als Nachfolger des als GFW-Boss scheidenden Mauerblümchen Meurer hieven:

Dietzfelbinger(IHK), OB Link sowie Auch-mal-wieder-in-der-Stadt-Haack.

Fazit:

„Sehe große Chancen, dass der Mann es nicht bringt.“

Übrigens kann er mal sofort richtig loslegen, denn die Zeichen stehen auf Sturm:

https://www.waz.de/staedte/duisburg/ihk-10-000-firmen-in-und-um-duisburg-von-insolvenz-bedroht-id230594564.html

 

 

Man müsste sie verklagen wegen Steuerverschwendung

Und zwar wegen Steuerverschwendung durch Nichtstun. Ich meine erneut Sarah Philipp und ihre drei Landtagskollegen Frank Börner, Ralf Jäger und Rainer Bischoff, sämtlichts alle SPD-Genossen.

Dann noch den anscheinend dauerhaft untergetauchten Herrn Haack dazugepackt, fertig ist eine Ersparnis von locker 50 Riesen im Monat.

Einziger Tätigkeitsbeleg der oberen Vier ist im September ein kleine Anfrage im Landtag die von allen vier auch brav unterzeichnet wurde.

Darin geht es um Fragen an die Landesregierung NRW wie es denn um den Breitband-/5G-Ausbau in Duisburg steht.

https://www.landtag.nrw.de/portal/WWW/dokumentenarchiv/Dokument/MMD17-10945.pdf

Wenn man sich die kleine Anfragen im September anschaut, dann haben das aber nicht nur die vier aus Duisburg für „ihre“ Stadt gefragt, sondern anscheinend alle NRW-MdLs der SPD. Hier ein Auszug:

17/10987
am 16.09.2020Kleine Anfrage Wie leistungsfähig ist die digitale Infrastruktur in Herne?
1 Seite(n)
Urheber: Alexander Vogt (SPD) , Serdar Yüksel (SPD)

17/10986
am 16.09.2020Kleine Anfrage Wie leistungsfähig ist die digitale Infrastruktur in Wuppertal?
1 Seite(n)
Urheber: Dietmar Bell (SPD) , Andreas Bialas (SPD) , Josef Neumann (SPD)17/10985
am 16.09.2020Kleine Anfrage Wie leistungsfähig ist die digitale Infrastruktur in Gelsenkirchen?
1 Seite(n)
Urheber: Heike Gebhard (SPD) , Sebastian Watermeier (SPD)17/10984
am 16.09.2020Kleine Anfrage Wie leistungsfähig ist die digitale Infrastruktur in den Kommunen des Landtagswahlkreises Heinsberg I (Gangelt, Geilenkirchen, Heinsberg, Selfkant, Übach-Palenberg und Waldfeucht) ?
2 Seite(n)
Urheber: Eva-Maria Voigt-Küppers (SPD)17/10983
am 16.09.2020Kleine Anfrage Wie leistungsfähig ist die digitale Infrastruktur in den Kommunen des Landtagswahlkreises Aachen III (Alsdorf, Baesweiler, Herzogenrath und Würselen) ?
2 Seite(n)
Urheber: Eva-Maria Voigt-Küppers (SPD)17/10982
am 16.09.2020Kleine Anfrage Wie leistungsfähig ist die digitale Infrastruktur in den Kommunen des Landtagswahlkreises Heinsberg II (Erkelenz, Hückelhoven, Wassenberg und Wegberg) ?
2 Seite(n)
Urheber: Eva-Maria Voigt-Küppers (SPD)17/10945
am 11.09.2020Kleine Anfrage Wie leistungsfähig ist die digitale Infrastruktur in Duisburg?
1 Seite(n)
Urheber: Sarah Philipp (SPD) , Ralf Jäger (SPD) , Frank Börner (SPD) , Rainer Bischoff (SPD)17/10944
am 11.09.2020Kleine Anfrage Wie leistungsfähig ist die digitale Infrastruktur in Düsseldorf?
1 Seite(n)
Urheber: Markus Herbert Weske (SPD)17/10943
am 11.09.2020Kleine Anfrage Wie leistungsfähig ist die digitale Infrastruktur im westlichen Kreis Soest?
1 Seite(n)
Urheber: Norbert Römer (SPD)

Wirklich eine famose Arbeitsleistung, einen HIWI eine simple kleine Frage formlieren zu lassen und dann einfach zu verfielfältigen.

Wobei die Landesregierung dazu extra eine Infoseite bereitstellt:

Und eigentlich hätte man die Fragen auch direkt an den Genossen Link vor Ort stellen können und seinen Digidez Murrack. Hat man aber lieber nicht, weil man die beiden lieber verschont, dafür auf der Landesregierung rumreiten kann und gleichzeitig so tun kann als würde man für sein Steuergeld als MdL arbeiten.

Dass Frau Philipp neben ihrem Posten als Parlamentarische Fraktionsgeschäftsführerin nun auch noch den Posten als SPD-Anführerin in Duisburg (im Duo mit Link statt mit „Machmit“ Özdemir) anstrebt, deutet daraufhin, dass für den Fall des Erreichens dieses Ziels sie noch weniger Zeit hat kleine Anfragen im Landtag zu stellen.

Aus diesem Grunde formuliere ich mal eine kleine Anfrage die sie gerne verwenden kann:

Wie werden wir die vier Duisburger Nichtstuer im Landtag los ohne bis zur nächsten Wahl(2022) warten zu müssen?

 

 

 

Mülheim: Schwere Innenstadt-Krise

Gastbeitrag der MBI, Mülheim

Im sog. „Stadtquartier Schloßstraße“ auf dem Areal des ehemaligen Kaufhof stehen noch 1.400 Quadratmeter Ladenfläche leer. Corona erschwert die Vermarktung enorm. WAZ: „Stadtquartier: Noch viel freie Fläche in Mülheims Top-Lage“

Der große Wurf ist der Koloss ohnehin nicht. Für das Holiday Inn gab es nicht wirklich Bedarf, sondern es bedeutet wohl das endgültige Aus für andere Hotels. Dass die Stadt über 1.000 qm angemietet hat, ist bei der städtischen Finanzlage ebenfalls wenig zukunftsweisend und der vielversprochene Übergang von Schloßstraße zu Ruhrbania und Ruhr wurde eher zugebaut als geöffnet.  Der Blick von der Schloßstraße auf die schmalen Fenster der fünf oberen Stockwerke erinnert zudem auch etwas an Schießscharten.

Vor allem aber: Die bevorstehende schwere Innenstadtkrise nicht zuletzt durch die Corona-Maßnahmen wird für die gesamte ohnehin angeschlagene Mülheimer Innenstadt dramatisch werden! Zu Recht schlägt der Handelsverband Alarm: „Die Innenstädte haben es mit einem dreifachen Tsunami zu tun: dem Strukturwandel im Einzelhandel, der Digitalisierung und der Corona-Pandemie“. Innenstädte vor massiven Problemen, Mülheim noch mehr!

Zur Erinnerung

Auch im Mülheimer Einkaufszentrum Forum kriselt es. Ende Oktober zieht auch noch C&A aus, dann stehen 22 Geschäfte leer. WAZ: „Forum Mülheim: Abschied von C&A schwächt das Center weiter“.

 

Anmerkungen dazu von Michael Schulze:

Ob in Duisburg die Anstrengungen die Innenstadt aufzuwerten noch fruchten können ist mehr als fraglich. So soll es zwar angeblich bald wieder eine Innenstadt-Pakt-Veranstaltung geben, die aber eher das Ausmaß dessen was nicht passiert und passiert ist aufzeigen dürfte als die trüben Aussichten für die Zukunft zu erhellen.

Abzuwarten bleibt was Axel Funke mit seinen Torhäusern auf die Beine stellt und ob  nach Corona überhaupt noch ausreichend Händler für eine attraktive Innenstadt vorhanden sein werden.

Ich bleibe dabei, dass den Stadtoberen das eh alles egal ist, sie planen m.A.n. eine neue City auf der Fläche „Am alten Güterbahnhof“.

Ein ablehnender Bürgerentscheid wie der in 2017 zum DOC hat ja auch keinen Ewigkeitsbestand.

 

Einzelhandelsverband mit Führungswechsel – wenigstens mal was zum Lachen

Wilhelm Bommann, die Alle-Jahre-wieder-Sprechmaschine vom Einzelhandelsverband Niederrhein und quasi zuständig für den mickrigen Rest an Einzelhandel, der noch ein wenig funktioniert und bereit ist Beiträge an den Verband zu leisten, tritt Ende Oktober 2020 ab.

https://www.waz.de/staedte/duisburg/neue-geschaeftsfuehrerin-will-duisburger-haendler-unterstuetzen-id230574738.html

Nachfolgerin wird die langjährige Hausjuristin Doris Lewitzki und die will nun endlich die Interessen der Händler*Innen unterstützen. Das ist ja mal ein Brüller und war wirklich nicht zu erwarten. So soll mit ihr der Handel lebenwert und liebenswert werden. LEBENSWERT? Da war doch was. Richtig LEBENSWERT war die beliebte SPD-Floskel von OB Link im letzten Wahlkampf.

Der Oberbrüller kommt aber von einem weiteren Juristen im Hause. Der konnte sich laut WAZ-Artikel angeblich bereits seit Monaten davon überzeugen, dass „sein“ Verband maßgeblich dazu beiträgt, die Herausforderungen und strukturellen Veränderungen konstruktiv zu begleiten und den Händlern Lösungen anzubieten. Jau und beim jährlichen Wettbewerb „Schwafeln bis der Arzt kommt“ ist der Mann mit diesem Spruch sicherlich Anwärter auf einen der ersten drei Plätze.

Fazit: Die Handelsverbands-Sprechmaschine Bommann hat zum Glück würdige Nachfolger*Innen. Mir fehlt, um als Händler vom Beitritt überzeugt zu werden, nur noch der beruhigende Satz:

Das Vorweihnachtsgeschäft wird auch in diesem jahr pünktlich vor Weihnachten beginnen.

 

 

 

 

Heizungsausfälle in LEG-Wohnungen – Und was macht die Stadt?

LEBENSWERT

Erinnern Sie sich noch an den Begriff aus dem Link’schen Wahlkampf für die SPD?

Tja, nun könnte OB Link als oberster Vertreter der Stadt mal ernst machen mit LEBENSWERT. Und zwar in Sachen LEG-Wohnungen. In denen fallen nämlich erneut und regelmässig die Heizungen aus.

https://www.waz.de/staedte/duisburg/heizungsausfaelle-in-duisburg-hausgemachtes-problem-der-leg-id230559264.html

Ob und warum das so ist sei dahingestellt. Augenfällig ist aber wohl die Wiederholungsrate die zumindest daraufhin deutet, dass etwas mit der Qualität der Wohnungsausstattungen nicht stimmt.

In diesem Falle hilft ein Blick ins passende Gesetz -nämlich ins Wohnungsaufsichtsgesetz- um Herrn Link bzw. die Stadt in die Lage zu versetzen sich in der Sache mal einzumischen.

https://recht.nrw.de/lmi/owa/br_text_anzeigen?v_id=10000000000000000320

Das könnte dem OB (leider) sogar noch Pluspunkte verschaffen, zumindest bei den in den Wohnungen bibbernden Menschen, doch dann müsste er sich ja mit der LEG anlegen. So was hat er schon in Sachen Schrottimmobilien nicht hingekriegt, denn auch die waren sicherlich lange bekannt, doch die Vermieter durften anscheinend erstmal lange genug Kasse machen, bevor dann pressewirksam die Mieter geräumt wurden und damit gleich auch unliebsame Leute vertrieben wurden.

 

 

Städtebauexperten verabschiedet – na und?

Der Beirat für Stadtgestaltung verabschiedete in seiner letzten Sitzung die beiden langjährigen Beiratsmitglieder Peter A. Poelzig und Peter Ropertz.  Beide gelten angeblich als Experten im Bereich Architektur und Städtebau und gehörten dem Gremium seit vielen Jahren an.

https://rp-online.de/nrw/staedte/duisburg/duisburg-verabschiedet-staedtebau-experten-peter-a-poelzig-und-peter-ropertz_aid-53670277

Der Beirat für Stadtgestaltung in Duisburg besteht seit 1976 und war einer der ersten Gestaltungsbeiräte in NRW.

Poelzig war als Gründungsmitglied über rund 25 Jahre dabei und seit Jahren auch der Vorsitzende.

Nun dürfte es als unschicklich gelten zu diesem Anlaß mal ein paar kritische Worte loszuwerden. Aber ich bin ja bekannt für meine gering ausgeprägte Sensibilität, deshalb vor allem diese Fragen:

Herr Pölzig und Herr Ropertz, wo waren Sie denn in den letzten Jahren als es darum ging mal lautstark ein paar deutlich mahnende Worte zur teils grottigen Stadtgestaltung in Duisburg zu äussern?

Beispiele:

Wie konnte es zur Ausuferung der Logport-Gelände kommen? Wieso haben wir keine zwingenden Auflagen Neubauten nachhaltig, smart und „grün“ zu gestalten? Wie konnte Bruckhausen nur derart mit einem Grüngürtel in Form von Betonklötzen verschandelt werden? Und wie konnten Sie zulassen, dass die erhaltenswerten Teile des historischen Duisburgs derart dilettantisch zerstört und geopfert wurden?

 

Neue Merkwürdigkeiten bei Kommunalwahl

Müssen wir uns darauf einstellen wöchentlich von neuen Ungereimtheiten und Merkwürdigkeiten anläßlich der Kommunalwahl zu erfahren? Es ist anscheinend so.

https://www.waz.de/staedte/duisburg/duisburg-waehler-gaben-falsche-eidesstattliche-erklaerung-ab-id230553686.html

Wie die WAZ berichtet sollen Wahllokalleitende Wählende dazu aufgefordert haben ihre ordnungsgemäßen Wahlunterlagen zu vernichten, die Papierschnipsel aber nicht im Wahllokal wegzuwerfen und dafür eidestatttliche Versicherungen (Erklärungen) zu unterzeichen. Diese wurden von der Stadt für den Fall nicht rechtzeitig erhaltener Briefwahlunterlagen bereitgestellt, enthalten aber ihrerseits juristisch gesehen den Fehler, dass man quasi durch die Unterschrift niemandem konkret gegenüber die eidesstattliche Versicherung  abgibt.

Klingt alles ziemlich obskur und unseriös, ist es vielleicht auch, macht aber auf jeden Fall das ganze Wahlgeschehen und die verantwortliche Oberaufsicht von Martin Murrack immer fragwürdiger.

Ich hatte ja bereits 2017 nach der OB-Wahl meine Bedenken über den rechtmässigen Ablauf kundgetan und das Wahlamt brauchte 18 Monate um mir auf Fragen zu antworten, die dann auch nur halbherzig ausfielen.

Und ich bleibe anläßlich der Wahl vom 13. September dabei auf folgende Fragen Antworten zu erhalten:

Wie sieht es eigentlich aus mit den Wahlmöglichkeiten bzw. den Wahlunterlagen von alten, kranken, dementen, hilfsbedürftigen und von Handicaps geplagten Menschen – besonders in Heimen und sonstigen sozialen und therapeutischen Einrichtungen – ohne und mit Vormund? Und um welche Größenordnung bzw. Zahl an Wahlberechtigten geht es dabei?

Diese Fragen habe ich auch den Bürgerlich-Liberalen zugemailt, die Einspruch gegen die Kommunalwahl eingelegt haben. Ich berichtete vorgestern bereits.

 

400 Kinder nicht einschulbar aber Rainer Bischoff plant lieber für Olympia

Man werfe mir vor ich vermische mit diesem Artikel zwei nicht zusammen passende Dinge in einem Topf. Dabei will ich doch nur die Lösgelöstheit der hiesigen Politik von den tatsächlichen und aktuellen Notwendigkeiten aufzeigen. Rainer Bischoff hat eben Pech gehabt, dass er in die Kritik gerät, was mir aber ziemlich egal ist.

Der Mann ist schließlich Landtagsabgeordneter. Nun setzt er sich erneut vehement für Olympia an Rhein und Ruhr ein, eine Idee von Michael Mronz der damit schon länger um die Rathäuser tingelt. Sport liegt Bischoff anscheinend am Herzen, seine Position beim Stadtsportbund hat er allerdings Anfang des Jahres aufgegeben. Nun sucht er wohl neue Möglichkeiten sich werbewirksam ins Spiel zu bringen. 2022 sind Landtagswahlen.

Zur Olympia-Idee habe ich bereits mehrmals hier kritisch Stellung bezogen. Dass nun Rainer Bischoff (SPD) das Thema wieder aufgreift und die Duisburger*Innen mit einer Umfrage behelligen will, ist angesichts einer anderen Meldung (weiter unten) vor einigen Tagen ziemlich erschreckend.

https://www.waz.de/sport/lokalsport/duisburg/olympia-2032-bischoff-will-die-duisburger-buerger-befragen-id230541492.html

2019 hat er bereits begonnen für Olympia in Duisburg zu „kämpfen“.

https://www.waz.de/sport/lokalsport/duisburg/ssb-chef-rainer-bischoff-kaempft-fuer-olympia-in-duisburg-id227575861.html

Nun will er die Abstimmung darüber, denn nur dann könne es Olympia in unseren Breiten überhaupt geben. Mal abgesehen davon, dass Mronz selbst für 2022 eine solche Umfrage längstens ins Spiel gebracht hatte, würde ich von Bischoff gerne mal wissen, wer denn die Umfrage mit welchem tatsächlichen Umfang bezahlen soll. Ausserdem müssten dann ja bereits sämtliche Karten auf den Tisch wie die Sache laufen soll, vor allem finanziell, damit überhaupt eine faktenbasierte Entscheidung der Bürger*Inenn möglich wäre.

Angesichts der traurigen Wahlbeteiligung vom 13.9. wage ich aber auch zu bezweifeln, dass eine Umfrage tatsächlich ein breites Mehrheitsvotum und damit eine Legitimation für Olympia erreichbar wäre.

Was mich aber am meisten stört ist die unverhohle Werbung der Politik, hier Bischoff, für ein an sich privates Projekt, und dass angesichts viel drängender Probleme, wie z.B. die Tatsache, dass 400 Kinder derzeit nicht einschulbar sind, weil die Schulplätze in Duisburg fehlen.

https://www1.wdr.de/nachrichten/duisburg-corona-schulen100.html

Dazu kommen noch etliche andere Probleme die nicht nur dringlich sind, sondern die auch in der Zukunft ihre Auswirkungen -womöglich negative- haben werden.

Wer also jetzt vorbringt Herr Bischoff denke eben langfristig in Sachen Olympia, der sollte sich mal überlegen wie viele andere Dinge ebenso so langfristig gedacht werden müssen, aber wesentlich vorrangiger zu behandeln sind, wenn man in der Politik noch glaubwürdig sein will.

Herr Bischoff wird jetzt vorbringen, dass Olympia an Rhein und Ruhr, also auch in Duisburg, sicherlich die Attraktivität der Stadt auch für Lehrkräfte steigern würde.

Tja, das wäre so clever wie einem Hungernden im Frühjahr zu sagen er müsse nur warten bis im Herbst geerntet wird.

Und wenn einer wie Bischoff sich so vehement für ein solches Großprojekt einsetzt, dann kann er ja mal in Erfahrung bringen wie denn Olympia 2032 rein kostentechnisch ablaufen soll, so dass die Steuerzahlenden in keinster (!!!) Weise belastet werden. Das verspricht Mronz ja andauernd.

Bischoff selbst war allerdings noch nicht mal willens mir auf Anfrage transparent mitzuteilen nach welchem Verteilungsschlüssel denn der Stadtsportbund Geldmittel an die Vereine auszuschütten gedenkt. Er hielt es noch nicht mal für nötig mir überhaupt zu antworten, sondern hat mich schlichtweg ignoriert.