Schwachsinn Achse-Kuhlenwall-Umgestaltung – auch Fördergeld ist Steuergeld

Schon mal was vom IHI gehört? Vom Integrierten Handlungskonzept Innenstadt? Zurückgehend auf den Masterplan von Sir Norman Foster im Jahre 2007 geht es angeblich um Maßnahmen der Innenstadtaufwertung.

12 Jahre nach Foster, also vor rund einem Jahr startete deshalb mit Bürgerbeteiligung ein planerischer Wettbewerb, der nun von einem Planungsbüro aus Berlin gewonnen wurde.

Ziel des Wettbewerbs: Die Umgestaltung der Achse Kuhlenwall.

Sieht man sich die Fotos vom jetzigen Zustand an oder geht man direkt vor Ort die Strecke entlang, so entsteht nicht unbedingt der wirklich zwingende Eindruck die Strecke bedürfe einer Totalerneuerung. Mit ein paar guten Landschaftsgärtnern und laufender Pflege wäre es meiner Meinung nach getan. Das ist natürlich viel zu lapidar.

Da man seitens der Stadt aber Fördergelder(=Steuergelder) abgreifen kann und will, startete man den Wettbewerb.

Frappierend die schmalzig-schwachsinnigen Worte von OB Link und Baudez Linne anlässlich der aktuellen Verkündung des Gewinnerbüros.

Zitat(Auszug):

„Dem Sieger ist es gelungen, die Achse Kuhlenwall als zentrale Verbindung zwischen der Königstraße und dem Innenhafen erheblich aufzuwerten. Für die Weiterentwicklung unserer Innenstadt ist das ein großer Gewinn“, sagt Oberbürgermeister Sören Link.

Beigeordneter und Jurymitglied Martin Linne ergänzt: „Der Kuhlenwall soll künftig als eine durchgehende, lineare Grünachse ausgebildet werden. Es wird eine intuitiv wahrnehmbare, durchgängige Hauptwegeverbindung entlang der Grünachse definiert und gleichzeitig werden die notwendigen Querverbindungen, beispielsweise zu dem angrenzend entstehenden Mercatorviertel, hergestellt. Der Siegerentwurf soll in einem nächsten Schritt zur Städtebauförderung angemeldet und anschließend umgesetzt werden.“

Fragen an Link: Wie kann eine derartige Verbindung, am unteren Ende der Königstrasse, für Fußgänger und Radfahrer, die zentrale Verbindung zwischen der Königstraße und dem Innenhafen sein?  Und wer braucht diese Verbindung an dieser Stelle wenn am oberen Ende eine gleichartige Verbindung fehlt, was zumindest einen Rundgang möglich machen würde? Und wieso wird die Innenstadt mit dieser eigentlich geringwertigen Achse weiterentwickelt?

Frage an Linne: Konnten Sie sich zwischen intuitiv und wahrnehmbar nicht entscheiden und haben deshalb beide Worte kurzerhand einfach kombiniert?  Klingt gebildet ungebildet. Und noch was: Es gibt keine erwähnenswerten Querverbindungen zum geplanten Mercatorviertel, sondern das Viertel liegt einfach am Wegesrand, es wäre ja Schwachsinn an der Stelle einen Zaun zu errichten, weshalb man eben Zuwegungen schafft. Ach ja, durchgehend ist ein sicherlich passender Begriff in dem Zusammenhang, durchgängig eher nicht.

Fazit: Wer nix Sinnvolles zu sagen hat und schwafeln will sollte besser still sein oder als Clown und Alleinunterhalter im Zirkus auftreten. Bei allen 12 Entwürfen kann ich auch nicht erkennen welche besonderen Leistungen diese enthalten, ausser Rasenflächen anlegen, Bänke aufstellen, Abfallbehälter aufstellen. Alles Ideen die keine sind, weil es sich um Selbstverständlichkeiten handelt.

Nach wenigen Jahren sieht dann alles wieder so aus wie jetzt, weil die Stadt sich von dem Moment der Erstellung an nicht mehr weiter kümmern wird.

Vllt. wird sogar noch der jetzige Baumbestand gefällt und neu gepflanzt, es würde mich nicht wundern.

https://www.duisburg.de/guiapplications/newsdesk/publications/Stadt_Duisburg/102010100000108450.php?p=%2Findex.php%2C%2Fallgemein%2Fnewsdesk%2Findex_54228.php%2C108450

https://www.duisburg.de/microsites/pbv/planen_bauen/kuhlenwall.php

Zum Schluß noch ein Glanz-Spruch aus dem 123. Übungsleiterbuch („Reden und nix sagen.“) für angehende Verwaltungsfachleute im gehobenen Dienst:

„Wenn irgendwelche nicht näher erläuterte Umstände es erlauben, könnten wir gewiss versuchen, etliche Aspekte immerhin den gewünschten Gegebenheiten anzupassen.“

 

 

 

Buchholzer genervt wie Friemersheimer

Seit Anfang August donnern sie durch Buchholz, die LKW die die „gute“ LD-Schlacke aus der Stahlindustrie auf das Gelände von 6-Seen-Wedau fahren und da abkippen. Dort soll der „Stahlindustrieabfall“ zu einem Lärmschutzwall für das neue Baugebiet wachsen. In Buchholz herrschen also Zustände wie in Friemersheim in Sachen Logport-Logistik.

https://www.waz.de/staedte/duisburg/lkw-im-minutentakt-tonnenweise-schlacke-fuer-6-seen-wedau-id230117308.html

Bis zu 15 Meter hoch und rund 2,5 km lang soll das Lärmschutz-Ding werden. Dann sind zwar die Strassen in Buchholz sanierungsbedürftig, aber wozu gibt es denn die sog. Anliegerbeiträge bei der Strasseninstandsetzung? Die Schlacke sollte man dann ev. nicht verwenden, wie weiter unten zu erfahren ist.

Und die Link-SPD-Wahlplakate mit den Motiven „Lebenswert“ und „Wohnen“ würde ich Buchholz verhüllen.

Zurück zu 6-Seen-Wedau. So jetzt ist es raus und endlich kommen mal geilmachende Summen auf den Tisch, die auch so manche Gebag-Träume feucht werden lassen. Die WAZ „spricht“ inzwischen von einer Milliarde EURO die Bernd Wortmeyer in den Mund nimmt, wenn er von Investitionen in Wedau schwärmt, weshalb es sich auch Frau Ministerin Scharrenbach nicht nehmen ließ aktuell dieser Tage vor Ort mal symbolisch zur Schüppe zu greifen und rechtzeitig vor der Expo Real wirksam die Werbetrommel zu kloppen.

https://www.waz.de/staedte/duisburg/6-seen-wedau-so-geht-es-jetzt-beim-mega-projekt-weiter-id230253232.html

Nun soll auch endlich mit einem halben Jahr Verspätung (wahrscheinlich wegen Corona) der Investor präsentiert werden der das Nahversorgungszentrum bauen darf, ausgewählt in einer Challenge mit 12 Interessenten. Man ist das spannend.

Nun nochmals zurück zur LD-Schlacke. Ich hatte es vor ein paar Monaten schon mal hier erwähnt, es handelt sich um die Art Schlacke die die Stadt Duisburg 2018 noch für den Strassenbau ablehnte, weil sie u.a. zu sehr verklumpen würde. Das Zeug sollte man auch nicht in der Nähe des Grundwassers verarbeiten. Angeblich ist es jedoch zum Unterbau der A3, z.B. im Teilstück in Bissingheim, vor Jahren bereits verwendet worden.

Dafür steht es gerade in Duisburg massenhaft zur Verfügung. Allein bei Thyssen fallen jährlich megaviele Tonnen über Tonnen davon an.

Wie gut also dass man nun Abnehmer vor Ort gefunden hat. Ich denke mal unter Freunden dürfte es auch ziemlich billig sein. Wobei, gerade Thyssen braucht jeden Cent.

Zwischenfazit: Da vor kurzem auch die ARD-Tagesschau die Themen der BIs „Uferretter“ und „Rettet-die-Sechs-Seenplatte“ nochmals aufgegriffen hatte, schließe ich mich ebenso erneut der Kritik an dem Mega-Projekt an.

Nicht nur das ich davon ausgehe, dass der Boden verseucht ist, ich befürchte auch noch wesentlich mehr Emissionen und sonstige Probleme in Sachen Verkehr als die die in Buchholz gerade die Leute nerven. Und in Friemersheim kann man ja seit 20 Jahren beobachten wie mit den Anwohnern umgesprungen wird. Mal sehen ob die Menschen im Süden auch so leidensfähig sind. Wenn am Masurensee künftig die sommerlichen Grillparties ausfallen, wird man sicherlich noch Beifall klatschen, aber 5 bis 10 Jahre Baustellenverkehr sind nicht ohne.

Nach der endgültigen Fertigstellung werden die Bewohner*Innen von 3.000 Wohneinheiten sowie Liefer- und Handwerksverkehre zu/von privat, Lieferverkehre zum/vom Nahversorgungszentrum, Kundenverkehre zum/vom Nahversorgungszentrum, sowie Pendlerverkehre zum/vom ebenfalls geplanten UNI-Campus mit angeschlossenem Gewerbegebiet sicherlich ihre volle Wirkung entfalten.

Fazit: Die Anschaffung eines privaten Fluggerätes könnte für manche Leute eine sinnvolle Option sein.

 

SPD droht baden zu gehen und Beate Lieske wollte nur rutschen

Man legt sich angesichts eines SPD-Wahldebakels zur Zeit täglich stadtseits -also linkseits bzw. linkseitig- an allen Ecken und Kanten echt ins Zeug, diesmal ins Badezeug. Nun wird wahlwerbewirksam verkündet, dass ein seit 2006(!!!) in der Schublade liegender Plan umgesetzt wird um doch noch zu einem neuen Schwimmbad im Süden zu kommen. 14 Jahre lang sind Versuche irgendjemandem das Wagnis eines XXL-Spaßbads ans Bein zu nageln schief gelaufen, nun muß die Stadt selber ran.

Nur leider soll es eben kein Spaßbad werden, wovon ich ausgehe, denn sicherlich werden zig Steuergeldscheinchen zu viel verbrannt, wenn Stadt, IMD und/oder Gebag sich drangeben ein Loch zu buddeln und mit Wasser zu füllen.

Dabei hatte sich laut WAZ die Bezirksbürgermeisterin Beate Lieske (SPD) schon so auf eine Wasserrutsche gefreut. Nun will sie beleidigterweise ihren Badeanzug aber gar nicht mehr anziehen („Ich will meinen Badeanzug nich‘ mehr.“), weil man in dem neuen Bad nur schwimmen kann.

Ist ev. auch besser so für die anderen Schwimmgäste.

https://www.waz.de/staedte/duisburg/sued/nach-xxl-aus-neues-hallenbad-bekommt-zwei-25-meter-becken-id230250540.html

Fazit: Ich habe, verzweifelt wie Frau Lieske, meinen Hochsee-Neopren mit Haischutz und eingebauter Harpune gerade eben weggeworfen.

 

Kurz vor der Wahl scheint alles möglich

Der Hafen wächst und wächst und deshalb sollen nun wahlwerbewirksam die drängendsten LKW-Probleme in Rheinhausen/Friemersheim angegangen werden. Drei unterschiedlich grosse Parkplätze für Nacht- und Wochenend-Warteplätze will die Stadt schaffen und Aufenhalts- und Duschräume für die Fahrer sollen die ansässigen Logistiker „liefern“.

So die neuesten Verlautbarungen aus dem Hause Link.

https://www.waz.de/staedte/duisburg/duisburg-will-lkw-verkehr-mit-konzept-in-den-griff-kriegen-id230247602.html

Na, dann wird man aber in den betroffenen Wohngebieten echt erleichtert sein. Und wenn dann auch noch das smarte LKW-Leitsystem mit App  in dreihundert Sprachen funktioniert und die Fahrer abkassiert werden, ist die Welt in Ordnung.

Deshalb kann der Hafen einfach munter weiter wuchern. Bis eben die nächsten Probleme auftauchen. Und das werden sie. Zumal ja auch nicht klar ist, dass so ein Leitsystem wirklich funktioniert. Besser wäre also wenn die Empfänger oder Versender von Waren Ihrerseits die Stellplätze auf ihren Geländen bereitstellten.

Ich gebe nämlich mal Folgendes zu bedenken. Nur mal so angedacht, ein LKW-Fahrer braucht einen Stellplatz, schaut in die App und sieht, da ist noch einer frei. Also fährt er los und stellt erst kurz vor seinem Eintreffen fest, der Platz ist gerade besetzt worden. Diesen Vorgang nehmen wir rein rechnerisch hundert Mal an oder tausend Mal!? Denn es werden ja nicht so viele Stellplätze vorhanden sein wie LKW-Fahrer sie brauchen. Und natürlich nicht unbedingt  in der Nähe des Abhol- bzw. Aufladeortes.

Ich sag mal: Viel Spaß. Am Ende hat man ev. eine smarte Leuchtturmprojekt-App, aber nicht die Lösung für das eigentliche Problem.

Schlichtweg besteht das darin, dass aus dem ehemals trimodalen Hafen ein zu zu 80% monomodaler Hafen geworden ist. Und die Logistikfirmen haben die Problem samt der Folgekosten einfach der Allgemeinheit überlassen.

Die drohen wahrscheinlich mit Weggang und Wegzug und damit indirekt mit Arbeitsplatzverlusten und Steuerausfällen. Ob aber wirklich so viele Vollzeitarbeitsplätze verloren gingen, wage ich mal zu bezweifeln. Bei derart vielen SubSubSub-Vertragspartnern wird der eigentliche Arbeitsplatz wahrscheinlich nicht bei uns, sondern irgendwo in Süd-Ost-Europa wegfallen. Was er aber auch nicht wird, denn der süd-ost-europäische Arbeitgebende, dessen Personal  und Equipment(LKWs, Hubgeräte wie Ameisen etc.) sind ja bei der Kundschaft flexibel vor Ort. Er kann seinen Sitz auch im Urwald haben oder auf dem Mond, Hauptsache die Personalkosten und Arbeitsverträge werden in dem Land zugrunde gelegt in dem sie am vorteilhaftesten sind.

Macht die internationale Reederei-Branche schließlich auch so.

Fazit: Würde man all die Entstehungskosten(= Fördergelder) und die Folgekosten usw. mal einpreisen in die angebliche Erfolgsgeschichte des Hafens, die uns ja seit 20 Jahren vorgekäut wird, kommt dabei ev. nur ein schlechter Deal heraus.

Hoffentlich bezahlen die Logistikfirmen wenigstens die App!?

 

 

DVG-Verluste wie in Stein gemeisselt und Marcus Wittig meisselt mit

Anläßlich der neuerlichen Änderungen an den ÖPNV-Fahrplänen, anläßlich des gestiegenen Wasserverbrauchs während er letzten Wochen und anläßlich der Auswirkungen von Corona auf das laufende Geschäft, hat sich kürzlich Marcus Wittig, Vorstand der DVV und auch verantwortlich für die Tochter DVG, in der RP geäussert.

Was mich am meisten beschäftigt sind nicht die teils immer noch unzureichenden Fahrpläne etc., sondern die Arroganz mit der einer der bestbezahltesten Manager einer städtischen Beteiligung sich die DVG-Verluste unabänderlich schönredet.

Innerhalb des DVV-Konzerns schreibt die DVG-Tochter ständig rote Zahlen. Da stellt man sich schon die Frage, ob einer wie er das DVG-Dilemma nicht beenden kann.

Doch Wittig meint „Nein“. Das liege schon an den Infrastrukturkosten. So würde ein Diesel-Bus im Durchschnitt 350.000 Euro kosten, ein Elektro-Bus rund 750.000 EURO. Dazu kämen die Wartungskosten. Usw. blablabla … Aber, so seine Entschuldigung, Bus und Bahn gehören nun einmal zur Daseinsvorsorge.

Was bedeuten soll: Egal was es kostet und welche Verluste entstehen, Busse und Bahnen müssen sein. Da kann man nix machen.

https://rp-online.de/nrw/staedte/duisburg/duisburg-dvv-chef-marcus-wittig-ueber-den-neuen-oepnv-fahrplan_aid-52764309

Das sieht eine renommierte Unternehmensberatung aus München ganz anders, wenngleich ich deren Ansichten nicht ausnahmslos teile. Ich habe dazu ganz andere Ideen, die u.a. vom gemeinschaftlichem Einkauf mehrerer Städte sowie einem ruhrgebietsweiten ÖPNV ausgehen.

https://www.rolandberger.com/de/Publications/%C3%96PNV-kann-durch-neue-Technologien-deutlich-rentabler-werden.html

In Sachen DVV/DVG und Wittig stelle ich mir rückblickend den Ablauf seines Bewerbungsgesprächs vor. Auf der einen Seite der OB und seine Mannen die den Bewerber Wittig auf Herz und Nieren löchern.

„So Herr Wittig, nun zum leidigen Thema DVG und bitte verzeihen Sie uns, dass wir Sie damit überhaupt behelligen. Mit der DVG fahren wir buchstäblich jährlich Verluste ein , wie wollen Sie das ändern? Immerhin zahlen wir Ihnen ein fürstliches Gehalt!“

Antwort Wittig: „Gar nicht, ist halt so, müssen Sie mit leben. Basta, aber trotzdem will ich mein Geld.“

„Okay, das verstehen wir, Sie sind engagiert. Wann können Sie anfangen?“

https://www.waz.de/staedte/duisburg/duisburg-so-viel-verdienten-manager-der-stadt-2018-mehr-id228270061.html

Fazit 1: Die Verluste der DVG sind anscheinend derart zementiert, was dazu führt, dass jeder der sich daran versucht von vorneherein die beste Entschuldigung für sein Versagen gleich parat hat. Es ist eben ein Naturgesetz, dass der ÖPNV nur Miese macht.

Fazit 2a*: Das Schöne an Holdinggesellschaften und -strukturen ist, dass man Erträge und Kosten schön brav verteilen und aufteilen kann und damit Managergehaltssprünge und – boni immer an die gewinnträchtigen Unternehmensteile koppeln kann.

Fazit 2b*: Würde man nun hingehen und Managergehaltssprünge und – boni an die DVG-Ergebnisse koppeln, würde sich wohl kein Manager mehr finden lassen. Oder aber die DVG macht plötzlich Gewinne, dafür jedoch eine andere Holdingtochter nicht mehr, was man eben nicht so schlüssig naturgesetzlich begründen kann.

 

*ganz vereinfacht dargestellt

Mülheim: Parteiloser Kandidat Bilo spricht Tacheles

Weil Links Wahlschachzug 2017 ihm zu einer Amtszeit von acht Jahren verholfen hat, findet am 13. September in Duisburg keine OB-Wahl statt. Anders als in den meisten anderen Städten und Kommunen, so auch in Mülheim. Dort wollen 10 Kandidaten*innen zur OB-Wahl antreten. U.a. auch der parteilose Unternehmer Horst Bilo.

Der hat sich nun erstmals zu einigen brennenden Themen geäussert und Tacheles geredet.

https://www.lokalkompass.de/muelheim/c-politik/ob-kandidat-bilo-nimmt-stellung-zu-politischen-entscheidungen_a1423296

Die von ihm vorgebrachten Kritikpunkte ähneln denen in Duisburg so dermassen frappierend, dass eigentlich nur ein einziger Schluß  daraus gezogen werden kann: Es muß ganz entscheidend mit der SPD zu tun haben, denn die sitzt auch in Mülheim seit Jahren an den entscheidenden Hebeln.

Bilo geht u.a. auf die Vorfälle um ein Bauprojekt …

… am Schlippenweg ein und nennt es ein weiteres Beispiel dafür, was in Mülheim ganz fürchterlich schief läuft. Zitat: „Das ist ganz genau das Vorgehen, das unsere schöne Stadt dahin gebracht, wo sie sich seit Jahrzehnten befindet: In einem Sumpf aus Filz und Milliarden-Schulden.“

Am Schlippenweg habe man den Preis ganz bewusst so niedrig angesetzt, dass der Stadtrat nicht gefragt werden musste. Laut Bilo wollten die Verantwortlichen alles still und heimlich und am besten ohne Kenntnisnahme der Öffentlichkeit über die Bühne bringen. 4,7 Hektar(47.000 qm) für weniger als 500.000 Euro. Laut Bilo verkaufe Mülheim ständig seinen Besitz, aber an der Gesamtsituation verbessere sich nichts.

Für Bilo ist es auch kein Wunder, dass Mülheim zwei Milliarden Euro Schulden plagen. Was ihn besonders stört ist, dass es dafür kein Bewusstsein zu geben scheint. Verantwortliche machen seiner Meinung nach weiter wie bisher, ohne Ansätze,  dass jemand aus der Politik etwas daran ändern möchte.

Die zwei Hauptprobleme die Bilo sieht

Erstens das Posten-Geschacher und zweitens ständig defizitär arbeitende Gesellschaften mit städtischer Beteiligung sowie trotzdem fette Gehaltssummen.

Willkommen im Club Herr Bilo und viel Erfolg bei der Wahl.

 

Buchempfehlung: Die Elenden

Wir stehen womöglich vor einer schweren Wirtschaftskrise, die auch in Deutschland wahrscheinlich die Armut in ganz andere Dimensionen anwachsen lassen könnte. Das wird auch das Ruhrgebiet stark treffen.

Rechtzeitig kam vor einer Woche dieses Buch auf den Markt: Die Elenden – von der Zeit-Redakteurin Anna Mayr.

Sie beschreibt u.a. die Folgen von Armut: Freunde wenden sich ab, man kann am sozialen Leben nicht mehr teilhaben, ein oftmals trostloses Leben, denn in unserer Gesellschaft ist man, was man arbeitet.

Sie schreibt, dass um Armut herum eine blühende Industrie entstanden ist. Kinder- und Jugendhelfer, Streetworker, Heimerzieher, Sozialarbeiter — dieser soziale Arbeitsmarkt wächst immer weiter. Über 50 Milliarden Euro werden jährlich dafür ausgegeben — im Vergleich rund 30 Milliarden Euro für Hartz IV. Tendenz steigend.

 

 

SPD: Denn Sie wissen nicht was sie tun

Verstösst Sören Link mit seinem medialen Einsatz für die SPD gegen das Neutralitätsgebot, müsste er sich also als OB aus dem Wahlkampf werblich heraushalten?

Der politische Gegner, wie z.B. die FDP, ist natürlich der Meinung der OB würde sich nicht neutral verhalten. Das hatte die Regierungspräsidentin in Köln auch so gesehen, Gisela Walsken meinte allerdings mit ihrer Rechtsauffassung den eigenen SPD-Parteikollegen in Stolberg, Patrick Haas.

Merkwürdig ist an der Sache, dass die gute Frau die Vizechefin der hiesigen Duisburger SPD ist. Andererseits kann sie als Regierungspräsidentin in Köln ja keine kommunale Aufsichtswirkung in Duisburg entfalten.

https://www.aachener-zeitung.de/lokales/stolberg/haas-verstoesst-gegen-seine-neutralitaetspflicht_aid-51564957

Sie könnte natürlich auf den hiesigen OB und SPD-Genossen Link einwirken, aber dann hätte man in der Parteizentrale niemanden den man sonst abbilden könnte. Es kann eben nur einen geben.

Nach neuester Auskunft der SPD-Zentrale soll es sich aber auf dem Plakat gar nicht um Link handeln, sondern um Sarah Philipp mit einer Link-Maske. Na dann ist ja alles okay.

 

SPD-Genossen wie die Good-News-Wegelagerer

Mahmut Özdemir, der Duisburger Sunnyboy der SPD im Bund ist sich für nichts zu schade. Kaum dass es was Positives zu vermelden gibt, schon ist der fesche Mahmut zur Stelle. Und natürlich in Wahlkampfzeiten umso mehr, braucht man doch jede noch so tolle News für sein Renommee. So ähnlich wie Markus Söder der sich jederzeit als Corona-King und Supermacher aufspielt, aber in der Testpraxis versagt.

Beim neuesten News-Coup hat Özdemir, der natürlich gleich auch seine Bundeskollegin Bas ins Spiel bringt, so lange vor den Toren der Feuerwehr campiert und ausgeharrt bis ein neues Löschfahrzeug zu übergeben war.

https://www.oezdemir-fuer-duisburg.de/2020/08/13/die-feuerwehr-duisburg-bekommt-ein-neues-loeschgruppenfahrzeug-finanziert-aus-bundesmitteln/

Dann sprang er aus dem Zelt und schrie: „IchIchIch war es der es möglich machte dieses wunderschöne neue Lösch-Fahrzeug hier in Duisburg übergeben zu können.“

In Wirklichkeit hätte sich auch Zwerg Nase hinstellen und Selbiges verkünden können.  Keiner von beiden hat(te) jedoch bei der Zuteilung der Fahrzeuge irgendwie seine Finger im Spiel.

Dazu genügt ein Blick in diesen Text:

https://www.bbk.bund.de/SharedDocs/Pressemitteilungen/BBK/DE/2019/07/PM_Fahrzeuguebergabe_LF_KatS_Niedersachsen_u_NRW.html

Dort heisst es u.a. (Zitat): Der Bund übergibt die Löschfahrzeuge nach einem abgestimmten Schlüssel: Alle Bundesländer sollen möglichst gleichmäßig mit der ergänzenden Ausstattung versorgt werden. Die Innenministerien der Länder bestimmen dann selbst, bei welchen Kreis- und Gemeindefeuerwehren die Fahrzeuge stationiert werden.

Deshalb meine Empfehlung an Landtags-Sarah Philipp: Jetzt aber huschhusch in die Puschen und „IchIchIch habe dafür gesorgt, dass …!“ verkünden.

Wenn also demnächst mal wieder eine hochmoderne Furz-Kontroll-Laterne aufgestellt wird, dann ist bestimmt ein Genosse nicht weit und verteilt Zwiebeln und/oder Bohnen.

 

Initiative „Saubere Luft“ mit Maut-Idee für die Logistik

Offener Brief von Norbert Bömer, BI „Saubere Luft“

Jetzt wird es für die LKW-Lawine von Logport 1 in Richtung der beiden Autobahnen A40 und A59 ernst: Zwei Monate lang wird während der Bauarbeiten am Marientor die bisherige Zufahrt über die Brücke der Solidarität gesperrt, der komplette Verkehr wird über die L 473 zur A57 Richtung Krefeld-Gartenstadt geführt und kann dann über das Kreuz-Moers seine Fahrt Richtung Osten bzw. rechtsrheinisch Richtung Süden nehmen.

Für uns Umweltschützer aus Rheinhausen ist dies eine faustdicke Überraschung, die wir ausdrücklich begrüßen. Endlich wird mal zum Schutz der Bürgerinnen und Bürger dem Logistik-Verkehr ein echter Umweg von ca. 20 km zugemutet. Die Alternative wäre ein vollständiger Verkehrskollaps in den Wohngebieten von Bergheim und Hochemmerich gewesen, besonders auf der Schwarzenberger- und Magarethenstrasse, sowie auf der frisch sanierten Friedrich-Ebertstrasse einschließlich der Stüning-Kreuzung. Auch die Bürger in Hochfeld können in diesen zwei Monaten aufatmen, dürfen die LKWs doch tagsüber und nachts nicht mehr über die Karl-Jarres-Strasse zur A59 donnern.

Natürlich ist jetzt der Zubringer L 473 extrem belastet, die LKW-Staus konnte ich schon beobachten. Sie gingen von der Kruppstrasse über die Gaterwegbrücke bis zur Kreuzung Bachstrasse/Rheingoldstrasse in Friemersheim. Diese Herausforderung sollten aber die Großlogistiker auf Logport 1 in gemeinsamer Kooperation kreativ annehmen und die LKW- Ströme zeitlich über den Tag steuern und in ihrem eigenen Interesse mit digitalen Hilfsmitteln auf Zeitfenster verteilen. Auch die Hafen AG dürfte daran ein geschäftliches Interesse haben.

Wahrscheinlich unfreiwillig belegt diese mit Bauarbeiten am Marientor begründete Verkehrsführung, dass der Bau einer durchgehenden Osttangente durch das Rheinvorland zur A40 ein Irrweg und vollständig überflüssig ist, dazu noch extrem teuer und zerstörerisch für Mensch und Umwelt. Auch wenn die große Koalition von SPD, CDU und Herrn Staake von der Hafen AG noch so sehr dafür trommeln.

Unsere Alternative ist ein seriöses digitales Konzept der Verkehrslenkung durch ein Mautsystem, welches für die LKWs die unerwünschten Durchfahrten und Parkaufenthalte in Wohngebieten extrem verteuert, im Vergleich zur erwünschten Routen über eigens dafür gebaute Zubringer wie z.B. die L 473. Unser Arbeitstitel für dieses Projekt heißt „City-Maut“. Ähnlich wie bei der LKW-Maut auf den Autobahnen benötige ich dafür keinen einzigen Polizisten. Kollege Computer ermittelt rechtssicher die Kosten und die Großlogistiker bis hin zu den armen Schluckern der scheinselbständigen LKW- Nomaden werden ganz schnell ihre Routen anpassen. Busse, Feuerwehr und Anliegerverkehre sind digital leicht rauszunehmen und das ganze ließe sich mit etwas politischem Willen innerhalb von zwei bis drei Jahren bestimmt realisieren.“

Kontakt:

Norbert Bömer, Bürgerinitiative „Saubere Luft“, Am Kruppsee 8, 47229 Duisburg, Tel. 01573 4 913 912