Der 8. Mai – Tag der Niederwerfung des Faschismus in Deutschland

Beitrag unter Verwendung einer Pressemitteilung des Friedensforum Duisburg

Wenige Tage nach dem 75sten Jahrestag der Befreiung der Gefangenen im Konzentrationslager Buchenwald ist die Losung der Überlebenden „NIE WIEDER KRIEG! NIE WIEDER FASCHISMUS! so aktuell wie je.

Nicht nur weil wir am 8. Mai die Wiederkehr der Niederschlagung des Faschismus in Deutschland feiern, sondern weil nach vielen fremdenfeindlichen Hetztiraden und Morden gegen Mitmenschen ausländischer Herkunft oder wegen ihrer religiösen Überzeugung (z. B. bei Menschen jüdischen oder muslimischen Glaubens) Bundesbürger dazu aufgerufen werden, diese zu drangsalieren, sie zu verhöhnen oder sogar nach deren Leben zu trachten.

Die Mordanschläge in Hanau, in Halle sind immer noch präsent. Die NSU-Mordserie und die Ermordung von Regierungspräsident Lübcke sind immer noch gegenwärtig. Profaschistische Parolen fanden inzwischen wieder Eingang in die Mitte dieser Gesellschaft und auch Geschichts-Umdeutungen wie z.B. von AfD-Mitgliedern, deren rechts-nationalistischer Flügel die Partei dominiert und deren vorderster Meinungsführer davon spricht, dass in einer tausendjährigen glorreichen deutschen Geschichte der Faschismus nur einen Vogelschiss ausmachen würde.

Der verbrecherische 2. Weltkrieg, der sich von Deutschland aus über ganze Kontinente erstreckte, brachte millionenfaches Elend unter die Völker Europas, Asiens und Afrikas.

Was haben wir am 8. Mai 2020 zu feiern? Wir feiern die Befreiung vom Faschismus. Wir feiern die Befreiung vom Joch der Gleichschaltung, feiern die wieder gewonnene Pressefreiheit, das Recht auf Würde und körperliche Unversehrtheit als Aufgabe des Staates, diese Rechte zu garantieren. Wir danken der internationalen Gemeinschaft, dass sie unter hohen Opfern den Faschismus niederkämpften, wobei die Sowjetunion die größten Opfer dafür brachte.

Eigentlich sehr spät, erst am 8. Mai 1985, wurde vom damaligen Bundespräsidenten Richard von  Weizsäcker die Befreiung vom Faschismus als historische Tatsache anerkannt. Er widersprach damals  erstmalig offen der gängigen Geschichtsauffassung und öffentlichen Meinung, da das Ende des Zweiten Weltkrieges von vielen als Niederlage oder Zusammenbruch empfunden und dargestellt wurde.

Die Einschätzung der Ursachen, warum Kriege entstehen und geführt werden, und wie das Unrecht durch ein chauvinistisches Politikverständnis auch heute grassiert, hält sich weiterhin virulent. Die Kapitalinteressen mit Mitteln militärischer Gewalt durchzusetzen, befindet sich immer noch im Blickwinkel alltäglicher Machtausübung. Eine Reihe von Polizeigesetzen in den Bundesländern wurden vor kurzer Zeit verschärft.

Im letzten Jahr wurden die Rüstungsanstrengungen Deutschlands um 10 Prozent erhöht und liegen z. Z. bei 46 Milliarden Euro. Die Auslandseinsätze werden ausgeweitet. Neue Nuklearwaffen tragende Jets sollen angeschafft werden. Rüstungsprodukte werden weltweit auch in Krisengebiete exportiert. Auch diese Zahlen stiegen auf Rekordhöhen. Läger voller Flüchtlinge vor und am Rand der europäischen Außengrenzen sind möglich, um Menschen aus Fluchtgebieten fernzuhalten. Flüchtlinge überlässt man im Mittelmeer ihrem Schicksal. Abschiebungen in Kriegs- und Krisengebiete geschehen nach wie vor. Kampffähige Drohnen sollen ins Bewaffnungsarsenal der Bundeswehr gelangen, mit der Ausrede, dies sei unter Bedingungen der Coronakrise nur unter Umgehung der öffentlichen Diskussion möglich und entgegen der getroffenen Koalitionsvereinbarung der Regierungsparteien.

„Wehret den Anfängen!“, galt lange Zeit als Leitspruch einer ganzen Generation von jungen Menschen, die sich gegen Notstandsgesetze und gegen Aufrüstung in den 60iger, 70iger und 80iger Jahren engagierten. Esther Bejarano, eine Überlebende der faschistischen Vernichtungsmaschinerie, sagte hierzu, dass die Anfänge längst hinter uns lägen. Ein Auftrag an die Jugend, hier für mehr DEMOKRATIE, für mehr KLIMASCHUTZ, für ABRÜSTUNG sofort und für die EINSTELLUNG DER RÜSTUNGEXPORTPOLITIK zu intervenieren!

Aus Anlass des 75. Jahrestages der Befreiung vom Faschismus beteiligt sich des Friedensforum Duisburg am 8. Mai an der Pflege der Gräber ermordeter sowjetischer Kriegsgefangener und des Mahnmals für die Opfer des Faschismus. Das Mahnmal liegt auf dem Duisburger Waldfriedhof.

Beginn 13:00 Uhr.

Das Friedensforum Duisburg bittet die Teilnehmer dieser Aktion im Anschluss daran zur Mahnwache der VVN/BdA für die deportierten jüdischen Kinder zu gehen:

15:00 Uhr, Königstraße/Ecke Saarstraße gegenüber dem Harry-Eppstein-Platz.

Weiterhin unterstützt das Friedenforum die Kundgebung vom Duisburger Netzwerk gegen Rechts (NgR) und DKP Duisburg um 17:00 Uhr am dem Lifesaver-Brunnen auf der Königstraße im Stadtzentrum. Alle Veranstaltungen werden unter besonderer Beachtung der Abstands- und Hygieneregeln durchgeführt.

 

Kontakt:

Jürgen Hagenguth
für das Friedensforum Duisburg
www.friedensforum-Duisburg.de
Tel. 01751043798

15:03 Uhr in der RP: Sören Link reagiert auf LoPa-Prozessende

Ganz ehrlich: Die OB-Reaktion ist zu spät, zwei Stunden nachdem ich deshalb hier nochmals insistiert hatte, denn schon vor Wochen bei Ankündigung eines möglichen Prozess-Endes hätte von ihm eine spontane Reaktion erfolgen müssen. So ist das nur das müde und übliche Schluß-TamTam um ein bisschen Stil zu wahren, falls dieses „bisschen“ denn überhaupt vorhanden sein sollte.

https://rp-online.de/nrw/staedte/duisburg/loveparade-prozess-duisburger-ob-soeren-link-reagiert-auf-das-urteil_aid-50368315

So wird Link zitiert mit den Worten (Auszug): „… , dass sie mit Bedacht gefällt wurde und alternativlos war … …  und die Menschen, die auf der Loveparade verletzt und traumatisiert wurden, enttäuscht sind. Viele haben sich ein anderes Ergebnis gewünscht, …“

Hey, alternativlos ist gar nichts, vor allem ein Totalversager in der Funktion eines OB nicht, ein Strafprozess ist kein Wunschkonzert, aber ein 2012 abgegebenes OB-Versprechen in Duisburg ist auf jeden Fall nichts wert.

Jämmerlich in jeder Beziehung.

 

 

 

 

Amtlich und endgültig: Landgericht Duisburg beendet LoPa-Prozess

Der LoPa-Prozess ist Geschichte. Das Duisburger Landgericht beendet ohne abschließendes Urteil den Prozess, der erst sieben Jahre nach dem Unglück begann. Das Ende erfolgt angesichts der drohenden Verjährung im Juli und angeblich aufgrund der aktuellen Corona-Krise.

OB Link der sich kurz nach Amtsantritt 2012 grossmütig für eine Aufklärung ausgesprochen hatte, der derzeit über den Klee für sein Krisenmanagement z.B. von der RP gelobt wird, ich berichtete im vorletzten Artikel, hat sich zum Prozessabbruch bisher nicht geäussert. Seit Wochen ist die Beendigung Thema, aus dem Rathaus nur Schweigen.

Wer anderes erwartet hatte, der muß bisher jahrelang auf einer Insel im Pazifik gelebt haben.

Sollte der OB nun noch dazu Stellung nehmen ist das mehr als peinlich und verhöhnt m.E. die Opfer und Angehörigen ein weiteres Mal. Er soll lieber still sein, denn eine transparente Aufklärung in seinem Umfeld (ergänzend zum Prozess) gab es von ihm ja auch nicht.

So muss man damit rechnen, dass so etwas jederzeit wieder passieren kann. Haltet Euch also besser fern von Grossevents in Duisburg, wenn die Stadt bei der Planung ihre Finger im Spiel hatte.

Dass auch andere, die damals maßgeblich beteiligt waren, sich nicht äussern, gibt dem Ganzen noch den unschönen Rest. Wobei es vllt. auch besser ist sich irgendein ekeliges Geseiere und Gestammele nicht anhören zu müssen.

EX-OB Sauerland wird seine späte zweite Genugtuung wahrscheinlich auskosten, Fitness-Center-Betreiber … ach was, ich desinfiziere lieber mal kurz meine Gedanken bevor es noch ekeliger wird.

 

 

Liebe Presse-Schreiberlinge und -linginnen!

Jetzt da die anhaltende Pandemie-Krise auch die Medienhäuser -sogar die grossen- zu erfassen droht, rate ich Euch „Journalisten und solche die es angeblich sind oder sein wollen“, die Helden der Krisenzeit mit möglichst viel Lob zu überschütten.

OBs, Stadtdirektoren, Parteiführer, usw.

Nur dann ist es Euch ev. möglich beim nächsten Vergabewettbewerb für einen PR-Auftrag oder sogar eine offene Stelle in der Stadtverwaltung, Abt. Kommunikation, zu ergattern oder bei einem der vielen hundert städtischen Beteiligungsbetriebe in der jeweiligen Pressestelle unterzukommen. Das sind sichere Jobs auch in Pandemiezeiten.

Gebt Euer Bestes und lobt was das Zeug hält! Fragt nicht kritisch nach und das Glück wird mit den Tüchtigen sein!

Halleluja.

 

Was sich der OB in 300prozentiger Größe an die Klotür nageln wird …

… sind die Lobpreisungen der RP vom gestrigen 3. Mai in Bezug auf seinen Umgang mit der derzeitigen Krise.

Ich vermute der Schreibarm des Artikelschreibers steckte zum Aufwärmen  einige Minuten oder sogar Stunden tief im Anus des Verwaltungschefs um dann in den ersten Absätzen ein verbales Analyse-Hosiana zu entfesseln das seinesgleichen sucht. Einen Beweis für dieses Vorgehen habe ich natürlich nicht.

https://rp-online.de/nrw/staedte/duisburg/analyse-wie-das-coronavirus-das-leben-in-duisburg-veraendert-hat_aid-50349529

Lediglich die Kommunikation der Stadt wird etwas kritisiert, wird aber prinzipiell trotzdem gelobhudelt was das Zeug hält. Man kennt sich, man respektiert sich.

Unbedarfte könnten beim Lesen der heiligen Zeilen den Eindruck gewinnen, dies könnte auch ’ne tolle  Grabrede sein für einen Helden der nur einmal in tausend Jahren geboren wird. Ave Sören.

Mein liebstes Zeilchen (Zitat): „Und dieser Umstand ist in einer solch beispiellosen Krise nicht hoch genug einzuschätzen.“ Trärä. Trära. Trära.

Tja, was so ein Virus doch für Wirkungen entfalten hilft. Selbst der blasseste unter den blassen Kämpfern kriegt ein wenig Sonne ab, wenn er Selbstverständlichkeiten mit ein wenig Martialität verkündet. Hugh, ich habe gesprochen.

Mir haben der OB, ebenso wie sein Adjutant Murrack, auf einige Fragen während der Krise jedenfalls keine Antworten gegeben. Ich wollte und will meinen Arm aber auch  nicht so tief und so lange …

 

Bei über fünf Riesen extra im Monat kann man sich schon mal freuen

So hat sich sicherlich auch die von mir zutiefst ungeschätzte Sarah Philipp (SPD)  ins Fäustchen gelacht, als ihr kürzlich die 69 Fraktionsmitglieder der SPD-NRW das Vertrauen aussprachen und sie als Parlamentarische Geschäftsführerin der Fraktion wiederwählten. Ich hoffe in einem grossen Raum, mit 1,5 m Abstand zueinander und desinfiziert.

https://spd-duisburg.de/sarah-philipp-als-parlamentarische-geschaeftsfuehrerin-der-spd-fraktion-wiedergewaehlt/

Ins Fäustchen deshalb, weil über 5.000 EURO zusätzlich zu den üppigen Diäten aus dem Landtagsjob nun jeden Monat auf ihr Konto fliessen. Und wie ich ständig sage und schreibe: Dafür tut sie nichts.

Ausser dass mal ein paar Schutzmasken an Pflegeheime verteilt werden

https://philipp-fuer-duisburg.de/lokalklick-spd-frauen-spenden-atemschutzmasken-an-das-johanniter-stift-in-neudorf/

und sie sich furchtbar über die PR-Coups von Armin Laschet (CDU) echauffiert. So angeblich geschehen in Sachen „Heinsberg“ mit der PR-Agentur die u.a. Herrn Mronz gehört, der gerne 2032 Olympia nach Rhein-Ruhr holen will, was Laschet gut findet.

Kann man machen Frau Philipp, aber ich darf dann auch an 2017 erinnern, als  es anscheinend erhebliche PR-Mauscheleien etc. bei der Niedersachsen-SPD gab:

https://www.bild.de/regional/hannover/spd/stoppt-arbeit-mit-pr-agentur-52973052.bild.html 

https://taz.de/Vergabeaffaere-um-PR-Kampagnen/!5431992/

Mein Artikel ist eigentlich bis hierhin inhaltlich so ekelig, dass ich mich schon deshalb mal kurz desinfizieren gehe.

Zum Schluß bleibt mir frisch desinfiziert nur noch übrig der Frau Philipp zu gratulieren. In einer Zeit in der viele finanziell abschmieren kann sie sich freuen, über unverdient leicht verdientes Geld.

 

 

Homberger Arzt schlägt Fahrplan für soziale Kontakte vor

Der Homberger Arzt Dr. Ulrich Müller hat angesichts der Corona-Beschränkungen einen verbindlichen Planungshorizont für soziale Kontakte eingefordert.

Die Politik müsse kontinuierlich daran arbeiten, den Wiedereinstieg ins gesellschaftliche und wirtschaftliche Leben so schnell und so verlässlich wie möglich sicherzustellen, sagte Dr. Müller unserer Redaktion.

Sollten die Kontaktsperren verlängert werden, seien massive Wohlstandsverluste und ein dauerhafter Schaden in Wirtschaft, Gesellschaft mit ihrem psychosozialen Wohlbefinden sowie bei der Seele des Gemeinwesens zu befürchten. Eine Ellbogen- und SUV-Mentalität dürfe bei der Pandemie nicht aufkommen.

Mit dem Weltärztepräsident Frank Ulrich Montgomery kritisiert der Arzt Müller die Bundesregierung, sie hätte es versäumt ausreichend Masken für die Bevölkerung zur Verfügung zu stellen.

https://www.deutschlandfunk.de/weltaerztepraesident-montgomery-pflicht-fuer-nicht.694.de.html?dram:article_id=475525

„FFP2-Masken müssen für alle her“, sagt Müller, „Die Menschen sind mittlerweile bei der Kontaktsperre sehr unvorsichtig geworden.“ Stille und klammheimliche Corona-Parties seien total in, egal ob dass die Chefsekretärin eines Bürgermeisters, ein SPD-Politiker oder die Familie von einem Firmenbeauftragten oder einem Lehrer ist.

Wenn ein runder Geburtstag ansteht, dann wird gefeiert und bei guten Wetter mit Freunden anstands- und abstandslos gegrillt. Oder springt der nagelneue AUDI nicht an, dann kriecht man Kopf an Kopf mit dem ADAC-Mann ohne Maske unter die Motorhaube.

Dr. Ulrich Müller setzt sich öffentlich seit vier Wochen dafür ein, dass die seelischen Folgen der Kontaktsperre beachtet werden sollen.
https://www.aerzteblatt.de/archiv/213621/COVID-19-Kontaktsperre-ist-Entgegnung

Wer Corona-Schutzmaßnahmen nicht einhält, handelt fahrlässig und gefährdet seine Mitmenschen. Es fehlt das Hygiene-Verständnis bei sehr vielen – ganz praktisch und grundsätzlich, – wie das Corona-Virus eingedämmt wird.

Lässt sich jemand auf den Stufen des Markus-Platzes in Venedig nieder, wird er nach wenigen Minuten von freiwilligen Wächtern gemäß der Markusplatz-Regeln hochgescheucht. Deshalb schlägt Müller ‚Corona-Hygiene-Lotsen‘ in Duisburg, NRW und Deutschland vor und die sollen es wie Wilhelm I. der Eroberer machen. Als früher Christ hatte er ständiges Bitten und Flehen bei Jesus abgeschaut und beharrlich angewandt.

zynisch – blöd – clever – fürsorglich – ???

Thomas Krützberg ist seit gestern der neue Boss des IMD. Um seine Leistungen in seiner zum 30. April abgelaufenen Amtszeit als Verantwortlicher für Soziales etc. zu beurteilen, könnte folgende Antwort von ihm in Sachen „Obdachlose“ dienen.

Anfang April hatte Pater Oliver von der Gemeinde Sankt Peter und vom Petershof in Marxloh einen offenen Brief zur aktuellen Situation der Obdachlosen in Duisburg an den OB geschickt. Vier Forderungen stellte er darin an die Stadt auf:

angemessene Unterkunft

ausreichend zu essen

angemessene Kleidung

ausreichend ärztliche Behandlung

Nachzulesen hier: https://cdn.website-editor.net/38dceee34e514fb798f043e98ef00c3f/files/uploaded/Offener%2520Brief.pdf

Der OB gab das Schreiben an Krützberg weiter und dieser antwortete. Für die Bewertung dieser Antwort stelle ich in Aussicht diese und/oder Krützberg selbst mit folgenden Adjektiven zu bewerten:

zynisch – blöd – clever – fürsorglich – ???*

(*??? bitte eigenes Adjektiv einfügen)

Krützbergs Antwort stellt der Stadt im Prinzip ein durchgängig passabel-positives Zeugnis in Sachen „Obdachlose“ aus.  Und steht damit im Grunde in diametralem Widerspruch zu den von Pater Oliver beschriebenen Problemen.

Die Antwort hätte auch viel kürzer ausfallen können, so in etwa:

Alles in Ordnung. Mit gewissen Abstrichen, aber man kümmert sich.

Wir erfahren, dass eine schon vor vielen Jahren von der Stadt initiierte Konzeption nicht mehr vorsieht, dass Obdachlose  in speziellen Einrichtungen untergebracht werden sollen, sondern eigene Wohnungen(=Normalwohnraum) bekommen sollen, die sie aber oftmals ablehnen, um also „lieber“ weiter auf der Strasse zu leben.

Ganz ehrlich, dann hätte man ja in Kenntnis dieser Umstände das Konzept eigentlich längst wieder umstellen müssen, denn der Brandbrief des Paters kommt ja nicht von ungefähr. Stattdessen nennt man es lieber weiterhin „präventiv“, hört sich ja auch super an. Nur zielt das an den Problemen von Obdachlosen wohl weit vorbei, denn wahre Prävention wäre doch, dafür zu sorgen, dass die Leute erst gar NICHT OBDACHLOS WERDEN und AUCH NICHT SÜCHTIG, WAS OFT MITEINANDER EINHERGEHT.

Der Krützbergschen Logik übertrieben folgend dürfte man sich ja als Betroffener bereits kurz nach Eintritt der Obdachlosigkeit für die Strasse entscheiden. Will sagen, Herr Krützberg schert einfach alle über ein Kamm, obwohl er wissen müsste wie individuell solche „Karrieren“ sind.

Und als vorausdenkender Mensch sollte man sich z.Z. schon mal Gedanken machen, ob man nicht ev. bald selbst von der Zwangslage betroffen sein könnte und zur Zielgruppe präventiver städtischer Maßnahmen gehören könnte, wenn nämlich  der Lock Down erst mehr Arbeitslosigkeit und dann mehr Obdachlosigkeit erzeugt.  Dann überlegen Sie schon mal wie gerne Sie auf der Strasse leben wollen oder ob Sie sich vorher noch an die Stadt wenden wollen (an Frau Neese, die Ex-Arbeitsagenturchefin ist Nachfolgerin Krützbergs) um das alles zu vermeiden.

So umfangreich Krützberg sich zum Thema Wohnen äussert, so umfanglos konkret äussert er sich zu den drei anderen wichtigen Forderungen: Essen, Kleidung, ärztliche Behandlung

Dafür dankt er natürlich pflichtgemäß den vielen Organisationen die sich ansonsten kümmern und engagieren. Ich merke an: Je mehr Tafeln und Petershöfe es gibt, desto weniger müssen Stadt und Staat sich kümmern.

https://cdn.website-editor.net/38dceee34e514fb798f043e98ef00c3f/files/uploaded/Stellungnahme%2520Kr%25C3%25BCtzberg.pdf

Frau Neese wird das präventive Konzept wohl fortschreiben, es aber um einen wichtigen unbrauchbaren Zusatz ergänzen. Dieser lässt das Ganze dann wesentlich positiver erscheinen. Sie wird die Obdachlosen, so wie sie es bei den Arbeitslosen gelernt hat, als Kunden bezeichnen.

Dann heisst es eben bald „präventiver Kundenservice“ und der kann ja nur gut sein.

Zum Schluß noch die Frage: Wie kann es sein, dass wir überhaupt Obdachlose in dieser grossen Zahl in diesen prekären Situationen haben?

Fragen von mir an Krützberg und Link zu den Obdachlosen-Zahlen etc. wurden bisher übrigens nicht beantwortet.

 

Verwaltung reloaded – Was haben die Leute in der Zwischenzeit getan?

Die Stadt plant die Wiederbelebung der Ämter mit Publikumsverkehr. So verkündete es gestern die RP:

https://rp-online.de/nrw/staedte/duisburg/corona-lockerungen-in-duisburg-verwaltung-oeffnet-schrittweise_aid-50290693

Weil es inzwischen Lockerungen u.a. im Handel gibt macht das Vorhaben Sinn.

Sorgen bereiten den Stadtoberen vor allem die Pandemie-bedingten finanziellen Verluste. Diese liegen angeblich (Zwischenstand) im „zweistelligen Millionenbereich“. Gründe: Mehrausgaben plus Einnahmeausfälle. OB Link und Zahlmeister Murrack stellen derzeit wohl die Kostenübersicht auf und erwarten dann Unterstützung – wahrscheinlich von Bund und Land. Diese Kostenübersicht hätte ich gerne mal.

Der Knaller-Spruch dazu (Zitat): „Es kann doch nicht sein, dass unsere gute Finanzplanung nun wieder über Jahre zurückgeworfen wird.“

Doch es kann sein! Was sonst? Der Spruch ist genauso blöd wie dieser, wenn’s regnet: Es kann doch nicht sein, dass die Strasse naß wird.

Wenngleich, es sei mal dahingestellt und ist fraglich, ob es tatsächlich eine gute Finanzplanung war und ist.

Für kommende Löcher und fehlende Gelder im Haushalt hat man ja nun künftig hervorragende Begründungen. Corona „sei Dank“.  So kann Link weiterhin intransparent rumwurschteln und hat immer eine Argumentationskeule parat, wenn mal einer dumm fragt.

Um zum Schluß noch auf meine Überschrift zurückzukommen: Ich hatte Link und Murrack vor etlichen Tagen bereits gefragt was denn die Verwaltungsangestellten und Beamten in der Krise gemacht haben, zum Beispiel im Homeoffice. Antwort Fehlanzeige.

Wenn nun Ämter wieder öffnen stellt sich die Frage erneut: Was haben die Beschäftigten in diesen Ämtern in der Zwischenzeit gemacht?

 

 

Der Maskenmann. Die XRechnung. Und sonst?

Nach einem Tag, dem gestrigen ersten Pflichttag für das Tragen von Masken, dürfte sich OB Link bestätigt fühlen und feiern lassen , weil er es doch letztendlich geschafft hat mit seinem Ultimatum an Armin Laschet diesen in der letzten Woche zur Maskenpflicht für ganz NRW  zu bewegen. So hatte unser hiesiger Kämpe eine Maskenpflicht noch rechtzeitig fürs ganze Bundesland gefordert und diese ansonsten im Alleingang für Duisburg angedroht, kurz bevor Düsseldorf das Ganze eh beschlossen hätte. So ein Cleverle. So ein Macher. Ich lach mich weg.

Ebenso auf den Punkt gelandet ist sein  Adjutant Digidez. Murrack mit der XRechnung, die man nun seit 18. April ebenso wie eine pdf-Rechnung der Stadt zusenden kann, wenn man denn sein Geld von eben dieser haben will. Just einen Tag vor Inkrafttreten der gesetzlichen Pflicht XRechnungen zu akzeptieren gab es diese stolze Pressemitteilung:

https://www.duisburg.de/microsites/smartcityduisburg/news/x-rechnungen.php

https://www.comarch.de/produkte/datenaustauch-und-dokumentenmanagement/b2g-e-rechnung-xrechnung/?gclid=EAIaIQobChMI1IOqvMaH6QIVhuN3Ch3q3gVnEAAYAyAAEgKPvfD_BwE

Auf meine Anfrage an OB Link und Murrack vor etlichen Tagen, wie es denn um die sonstige Digitalisierung in Duisburg bestellt ist, denn angesichts des bundesweiten Onlinezugangsgesetzes müssen ab 2020 alle Leistungen der Stadt auch digital in Anspruch genommen werden können, gab es bisher keinerlei Antwort.

Die Sache mit der XRechnung ist wenigstens mal eine gute Meldung, wenngleich auch nur eine winzig kleine. Doch wie ich Link und Murrack einschätze, sind XRechnung und auch die Maskenpflicht für beide schon Grund genug sich dauerhaft gegenseitig auf die Schultern zu klopfen.

Sonst gibt es nachwievor kaum irgendwelche interessanten News aus der Stadtverwaltung, ausser denen zu Corona.

Ach stop, eins gibts da noch: Thomas Krützberg startet im Mai seine Karriere als IMD-Boss und kümmert sich dann statt um Soziales und Kultur um Beton und Schulklos.  Ein wahrer Alleskönner.