Duisburger City: Weiterwurschteln bis der Arzt kommt.

Am gestrigen Abend fand in der Mecatorhalle Raum 6 das 5. Treffen des Innenstadt-Dialogs statt – ein Event entstanden 2016 im Rahmen der DOC-Abstimmung. Unter dem Motto „Pakt für die Innenstadt“, wie die Sache inzwischen heisst, kamen etwa 100 Leute(Händler, Vermieter, Presse, etc.) auf Einladung des OB zusammen.

Auch ich war zwischen 19 und 20 Uhr anwesend, dann verließ ich -auch auf Wunsch einiger Anwesender- den Raum. Dazwischen nahm das Trauerspiel seinen Lauf.

Insgesamt 90 Minuten Dialog hatte man angekündigt, nach dem im vergangenen Jahr einige Arbeitsgruppen ihre Ideen aufgearbeitet hatten. Ich habe nur die Arbeitsgruppe „Verschönerung“ erlebt. Hat aber auch gereicht.

Begrüßt wurden wir von OB Link, der sich ungewohnt kurz fasste und zumindest auf den Vorteil einging, dass man ja nun endlich auf die Duisburger Freiheit zugreifen könne, weil Herr Krieger das Gelände kürzlich an die Gebag verkauft hatte. Dazu hätte man schon Ideen. Er erwähnte nicht, dass es von mir dazu einen Ratsantrag gibt die Bürger zu beteiligen, auch mittels eines Bürgerfonds.

Anmerkung: Der Verkaufspreis bleibt weiter „geheim“.

Dann sprach kurz Herr Haack, der seit knapp über einem halben Jahr in Duisburg Wirtschaftsdezernent ist.

Er lobte die Baumaßnahmen wie Bahnhofsplatte, MercatorOne von Fressnapf-Gründer Toeller (vor dem Bahnhof), Kantpark sowie u.a. auch die Pflasterung der Königstrasse.

https://www.waz.de/staedte/duisburg/mercator-one-soll-glanzstueck-der-duisburger-city-werden-id216279485.html

Dann hatten die Zuhörer erstmalig die Gelegenheit Fragen zu stellen.

Das nutzte ich und wandte mich zuerst an Herrn Link. Es sei nicht ganz korrekt, dass die Stadt erstmalig auf das Brachgelände am Bahnhof Zugriff habe, denn 2010 hatte die Stadt nämlich auf das Vorkaufsrecht verzichtet, wodurch Herr Krieger erst in den Besitz des Geländes gelangte. Acht Jahre Brache hätten also vermieden werden können.

Bis auf eine Stimme hatte damals der gesamte Rat für den Verzicht gestimmt.

An Herrn Haack gewandt, bemängelte ich den nicht-stattfindenden Umbau des Bahnhofs selbst, sowie die mangelhafte Pflasterung auf der Königstrasse und die mangelhafte Umsetzung der Kantpark-Ambitionen z.B. auch was den Drogenumschlag dort angeht.

Herr Haack antwortete sachgemäß richtig, dass der Bahnhof Sache der DB sei. Beim Kantpark war er ziemlich ausweichend und bleib bei seinem „gelichtet, gelungen, blablabla“. Auf die merkwürde Anordnung der Sitzbänke und die 150 gefällten grossen Bäume bin ich im Nachgang nicht mehr eingegangen.

Was die Plasterung auf der Königstrasse beträfe, so würde man derzeit Gutachten einholen, was denn zum Bruch der Steine geführt hätte. Ich wies en detail auf die mangelhafte Plasterung durch bestimmte Firmen hin (deshalb gab es wohl viel zu breiten Fugen) und die Tatsache, dass die Liefer-LKWs der Märkte und Geschäfte ihr Übriges tun würden.

Eine Reporterin der NRZ mischte sich bzgl. der Plasterung ein und bemerkte in Richtung Herrn Link, dass er wohl auch schon mal anderes hätte verlauten lassen, was, erfuhren wir nicht.

Auf die Sache mit den Terrorpollern ging ich nicht mehr ein. Da gibt es ja bisher auch nur Löcher.

Dann war es Zeit für die Präsentationen der Arbeitsgruppen, als erste die zum Thema „Verschönerung“. Die hatte mit je 12 Leuten zweimal im Jahr 2018 getagt. Nun habe ich erwartet, dass mal ein paar frische Ideen auf den Tisch kommen, bzw. an die Wand gebeamt werden. Aber der Team-Verantwortliche, ein Mann von den Wirtschaftsbetrieben brachte nur zwei läppische Ideen an die Wand: die vorhandenen Blumenkästen(oder ganz neu auch mal bepflanzte Einkaufswagen) und Stromkästen, letztere veschönert durch Profi-Sprayer.

Das wars. Merkwürdig wurde es als Dezernent Dr. Krumpholz zusätzlich auftrumpfte und im Rahmen desselben Themas (Verschönerung) den Einsatz von Streetworkern für 200.000 EU p.a. in der Alkohol- und Drogenszene anpries.

Taj, soll heisen, unschöne Menschen weg und alles ist gut, oder was? Nun gut erstmal hörte ich mir das Ganze an und dann kam wieder die übliche Fragerunde.

Die nutzte ich erneut und fragte zuerst mal Herrn Dr. Krumpholz was denn für Arbeitszeiten in den Streetworkerverträgen drinstünden. Die konnte er mir nicht mitteilen.
Ich setzte nach, das dies schon wichtig sei bei dem Geldeinsatz auch Leute zu haben die nicht Teilzeit und nur von 9-17 Uhr arbeiten.

An den Mann der Wirtschaftsbetriebe gewandt fragte ich, was denn die Wirtschaftsbetriebe für Reinigungaufgaben in der City konkret hätten. Danach zu fragen, ob den auch die vielen Kaugummis dazu
zählen, kam ich nicht mehr, denn völlig genervt maulte nun OB Link in den Saal, dass ich meine Fargen doch gefälligst … der Rest ging im Geraune unter. Das hatte er mit mir nun schon zum 2. Mal öffentlich gemacht.

Auch andere fühlten sich ermutigt sich in meine Richtung zu beschweren, ich wolle ja nur stören, nur meckern.

Ich kam gerade noch dazu zu sagen, dass hier nur Beruhigungspillen verteilt würden und das alles zu immensen Kosten, so daß es doch nur normal wäre mal genauer nachzufragen.

Aber scheinbar ist man zufrieden mit Drei-Tage-Die-Woche-Streetworkern und Blumen und bunten Stromkästen. Die (Un)Sinnhaftigkeit wird gar nicht hinterfragt. Dabei sind es doch die einfachen Fragen die eine angeblich grosse Sache oft entlarven. Ich empfehle mal das Märchen „Des Kaisers neue Kleider“ zu lesen. Dabei geht es gar nicht mal um absolute Detailbessenheit, aber doch schon um eine sinnvolle Bewertung, die nun mal nur durch Nachfragen geklärt werden kann. Streetworker die um 15 Uhr Feierabend haben, können nun mal keine Drogis treffen die erst um 18 Uhr anfangen.

Und Blumenkästen sind der Standard den eine Stadtverwaltung bzw. eine Stadtgärtnerei nunmal liefern muß. Wer das zum Highlight erklärt weiß eigentlich gar nicht um was es geht. Und ob Stromkästen schöner aussehen wenn sie besprayt sind, muß ich nicht diskutieren.

Danach verließ ich den Raum. Es wurde mir zu doof. Ich erwartete auch nicht dass die anderen Präsentationen besser würden.

Eine Frau rief mir noch hinterher, dass Duisburg die sauberste Stadt … .

Fazit:

Wenn zwölf Leuten zum Thema Verschönerung nichts einfällt als Blumenkübel und Stromkästen plus Streetworker, dann „Gute Nacht“.

Kritische und vllt. nervige Fragen en detail möchte scheinbar auch niemand hören und niemand möchte sich mit diesen unendlichen vielen aber wichtigen Kleinigkeiten beschäftigen. Sind ja alles Macher und sich mit Vertragsdetails zu beschäftigen, dass machen nur Honks.

Mich erinnerte das Ganze eher an Fremdschämen. Man lauscht der Diva die nicht singen kann und klatscht, ob wohl alles echt grausam ist.

Da hört man lieber zu, wenn es um die grossen Dinge und glänzenden Vorhaben geht. Da werden Neubauten wie z.B. MercatorOne so dargestellt als würden Besucher dafür in Heerscharen herbeieilen (Haack). „Aus aller Welt“ hätte als Zusatz noch gefehlt.

Wer’s glaubt.

Ich weiß aus Berufserfahrung im Einzelhandel(Shopping Malls) wie sehr man sich eigentlcih mit den vielen Kleinigkeiten beschäftigen muß. Auch mit Kaugummis. Das ist mühsam, aber wird letztlich belohnt.

Hätte im Publikum von heute Abend mal ein Profi aus dem Handel gesessen, dann hätte er oder sie das Grausen gekriegt mit wie wenig man abgespeist wird und mit wie wenig man sich abspeisen lässt.
Im Grunde mit Selbstverständlichkeiten. Da passt es auch gut das gestern in der Presse dem gesamten Innenstadthandel in Deutschland ein schlechtes Zeugnis ausgestellt wurde.
Da muß man ja in Duisburg nur durchschnittlich sein um nicht aufzufallen.

Ein Bonmot von Herrn Haack noch: Im Altstadtviertel gäb es gar keinen Leerstand, den Leerstand den es gäbe, der wäre von den Hausbesitzern so gewollt. Aha.

Ja, Link & Co werden es schon schaffen die Stadt runterzuwirtschaften. Einfach indem sie so weitermachen wie bisher, Alltägliches als Wunder verkaufen und die, die mal dezidiert nachfragen irgendwie mundtot zu machen.

Was mir zum Schluß auch noch jemand vorwarf: „Ich würde nur nerven.“ Daraufhin erwiderte ich: „Mag sein, das es nervt und unangenehm ist, aber ich will es nur ganz genau wissen, scheinbar hinterfragt ja sonst niemand genau was vor sich geht. Scheinbar wird vieles einfach so hingenommen – nur weil es gut klingt.“

Wenigstens kosten Fragen kein Geld.

Ach ja, MercatorOne wird vllt. ein paar Tage lang Glanzstück sein und dann interessiert es niemanden mehr.  Ausser die Anbieter in der City die durch den Klotz vom Bahnhof abgetrennt werden.  Da kommen dann ein paar Läden und Gastroshops rein und schon machen auf der „Kö“ wieder ein paar dicht. Da macht es schon Sinn eine Fläche wie die Duisburger Freiheit zu haben, die man nun so entwickeln kann, dass am Ende die „alte City“ überhaupt keine Rolle mehr spielt. Wie sagte Link so treffend: Duisburg-City 2.0. Er war übrigens für das DOC.

Ein DOC, dass ich allerdings inzwischen auch vermisse, wenn ich die Traurigkeit von gestern Abend überdenke. Das Ganze ist so erschreckend erbärmlich, dass es weh tut und schmerzt.

 

Lesenswert! Und ersetze Mülheim durch Duisburg!

Anfang Dezember 2018 hat der Mülheimer Rat eine Grundsteuererhöhung um 39% beschlossen bzw. durchgepeitscht. Ein maroder Haushalt der einst so reichen Stadt zwang ihn quasi dazu. Der Haushalt für 2018(!!!) wurde daraufhin nachträglich aus Düsseldorf genehmigt. Nun gehen die Mülheimer dagegen auf die Barrikaden.

Eine Petion soll den Rat dazu bewegen die Erhöhung wieder rückgängig machen. Ich erinnere daran, dass wir eine derartige Erhöhungsorgie eigentlich auch in Duisburg hatten (zwischen 2012 und 2015 – also zu Links 1. Amtszeit) und ich rechne damit, dass mit dem Gedanken einer Wiederholung  bereits gespielt wird.

Hier die erbosten und wütenden Kommentare unsere Nachbarn. Man kann durchaus Mülheim durch Duisburg ersetzen und „sagt“ in fast allen Fällen nichts Falsches:

https://www.openpetition.de/petition/kommentare/nein-zur-beschlossenen-grundsteuererhoehung-in-muelheim-an-der-ruhr

Lesenswert!

 

2 Probleme 1 Anfrage: Duisburg mit höchster Schuldnerquote – Städte mieten Hotelzimmer für Wohnungslose

Auf den ersten Blick scheinen die 2  in der Überschrift genannten Probleme nichts miteinander zu tun zu haben, doch das haben wir gleich.

Laut Creditreform leben in Duisburg die meisten überschuldeten Menschen im Ruhrgebiet. 71.406 Personen sind das laut neuestem Schuldneratlas. Der Anteil an der Gesamtbevölkerung der Stadt beträgt 17,2%.

https://www.waz.de/staedte/duisburg/immer-mehr-menschen-in-duisburg-sind-ueberschuldet-id216265965.html

Die Überschuldungsgründe sind vielfältig. Und können – jetzt komme ich zum 2. Problem – durchaus zu Wohnungskündigungen und Wohnungslosigkeiten  führen.  Report Mainz berichtete kürzlich darüber wie die Städte der steigenden Anzahl an Wohnungslosen begegnen. Sie mieten für besonders viel Geld teils die schäbigsten Hotelzimmer die sie gerade noch kriegen können, denn bezahlbarer Wohnraum fehlt ja bekanntlich vielerorts.

https://www.swr.de/report/experten-kritisieren-fragwuerdige-loesung-gegen-wohnungsnot-luxusmieten-fuer-fragwuerdige-billighotels/-/id=233454/did=23249240/nid=233454/1rjgjds/index.html

Und obwohl Neubauten wahrscheinlich auf Dauer viel günstiger wären, die Städte machen munter weiter. Ist ja auch unser Geld.

Das verleitet mich zu folgender Frage an die Stadt Duisburg, z.H. des OB, die ich ihm gerade eben in gewohnter Manier zugeleitet habe:

Guten Morgen Herr Link,

anläßlich des aktuellen Schuldneratlas der Fa. Creditreform, in dem Duisburg mit einer besonders hohen Schuldnerquote ausgewiesen wird, sowie aufgrund eines TV-Berichts der Sendereihe Report Mainz zum Thema

Anmietung von Zimmern in Hotels und Pensionen durch die Städte für Wohnungslose

habe ich folgende Anfrage gemäß IFG NRW, die Sie bitte binnen 30 Tagen beantworten. Erfolgt keine Antwort werde ich die Anfrage unverzüglich beim Rat einreichen.

1.
Wieviele Personen sind derzeit (Stand Ende 2018/Beginn 2019) als wohnungslos/obdachlos gemeldet/erfasst bzw. bei der Verwaltung als wohnungslos/obdachlos bekannt?

2.
Wievielen dieser Personen wird (Stand Ende 2018/Beginn 2019) eine Bleibe in einem Hotel, einer Pension oder vergleichbaren Einrichtung zur Verfügung gestellt – in Duisburg und/oder in Nachbarstädten?

3.
Wie hoch sind die laufenden mtl. Kosten dafür (Stand Ende 2018/Beginn 2019)?

4.
Wer übernimmt/zahlt diese Kosten (Stand Ende 2018/Beginn 2019)?

5.
Durch welchen Ratsentscheid sind diese Vorgänge/Handlungsweisen beschlossen worden/abgesegnet worden?

Vielen dank für Ihre Auskunft vorab.

Gruß

Michael Schulze

CDU und FDP wollen Stichwahl für OB-Wahl abschaffen – Petition dagegen gestartet

CDU und FDP wollen die Stichwahl bei Bürgermeisterwahlen in NRW streichen!

Für das Vorhaben gibt es noch nicht einmal einen eigenen Gesetzentwurf. Die entscheidenden Sätze werden an ein laufendes Gesetzgebungsverfahren nur angehängt und nur auf Druck der Opposition wird es eine Anhörung im Landtag geben. Begründet wird das Ganze mit der Behauptung, die Kosten für die Stichwahlen seien angesichts der sinkenden Wahlbeteiligung zu hoch.

Ich frage mal ganz blöd:

Demokratieabbau ist also die Antwort auf Wahlmüdigkeit und Kosten sind willkommene Argumente die Demokratie vieileicht bald ganz abzuschaffen?

Ein überparteiliches Bündnis aus 14 Organisationen und Parteien meint: Die OB-Stichwahl muss bleiben! Hinter einem Bürgermeister oder einem Oberbürgermeister müssen mehr als 50% der Wählerschaft stehen. Schließlich ist er oder sie auf Jahre wichtigste/r Repräsentant/in einer Stadt und Chef/in der Verwaltung. Das bedarf einer besonders hohen Legitimation.

Anmerkung von mir: Schön wäre es allerdings wenn 50% der Wahlberechtigten und nicht nur der Wähler einen OB bestimmten.  Dazu müssten allerdings mehr Leute wählen gehen.

Das Bündnis fordert CDU und FDP im Landtag deshalb auf, die Abschaffung der Stichwahlen bei Bürgermeister- und Landratswahlen zu stoppen!

Unterzeichnen Sie hier den Aufruf für Stichwahlen!

Gemeinsam kann die geplante Abschaffung der OB-Stichwahl und damit massive Einschränkung kommunaler Demokratie verhindert werden.

„Stichwahl bleibt!“ ist ein von Mehr Demokratie e.V. initiiertes Bündnis aus 14 Organisationen und Parteien.

https://www.stichwahl.nrw/aufruf/?op_ra=b34174ee

Schock: Hochfelder sollen für Strasse bezahlen – Anrainer sauer auf die Stadt

Der langjährige Aus- und Umbau der Wanheimerstasse in Hochfeld hat endlich ein Ende, doch das wirklich dicke Ende für die Anwohner bzw. Hausbesitzer ist ihnen gerade in den Briefkasten geflattert. Das sind die Gebührenbescheide für eben diesen Strassenausbau. Rund 17% der Gesamt-Kosten sollen sie übernehmen. Bürgerbeteiligung auf andere Art.

https://www.waz.de/staedte/duisburg/duisburger-sauer-weil-sie-strassensanierung-bezahlen-muessen-id216258721.html

Der Ärger ist gross, mancheiner geschockt, weil diese Kosten vorher nicht angekündigt wurden, was die Stadt hätte tun können, aber nicht tun musste – soviel zur Bürgerfreundlichkeit.

Am meisten ärgert die Hausbesitzer und besonders die Geschäftsleute der jahrelange Ärger mit der Baustelle, die viele Geschäfte behindert und auch einige Geschäftsleute zum Aufgeben gezwungen hat. Umso bitterer nun auch noch die Geldforderung.

Da trifft es sich passend wenn der Bund der Steuerzahler NRW aktuell eine Unterschriftensammlung genau gegen diese Art Bürgerbeteiligung an den Strassenbauten z.Z. „am Laufen hat“. Ebenso gab es 2018 bereits eine Petition der Freien Wähler NRW:  https://www.openpetition.de/petition/online/abschaffung-von-strassenausbaubeitraegen-in-nordrhein-westfalen

Und dann ist im Jahr 2020 die nächste Kommunalwahl, die zwar mit den privaten „Bauzuschüssen“ (da gesetzlich Landessache) nicht so viel zu tun hat, aber den hiesigen Verantwortlichen einen richtig fetten Denkzettel verpassen könnte. Denn so manche Strassensanierung in Duisburg wäre ev. gar nicht nötig, wenn die Stadt sich  um regelmässige Instandhaltungen kümmern würde und wenn die Logistik sich nicht auch noch die „zivile“ Infrastruktur ohne Rücksicht auf die Folgen zunutze machen würde.

Zoff zwischen Land und Stadt wegen Tunnelbau der A59

CDU-Verkehrsminister Hendrik Wüst und die Duisburger SPD um Ex-NRW-Innenminister Ralf Jäger zoffen sich aktuell wegen des geplanten Tunnelausbaus der A59. Der Tunnel soll die A59 auf ca. 2 km unter die Erde bringen. So will es gerne die Stadt, die SPD und angeblich auch die Mehrheit der Bürger – meint SPD-Chef Bruno Sagurna.  Letzteres wage ich mal arg zu bezweifeln, ich will es z.B. nicht – das hatte ich vor kurzem bereits in einem Artikel dazu geschrieben.

https://www.waz.de/staedte/duisburg/geplanter-ausbau-a59-tauziehen-um-den-tunnel-hat-begonnen-id216251625.html

NRW-Verkehrsminister Wüst ist mehr oder weniger gegen den Tunnel und würde wohl eher die oberirdische Variante begrüßen. Jägers SPD-Truppe will den Tunnel. Ein Bauzeitvergleich könnte Aufschluß geben über das was die Autofahrer erwartet. Die Tunnelvariante selbst bei offener Bauweise, also nicht durch Vortrieb, könnte 12 Jahre dauern. Ich erinnere mal an BER, Stuttgart21, Elbphilharmonie, … sowie an 12 Jahre Staus. Von den geplanten 600 Mio EU an denen sich NRW beteiligen soll mal ganz abgesehen.

Tja, ein ehemaliger Gross- und Aussenhandelskaufmann wie Jäger jongliert  eben mit gern mit etlichen Milliönchen, die wir alle aufbringen müssen.

Wüst wirft der Stadt und den Genossen vor die Sache ziemlich spät angeschoben zu haben. Ich werfe denen das genauso vor. Und ich werfe ihnen vor bisher in keinster Weise irgendwie mal das Grundproblem bei der Wurzel angepackt zu haben, nämlich die ungehindert flächenfressende Krake „Logistik“ in Duisburg.

Na da gibt es inzwischen interessante Lager-Lösungen von der Industrie wie man in anderen Ländern mit Häfen beobachten könnte, wenn man denn wollte. Demnächst werden wir von DUISTOP dazu einen Vorschlag an den Rat einreichen. Noch ist es aber so, dass sich die Logportflächen ausbreiten und erheblichen LKW-Verkehr nachsichziehen – auch in kleineren Nebenstrassen inkl. der Wohngebiete. Dann gehen die Strassen kaputt und Jäger will Geld für den Neubau ev. auch von den Anwohnern. Und wer meckert wird abgespeist mit den barschen Worten: „Dafür schafft die Logistik aber soooooooooo viele Arbeitsplätze!!! Und wenn Du das nicht willst, dann musst Du bald zum Jobcenter und dann gibts Sanktionen.“ Hier schließt sich der Kreis meiner Phantasien von einem neuen Grossduisburg mit Grossindustrie und Grossmannssucht, so wie es früher einmal war.

Dabei konnte und kann es für den ein oder anderen Business-Man ein Supergeschäft sein früg genug schon mal zu wissen, welcher Acker in einigen Jahren Containerfläche werden wird. Da wäre es doch super, wenn wir alle das auch mal wüssten, um uns an dem Spiel „Spekulier Dir Dein Duisburg!“ beteiligen zu können.

Apropos, nur so nebenbei, weil mir das irgendwie gerade einfällt und bevor ich es wieder vergesse, selbst wenn es nicht zum Thema passt: Wie lautet übrigens das Spendenkonto der SPD in Duisburg?

Fazit: Ich schlage vor die Jäger-Truppe läßt sich auf folgendes ein: Wir koppeln die Bauzeitentwicklung und die Baukostenentwicklung der Tunnelvariante an die persönlichen Finanzen der Truppenmitglieder. Soll heissen: Lasst den Tunnel bauen, sagt uns aber wer bezahlt wen, wie teuer es wird, wie lange es dauert usw. Alles was dann nicht klappt müsst Ihr aus eigener Tasche bezahlen plus öffentliches Auspeitschen.

Hätte man bei TheCurve und beim Landesarchiv auch schon so machen sollen.

 

 

Betriebe finden auch in Duisburg immer weniger Fachkräfte

Radio Duisburg hat bei Betrieben aus Handwerk und Industrie sowie bei der IHK in Duisburg nachgefragt wie es mit der Besetzung freier Stellen aussehe. Da gibt es wohl erheblich Schwierigkeiten diese zu besetzen.

https://www.radioduisburg.de/duisburg/lokalnachrichten/lokalnachrichten/archive/2019/01/21/article/-8bebc736d3.html

Der Fachkräftemangel scheint so langsam aber sicher die gesamte Wirtschaft zu betreffen, wenn gleich von Branche zu Branche unterschiedlich schwer, so meine Erfahrungen.

Was aber betrüblich ist, ist die Tatsache, dass nur noch max. 25% der Betriebe überhaupt ausbilden.

Stadtwerke erhöhen Preise für Strom und Gas – angeblich moderat – Preisvergleich lohnt sich

Vor genau einer Woche war in den üblichen Duisburger Medien zu lesen, dass die Stadtwerke ihre Preise für Energie angeblich moderat erhöhen würden.

https://www.waz.de/staedte/duisburg/stadtwerke-duisburg-erhoehen-ab-maerz-preise-fuer-strom-und-gas-id216203445.html

Naja, die Erhöhung gegenüber dem bisherigen Gaspreis sowie Strompreis der Stadtwerke mag ja moderat sein, doch das Niveau der Stadtwerkepreise war und ist bereits hoch.

Ein einfacher Preisvergleich zeigt, die Duisburger Stadtwerke liegen z.Z. (um 2 Uhr morgens am 21.1.2019) beim Gas fast 500 EURO über dem günstigsten Tarif anderer Anbieter und beim Strom rund 200 EURO darüber.

Verglichen habe ich einen Drei-Personenhaushalt mit 100qm Wohnfläche und beim Gas mit 11.000 kw/h und beim Strom mit 3.300 kw/h Jahresverbrauch und das auf zwei Portalen für Energiepreisvergleiche – testsieger.de und check24.de

Bei den Stadtwerken habe ich die Preise der unterschiedlichen Tarifmöglichkeiten(Gas sechs und Strom 11 Vertragsarten) gemittelt.

Die Frage die sich jetzt ergibt lautet: Wieso sind die Preise der Duisburger Stadtwerke für Gas und Strom so hoch? Ich würde mir als Anteilseigner(Duisburg) die Geschäftsleitung mal ins Haus bestellen, um sechs Uhr morgens, also noch eine  Stunde früher als letztens Andreas Scheuer den Bahnvorstand. Dann haben die wenigstens einen Grund nicht so ausgeschlafen zu sein wie es die Hochglanzwerbung verspricht.

Ah, ich verstehe, da heisst es auf der Website https://www.stadtwerke-duisburg.de/engagement/heimvorteil/ in Auszügen:

Ihr Heimvorteil: … lokaler Versorger … , faires Preis-Leistungs-Verhältnis.

… unsere Verantwortung für den Standort und für … Duisburg. Aus diesem Grund engagieren wir uns … unsere Stadt lebenswerter.

Es spricht vieles dafür, die Stadtwerke Duisburg als Energieversorger zu wählen … Engagement … für Duisburg.

Ich fasse mal zusammen: Die Stadtwerke tun mehr für Duisburg als alle anderen Versorger dies tun, deshalb wahrscheinlich auch die höheren Preise.

Blöd nur, dass die Preise ja z.B. auch für Münchener gelten und die haben wenig von dem Engagement hier in Duisburg.

Kann es also sein, dass wir hier verarscht werden, weil ja die drei Macher auf dieser Seite

https://www.stadtwerke-duisburg.de/unternehmen/vorstand/

einfach nur gerne so weitermachen würden wie bisher, weshalb sie uns hier in Duisburg Honig um den Mund schmieren. Dabei könnte es vielleicht betriebswirtschaftlich besser sein mehr Kunden zu haben, mehr umzusetzen und dann bei Erfolg die Profite an die Stadt abzudrücken, die dann damit was Vernünftiges macht. Obwohl man Letzteres auch nicht erwarten darf. Ein Dilemma.

Nun werden die drei Herren mir vorrechnen, dass nur wie bisher, also mit weniger Kunden, die aber mehr zahlen, die Erträge zu erwirtschaften sind die man braucht. Ein Modell, dass die Albrecht-Brüder im preissensiblen Deutschland nicht verfolgt haben.

Ich „schlage“ dann mit dem Argument zurück, wie es denn wäre die Stadtwerke mal grundsätzlich zu entschlacken und einer Kosten-Fastenkur zu unterziehen. Bei dem 21-köpfigen Aufsichtsrat würde ich klitzeklein anfangen, denn da sitzen sicher zudem eine Menge Leute ohne Ahnung vom (Energie-)Business.

https://www.duisburg.de/vv/produkte/pro_du/dez_i/20/beteiligungsbericht.php

Auch die Abführung von Gewinnen an die Konzern-Holding-Mutter DVV sollte mal auf den Prüfstand. Was hat die DVV mit den 44,454 Mio EURO von der SWDU aus 2017 gemacht, denn sie selbst hat weitweit weniger für 2017 an Duisburg überwiesen? Liegt vllt. da der Hase im Pfeffer?

Ach, da sitzen ja die selben Personen im Vorstand. Und im AR sitzen sogar 24 Personen. Wobei eine Person besonders auffällt, der Vorsitzende des Aufsichtsrates. Sie erraten es kaum, der Name ist: Knil Nerös. Der Mann mit der schicken Brille der Duisburg attraktiver machen will.

aufRecht bestehen: Protestaktion vor dem Jobcenter am 22. Januar zw. 8 und 11 Uhr

Zur Zeit befasst sich das Bundesverfassunggericht mit den Sanktionen rund um Hartz IV.  Vor allem das Duisburger Jobcenter soll berüchtigt sein für Sanktionen.

U.a. darauf will am kommenden Dienstag vor dem Jobcenter eine Protestaktion aufmerksam machen.

Verantwortlich zeichnet Detlev Hertz aus Duisburg. Alles weitere entnehmen Sie der Titelseite des Flyers.

Kontaktadresse per Mail ist aufrechtbestehenh4.duisburg@gmail.com