Krützberg hat in Sachen Schule wahrscheinlich total versagt: Note 6 – setzen!

„Ich bin KEIN Mann für schnelle Fälle.“ so die Überschift eines Artikels aus dem Jahre 2017 als Thomas Krützberg(SPD) ein weiteres seiner vielen Ämter übernahm.

Der Beigeordnete leitete bis dato „NUR“ das Dezernat für Familie, Bildung und Kultur. Dann kam noch das Sozialdezernat hinzu.

https://rp-online.de/nrw/staedte/duisburg/ich-bin-kein-mann-fuer-schnelle-faelle_aid-20668693

Da hatte der Mann also schon ein fettes Amt und kriegte gleich noch eins, dabei schlug und schlägt er sich auch mit etlichen weiteren Posten rum (u.a. AR bei der wfbm), ich berichtetet letztens noch davon.

Letztlich weiß jeder Blödmann, dass der Tag nur 24 Stunden hat und wer so viele Ämter hat wie Krützberg, ist entweder Gott, Trump oder eben in manchen Ämtern ein Versager.

Was sich am Duisburger Schulhimmel nicht erst seit gestern zusammenbraut, müsste eigentlich ständig laut krachend über dem Mann zusammenschlagen.

https://rp-online.de/nrw/staedte/duisburg/duisburg-schulen-warnen-vor-dem-kollaps_aid-35689759

Demnach braucht Duisburg in den kommenden Jahren bis zu 20 neue Grund- und bis zu 10 neue weiterführende Schulen. Die aktuelle Schulentwicklungsplanung in Duisburg wird als „nicht zukunftsorientiert“ bezeichnet.

Und von dem Sanierungsstau an Duisburger Schulen rede ich erst gar nicht.

Ich weiß auch nicht ob Thomas Krützberg überhaupt einen Plan hat. Bisher wird irgendwie nur immer rumgedoktert und PR-mässig rumgelabert. Man hat zwar keine Schulen, aber bei SmartCityDuisburg-Events zum Thema Bildung kann man so richtig bildungsstark auf die Kacke hauen.

Dass Sie kein Mann für schnelle Fälle sind, Herr Krützberg, das merken wir. Vielleicht konzentrieren Sie sich mal auf nur ein Amt, für das Sie immerhin schon gut genug entlohnt werden oder machen Platz für bessere Leute!  Letzteres gefiele mir übrigens besser.

Denn diese Strippenzieherei durch Ämterhäufung, von der mir einige Leute berichten, wenn die Sprache auf Sie kommt, bringt scheinbar in Sachen Schule nichts und niemanden sinnvoll weiter.

Es soll auch eine größere Gruppe von Migranten-/Flüchtlingskindern geben, die überhaupt nicht beschult werden, obwohl Schulpflicht besteht.

Auch im sozialen Bereich bemerke ich etliche Katastrophen wie zB die Fälle wfbm und ZOF zeigen. Fälle die in Ihre Amtszeit fallen. Von einer inzwischen besseren Bezahlung der behinderten  wfbm-Mitarbeiter habe ich auch noch nicht Neues gehört. Immerhin sitzen Sie dort im Aufsichtsrat.

So wüsste ich im Zusammenhang mit ZOF gerne mal ob die neuen Streetworker von 2013 tatsächlich 1 Mio. EU bis 2016 bei der Stadt eingespart haben.

https://www.waz.de/staedte/duisburg/stadt-duisburg-will-durch-effektivere-jugendhilfe-einsparen-id8702205.html

Und im Duisburger Kulturleben sehe ich mehr dunkle als helle Stellen. Dazu aber ein anders Mal mehr. Übrigens: Wird die Oper immer noch mit jährlich 10 Mio. EURO subventioniert? Und die Mercatorhalle auch? Sie sind ja GF bei DuisburgKontor und DuisburgKontor Hallenmanagement, das müssten Sie also ganz genau wissen.

 

 

LoPa-Prozess: Schlechteste Werbung für Duisburg zur besten Sendezeit

Ich hoffe OB Link ist gestern Abend sein Dauergrinsen aus dem Gesicht gefallen. Seine kürzliche Forderung nach mehr Attraktivität für Duisburg kann er sich auch wohin stecken.

Wer gestern Abend das „heute Journal“(ZDF) um 21.45 Uhr gesehen hat und  Duisburg liebt, dem wird schlagartig klar geworden sein, die Angeklagten im   LoPa-Prozess werden wohl glimpflich davonkommen.  Andere die dort sitzen sollten, sind gar nicht erst angeklagt worden.

Nach fast neun Jahren müssen die Hinterbliebenen und damals Verletzten diese bittere Pille schlucken. Ein Vater aus Spanien sagte im TV-Beitrag sinngemäß: Es ist, als würde meine Tochter ein 2. Mal sterben.

Und was hatte Link noch getönt am 2. Jahrestag(2012) – ab Minute 4.50:

VIDEO

Er, der letztlich von Sauerlands Rausschmiss durch die Bürger profitiert hat, hat dadurch unausgesprochen auch ein Erbe übernommen. Aber was weiß ein Ex-Schul-Verwaltungs-Laufbahn-Leisetreter und Politamateur, der von Ziehvätern wie Mettler und Jäger die Flasche bekam und bekommt, schon von Stil und Rückgrat, wenn es doch letztlich um die Partei und Macht geht?

Auch nur ein weiterer Versager.!? Transparenz? Fehlanzeige. Aufklärung? Fehlanzeige. Stellen und Kaltstellen von Organisationsversagern? Fehlanzeige.

So wird das Ganze zur schlechtesten Werbung für Duisburg, „geht“ inzwischen durch sämliche Medien und läßt das Image der Stadt nochmals um etliche Prozentpunkte sinken.

Aber keine Bange, manche Typen erkennen darin ihre Chance, denn wer am Boden ist, ist umso besser zu überwältigen.

Ich hoffe Sie wissen was Sie bei der nächsten Kommunalwahl zu tun haben.

Ach ja, was ich noch so richtig zum Kotzen finden, sind die Sprüche von einigen Zeitgenossen die sich inzwischen z.B. über Ex-OB-Sauerland ganz versöhnlich äussern: „Der konnte ja gar nicht so viel dafür.“ Der Ausgang des Prozesses, wie er sich nun abzeichnet, wird dem weiteren Vorschub leisten.

Noch allerdings geht der Prozess vorerst weiter.

Bas und Özdemir: Mimimi … gegen Aushöhlung von Tarifverträgen … Mimimi … wein, heul, schnief …

Echte demütige Anteilnahme am Schicksal der real,-Beschäftigten zeigen aktuell unsere beiden SPD-Bundesgenossen und Bundestags-Hinterbänkler Bärbel Bas und Mahmut (passend ausgesprochen: MachMut) Özdemir.

Solidarität mit den real-Beschäftigten die derzeit von betrieblichen Veränderungen in schwerem Fahrwasser bei der Handelskette real,- betroffen sind.

https://www.lokalkompass.de/duisburg/c-politik/solidaritaet-mit-real-beschaeftigten_a1055757

Um Kosten zu senken will man sich angeblich aus der bisherigen Tarifbindung lossagen. Das würde zur Aushöhlung der Verträge und zu Lohndumping führen, so die beiden amateurhaften Profipolitiker. Die SPD möchte dagegen faire Bedingungen und Tarifverträge. AHA.

So, und nun werfen wir mal einen Blick auf die gar nicht so alte Vergangenheit der DDVG. Kennen Sie nicht, liebe LeserInnen? Tja, das ist der Name des SPD-eigenen Zeitungs-Verlags-Imperiums mit zahlreichen Beteiligungen.

https://de.wikipedia.org/wiki/Deutsche_Druck-_und_Verlagsgesellschaft

https://www.ddvg.de/

Und wenn man mal ein wenig recherchiert dann findet man so einige interessante Artikel, die die aktuellen Forderungen von Bas und Özdemir ein wenig, ich sag mal, dreist und würgereiz-fördernd erscheinen lassen.

Denn wie wir wissen müssen besonders die Dinosaurier der Medienlandschaft, die gedruckten Zeitungen, immer noch per Zeitungsboten in die Briefkästen verbracht werden. Ja und bei der Bezahlung waren oder sind die DDVG-Eigentümer (=SPD) nicht gerade auf das bedacht, was sie für andere wie real,- so wohlfeil und PR-wirksam predigen.

Hier nur zwei Beispiele(Links) für Verlogenheit („Mimimi“) vorab. Wer noch überlegt ob und wie das alles zusammenpasst, dem sei geraten so manche politische PR-Meldung der SPD-Genossen mal unter dem Gesichtspunkt der Besitzverhältnisse und des Verhältnisses von Redaktion und Verlagsleitung zu prüfen.  Sie kennen doch den SPD-Schlager „Wessen Hand mich füttert den beiß ich nicht.“

https://www.achgut.com/artikel/sozialabbau_fuer_das_spd_zeitungsimperium

https://www.mdr.de/investigativ/zeitungszusteller-mindestlohn-rente-100.html

Weitere erhält man wenn man bei google „DDVG Mindestlohn“ eingibt und sich dann die News anschaut.

 

Wohnnebenkosten in Duisburg hoch – in Moers noch höher

Der Verein „Haus & Grund“ hat verglichen, wie die Gebühren und Abgaben  in den 100 größten Städten der Republik aussehen, denn viele Bürger stehen diesen Nebenkosten ohnmächtig gegenüber, da sie meist keine Auswahlmöglichkeit beim Anbieter haben.

Haus & Grund Deutschland hat zur Ermittlung der Daten und Fakten das Institut der deutschen Wirtschaft Köln beauftragt. Grundgröße war dabei eine vierköpfige Familie mit einem kleinen Eigenheim. Müllgebühren, Abwassergebühren sowie die Grundsteuer B sind in den Vergleich eingeflossen. Ergebnis: Die Preise und die Steuer, die Verbraucher zahlen müssen, variieren je nach Wohnort um mehrere Hundert Euro jährlich. Freuen können sich die Regensburger, die im Schnitt nur mit 857 Euro pro Jahr belastet werden.

In Duisburg müssen für die selben Leistungen immerhin durchschnittlich 1.574 Euro pro Jahr aufgewendet werden. In Moers muß man sogar 1.919 Euro dafür zahlen.

Kantpark: Eine unendliche Geschichte endlich zu Ende?

Was ist beim Umbau eines relativ kleinen Parks eigentlich so schwierig? Keine Ahnung. Der Kantpark jedenfalls wird nicht fertig. Doch! Denn jetzt gibt es angeblich einen neuen Fertigstellungstermin. Die Stadt verkündet derzeit, dass die Arbeiten spätestens im März größtenteils erledigt sein werden.  Restarbeiten könnten dann noch an der Düsseldorfer Straße anfallen. Die Kosten für den Umbau sind bereits von 1,4 auf 2,3 Millionen Euro gestiegen.

Grundsteuerwahn und Haushaltslöcher

Auf Bundesebene wird gerade eine Reform der Grundsteuer diskutiert. Immerhin rund 14 Mrd. kommen jährlich für die Kommunen dabei zusammen. Die aktuelle Idee von Bundesfinanzminister Scholz(SPD) für die Kriterien zur Festlegung der Steuer(vor allem Grundsteuer B) wird kritisiert, CDU und FDP habe einen anderen Vorschlag. Egal erstmal.

Was sich aber derzeit in Mülheim abspielt, noch mit den bisherigen Spielregeln der Festlegung und Berechnung, ist schon hanebüchen. Ich berichtete bereits darüber. Kurz vor Weihnachten brachte der Rat der Stadt Mülheim eine satte Erhöhung um 39% auf den Weg. Fünf Wochen später haben die Hausbesitzer bereits die Bescheide. WOW.

Aber auch hier in Duisburg ist unter der Ägide von OB Link und der hiesigen GROKO die Grundsteuer B auch nicht gerade geringfügig gestiegen, allein zwischen 2012 und 2015 um satte 45% in zwei Schritten. https://www.duisburg.de/vv/produkte/pro_du/dez_i/21/grundsteuer.php

Das gibt mir den Anlaß mal nachzufragen wie sich die Grundsteuer denn  ausgewirkt hat. Die Medaille hat -wie allen bekannt- immer zwei Seiten. Zum einen hat die Erhöhung sicherlich den Haushalt positiv gepimpt aber andererseits gab es auch für die Stadt und ihre Beteiligungen u.U. Erhöhungen durch die 2maligen Grundsteuer-Anhebungen.

Dass am Ende trotzdem ein Plus für den Haushalt und ein PR-Plus für den OB dabei heraussprang dürfte klar sein, nur ist das eben nicht seinen Fähigkeiten zuzurechnen mit Geld umgehen zu können.

Ich will nun wissen ob die Stadt diese auch kennt und habe deshalb den OB angemailt:

Guten Tag Herr Link,

ich habe folgende Anfrage gemäß IFG NRW zum Thema Grundsteuer, die Sie bitte binnen 30 Tagen beantworten.

Unter Ihrer Haushaltsführung und in Ihrer Amtszeit wurde die Grundsteuer B zuletzt in 2015 auf den Hebesatz in Höhe von 855 % erhöht.
Damit ist sie im Vergleich zum Zeitpunkt Ihres Amtsantritts 2012 (590 %) rund 45% höher geworden.

Sie rühmen sich z.Z. mit einem ausgeglichenen Haushalt. Dies könnte auch eine Folge höherer Einnahmen aus der Grundsteuer B sein. Auch die Nachbarstadt Mülheim beweist gerade eindrucksvoll im Hauruckverfahren wie das geht oder auch nicht. Vllt. schiesst sie sich auf Umwegen ein Eigentor, weil auf der anderen Seite die Ausgaben steigen.
Dass in Duisburg der Haushalt trotzdem ausgeglichen ist, ist sicherlich anderer Finanz-Kosmetik zu verdanken, so meine Meinung.

Deshalb folgende Fragen:

1.)

Die Stadt Duisburg hat zahlreiche Räume/Flächen in privaten Immobilien bzw. sogar ganze Gebäude von privat angemietet.

a) Trifft es zu, dass in diesen Fällen der private Eigentümer – wie es zu vermuten ist – die erhöhte Grundsteuer B zahlen muss und diese dann an die Stadt als Mieter weitergibt?

b) Falls a) zutrifft: Wieviel Grundsteuer muss die Stadt auf diesem Umweg seit 2012 selbst zusätzlich zahlen?

2.)

Neben angemieteten Gebäuden gibt es ev. noch zahlreiche große Objekte, für die PPP-Verträge abgeschlossen wurden, z.B. für die Mercatorhalle.

a) Muss in diesen Fällen das beauftragte Unternehmen(der Vermieter) die Grundsteuer zahlen oder ist es vertraglich geregelt, dass die Grundsteuer an die Stadt weitergegeben werden kann?

b) Wieviel Grundsteuer war seit 2012  in diesem Fall zusätzlich durch die Stadt zu zahlen oder ev. durch städtische Töchter, was wiederum den Ertrag und die Ausschüttung an die Stadt mindert?

3.)

Auch städtische Gesellschaften und Beteiligungen besitzen teilweise sogar große Grundstücke und Gebäude.

a) Müssen auch städtische Gesellschaften/Beteiligungen als Grundeigentümer Grundsteuer zahlen?

b) Wieviel Grundsteuererhöhung ist letztendlich hier von der Stadt selbst zu tragen, nachdem ggfs. Weiterbelastungen an Mieter und Anteile privater Mitgesellschafter herausgerechnet wurden?

 

4.)

a) Werden die erhöhten Miet-Nebenkosten durch die Grundsteuer B für Aufstocker nach Hartz IV bei der Berechnung der Zuschüsse berücksichtigt?

b) Wirken sich die erhöhten Miet-Nebenkosten durch Grundsteuer bei der Berechnung des Regelsatzes für die Bezieher von ALG II aus oder müssen diese Kosten aus den bisherigen Regelsätzen beglichen werden?

c) Wird der Duisburger Mietspiegel entsprechend der Grundsteuer-B-Erhöhung angepasst?

d) Mit welchen zusätzlichen Kosten wird der Haushalt der Sozialagentur durch die Erhöhung der Grundsteuer B belastet?

 

Erhalte ich von Ihnen keine Antworten, reiche ich die Anfrage  Mitte Februar  an den Rat der Stadt ein.

Gruß

Michael Schulze

 

 

 

 

Irrsinn bei der Arbeitsagentur: Wer sich das alles nur ausdenkt?

Erst wollte ich über meine Story folgende Überschrift setzen: Wenn Du 50 Jahre und älter bist, dann werde bloß nicht arbeitslos. Ich glaube aber, dass was ich mit der Arbeitsagentur hier in Duisburg, online und am Telefon erlebt habe, ist ein mustergültiges Stück für Irrsinn. Mag sein, dass ein schlichteres Gemüt damit lässiger umgehen kann, ich kann es nicht.

So fing alles an: Im heissen Spätsommer letzten Jahres entschied ich mich(57) ohne Not einen Job zu suchen. Was einfaches, für max. 15-20 Stunden die Woche, nix was unbedingt meinen bisherigen Berufsweg fortsetzen sollte und was auch keine Karriereperspektiven bieten muss. Um ein wenig unter Menschen zu kommen, dabei was Interessantes zu tun und  vllt. noch was dazuzulernen. Früher habe ich mal doziert. Das war auch noch befriedigend wenn die Teilnehmer damit was für sich anfangen konnten.

Da jeder von uns einen Anspruch auf die Vermittlung und Beratung durch die Arbeitsagentur hat, ich kannte die noch als Arbeitsamt, dachte ich mir es sei eine gute Idee damit anzufangen. Als erstes registrierte ich mich auf www.arbeitsagentur.de. Keine grosse Sache und flugs gemacht. Das erste Problem entstand als es darum ging den Lebenslauf und die Fähigkeiten einzugeben. Dies war angesichts meiner Berufs-Vita seit meinem 17 Lebensjahr schier unmöglich, da ich so viele unterschiedliche Dinge gemacht hatte, die das System aber gar nicht aufnehmen konnte.  Vor allem weil es dazu verleitete die möglichen angebotenen offenen Stellen immer mehr und einseitiger zu fokussieren. Was ich aber nicht wollte. Inzwischen hatte ich auch meinen beruflichen Werdegang soweit in Worte gefasst und die Skills aufgelistet, beides mit Foto als .pdf, dass auch eine Veröffentlichung beider Dokumente meiner Ansicht nach gereicht hätte. Ich hätte dann nur noch angeben müssen was ich suche – fertig. Ging aber so einfach nicht. Irgendwie landete man immer bei speziellen Angeboten. Wer also Ingenieur war, landet automatisch bei Ingenieursjobs.

Also blieb nur der Schritt zu mailen, anzurufen oder eben persönlich zur Arbeitsagentur zu gehehen. Mailen war zwecklos, da alle Mails nicht beantwortet wurden. Telefonisch ging auch nicht da keine Nummern dafür angegeben waren. Also erkundigte ich mich nach den Öffnungszeiten, nahm meinen Personalausweis mit und die beiden .pdfs und ging an einem schwülheissen Donnerstag Nachmittag, da ist länger auf – bis 18 Uhr, zur Arbeitsagentur in Duisburg – unangemeldet. Links vom Eingang sind mehrere Glaskabinen in denen auch zwei Mitarbeiterinnen sassen.  An dem Tag war nicht viel los, ich konnte sofort an den für mich zuständigen Schalter.  In dem Glasverhau war es wohl noch heisser als eh schon und die Dame mittleren Alters war schon sichtlich genervt. Ich brachte mein Anliegen vor und konnte ihre Antwort gar nicht verstehen, denn aufgrund der Hitze wedelte sie mit einem Fächer permanent vor ihrem Mund herum während sie sprach. Das führte dazu, dass ich immer lauter sprach weil ich dachte auch sie würde ihre Stimme erheben oder erkennen wie physikalisch unsinnig es ist beim Sprechen mit einem Fächer vor dem Mund zu wedeln. Nach einer gewissen Zeit bruchstückhafter Konversation bekam ich irgenwie raus, dass Termine so wie ich dachte gar nicht möglich sind, vor allem nicht mehr an diesem Donnerstag, alle Termine vergeben und kein Berater mehr verfügbar. Ich soll doch gefälligst an einem anderen Tag wiederkommen, vorher alles ins System eingeben und dann … dann hätte ich vllt. auch Anspruch auf Leistungen. Letzteres wollte ich jedoch gar nicht haben, hier deutete sich aber an wie einseitig die Leute der Arbeitsagentur inzwischen bereits denken: Jeder der kommt will irgendwie Leistungen vom Amt und deshalb muß man jedem gleich klar machen: Spurst Du nicht, kriegst Du nichts.

Der Rest ging unter weshalb ich  noch lauter wurde was die beiden ständigen Wachleute im Hintergrund des Foyers aufmerksam werden ließ.

Ich fragte dann noch, ob sie mich verarschen wolle und warum das niemand auf der Website angekündigen würde und ging, sichtlich angesäuert. Das war’s für’s erste.

Am nächsten Tag versuchte ich mich nochmals am System, aber da hatte sich an dem grundsätzlichen Problem über Nacht natürlich nichts geändert.

Also nahm ich mir vor an einem anderen Tag erneut dort aufzulaufen, dann wenn es weniger schwül sein würde und die Gemüter abgekühlter.

Ich lief also wenige Zeit später erneut auf und musste mich diesmal in eine längere Schlange einreihen und vor dem besagten Glaskasten warten. Die Wachleute waren auch schon da und standen sich die Füße platt.

Ich kam dann endlich an die Reihe und erzählte meinen Spruch erneut: „Ich suche einen simplen Job für 15-20 Stunden in der Woche, blablabla, ich will keine Leistungen.“

„Ja haben Sie denn Ihre Daten bereits erfasst?“ „Nein habe ich nicht, das ist nicht so einfach, weil … .“ Weiter kam ich nicht weil ich dann in einen Raum zitiert wurde in dem ich meine Eingaben an agentureigenen PCs vornehmen sollte. Den beiden anwesenden Damen erklärte ich das Problem, sie erfassten meine Basisdaten anhand meines Ausweises anscheinend nochmals mit ihren PCs  und dann sollte ich an Ort und Stelle  ran. Das lehnte ich ab weil mir klar wurde man verstand nicht worum es ging. Als ich nämlich erklärte, dass das Erfassungssystem nicht so strukturiert sei um meine Angaben sinnvoll einzugeben, wurde mir ganz klar gesagt,  nur so oder eben nicht. Also ging ich unerledigter Dinge und bekam natürlich auch keinen nachfolgenden Termin, der nur direkt danach möglich gewesen wäre, wenn ich doch brav gewesen wäre.

Eine Woche später rief ich die Beschwerdehotline der Arbeitsgagentur an, man verstand auf anhieb mein Problem, vor allem auch dass ich keine Leistungen in Anspruch nehmen will und versprach mir auch so einen Termin. Allerdings musste ich die Beschwerdestelle noch zweimal anrufen bis endlich kurz vor Weihnachten mein persönlicher Termin feststand.

Dazu rüstete ich mich mit Personalausweis und Lebenslauf und Skills-Liste aus und traf auf eine junge Angestellte, Alter Mitte bis Ende 20 – geschätzt.

Die machte gleich klar, nachdem ich mein Problem geschildert hatte, dass ich genauso behandelt würde wie jeder andere Arbeitslose, egal was ich eigentlich will. Naja, was anderes wollte ich ja gar nicht, es würde sich aber im Laufe des Gesprächs noch zeigen was gemeint war. Wir gingen den Lebenslauf durch und sie erfasste anscheinend meine Daten in den scheinbar für Sie passenden Rubriken oder nur meine Stammdaten. Wir wunderten uns noch darüber, dass ich inzwischen zwei Accounts hatte. Wie das möglich war konnte sie nicht erklären.

Anhand meiner Schilderung und ihrer Einschätzung käme ich ja wohl besonders für CallCenter-Tätigkeiten in Frage. Genau das hatte ich vorher jedoch als unerwünscht angegeben, ebenso wie Lager&Logistik sowie Sicherheit. Tja, da gäb es aber ganz viel bei CallCenter und nicht viel anderes. Angeblich fast 2.000 offene Stellen. Sie könnte mir sofort die Fa. Vonovia in Duisburg empfehlen, die hätte sich noch vor kurzem in der Agentur vorgestellt und suche händeringend 30 Leute bis Ende des Jahres für ihr hauseigenes CallCenter zur Kundenbetreuung. Die Stellendaten und Kontaktdaten könne sie mir aber weder ausdrucken noch geben. Ich fragte dann, ob sie denn die Vonovia-Leute kenne, nein war die Antwort, die Präsentation erfolgte vor den Agenturbetreuern für Unternehmen nicht vor den Betreuern der Arbeitssuchenden. Das fand ich irgendwie befremdlich.

Ich beschwerte mich noch darüber, dass es scheinbar keine wirklich persönliche Betreuung gäbe, obwohl doch immer von Kunden die Rede sei. Nein, diese Art Betreuung gäbe es nicht, alle würde gleichbehandelt. Aha. Dass ich keine Sonderbehandlung wünschte war klar, aber das meine Vita auf die aller anderen zu einer Durchschnittsvita morphologierte war mir neu.

Woraus denn ihr Job bestehen würde wollte ich noch wissen. Das sei ihr Job. Aha. Sie könne jetzt nur mein Profil mit den Stellen abgleichen und dann bekäme ich Post.  Post mit den Stellenangeboten, ich ahnte Fürchterliches.

Sorry, aber ihr Job ist überflüssig, denn sie macht nur was ich im Prinzip auch von zuhause aus kann.  Ach ja, wer keinen Internetzugang hat, der könnte sie brauchen. Oder fragt einen Freund.

Zum Schluß musste ich noch verpflichtend unterschreiben wie man mich sanktioniert, wenn ich mich nicht rechtzeitig bewerbe, nicht regelmässig nachweise mich zu bewerben usw. Einzige Folge in meinem Fall: Man stellt die Vermittlung für 12 Wochen ein. Die wie oben beschrieben ja gar keine ist, denn per Internet kann ich das Ganze ja auch selbst erledigen. Ich bin also mein eigener Vermittler, krieg aber nix dafür.

Bereits wenige Tage später bekam ich die ersten Angebote per Post. Inzwischen sind es ca. 20 Angebote in drei Sendungen. 80% CallCenter, was ich ja nicht wollte aber nun notgedrungen über mich ergehen lassen musste. Und da man gezwungen ist auch Anfahrzeiten bis zu 1,5 Stunden in Kauf zu nehmen, waren da auch Angebote dabei die nicht aus Duisburg oder Umgebung waren.

Da ich gerade mal in guter Schreiblaune bin, hier zwei Erfahrungen mit eben diesen CallCentern, von den ich alle testweise natürlich mal kontaktierte.

Alle von mir angerufenen CallCenter arbeiten entweder für eine Bank, für zwei Internetprovider oder mehrere Stromanbieter.

Die auf die ich mich näher einließ war eins im hintersten Essen-Bredeney und eins hier in Stadtmitte.

In dem Essener sollte ich für 10 EURO brutto pro Stunde Bank-Kunden von A-Z betreuen helfen. Gerne auch 20 Stunden die Woche im Wechseldienst. Allerdings sollte ich anfangs sechs Wochen Vollzeit für die Ausbildung bei vollem Gehalt durchmachen. Aha, dann ersetze ich mal eben nach sechs Wochen jeden Bankberater mit dreijähriger Ausbildung und ev. zusätzlicher Berufserfahrung. Wenn das die Bankkunden wüssten. Naja, ich kenne zumindest  den Namen der Bank.

In dem Duisburger sollte ich für 9,19 EURO brutto die Stunde genervte Online-Kunden eines namhaften Online-Providers in der Reklamationsabteilung beglücken. Auch 20 Stunden möglich in Schichtarbeit. Und wenn ich brav sei, bekäme ich noch 70 Cent pro Stunde zusätzlich als Bonus, wenn ich zB immer pünklich sei. Naja, Mindestlohn sieht anders aus und was mögen die Kunden des Providers denken, wer sich da ganz motiviert um ihre Anliegen kümmert.

Hinzuzufügen sei noch, dass die Dame am Telefon mich dazu ermunterte doch bitte besonders  motiviert zu sein, als ich keck bemerkte, ob sie es ernst meinte, dass ich für 9,19 EURO die Stunde mich anmeckern lassen soll für etwas was ich nicht verbockt habe. Egal. Schließlich gibt es ja Leute die zahlen sogar nur um dominant angemeckert zu werden.

Als dann in der letzten Woche eine Zeitarbeitsfirma aus Gelsenkirchen mich direkt anschrieb und sich auf meinen Account bei der Arbeitsagentur bezog, platzte mir irgendwie der  Kragen. Ich wusste gar nicht, dass ich der Agentur erlaubt hatte meine Daten rauszugeben.

Deshalb versuchte ich mich in den von mir angelegten Account einzuloggen und das zu prüfen. Das ging aber nicht, da Benutzername nicht mehr aktiv.

Also schrieb ich letzten Freitag die Zentrale in Nürnberg an um zu erfahren was los sei und wollte gleichzeitig sämtliche über mich gespeicherten Daten wissen – mit Bezug auf die DSGVO.

Gestern dann gab es am Vormittag zwei Anrufversuche von „Private Nummer“, also mit Rufnummernunterdrückung. Am Nachmittag dann der dritte Versuch den ich annahm. Es war angeblich ein Mitarbeiter der Arbeitsagentur Duisburg der mich informierte, dass  mein 1. Account kurzerhand in den 2. (jüngeren) verfrachtet wurde.  Ich fragte noch wieso überhaupt sowas möglich gewesen sei, zwei Accounts zu haben, bei den selben persönlichen Daten. Ja sie hätten einen Abgleich gemacht und dann gehandelt. Ist allerdings nicht die Antwort auf meine Frage. Ich beschwerte mich noch, weil ich nun keinen Zugang hätte, das Passwort des anderen Accounts kannte ich nicht/nie und weil mir keiner über die Zusammenlegung Bescheid gegeben hätte.

Lapidare Antwort: Ist eben so. Basta. Eat it or die. Dann wollte ich von ihm die Zugangsdaten haben, doch die dürfe er mir wegen Datenschutz nicht aushändigen. Dass er aber bis dahin schon mit jemandem ihm Unbekannten über meine Sachen gesprochen hatte kam ihm nicht in den Sinn (Hinweis: Es erfolgte keinerlei Identitätsprüfung). Die Zugangsdaten bekäme ich per Post.

Was denn mit den Auskünften über meine gespeicherten Daten wäre, fragte ich zum Schluß. Nun, dazu bekäm ich einen Termin bei meiner Betreuerin (s.o.), nur so ginge das und ausserdem dürfe das 30 Tage dauern.

Warum man die Auskünfte nicht in meinen Account einstellen kann entzieht sich meiner Kenntnis. Nun muß ich wieder zum Amt … äh … zur Agentur und mit der guten jungen Frau sprechen. Kostet Zeit, Nerven und ist für meinen Intellekt wie Vollverblödung.

Einen Job habe ich noch nicht. Bei der Auswahl an CallCenter-Angeboten ist das auch nicht verwunderlich. Die anderen 20% Stellen(Beerdigungsinstitut, Sicherheitsdienst, Sanitätshaus, …) haben alle nicht geantwortet, vllt. bin ich denen zu alt, zu erfahren, zu blöd. Keine Ahnung. Ich glaube auch nicht, dass es jemanden beruflich interessiert, besonders nicht die Arbeitsagentur.

Die Absagen sind übrigens alle Standardschreiben aus ein und derselben Schublade, mal mehr oder weniger einfühlsam.

Bei einem CallCenter-Bewerbungstelefonat wollte man erstmal eine Viertelstunde mit mir quatschen und hatte angeblich meinen Lebenslauf vorliegen. In den 15 Minuten sollte ich dann schildern was ich bisher gemacht hatte – mit eigenen Worten. Tja, der Lebenslauf enthielt nicht meine eigenen Worte, die hatte ich woanders geklaut.  Geht es noch bekloppter?

Eine CallCenter-Dame fragte mich ob ich schon mal telefoniert hätte. Ich daraufhin: „Was mache ich gerade mit Ihnen?“ Ja das hat Niveau.

Und obwohl die ständig suchen(Personal-Fluktuation im Jahr teils bis zu 60%) und auch Leute mit C3-Deutschkenntnissen brauchen, die Vergütung ist und bleibt  miserabel. Deutschland = Niedriglohnland.

Vorgestern hab ich mich kurzerhand bei der Arbeitsagentur selbst beworben. Was die können, das kann ich auch – und wird wahrscheinlich besser bezahlt, sicher bin ich mir aber nicht.

Apropos Vonovia, die händeringend suchten. Pustekuchen. Die zu erreichen war schon ein Witz. Auf einer Online-Seite war eine Karriere-Nummer angegeben und ich landete in der Handwerkerabteilung für Reparaturdienste. Schlußendlich habe ich gemailt und bekam eine Absage. Wieso findet eine Firma händeringend keine Leute und dann plötzlich doch in so kurzer Zeit? Das muß mit der guten Arbeit der Arbeitsagentur zusammenhängen. Oder die Leute haben sich verschuldet wegen Weihnachten und nehmen jeden Job der kommt.

Zum Schluß habe ich nun die Pressestelle der Arbeitsagentur angemailt und für DUISTOP um einen Interview-Termin gebeten, um alles Selbsterlebte mal zu klären bzw. mir erklären zu lassen. Ich bin gespannt. Die Zusage steht noch aus.

Mein Irrsinnsfazit bis jetzt:

Bei der Arbeitsagentur einen geeigneten und engagierten Berater zu finden ist scheinbar nicht möglich.

Individuelle Beratung und Vermittlung inkl. Kenntnisse über Arbeitgeber und den Markt sind nicht möglich bzw. nicht vorhanden.

Dauernd wird mit Leistungskürzung gedroht, obwohl man gar keine will. Unter Gleichbehandlung verstehe ich anderes als Drohungen.

Der Empfang im Foyer ist dauer-genervt und herablassend. Gnade denen die sich nicht so gut „wehren“ können. Da ist Herumgeschubstwerden auf dem Schulhof schöner.

Am besten man sucht selbst im Internet auf www.arbeitsagentur.de oder auf anderen Jobportalen.

Wer kein IT-Genie mit Harvard-Studium ist und schon über 50 Jahre alt der wird wahrscheinlich dasselbe erleben wie ich, hoffentlich ist er oder sie nicht darauf angewiesen. Gleiches kann allen passieren die jünger sind und vllt. bald den Job verlieren, weil die Digitaliserung zuschlägt oder weil eine Turboausbildung von sechs Wochen und ein Stundenlohn von 10 EURO  auch ausreichen.

Als 57-jähriger  wird man blöd angeguckt, wenn man arbeiten will, freiwillig nur 15-20 Stunden die Woche, wenn man keine hohen Ansprüche an die Bezahlung stellt, aber eben auch nicht ausgenutzt werden will oder kompletten Scheiß machen will.

Ich habe mich zu keiner Zeit und nie als Kunde gefühlt. Und ist man geistig rege, am besten Gehirn abschalten oder zuhause lassen.

Die eine Hand weiß dort nicht was die andere tut. Es gibt scheinbar Betreuung für alles und jeden, nur nicht für das Richtige.

Beim Arbeitsamt war es wahrscheinlich besser – vor 40 Jahren. Ich musste aber nie hin. Ich hab es nur gehört.

Die Möglichkeiten des Digitalen werden nur bruchstückhaft angeboten und umgesetzt: Ich habe gerade einen neuen Account angelegt – mit etwas geändertem Benutzernamen, aber mit dem alten Passwort und mit meinem tatsächlichen Namen und meinem tatsächlichen Geburtsdatum.  Besonders die beiden letzten Angaben müssten eigentlich mindestens geprüft werden.

 

Kameras im Stadtgebiet: Wer schaut sich die Bilder eigentlich an? Was wird damit gemacht?

Im Duisburger Stadtgebiet und auch in Innenräumen von öffentlichen Gebäuden gibt es zahlreiche Kameras, wahrscheinlich Überwachungskameras. Angesichts der Anfrage des Duisburg-Partners Huawei bzgl. des SmartCityDuisburg-Projekts u.U. auch die hauseigene Gesichtserkennungssoftware einsetzen zu dürfen, sicherlich für uns alle kein unwichtiger Umstand.

Deshalb habe ich dem OB heute dazu drei Fragen übersandt:

 

Guten Morgen Herr Link,

ich habe folgende Anfrage gemäß IFG NRW die Sie bitte binnen 30 Tagen beantworten.

Habe ich bis dahin keine Antwort werde ich meine Anfrage an den Rat einreichen.

Hier meine Fragen:

1. An welchen Standorten sind im Stadtgebiet von der Verwaltung und/oder von eigenbetrieblichen Einrichtungen (z.B. IMD) Kameras angebracht – sowohl ausserhalb als auch innerhalb von Gebäuden?

Ich bitte um den jeweils genauen Standort mit Angabe von Strasse, Hausnummer, Innen-Raum, etc.

2. Wie sind die jeweiligen Standorte gekennzeichnet u.a. in Bezug auf die DSGVO?  (z.B. einheitliches Schild, mehrsprachig, …)

3. Was passiert mit den Aufnahmen und wer bekommt diese zu sehen bzw. wer sieht sie sich live an?

 

Danke vorab.

Michael Schulze

Wenn sie Geld wollen gehts ganz schnell – dann sind auch Feiertage kein Problem

Mülheim hatte Ende 2017 mit einer Pro-Kopf-Verschuldung von sage und schreibe 11.320 € die einsame Spitze in NRW. In NRW folgen auf Mülheim mit Abstand Oberhausen(9.871 €/Kopf) und Hagen(8.429 €/Kopf), also Städte, die bis vor drei Jahren noch weit vor Mülheim lagen. Beim viel sozialschwächeren Gelsenkirchen war die Pro-Kopf-Verschuldung mit 6.513 € nur etwas mehr als halb so hoch wie in Mülheim.

2018 dürfte Mülheim garantiert seinen „Spitzenplatz“ dabei noch weiter ausgebaut haben!

Um den RP wohlgesonnen zu stimmen, wurde im Mülheimer Rat am 6. Dezember eine drastische Grundsteuererhöhung von 640 auf 890 Punkte (= 39%-Erhöhung = erhoffte 16,2 Mio. Mehreinnahmen) beschlossen. Ebenso milde stimmten den RP scheinbar auch ÖPNV-Einsparungen iHv von 9,4 Mio. irgendwann und irgendwie die nächsten Jahre, nebulöse Personaleinsparung von 2,5 Mio. in 2021 und 6 Mio. in 2022 und eine allgemeine Absichtserklärung zur überfälligen Durchforstung der üppigen Ausgaben im Dezernat Bildung, Soziales, Jugend, Gesundheit, Sport und Kultur.

Der RP genehmigte daraufhin umgehend nachträglich den Haushalt für 2018 (erst im Dezember 2018!), um erneut zu vermeiden, dass die hochbezahlte sog. Aufsichtsbehörde einen Sparkommissar schicken müsste, um die seit Jahren völlig aus allen Fugen geratene Mülheimer Haushaltsführung und –planung zu korrigieren.

Inwieweit die fantasie- und perspektivlose Erhöhungsorgie bei der Grundsteuer

1.)  überhaupt die erhofften ca. 16,2 Mio. Mehreinnahmen erbringen wird, ist unklar, denn sowohl bei Sozialmieten wie bei städtischen Anmietungen wird wohl evtl. die Stadt selber für die erhöhte Grundsteuer aufkommen müssen

2.)  Ein noch viel größeres Problem: Weil die Bemessungsgrundlage für die Grundsteuer B in 2019 nach mehrfachen Urteilen des Bundesverfassungsgerichtes geändert werden muss.

Für etliche Eigentümer und in der Folge wohl auch Mieter wird damit die Grundsteuer steigen, für andere evtl. weniger ausmachen. Damit wird die Erhöhungsorgie in Mülheim noch größere negative Auswirkungen für manche Bürger/innen haben.

Doch egal: Erst einmal hat Mülheim nun auch bei der Grundsteuer B einen absoluten Spitzenplatz eingenommen.

Die Bescheide erreichten die Hauseigentümer bereits  am 11. Januar, also knapp fünf Wochen nach der Ratsentscheidung. Die Verwaltung hat also trotz der Rathausferien von Weihnachten bis zum 6. Januar ungewöhnlich schnell und noch ungewöhnlicher effektiv gearbeitet, was man bei dem sonstigen Drunter und Drüber zumeist nicht mehr so gewohnt ist.

Viele Bürger/innen sind ziemlich erbost über die völlig unverhältnismäßige Mehrbelastung. Nicht wenige würden klagen, allerdings dürfte dabei keine Erfolgsaussicht bestehen, wie entsprechende Klagen in Duisburg vor zwei Jahren gezeigt haben.

Da der Rechtsstaat keinen Hebel bietet, kann man nur Landesregierung und Aufsichtsbehörde auffordern, sich endlich intensiver und anders als bisher um ihr „Sorgenkind“ Mülheim zu kümmern, denn schließlich bürgt das Land für seine Städte und auch Düsseldorf sollte es nicht gleichgültig sein, wenn die Bevölkerung in einer ihrer Großstädte derart vor den Kopf gestoßen wird.

Dass man vor Ort die offensichtliche Misswirtschaft nicht wirklich und ernsthaft angehen will, zeigt auch das ziemliche Desinteresse von Verwaltungsvorstand und Ratsmehrheit, bei Dezernatszuschnitten und Dezernentenwahlen vom gewohnten und grandios gescheiterten „weiter wie gehabt“ auch nur ein Jota abzurücken.

Gastbeitrag von Lothar Reinhard, MBI-Fraktionssprecher, Mülheim-Ruhr

Was uns in Duisburg The Curve ist, ist in Bonn der Bonner Bogen – verseuchte Politik

Wie sich die Storys doch gleichen. Hier in Duisburg das Unvermögen dem Investor von The Curve im Innenhafen ein baureifes Grundstück zu übergeben, den ganzen Mist aber vorher schon wie Gold anzupreisen und dann darauf hoffen, dass die Strafzahlungen nicht zu hoch ausfallen. Der daran beteiligte Herr Tum musste sich inzwischen vom Acker tum(m)eln und macht nun irgendwas bei der EG-DU, wo er vom OB hinweggelobt wurde.

Das Ganze können die Bonner auch. In Deutschlands ehemaliger Hauptstadt ist der sogenannte Bonner Bogen betroffen. Der dortige Investor stellte nun verseuchten Boden fest und klagt gegen die Stadt Bonn die ihm den Grund verkauft hatte. Die wird nun am Ende ev. so richtig zur Kasse gebeten werden. Die Gerichte und die Anwälte kümmern sich, letztere freuen sich auch, es sei denn man einigt sich vorher aussergerichtlich. Kennen wir ja und klingt vertraut.

Dass es in beiden Fällen um eine im Prinzip „krumme Sache“ geht( gemeint sind die Kurve und der Bogen) ist reiner Zufall.

Ab ca. Minute 3.53:

https://www1.wdr.de/mediathek/video/sendungen/lokalzeit-bonn/video-lokalzeit-aus-bonn-2188.html

FRAGE: Wann hört dieser Wahnwitz endlich auf und wann werden die Verantwortlichen verjagt und vorher noch zur Schau gestellt gestellt, damit jeder weiß die können es nicht?

Apropos verseuchter Boden. Wenn man sich die Auswertungen der Fa. Landplus zu 6-Seen-Wedau durchliest, dann wird einem als möglicher und künftiger Grundstückserwerber auch nicht unbedingt und 100%ig froh ums Herz.

Hier die Boden-Auswertungen zu 6-Seen-Wedau von Landplus (Es sind viele Seiten – es dauert also beim Öffnen der .pdf):

https://www.6-seen-wedau.de/fileadmin/user_upload/Downloads/Bodengutachten.pdf

Interessant ab S. 15 Punkt 6.

Scheinbar wurden frühere Untersuchungen mit Messresultaten von >Z2 nun auf <Z2 runtergestuft. Also grossflächig Entwarnung.!? Man hat allerdings für die gesamte Fläche nicht allzuviele Proben genommen. Finde ich. Es wird aber auch geschrieben, dass es „klein“-teilig anders sein kann. Ein Schadstofftürchen bleibt also offen?

Erklärung zu Z2 u.a. hier: https://www.umwelt-online.de/recht/abfall/laga/min_t2_z00.htm

M.a.W.: Es kann der einzelne Käufer von einem Reihenhaus bei sich im Garten Z2-kontaminierten Boden haben. Je nach Stoff (PAK, Schwermetalle, PCB) der dort „gelagert“ wird, kann der übrigens schon bei Berührungskontakt cancerogen/karzinogen sein, das sei nur nebenbei erwähnt.

Sein Nachbar könnte schon wieder Glück haben. Frage nur, ob dessen Tochter nicht mit dem Sohn vom Nachbarn(also der mit dem Z2-Problem) im Garten spielt?

Also am besten möglichst einen Tester vorschicken und da empfehle ich beim Haus- bzw. Grundstückskauf den OB mitzunehmen. Der lobt das Ganze ja dermassen über alle Maßen maßlos wie ein Verkaufsgenie, dass er sicherlich bereit ist, sich mit der Gartenerde ganz mutig-bürgernah den Oberkörper einzureiben. Wird sicherlich ’ne geile PR-Geschichte. Dann wartet man ein paar Minuten wegen möglicher Haut- und/oder Augen- und/oder anderer Schleimhautreizungen, dann einige Monate und macht dann einen Bluttest. Dann nimmt man u.U. erst eine Bodenprobe und geht damit ins Labor.  Man unterschreibt aber niemals einen Kaufvertrag der einen Verzicht auf irgendwas mit Haftung seitens des Verkäufers enthält.  Darauf haben wohl auch die Investoren in Duisburg und Köln geachtet.

Gut wäre es auch einen Zusatz in den Vertrag aufzunehmen der besagt, dass der Boden nicht verseucht ist und ansonsten ein Rücktritt vom Vertrag und damit eine Rückabwicklung des Vertrages möglich ist – plus Schadensersatz.

Besonders zu beachten sind also Passagen wie:

Der Käufer verzichtet auf die Einrede bzgl. der Haftung des Verkäufers für nachträglich festgestellte Mängel am Bau- oder Baugrundstück. Oder so ähnlich. Der Tipp ist unverbindlich und stellt keine Rechtsberatung dar. Ich übernehme dafür keinerlei Verantwortung, womit ich mich ja in gewisser Weise in eine gewisse Phalanx hiesiger Supermänner einreihe, was ich jedoch entschieden von mir weise.

Und bitte niemals vorher die alte Wohnung kündigen, wenn es finanziell denn geht. Bei besonders gewieften Verkäufern wird dann u.U. folgende Masche angewendet und es kommt zu diesem Spruch: „Tja Herr Kunde, ich habe aber heute um 15 Uhr bereits den nächsten Termin für dieses Haus (oder Grundstück). Und das Pärchen was dann kommt ist schon sehr interessiert.“ … Dann hilft es nur noch auf das Pärchen zu warten und mit denen kurz zu sprechen, oder Augen zu und unterschreiben.

Und zum Abschluß hier mal Links zu anderen Fällen (bundesweit) die natürlich mit 6-Seen-Wedau in keinem Zusammenhang stehen, ausser dass ein Wort mit „Bah“ am Anfang und „nde“ am Ende immer wieder auftaucht:

https://www.focus.de/gesundheit/bericht-des-bayerischen-rundfunks-mit-arsen-verseuchtes-grundwasser-sickert-in-bodensee_id_3883507.html

http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/altlasten-tausende-grundstuecke-der-bahn-verseucht-a-944742.html

https://www.bild.de/regional/hamburg/krebserregende-stoffe/altona-mit-krebsgift-verseucht-32452034.bild.html

https://www.shz.de/regionales/schleswig-holstein/panorama/sh-viele-bahn-flaechen-sind-verseucht-id5892771.html

https://www.volksstimme.de/lokal/stendal/bahngelaende-kein-geld-fuer-verseuchten-boden