Benkos Signa ist raus, quer durch die Republik. Tecklenburg ist raus, sowohl in „6-Seen-Wedau“ als auch im Innenhafen. Interboden ist raus am „Alten Angerbach“. Nun trifft es womöglich auch Soravia, wie Benkos Signa aus Österreich, involviert bei einem Großprojekt in Mülheim.
Mit hunderten Millionen Euro willl man im Stadtteil Speldorf auf dem ehemaligen Tengelmann-Gelände die „Parkstadt“ bauen, hat nun aber Probleme bei der Finanzierung.
Der österreichische Investor Soravia, hat wohl Schwierigkeiten, im Zuge der Immobilienkrise seinen Verpflichtungen gegenüber Kapitalgebern nachzukommen. Der Konzern bereitet angeblich die Trennung von Gesellschaften vor, die die eigene Kreditwürdigkeit eventuell belasten. Im Fokus dabei die in Hamburg residierende One Group, die unter anderem Geld für das Großprojekt in Mülheim einsammelte.
Die One Group, 2020 von Soravia gekauft, hat zur Finanzierung von Soravia-Bauprojekten nachrangige Namensschuldverschreibungen in Höhe von mehreren hundert Millionen Euro emittiert. Dabei ließ sie allerdings offen, für welche der Vorhaben das Geld von Anlegern verwendet würde. In den Präsentationen der One Group taucht aber immer wieder das Mülheimer Projekt auf.
Am Anlageprodukt „Pro Real 10“ etwa konnten sich Anleger laut Verkaufsprospekt Mitte 2021 zu Anteilen von mindestens 10.000 Euro beteiligen. Eingesammelt werden sollten mind. 75 bzw. max. 250 Mio. Euro für Soravia. Versprochen wurde, als die Zinsen noch gering waren und die Krise im Bausektor noch nicht die jetzigen Dimension hatte, eine jährliche Verzinsung von 5,75 %.
Das Finanzierungssystem ist nun mächtig ins Wanken geraten. Für drei ihrer emittierten Vermögensanlagen erklärte die One Group bereits im Januar, die Zinszahlungen auszusetzen. Gleichzeitig stoppte sie den Vertrieb von fünf Anlageprodukten und auch Rückzahlungen von Geldern wurden gestoppt. Begründet wird das alles mit dem aktuell schwierigen Marktumfeld. Insbesondere die Zins- und Inflationsentwicklung führte zu einem Anstieg der Finanzierungskosten, was zu einer Stagnation der Immobilienmärkte und zu rückläufigen Immobilienpreisen geführt hat, so lautet es in einer Pflichtmitteilung der One Group.
Ich verzichte auf weitere Details die ähnlichen Vorgängen bei anderen sog. Investoren gleichen und uns allen mal wieder klar machen wie in dem Business vorgegangen wird und wie leicht dieses Vorgehen ins Wanken gerät, wenn die schönen Vorausberechnungen nicht mehr stimmen.
Gebag-Chef Wortmeyer verkündete und versprühte angesichts dieser Gemengelage, die auch die Vermarktungen der Großbauprojekte in Duisburg betrifft, kürzlich noch allenthalben Frohsinn. Unisono der DBI-Chef Rasmus Beck.
Panik soll ja nicht aufkommen und beide müssen nunmal gute News und Top-Laune verbreiten. Zumindest solange bis am Immo-Himmel wieder die Sonne aufgeht. Alles so wie echte Investoren auch. Inves-Toren wäre eventuell viel angebrachter.
Was sie aber nicht bedenken ist der Umstand, dass sich gerade sämtliche Bedingungen die in den letzten Jahren, eigentlich seit dem Krieg, galten, fundamental ändern bzw. schon längst geändert haben. Man rechnet jedoch einfach mit einer dicken Delle und dann geht es suppi weiter wie vorher.
Da bin ich mal sehr skeptisch. So genügt ein Blick auf die Entwicklungen des Arbeitsmarktes, der Demografie usw. usf.
Dazu die extremen baulichen Anforderungen in bezug auf Klimawandel-Anpassung, Nachhaltigkeit usw.
Ich schätze mal der Duisburg-Tross in Cannes, Südfrankreich, wird sich die Strandlaune deshalb aber nicht verderben lassen.
Mit dabei sind Leute von der Gebag, der DBI, der DVV(?) und … vielleicht auch SPDlerInnen denen einfach der Sand in der Arschritze fehlt.
Wer weiß, vllt. ist auch Frau Bas kurz mal auf einen Abstecher dort und lässt sich die Haare richten.
Also „Glückauf“ oder wie es in Fronkreisch heisst: Putain de merde!