CDU Deutschlands antwortet prompt auf erneute Anfrage an Carsten Linnemann

Die folgende Anfrage hatte ich gestern erst an Carsten Linnemann geschickt. Prompt kam heute die Antwort – kurz und knapp. Hier zuerst nochmals meine Fragen, darunter die heutige Antwort.

Guten Tag Herr Linnemann,

anläßlich eines bevorstehenden „Auftritts“ der CDU-Kampagnen-Verantwortlichen Christine Carboni als Speakerin bei der BerlinCampaignConference 2024

https://www.berlincampaignconference.com/event/6dd4df97-99dc-46f9-9ec5-5a397a610504/websitePage:0835f36d-aa95-4921-9748-405e650153f9

habe ich folgende Fragen:

1. Ist dies eine Privatsache von Frau Carboni?

2. Wenn nein unter 1.) ist sie im Auftrag der CDU unterwegs und wenn ja mit welcher Intention?

3. Das Event wird u.a. auch von der Heritage Foundation unterstützt die ein ziemlich radikales und m.E. undemokratisches Konzept für die mögliche Trump-Regierung entworfen hat. Darin enthalten auch enorme Steuersparversprechen für die Reichsten der Reichen.

Gibt es eventuell Dinge die die CDU sich abschaut?

4. Oder will man als CDU möglicherweise auf solche antidemokratischen Bestrebungen einwirken die sich auch in Deutschland breit machen könnten, was auf mich aber eher wirkt als wolle man Wölfe vom Jagen abbringen?

5. Caroline Bosbach, die Tochter von Wolfgang Bosbach und ebenso CDU-Mitglied, ist bei TheRepublic aktiv(https://therepublic.de/column/7/bosbach-report /// Junger Wirtschaftsrat der CDU => https://therepublic.de/author/8/caroline-bosbac). TheRepublic steht sozusagen hinter der BerlinCampaignConference.

Ist dies nur Privatsache von Frau Bosbach oder steckt eventuell eine Absicht der CDU dahinter?

6. Angeblich will auch Friedrich Merz zur BerlinCampaignConference, dann hiess es er wolle dies nicht. Wie ist der Stand der Dinge in bezug auf Herrn Merz und wer von der CDU wird dort noch aktiv sein bzw. im Auftrag der CDU erscheinen – was ist mit Ihnen?

Mit freundlichem Gruß

DUISTOP
www.duistop.de

Michael Schulze

 

Und hier die Antwort aus Berlin:

Sehr geehrter Herr Schulze,

vielen Dank für Ihre Nachricht. Folgendes können Sie gerne als „ein CDU-Sprecher sagte“ für Ihre Berichterstattung verwenden:

„The Republic ist eine von der CDU unabhängige Organisation. Es gibt mit ihr keine strukturelle Zusammenarbeit. Wie bei anderen Veranstaltern auch, stellen wir bei Interesse und Bedarf geeignete Fachreferenten zur Verfügung, so auch in diesem Fall unsere Kampagnenchefin Christine Carboni.“

Beste Grüße
XXX

[Anmerkung: Hier könnten einige besondere Hinweise des Pressesprechers stehen die mir gemailt wurden, die aber seine Identifikation ermöglichen. Also habe ich sie weggelassen. Denken Sie sich bitte selbst Ihren Teil dazu was das soll, wenn diese Art der Anonymisierung gewünscht wird.]

CDU Deutschlands

 

Fazit:

Ich habe natürlich nicht ohne Grund erneut bei Linnemann angefragt. Zum einen ist die Anfrage ein Nachgang zum Themenkomplex den ich bereits vor kurzem mit Linnemann erörtern wollte. Auch dazu kam eine Antwort von der CDU-Zentrale.

Dabei ging es um seine mehrfachen Äusserungen in bezug auf die massiven Kürzungsforderungen beim Bürgergeld.

Tja und dann sind da noch die vielen Einschätzungen der bundesweiten Presse zu den Vorgängen rund um die BerlinCampaignConference. Hier nur einige Beispiele:

https://www.fr.de/politik/erschreckende-verbindung-cdu-zeigt-interesse-an-trumps-republikanern-zr-93243102.html

https://www.rnd.de/politik/berlin-trumps-maga-republikaner-konferieren-mit-der-cdu-QLQTLIJQBZB2BLA2CMHBSAPJFA.html

https://www.berliner-zeitung.de/politik-gesellschaft/republikaner-aus-usa-treffen-cdu-strategen-in-berlin-ist-das-wirklich-ein-trumpisten-event-li.2244674

https://www.t-online.de/nachrichten/deutschland/parteien/id_100468040/konferenz-in-berlin-cdu-mitglieder-treffen-auf-trump-vertraute.html

https://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/friedrich-merz-der-cdu-chef-hat-ein-maga-problem-kolumne-a-1b225850-6813-4c09-a192-7c788092e020

 

Und hier nur ein einziges Zitat (nicht repräsentativ) aus Kommentaren dazu in Sozialen Medien:

Selbst die Amerikaner sagen das Project 2025 das amerikanische Mein K@mpf ist. Was unterscheidet jetzt nochmal die Union von den blauen N@zis?

Quelle: https://www.threads.net/@moritz_bndr/post/C-nqNLSthRh

Hier ein Zitat von Spahn der kürzlich in den USA weilte:

Auch er sei häufig irritiert über die Rhetorik von Donald Trump, so Spahn. Die Wortwahl „geht eigentlich gar nicht“, sagt der CDU-Politiker. „Aber wenn ich die Rhetorik mal wegnehme und auf die Inhalte schaue, gibt es viele Themen, wo wir Gemeinsamkeiten haben.“

Quelle:
https://www.inforadio.de/rubriken/interviews/2024/07/18/jens-spahn-cdu-parteitag-republikaner.html

Und hier mal was zu Merz aus dem Jahr 2022:

https://www.cicero.de/innenpolitik/friedrich-merz-therepublic-cdu-trump-afd-lindsey-graham

Abschlußfrage:

Wie das alles zum C und D aus CDU passt, soll mir mal jemand verraten?

Eventuell steht C für Conservative und D für Destructive.

 

Viel zu brave Bezirksschülervertretung (BSV) in Duisburg

In der WAZ gibt es aktuell einen Artikel über die Bemühungen des Vorstands der BSV in puncto Verbesserungen der Schulsituation in der Stadt.

So wird brav einiges Notwendiges gefordert und von der WAZ schön aufgelistet – wie z.B. die Abschaffung der vielen Schulcontainer.

Ich verkneife mir hier die Liste des Grauens sowie die Liste der Wünsche der BSV.

Immerhin gesteht die Stadt der BSV einen Sitz im Schulausschuss zu – allerdings hat man lediglich Rederecht, aber kein Stimmrecht. Logo.

Ganz zurückhaltend diplomatisch gehen die BSVler vor, wenn in der WAZ berichtet wird, dass sie schon ein bißchen bewirken konnten und demnächst mit allen demokratischen Parteien reden wollen.

Na dann mal viel Glück! Dann könnt Ihr auch gleich mit Wattebäuschchen schmeissen.

Nichts gegen die jungen Leute von der BSV, ihr Polit-Vertrauen in Ehren, aber ganz ehrlich, erreichen werden sie nichts. Das ist doch auch gar nicht beabsichtigt, erkennbar bereits an der Stimmrechtseinschränkung.

https://www.waz.de/lokales/duisburg/article407110073/schueler-wollen-containerklassen-in-duisburg-endlich-abschaffen.html

https://msha.ke/bsv.duisburg#sek

So kann man (Stadt und Politik) herrlich Demokratie vorgaukeln wo gar keine ist.

Dem BSV rate ich deshalb mal ordentlich auf den Putz zu hauen und bloß keine Rücksicht zu nehmen darauf, dass ein Vorschlag eventuell ablehnt werden könnte nur weil  man etwas zu kritisch war.

Ein guter Vorschlag wird auch abgelehnt, wenn ihr denen täglich die Füsse massiert und tief in den Anus kriecht.

Vollversagenden muß man deutlich sagen und zu verstehen geben, dass sie Vollversagende sind. Sonst halten sie sich weiter für erfolgreich.

Gerne biete ich dafür den notwendigen Raum. Also BSV,  nur her mit den grauenvollen Infos über das was in puncto Schule nicht funktioniert und gerne auch über das was funktioniert.

 

Erneute Presseanfrage an Carsten Linnemann (CDU) – Steuersparversprechen für die Reichen?

Guten Tag Herr Linnemann,

anläßlich eines bevorstehenden „Auftritts“ der CDU-Kampagnen-Verantwortlichen Christine Carboni als Speakerin bei der BerlinCampaignConference 2024

https://www.berlincampaignconference.com/event/6dd4df97-99dc-46f9-9ec5-5a397a610504/websitePage:0835f36d-aa95-4921-9748-405e650153f9

habe ich folgende Fragen:

1. Ist dies eine Privatsache von Frau Carboni?

2. Wenn nein unter 1.) ist sie im Auftrag der CDU unterwegs und wenn ja mit welcher Intention?

3. Das Event wird u.a. auch von der Heritage Foundation unterstützt die ein ziemlich radikales und m.E. undemokratisches Konzept für die mögliche Trump-Regierung entworfen hat. Darin enthalten auch enorme Steuersparversprechen für die Reichsten der Reichen.

Gibt es eventuell Dinge die die CDU sich abschaut?

4. Oder will man als CDU möglicherweise auf solche antidemokratischen Bestrebungen einwirken die sich auch in Deutschland breit machen könnten, was auf mich aber eher wirkt als wolle man Wölfe vom Jagen abbringen?

5. Caroline Bosbach, die Tochter von Wolfgang Bosbach und ebenso CDU-Mitglied, ist bei TheRepublic aktiv(https://therepublic.de/column/7/bosbach-report /// Junger Wirtschaftsrat der CDU => https://therepublic.de/author/8/caroline-bosbac). TheRepublic steht sozusagen hinter der BerlinCampaignConference.

Ist dies nur Privatsache von Frau Bosbach oder steckt eventuell eine Absicht der CDU dahinter?

6. Angeblich will auch Friedrich Merz zur BerlinCampaignConference, dann hiess es er wolle dies nicht. Wie ist der Stand der Dinge in bezug auf Herrn Merz und wer von der CDU wird dort noch aktiv sein bzw. im Auftrag der CDU erscheinen – was ist mit Ihnen?

 

Mit freundlichem Gruß

DUISTOP
www.duistop.de
Stadtmagazin für Duisburg
Michael Schulze

Volkshochschule Mülheim: Bürger verklagen die Stadt

Die Vertretungsberechtigten der Volkshochschul-Bürgerinitiative, Erich Bocklenberg und Inge Ketzer verklagen die Stadt Mülheim wegen Nichteinhaltung des Bürgerentscheids zur Volkshochschule (VHS).

Damit kocht der langjährige Streit erneut hoch. Die Stadt Mülheim soll wegen Verletzung der Organtreue verklagt werden.

Die beiden wollen stellvertretend für die Initiative klagen und wendeten sich bereits an Robert Hotstegs. Der Düsseldorfer Anwalt ist auf Verwaltungsrecht spezialisiert.

[Anmerkung: Damit ist er einer der wenigen Anwälte mit der Spezialisierung die nicht von Kommunen bereits mit Mandaten versorgt sind, was eine Vertretung der Gegenseite regelmässig unmöglich macht.]

Um was geht es?

Den Bürgerentscheid, der am 6. Oktober 2019 zugunsten der Bürgerinitiative ausging, betrachten Bocklenberg und Ketzer als komplett missachtet. Damals hatten 18.022 Bürgerinnen und Bürger und damit knapp 66 Prozent aller Beteiligten auf die Frage

Sollen VHS-Grundstück und -Gebäude in der Müga im Eigentum und Besitz der Stadt Mülheim bleiben und der VHS-Betrieb dort wieder aufgenommen werden?

mit „Ja“ geantwortet. Seitdem ist dem Entscheid allerdings seitens der Stadt nicht entsprochen worden.

[Anmerkung: Tja, da werden die angeblich so urdemokratischen Grundsätze einfach missachtet. Das Grundstück (und seine Lage) auf dem die VHS steht ist aber auch wirklich toll.]

Laut Hostegs hat keine andere Kommune ihre Untätigkeit nach einem Bürgerentscheid jemals derart ausgesessen. Der Fall würde also Rechtsgeschichte schreiben. Eine Entscheidung des Oberverwaltungsgerichts NRW aus dem Jahr 2007 macht klar: Es spricht vieles dafür, dass die Vertreter eines zu einem erfolgreichen Bürgerentscheid führenden Bürgerbegehrens einen verfahrensrechtlichen Anspruch auf Durchführung des Bürgerentscheids haben.

[Anmerkung: Man achte auf das Wort „vieles“, das bedeutet nicht „alles“.]

2025 wird mit einem Prozess gerechnet, den der Anwalt nun anschieben will.

Da die Bürgerinitiative keine Rechtsform hat, z.B. kein Verein ist, kann sie nicht sozusagen selbst als Klägerin auftreten – dafür aber ihre Vertretungsberechtigten – allerdings privat. Das bedeutet, dass die Anwaltsrechnungen (beider Anwaltsparteien) im Falle eines Gerichtsentscheids zugunsten der Stadt sowie auch die gesamten Prozesskosten von Bocklenberg und Ketzer privat beglichen werden müssen. Deshalb werden bereits Spenden gesammelt.

[Anmerkung: Das alles weiß die Stadt Mülheim, weshalb sie sich Zeit lässt. Und wenn sie verliert zahlen Bocklenberg und Ketzer auch, eben nur anteilig über ihre Steuerabgaben – und alle anderen auch.]

Der Streitwert, der als Orientierung dient, liegt bei Bürgerbegehren, die vor Gericht landen, angeblich bei ca. 15.000 Euro. Wie gross hoch die Chancen für die beiden sind den Prozess zu gewinnen ist nicht absehbar.

Die Stadt Mülheim reagierte auf die neuen Entwicklungen nicht.

[Anmerkung: Warum sollte sie auch?]

Die VHS übrigens gammelt weiter vor sich hin.

Fazit:

Städtisches Spiel auf Zeit.

 

Terror, Horror: Sorry, aber einfach mal die Fresse halten, dann käm‘ ich mir nicht so verarscht vor!

Die üblichen und zu erwartenden Reaktionen aus der Politik nach dem Anschlag von Solingen sind mehr als eine Schande, sie sind ein Armutszeugnis auf der ganzen Linie.

Bessere Steilvorlagen – auch für Wahlen – kann man nicht mehr geben. In jeder Hinsicht.

Nach der Terrorattacke von Solingen gibt es mal wieder zuhauf die gewöhnlichsten Betroffenheitsfloskeln. Besonders der Bundespräsident und der NRW-Ministerpräsident führen sie mit ihren Beiträgen ins totale Ad Absurdum.

Noch ein Anschlag, wieder mit einem Messer, wieder ein islamistisches Tatmotiv, wieder ein Täter (noch ist es ein Verdächtiger) der längst abgeschoben sein sollte. Und wieder sterben Menschen und werden etliche schwer verletzt.

Und die Politik: Was man eben so sagt nach solchen „Ereignissen“. Niemand will das noch hören was meist auf solche Anschläge folgt.

Scholz: „Jetzt muss alles getan werden, damit Recht und Gesetz durchgesetzt werden können und der Täter hart bestraft wird.“ Ach, jetzt erst?

Steinmeier: „Stehen wir zusammen – gegen Hass und Gewalt.“ Nee, ich verzichte, denn das macht es solchen Tätern ja noch leichter jemanden zu erwischen, zu verletzen, zu töten. Es ist wirklich zum Kotzen mit welch banalen Sätzen der oberste Repräsentant Deutschlands nach einem Terrorakt uns alle abspeist.

Wüst: „Dieser Anschlag hat unser Land ins Herz getroffen. Dieser Anschlag sollte Terror verbreiten. … Die Tat richtet sich gegen die Sicherheit und Freiheit unseres Landes. Und auch gegen die Art, wie wir leben.“

Wieso „sollte“? Das Ganze ist bereits geschehen und es verbreitet Angst und Schrecken. Dies aber schon viel länger, denn es handelt sich schließlich um keinen Einzelfall mehr, sondern quasi um eine Serie, die wohl auch nicht abreissen dürfte.

Zu allem übel wird dann auch noch eine Debatte über das Mitführen von Messern geführt. Der Knaller: Noch verpackte Haushaltsmesser sollen von einem Verbot ausgenommen sein. Na dann würde ich mir mal verpackte Haushaltsmesser anschauen. Eigentlich müsste alles verboten werden was als Stich- und/oder Schneidwaffe verwendbar ist. Vollkommen unmöglich und auch nicht mehr überprüfbar, denn wer soll wen, wann und wo überprüfen?

Allein für den Rest an sonstigen Gewaltverbrechen (deren Zahl auch steigt) sind ja schon viel zu wenig PolizeibeamteInnen vorhanden. Ich berichtete dies bereits im Zusammenhang mit den Drogengang-Auseinandersetzungen in den letzten Wochen.

Und nochmals Scholz – im letzten Jahr: „Wir müssen endlich im großen Stil abschieben.“ (Ausgabe 43/2023 des Spiegel)

Der Täter (Der Verdächtige) ist anscheinend ein Mann der sich der Abschiebung entzogen hat und, weil bisher unauffällig, vom Radar der Behörden irgendwie verschwand.

Ich möchte bitte auch mal vom Radar der Behörden verschwinden, bei geringfügigen Geschwindigkeitsüberschreitungen, bei falsch ausgefüllten Bewirtungsbelegen usw. usf.

Nach dem Terror zum Schluß noch zum Horror:

Inzwischen hat der Horror an Horrormeldungen in bzw. aus Duisburg einen weiteren Höhepunkt erreicht. So wurde jüngst ein menschlicher Schädel (offiziell ist noch unbestätigt um welche Knochen es sich genau handelt) in einer Plastiktüte in einem Wohngebiet gefunden.

Was bitte kommt als nächstes und wo bleiben die Einlassungen dazu aus der Politik und der Verwaltung? Aber bitte nicht so dermaßen blöd und plump wie oben geschildert. Dann lieber weiter Fresse halten.

 

 

In eigener Sache: Mailverteiler

Moin zusammen,

seit dem 20. August war der Mailversand mit den jeweils neuesten DUISTOP-Beiträgen ausgesetzt, da wir dafür einen neuen Anbieter und ein neues Script suchen mussten.

Ab sofort ist wieder alles im Lot. Neuer Anbieter und neues Script sind seit gestern am Start.

Bis denne.

DUISTOP
Michael Schulze

TKS: Viel mehr Jobs gefährdet als angenommen? Politik total regungslos – dafür woanders total aktiv

Ich berichtete bereits über den gestrigen massiven Streik vor den Werkstoren von ThyssenKrupp Steel (TKS). Anlaß dürfte die Vermutung der Belegschaft sowie der Gewerkschaft sein, dass womöglich weit mehr als die ursprünglich geplanten Produktionskapazitäten und damit auch weit mehr Jobs wegfallen werden.

Diese Vemutung habe ich bereits seit langem und auch hier mehrfach geäussert bis hin zu der Annahme, dass TKS auch ganz schliessen könnte.

Nun nährt auch die RP das Gerücht und schreibt über eine ev. 5 bis 6 Mio. Tonnen pro Jahr geringere Produktion, was dann den Wegfall von 10.000 Jobs bedeuten könnte.

https://rp-online.de/nrw/staedte/duisburg/duisburg-stahlarbeiter-von-thyssenkrupp-blockieren-werkstor_aid-118118379

Zur Zeit deutet auch viel mehr daraufhin, dass es so schlimm kommt als dass dies nicht der Fall sein wird.

Die Politik hält sich angesichts der aufgeheizten Lage ziemlich bedeckt und zurück. Mich wundert das nicht. Und auch dies hatte ich bereits mehrfach hier veröffentlicht. Wenn es soweit ist, erklärt man sich besonders seitens der SPD für solidarisch mit den Entlassenen, taucht dann wieder ab und meldet sich erst drei Monate vor der nächsten Wahl wieder.

Ich vermute aber noch mehr, dass nämlich bereits allen Verantwortlichen klar ist, wie sehr Duisburg industrialisiert* wird.

Der Prozess ist bereits in vollem Gange.

So macht sich Mahmut Özdemir derzeit auch lieber Gedanken darüber wie man verseuchtes Industriegelände nicht weiter verseucht und was man mit dem möglicherweise freiwerdenden VENATOR-Gelände anfangen könnte.  Auch bei VENATOR wird die Produktion massiv gekappt und werden Leute entlassen. Über Özdemirs Vorschlag berichtete ich bereits in einem der letzten Beiträge.

Heute Nachmittag habe ich dann meine Vermutungen kurz und grob skizziert einem Leser geschildert. Hier mein Schreiben von heute Nachmittag:

Tja, ich denke aber es muß noch was anderes dahinterstecken.

Özdemir wird ja nicht plötzlich Umweltschützer, was angesichts seiner Unterlassungen eh nur Augenwischerei ist.

Ich denke es handelt sich hier um ein Ablenkungsmanöver.

Einen massiven Stellenabbau bei VENATOR gab es bereits vor acht Jahren, mittendrin Özdemir der Stimmung machte. Natürlich für die Beschäftigten.

https://www.waz.de/staedte/duisburg/west/article10098029/homberger-stimmen-zum-stellenabbau-bei-huntsman.html

Dann nochmals 2019:

https://rp-online.de/nrw/staedte/duisburg/duisburg-chemiekonzern-venator-verteidigt-entlassungen-umstrukturierung-bis-2022_aid-45444505

(2018) https://www.oezdemir-fuer-duisburg.de/2018/09/27/schulterschluss-der-spd-bundestagsfraktion-mit-betriebs-und-personalraeten-2/

Özedemir und Co. ist klar was läuft und dass Duisburg großindustriell ausblutet. Das sagen sie aber nicht öffentlich. Und sie schwenken bereits um auf lukrative Immo-Neugeschäfte, wozu sie die hervorragenden Lagen der Altindustrie am Rhein brauchen. Dahinter stecken womöglich Seilschaften an Bauinvestoren inkl. der Hilfe von massiv viel Steuergeld =>  Hochfeld, 100 Mio. EU und beteiligt sind die rund 70 Industrieunternehmen des Initiativkreis Ruhr. Ein SPD-MdL hat dafür sogar seinen Parlamentssitz „geopfert“.

Dazu noch Ruhrort mit Greenzero, Gebag usw. – Greenzero kaufte dazu eine Firma in Bottrop die vorher vom Ex-OB von Oberhausen (SPD) geführt wurde.

Ev. gibt es in Homberg einen Zusammenhang mit der sogenannten Trajekt-Promenade.

Und die Plange-Mühle soll komplett umgebaut werden.

https://www.plangemuehlehomberg.eu/aktuelles-von-der-plangemuehle-homberg/

Übrigens: Für die Plange-Mühle hat Özdemir (mit Bas) bereits Fördergeld eingeworben:

https://www.oezdemir-fuer-duisburg.de/2021/05/19/baerbel-bas-mahmut-oezdemir-sichern-fast-2-millionen-euro-fuer-den-denkmalschutz-in-duisburg/

Ich denke das alles zusammen ergibt ein hochwertiges Baugebiet zum Wohnen und Arbeiten am Rhein.

<ENDE>

Fazit:

Scheiss was auf die Beschäftigten von TKS, HKM, VENATOR usw.

Es lebe das Beton-Gold. Es lebe die Gentrifizierung.

Glückauf!

 

 

* Nachtrag: Zum Begriff „industrialisiert“ habe ich so viele Anmerkungen aus der Leserschaft bekommen, dass ich hiermit klarstelle, dass dies von mir sarkastisch gemeint ist. Eigentlich müsste es „deindustrialisiert“ lauten – in Bezug auf das was normalerweise mit Industrie gemeint ist. Gut finde ich, dass so viele Leute ECHT mitlesen und feststellen, dass eben genau das Gegenteil von Industrialisierung in Duisburg stattfindet. Was in einem gewissen Maße, wenn es um die schmutzigen Industrien geht auch nicht unbedingt schlecht ist. Mit Industrialisierung sind aber auch die Industrie-Zweige gemeint die wir unbedingt brauchen. Und von denen gibt es in Duisburg nicht nennenswert viele – neue kommen gar nicht hinzu.
Der Begriff „industrialisiert“ steht hier allerdings auch für diese Entwicklung: Auf Teufel komm raus industrialisieren die maßgeblichen Verantwortlichen das Bauen von Neubauwohnvierteln (bevorzugt am Wasser) wo sich aber kaum noch „normale“ Leute das Wohnen leisten können.  Die Entwürfe zeigen nur noch Bauten von der Stange, diese könnten auch vom Fließband kommen. So wird ja bereits über das massenhafte Anfertigen von Hausteilen in Fabriken nicht mehr nur diskutiert. Dies führt am Ende zu öden und wenig einladenen weil uniformen Ortsteilen. Vergleichbar wie in der Musik an der inzwischen auch bemängelt wird, dass sich die Geschmäcker immer extremer angleichen. Ähnliches passiert in puncto Schönheitsideale.

 

 

 

Die grosse Trickserei in Homberg? Verkauft uns Mahmut Özdemir für dumm? Ich denke schon.

Mittendrin in der möglichen Trickserei die SPD sowie der hiesige SPD-Boss und Staatssekretär in Berlin. So berichtete die WAZ gestern von einer neu geplanten Grünfläche in Homberg am Rheinpreußenhafen. Die soll dort entstehen wo mindestens 100 Jahre lang der Boden verseucht wurde, also auf einem Gelände das niemand mehr haben will, weshalb sich nun die SPD darum kümmert(!).

https://www.waz.de/lokales/duisburg/article407071161/ueber-100-jahre-verseucht-spd-will-gewerbegebiet-umwidmen.html

Zitat von Özdemir aus der WAZ:

„Aber auf jeden Fall werden wir die Fläche der weiteren Schädigung durch Firmen, die billig an Industrie- und Gewerbeflächen kommen wollen, entziehen”, erklärt er. „Wir sehen, wie müßig Verhandlungen mit Unternehmen sind, die kein Interesse am Stadtteil haben.”

Das muß man sich mal auf der Zunge zergehen lassen um dann so richtig -Leute, sorry, ich kann mal wieder nicht anders- die Kotzeimer zu füllen.

Ja bitte schön, was haben SPD und Stadt Duisburg denn seit zig Jahrzehnten zugelassen? Dass Firmen billig an Gelände kommen und sie verseuchen.

Das Verursacherprinzip gilt ja schon lange nicht mehr, so hat es den Anschein, weshalb sich Özdemir nicht ein einziges Mal auf meine aktuellen Fragen bzgl. der Grundwasserverseuchung in Homberg meldete. In diesem Fall könnte er nämlich mal der Firma VENATOR so richtig auf die Füsse treten und öffentlich die Leviten lesen. Sie wickelt anscheinend gerade ihren Geschäftsbetrieb ab. Entlassungen sind nämlich schon in vollem Gange.  Ich berichtete bereits mehrfach ausführlich.

Stattdessen aber empfiehlt er in dem selben WAZ-Beitrag, dass die Firmen die wegen der Verseuchung des Geländes am Rheinpreußenhafen und/oder wegen der neuen grünen Umgestaltungsidee der SPD dort nicht zum Zuge kommen, doch bitteschön auf das bisherige Gelände von VENATOR ausweichen können.

Fazit:

Mahmut der grüne Knappe, Kämpfer für das Gute (Umwelt) und gegen das Böse (Industrie). Nur zu doof, dass das so profan auffällt. Aber wahrscheinlich nimmt Özdemir an, wir alle sind so blöd, dass er keine perfiden Pläne braucht um uns was anzudrehen.

Ich stelle mir auf jeden Fall gerade die Frage ob ein Döner als Staatssekretär in Berlin reüssieren und Karriere machen könnte.

 

TKS: Werkstore von Demonstrierenden massiv blockiert

Demonstrierende blockierten heute die Tore von Thyssenkrupp Steel im Duisburger Norden, so dass es kein Durchkommen mehr gab. Das führte dazu das u.a. anliefernde LKWs ziellos vor dem Werksgelände umherfahren mussten.

Es ist die bislang massivste Aktion des Betriebsrats am Standort Hamborn/Beeckerwerth im Kampf gegen den drohenden Abbau von zigtausenden Jobs in der TK-Stahlsparte. Es sind wohl noch viel mehr Jobs bedroht als bisher angenommen.

Beteiligt an der Aktion im Duisburger Norden waren auch Beschäftigte der HKM. Bekanntlich will TKS das HKM-Werk bzw. seine Beteiligung daran so schnell wie möglich verkaufen  und verhandelt deshalb bereits seit längerem mit einem Interessenten aus Hamburg.

Die vielen LKWs führten zu Staus und unübersichtlichen Situationen, die sogar auf Online-Mapservices zu „sehen“ waren. Besonders im Bereich von Tor 6 an der Hoffschen Straße, Richtung Beeckerwerth, staute sich der Verkehr.  Über diese Einfahrt wird ein großer Teil des Schwerlastverkehrs des Werks abgewickelt.

Viele Beschäftigte bedauern, dass der Vorstand vor allem des Mutterkonzerns keinen Bezug mehr hat zum Stahl habe und auch die soziale Komponente zunehmend aus dem Blick verliere. Die Stimmung bei der Belegschaft ist aufgrund der bereits monatelang andauernden Zitterpartie extrem angespannt. Am 9. August fiel auf einer Aufsichtsratssitzung noch keine endgültige Entscheidung über das künftige Konzept für TKS. Ich berichtete bereits mehrfach ausführlich.

Und, war Bärbel Bas die doch angeblich in Duisburg weilt, um sich hier um die Sorgen und Nöte des Menschen zu kümmern, vor Ort? Wohl kaum.

Egal, spätestens wenn die Leute alle entlassen wurden erklärt sie sich solidarisch mit ihnen. Davon können sie sich dann locker ein paar Brötchen kaufen. Und dann wird sie hoffentlich den ganzen Ruhrpott hinter sich versammeln (hat sie angekündigt) um … tja, was denn eigentlich genau?

Ich schätze, Bas verzieht sich aber am liebsten wieder fix nach Berlin und kommt erst zurück, wenn sich der Ärger hier gelegt hat und man auch wieder ruhigen Gewissens SPD wählen kann. Denn immerhin weiß man ja bestens was man davon hat.

 

ThyssenKrupp Steel antwortet auf aktuelle Pressefragen zum Fortgang des Produktionsumbaus

Ich hatte Anfang gestern früh eine Presseanfrage an ThyssenKrupp Steel (TKS) gestellt. Dabei geht es um Fragen nach den Fortschritten in bezug auf den Produktionsumbau von TKS um in einigen Jahren grünen Stahl in Duisburg herstellen zu können (Transformation).

Vorab nochmals meine Fragen und darunter die heutige Antwort von TKS.

Presseanfrage zum Fortschritt des ersten Umbauprojekts bzgl. der Transformation

Guten Morgen Frau XXX,

ich habe folgende Presseanfrage zum Fortschritt des ersten Umbauprojekts bzgl. der Transformation von TKS.

Nach meinem Kenntnisstand ist die SMS aus Düsseldorf als Generalunternehmerin mit dem ersten Umbau einer Altanlage zu einer Direktreduktionsanlage bzw. der Neuerrichtung einer Direktreduktionsanlage im Rahmen der Transformation der Produktion, um eines Tages grünen Stahl herzustellen, beauftragt worden.

Meine Fragen:

1. Wann wurde das Projekt genau gestartet, ist es in vollem Gange und liegt es im Zeitplan?

2. Ist das sog. Basic Engineering bereits abgeschlossen und ist es bereits in der Phase des Detail Engineering?

3. Sind auch ausländische Niederlassungen und Tochterunternehmen der SMS am Projekt beteiligt (z.B. für die Teilefertigung und/oder den Schaltanlagenbau) und wenn ja, welche und was genau machen/liefern diese?

4. Liegen alle behördlichen Genehmigungen vollumfänglich vor, wenn nein, welche fehlen noch und aus welchen Gründen?

5. Für wann ist der erste Abguss aus der umgebauten bzw. neuen Anlage geplant?

6. Sind Sie über die Fortschritte in puncto Zulieferung von grünem Wasserstoff (Infrastruktur inkl. Leitungen, Transportwege usw.) informiert und wenn ja, wie ist der Stand der Dinge und wie hoch wird der geplante Anteil an vor Ort (in Duisburg) möglicherweise selbstproduziertem (ev. mit einem Partnerunternehmen) grünem Wasserstoff sein?

Mit freundlichem Gruß

DUISTOP

Stadtmagazin seit 2018

www.duistop.de

Michael Schulze

 

Hier die TKS-Antwort von heute:

Hallo Herr Schulze,

danke für Ihre Fragen.

Der offizielle Startschuss für das Projekt war die Auftragsvergabe an den Anlagenbauer im März 2023. Die Inbetriebnahme ist weiterhin für 2027 geplant. Aktuell werden Fundamentierungsarbeiten auf dem Baufeld durchgeführt: Für die Stabilität der Anlagen werden mehrere hundert Stützen installiert, die im Boden verankert werden. Diese Stützen sind von entscheidender Bedeutung, da sie die Last der Baukörper von Direktreduktionsturm und Einschmelzern tragen werden. Mit diesen Arbeiten wurde Anfang des Jahres begonnen, nachdem die Bezirksregierung Düsseldorf thyssenkrupp Steel die Zulassung für einen vorgezogenen Baustart der Direktreduktionsanlage erteilt hat. Mit der finalen Baugenehmigung rechnen wir Ende 2025.

Für den Bau der DR-Anlage gibt es für die SMS seitens thyssenkrupp Steel keine spezifischen Vorgaben bezüglich des Einkaufs der Stahlkomponenten. Dies ermöglicht es der SMS, den aus konventionellen Qualitäten gefertigten Stahlbau unter Berücksichtigung von Prozess- und Projektkriterien zu vergeben. Zugleich können Unterlieferanten den Stahl lokal dort produzieren bzw. kaufen, wo Teilleistungen im Rahmen des Projekts entstehen, um so eine optimale Integration in den Gesamtprozess zu gewährleisten. Ein solches Vorgehen ist bei international ausgerichteten Großprojekten üblich, um ein Maximum an Effizienz und Qualität gewährleisten zu können.

thyssenkrupp Steel hat Anfang des Jahres den Realisierungsvertrag für den Anschluss an das zukünftige Wasserstoffnetz unterzeichnet. Die für den Betrieb der Direktreduktionsanlage benötigte Wasserstoffmenge wurde bereits in einem breit angelegten Verfahren ausgeschrieben; die Ausschreibung wurde im Februar mit dem Request for Information (RfI) gestartet, der im März abgeschlossen wurde. Das Interesse der Lieferanten ist groß, die indikativen Liefermengen zeigen, dass unser Bedarf gedeckt werden kann. Verlässliche Aussagen können erst nach der Request for Proposal (RfP) gemacht werden, der im September endet. Da es sich um ein breit angelegtes Ausschreibungsverfahren handelt, können zum jetzeigen Zeitpunkt noch keine Aussagen bzgl. der Wasserstofflieferanten getätigt werden.

Viele Grüße

YYY

Pressesprecherin/Spokesperson

Communications/Public & Media Relations

thyssenkrupp Steel