Nahezu einzigartig das man keine Jubelmeldungen liest und hört

Vor etwas mehr als zwei Monaten wurde mit grossem TamTam verkündet, dass die Stadt Duisburg insgesamt 117 neue Stellen besetzen will/darf/soll.

https://www.waz.de/staedte/duisburg/nahezu-einzigartig-stadt-duisburg-schreibt-117-stellen-aus-id216877709.html

Und seitdem hat man davon nichts mehr gelesen oder gehört. Ja so geht Polit- und Verwaltungs-PR in Duisburg. Immer gross was ankündigen was sich dann aber im Laufe der Zeit als Rohrkrepierer erweist.

Oder -Schande über mich- habe ich da irgendwann irgendwas übersehen? Hinweise erwünscht.

Ich habe jedenfalls damit gerechnet zwischendurch mal ein paar Jubelmeldungen zu lesen.  Wäre ja typische Link-Manier. Nur war da wohl nix und dann wird halt geschwiegen. Aber wie gesagt, wer mehr weiß, schreibt/mailt es mir bitte. Danke.

In Anlehnung an Zack Snyders „300“ könnte Duisburg ja durchaus auch ein erfolgsverkündendes Filmchen mit dem Titel „117“ drehen. In den Hauptrollen Xerxes als OB Link, Veronika Ferres als Anja Kopka, Otto Walkes als Martin Murrack und Benjamin Blümchen als Andree Haack. Trörö.

WOW: Der Mann dürfte eigentlich nie schlafen! OB Link an allen Fronten.

Hatte ich letztens noch den OB von Dinslaken als Beispiel für seine Vielfalt in Ämtern und Funktionen „gelobt“, ist heute unser geliebter Duisburger „Herrscher“ an der Reihe. Das mit Dinslakens OB war nur ein Vorgeschmack auf das was Duisburgs OBer-Repräsentant alles drauf hat. Der Meister dachte sicher ich übersehe ihn.

Auch in seinem Fall stelle ich mir die Frage: Kann einer das alles eigentlich sinnvoll und vernünftig bewältigen? Der Mann hat noch ein Privatleben, oder auch nicht, ist in der Partei aktiv, steht für die Lions manchmal an Verkaufsständen, treibt ev. Sport im Verein oder guckt nur zu, beim MSV sitzt er noch im Wahlausschuß, … ach ja, OB ist er angeblich auch noch.

Ehrlich gesagt finde ich das alles irgendwie „IRRE“.

Aber sehen Sie selbst (3/2018):

https://www.duisburg.de/rathaus/rathausundpolitik/verwaltungsvorstand/medien/downloads/2018_Mitgliedschaften_OB_Internet_2018_Stand_Maerz_2018.pdf

zur Person:

https://www.duisburg.de/rathaus/rathausundpolitik/verwaltungsvorstand/oberbuergermeister-soeren-link.php

Bald 50.000 Strassenbäume weg?

Holla die Waldfee, jetzt geht‘ s aber zur Sache. Mal gucken was die Stadtgesellschaft dazu sagen wird. Ein echtes Wahlkampfthema.

https://www.waz.de/staedte/duisburg/nord/duisburger-experte-raet-20-000-strassenbaeume-bald-ersetzen-id225962823.html

Baumexperte Henning Hürten, Chef der Baumpflege bei den WBD und sein Team (ca. 10 Leute) kontrollieren angeblich laufend die aktuellen Bestände. Ein Baumkastaster soll Hilfe leisten und oft genüge ein Blick um den Zustand eines Baumes einzuschätzen.

https://www.nrz.de/staedte/duisburg/west/eine-runde-mit-den-rheinhauser-baumkontrolleuren-id213567599.html

Für Hürten sind Bäume an Strassenrändern „Einrichtungsgegenstände“ von denen man sich gegebenfalls trennen müsste.

Ausserdem verursachen sie enorme Strassen-Schäden, Leitungsschäden etc. durch ihr Wurzelwerk. Und Anwohner seien bei manchen Baumarten durch die Folgen (Laub, Pollen etc.) genervt.

Schlußendlich wäre noch anzumerken, dass Hürten die bisherige Baumschutzsatzung nicht gut findet, eine neue müsse her.

Was mir an alledem auffällt ist folgendes:

Angeblich sei die Zahl der Strassenbäume seit 1991 von 41.000 auf 50.000 Stück gestiegen und er selbst sei seit 1991 bei den WBD. Wie konnte das passieren?

Warum werden eigentlich die Alleen geschützt, wenn das doch alles Bäume sind die am liebsten ganz woanders stünden als an der Strasse?

Wie kann man als Anwohner von einem Baum genervt sein, dass man ihn unbedingt gefällt haben möchte, ersetzt durch einen „bequemeren Baum“? Da kann man auch von zu vielen Insekten genervt sein, von zu vielen Maulwürfen im Garten, von zu viel Schnee, von zu viel Regen, von zu viel Sturm, von zu viel Hitze, von zu viel Kinderlärm, von zu vielen Vögeln die auf die Terrasse kacken, von zu vielen Eichhörnchen, … alles abschaffen, am besten alles durch Plastik ersetzen und/oder betonieren und/oder zu Steingärten verwandeln.

Das erinnert mich an ein Ehepaar das vor Jahren mal vor mir durch den Wald spazierte. Beide trugen nicht gerade festes Schuhwerk und es hatte Stunden vorher ziemlich stark geregnet. Die Frau zu dem Mann: „Die könnte hier aber auch mal die Wege pflastern! Man kann ja kaum laufen ohne schmutzig zu werden.“

Ganz ehrlich, ich würde zu Duisburgs Strassenbäumen gerne mal eine 2. und 3. und 4. Meinung hören/lesen. Das ist mir so alles viel zu pauschal und einseitig.

Frage zu neuen Mülleimern in Duisburg

Sehr geehrte Mitmenschen*,

warum sind die neuen Mülleimer der WBD nicht für Zigaretten geeignet? Gestern war ich in der Innenstadt und an drei Stellen qualmte es aus den Mülleimern bzw. deren Zigarettenfächern. Es muss doch damit gerechnet werden, dass da ab und an auch glimmende Zigaretten reingeworfen werden könnten. Der entstehende Qualm stinkt nicht nur, sondern gefährdet auch die Gesundheit.

Mit freundlichen Grüßen

Ulrich Scharfenort (Duisburg-Rheinhausen)- www.ulrics.blog

 

(* Aus Respekt vor allen Geschlechtern, verwende ich eine geschlechtsneutrale Anrede.)

Mülheim: Aufwendungen der Stadt im Städtevergleich

Gastbeitrag von MBI-Fraktion, Mülheim – www.mbi-mh.de

Personalbestand, -entwicklung und -Aufwendungen der Stadt Mülheim im Städtevergleich, MBI-Anfrage

 

Die MBI haben aktuelle folgenden Fragen an die Stadt Mülheim gestellt:

 

Zur Erinnerung:

MBI-Anfrage für den Hauptausschuss der Stadt Mülheim am 18. Juni 2019

Personalbestand der Stadt Mülheim im Städtevergleich

Die Verwaltung möge zu folgenden Fragen berichten:

1) Wie hoch ist der Personalbestand der Stadt Mülheim im Vergleich zu anderen, etwa gleichgroßen Städten mit ähnlichen sozioökonomischen Bedingungen in NRW/Ruhrgebiet? In Frage kommen hier die Städte Solingen, Leverkusen, Hamm und Hagen.

1) a) in der Verwaltung selbst (Kernhaushalt) und b) in den ausgegliederten Gesellschaften?

2) Wie hoch sind die entsprechenden Personalkosten?

3) Welche Gründe gibt es ggfs. für den Mehraufwand in Mülheim?

Diese erneute und ergänzte MBI-Anfrage für Hauptausschuss am 18.6.2019 wurde ursprünglich gestellt für den Finanzausschuss am 28.3.2019, von dort verschoben in den Hauptausschuss am 4.4.2019 als Vorlage A 19/0225-01 und dort sagte der Personaldezernent Dr. Steinfort unter TOP 11.1, man könne noch nichts sagen, weil man noch keine Antwort von den Vergleichsstädten erhalten habe. Bis heute, weitere 2 Monate später, haben wir immer noch keine Antwort oder Stellungnahme erhalten. Deshalb stellen wir die Anfrage erneut für den Hauptausschuss am 18.6.2019 und ergänzen sie um die Fragen von Herrn Dahlke, s.u.

Begründung:
Es ist bekannt, dass die Stadt Mülheim einen überdurchschnittlich hohen Personalbestand mit dementsprechend hohen Kosten aufweist, der nicht unwesentlich mitentscheidend für das Defizit des Mülheimer Haushalts ist. Die Steigerung der Personalaufwendungen allein im Kernhaushalt übersteigt bei weitem die Höhe der gleichzeitig realisierten Einsparungen durch das HSK bzw. jetzt den HSP. Ein Vergleich mit anderen Städten ist wegen der Ausgliederung von Gesellschaften nur sinnvoll, wenn diese jeweils mit berücksichtigt werden. Es kann durchaus besondere Gründe geben, warum der Aufwand in Mülheim höher ist. Dennoch ist der Städtevergleich geeignet, erste Anhaltspunkte zu finden, an welchen Stellen Einsparungen möglich wären. Die zusätzliche Information zum Personalaufwand lässt Rückschlüsse auf die Struktur der Stellen zu.

Ursprünglich: H. Godbersen, MBI-Vertreterin im Finanzausschuss

Ergänzungen zu den obigen Fragen entstammen der Ausarbeitung von Herrn Dahlke (siehe Anhang), verschickt an alle Fraktionen am 5. Juni 2019

Entwicklung und Höhe von Personalaufwendungen in Mülheim

Frage 3.1:

Warum ist in Mülheim an der Ruhr der Anteil an Personalkosten bezogen auf die ordentlichen Aufwände mit ca. 25% so hoch im Benchmark zu anderen Kommunen, die nur ca. 15-20% benötigen?

Frage 3.2:

Warum sind in Mülheim an der Ruhr die Personalaufwendungen pro Einwohner um ca. 35% höher, als die der Stadt Duisburg, die gravierendere soziale Probleme zu bewerkstelligen hat?

Frage 3.3

Warum werden in den Haushaltsplänen die beiden Indices (Personalaufwendungen bezogen auf ordentliche Aufwendungen und Personalaufwendungen pro Einwohner) nicht transparent dargestellt (so wie die meisten Kommunen dies tun)?

Frage 3.4

In welcher Ratssitzung bzw. in welchem Haushaltsplan oder anders geeignetem Dokument ist ein Benchmark zu anderen Kommunen bezüglich der Personalaufwendungen und des möglichen Einsparpotenzials transparent und für die Ratsmitglieder nachvollziehbar dokumentiert worden?

 

Lothar Reinhard, MBI-Fraktionssprecher

 

Vera for OB – Wo ist eigentlich Herr Link?

Seit Wochen liest und hört man kaum noch was von OB Link. Dafür heute etwas von der umstrittenen Vera Int-Veen von RTL.

https://www.derwesten.de/staedte/duisburg/rtl-duisburg-vera-unterwegs-zwischen-mut-und-armut-obdachlose-am-ende-vera-kommen-traenen-id225957327.html

Und jetzt erwarte ich vom OB mal eine Gegendarstellung. So schlimm kann es in Duisburg nicht sein, wie bei RTL der Eindruck erweckt wird. Leute vorführen denen es schlecht geht, das macht man nicht. Es sei denn es sind Rumänen und Bulgaren. UPPS.

Wir basteln schließlich gerade an einem neuen Stadt-Logo, haben einen SmartCity-Preis abgeräumt und der Kommunalwahlkampf läuft.

 

 

Leserbrief zu SmartCityDuisburg-SILKE

Wow, da hatte ich erst vor 49 Sekunden den Artikel zur Preisverleihung anläßlich des SmartCityDuisburg-Projekts SILKE rausgehauen ( http://www.viewww.de/123/duistop-forum/2019/06/06/quatsch-auszeichnung-fuer-smartcityduisburg-initiative-erinnerungen-an-top-arbeitgeber-siegel-wfbm-werden-wach/  ), da gibt es schon den ersten Leserbrief von Gundula G. aus Serm.

Sie schreibt:

Lieber Herr Schulze,

mit Interesse habe ich Ihren Artikel zu SILKE gelesen. Im Gegensatz zu Ihnen finde ich die Idee sehr gut. Ich hoffe unser Sohn Gerd-Wilhelm bekommt so einen RFID-Chip. Meine Frage an Sie: Kostet der Chip Geld und können wir den auch an unseren Hund tackern oder kann mein Mann nach dem Kegeln den auch bei sich tragen, wobei dann die Kameras nicht filmen sollen? Oder soll ich mich besser an diesen Barrack oder Murrack wenden?

Und warum haben Sie die Domain smartcityduisburg.de?

Gruß

Gundula G.

PS: Können wir Gerd-Wilhelm den Chip auch einpflanzen lassen, der verliert immer alles oder vergisst es?

SPD-Duisburg(Bas, Özdemir): Kümmert Euch mal um das hier!!!

Millionen Betriebsrentner und Bezieher von Direktversicherungen zur Altersvorsorge in Deutschland zahlen zweimal Sozialbeiträge. Bereits seit 2004 gilt das Gesetz zur Modernisierung der gesetzlichen Krankenversicherung. Durchgepaukt auch von Ulla Schmidt unter Rot-Grün.

Schmidt war von Januar 2001 bis zum Oktober 2009 Bundesministerin für Gesundheit, von 2002 bis 2005 auch für Soziale Sicherung. Sozial? Soso!

https://www.zdf.de/politik/frontal-21/betriebsrenten-als-mogelpackung-100.html

Doch auch die jetzige Regierung inkl. Olaf Scholz (SPD!!!) hält daran eisern fest.

https://www.zeit.de/politik/deutschland/2019-02/jens-spahn-gesundheitsminister-entlastung-betriebsrente-absage

Grund für die Einführung vor 15 Jahren waren die leeren Sozialkassen – vor allem die leeren Schatullen der gesetzlichen Krankenkassen. Damals wurde beschlossen, dass Betriebsrentner, zu denen auch Direktversicherte zählen, nicht nur den Arbeitnehmeranteil zur Kranken- und Pflegeversicherung zahlen müssen, sondern auch den Arbeitgeberanteil. Das heisst, bei der betrieblichen Zusatzvorsorge werden statt etwa zehn Prozent also fast 20 Prozent abgezogen – sogar rückwirkend für Betriebsrentenverträge, die vor 2004 abgeschlossen wurden.

Etliche Politiker aller Bundestagsfraktionen sind sich heute angeblich einig, dass diese Ungerechtigkeit abgeschafft gehört. Doch bislang ist keine Gesetzesänderung in Sicht. Angela Merkel (CDU): <<Dazu sind laut Koalitionsvertrag keine finanziellen Mittel vorgesehen.>>

Und was tun Bas und Özdemir konkret in der Sache? Liebe LeserInnen, fragt sie!

Nachtrag:
s. a. https://www.lokalkompass.de/duisburg/c-politik/bas-und-oezdemir-doppelverbeitragung-bei-betriebsrenten-abschaffen_a914121

Niemand fühlt sich in Duisburg zuständig – offener Brief der Tageseltern

Duisburg, 03.06.2019

Mißstände in der Tagespflege

Sehr geehrte Damen und Herren,

(An dieser Stelle wurde bewusst kein Ansprechpartner gewählt, da sich in unserer Angelegenheit scheinbar niemand zuständig fühlt.)

Wussten Sie, dass die Duisburger Tageseltern seit dem 31.05.2019 auf ihre Zahlung warten?

Und wissen sie, was das für die meisten von ihnen bedeutet?

Bei der Stadt möchte man davon nicht viel wissen. „Irgendein Fehler im System“, heißt es da ganz lapidar. Einfach für die, schwierig für uns.
Wir sind leider, trotz unserer scheinbaren Selbstständigkeit, keine Großverdiener. Vielen Tageseltern ist es nicht möglich, Rücklagen zu schaffen. Viele zahlen Kredite ab, mit denen Sie ihre Einrichtungen gestaltet haben. Es gibt unzählige alleinerziehende Tageseltern.

Klar, Brutto liest sich das immer super. „Wow! SO viel verdient man damit!?“- Ein Satz, den viele von uns nur zu genüge kennen. „NEIN! Leider nicht!“ Denn unterm Strich gehen wir mit 0 raus. Leistungen, die vom Jugendamt hinzugesteuert werden, müssen steuerlich abgeführt werden. Richtig, das bedeutet im Umkehrschluss, das wir eine höhere Summe an Renten- und Krankenversicherungsbeiträgen zahlen, da wir für diese auch Zuschüsse erhalten. Klingt kompliziert? Ist es auch! Nach dem ersten Steuerbescheid kommt für viele der Schock, nicht allein deshalb wird der vermeintliche Traumjob oft an den Nagel gehangen.

Er ist finanziell leider nicht besonders attraktiv. Hinzu kommt, dass wir in unserer Freizeit noch Aufgaben erledigen, die gut und gerne mehrere Stunden in der Woche ausmachen- völlig unentgeltlich! Oft arbeiten wir mehr, als wir für das jeweilige Kind bezahlt bekommen. Der Klassiker: Nachrichten und Anrufe Nachts oder am Wochenende. „Kind XY muss morgen eher kommen, ich muss ins Büro…“ Warum man da nicht nein sagt, fragt ihr Euch? Weil man es sich nicht immer leisten kann. Zu groß ist die Angst, ein Kind könnte gekündigt werden. Für viele hätte das fatale Folgen. Zudem hat man eine engere Bindung zu den Eltern, die Betreuung ist um einiges intimer als in Kindergärten. Man ist im besten Fall eine enge Bindungsperson des Kindes. Und jeder der Kinder hat, oder mit Ihnen arbeitet, weiß, wie schwer es ist Beruf und Betreuung harmonisch miteinander zu verbinden. Würde das alles ein klein wenig besser laufen, wären nicht nur die Eltern entspannter, sondern auch die Kinder.

Denn:  Kinder sind unsere Zukunft und kein Handicap!

Wir, das sind die Tageseltern der Stadt Duisburg, haben uns zusammengeschlossen, da es einige Dinge in unserem Arbeitsalltag gibt, die einfach nicht rundlaufen wollen. Darunter leiden nicht nur wir, darunter leiden besonders die allerkleinsten Duisburger.

Wir trösten Kinder UND Eltern, wir opfern unsere Zeit und Nerven, wir stehen früh auf, weisen Wege, sind Organisationstalente, lesen Bücher mit voller Hingabe, beantworten Fragen auf die wir oft selbst keine Antwort wissen, unsere Kleidung wird oft von Kleber zusammengehalten, unsere Haare sind von Fingerfarbe gefärbt, wir backen, wir matschen, wir probieren die leckersten imaginäre Kaffees und Kuchen, wir kommen zu spät nach Hause, trocknen Tränen, betreuen kranke Kinder, sind oft selbst dauerkrank, kennen die Lieblingsgerichte von 5 verschiedenen Kindern, können mit den verschiedensten Dingen telefonieren, wir sind auch nach Feierabend noch erreichbar, wechseln die vollsten Windeln, können Krankheitserreger schon am Geruch erkennen, wir kennen wenigstens die Hälfte aller Kinderlieder auf diesem Planeten auswendig, haben Rücken, fühlen mit, halten Frust aus, geben viel, verlangen wenig, füttern 5 hungrige Schnäbel gleichzeitig, schmusen, putzen gelbe und grüne Rotznäschen, schmieren Schnittchen im Akkord, sind Streitschlichter und Schiedsrichter, leiden mit, haben immer ein offenes Ohr, hören auch 200 mal das gleiche Lied, lernen die exotischten Krankheiten kennen, begleiten, stellen Weichen, können sponmtane Geschichten erfinden, sind kreativ, unsere Familien stehen oft hinten an, wir versorgen große und kleine Wunden, kennen jeden Entwicklungsschub, helfen durch das Zahnen, haben Tinnitus und klingende Ohren, wir sind Sozialarbeiter und Ehrenamtler, wir machen Mut und nehmen Ärger, wir bekommen selbst viel ab, unsere Herzen sind unendlich groß, wir arbeiten oft noch nach Feierabend, telefonieren, kaufen ein, machen die Steuer, schreiben Verträge, putzen, waschen Wäsche, kratzen Kleber von Böden und Wänden, sortieren Bilder, dekorieren, haben Papierkrieg mit Ämtern und Behörden, zahlen Steuern, wissen manchmal nicht mehr weiter.

Aber eine Sache, die ist immer dabei: Ganz viel Herzblut! Und ein Schwerlaster voll mit Verantwortung!
Wo bleibt die Autorität und die Anerkennung, die wir so dringend verdient hätten?

Wir versorgen die allerkleinsten Duisburger, nicht nur mit ganz viel Nähe und Liebe, nein, wir bieten familiennahes Beisammensein, damit die Kleinsten, getrennt von ihren Eltern, sich in unserer Obhut sicher und Geborgen fühlen und der bittere Trennungsschmerz nicht mehr ganz so groß scheint.
Wie? Du bist schon wieder krank!?

Ja, das passiert sehr häufig. Die Kleinen sind aufgrund ihres noch nicht ganz ausgeprägten Immunsystems besonders anfällig, und nehmen umgangsprachlich „alles mit was geht“. Dies führt dazu, das wir als Tageseltern überdurchschnittlich häufig krank sind. Wir gehen krank zur Arbeit. Kinder werden krank geschickt. „XY hat kein Fieber mehr“. Wir resignieren, denn wir können es uns finanziell nicht leisten, das ein Kind letzten Endes aus der Betreuung genommen wird, weil wir es so oft ablehnen. Hier entsteht einer der häufigsten Dispute unserer Arbeit: Kranke Kinder werden von verzweifelten Eltern gebracht. Diese stecken die anderen Kinder an und letzten Endes ist die Betreuungsperson krank. Und jetzt dürfen Sie dreimal raten, wer zur Arbeit kommt: RICHTIG! Die Betreuungsperson! Im Zweifelsfall muss sie ihr mittlerweile erkranktes Kind mitbringen, das der Kindergarten nicht annimmt. Richtig so. Schließlich ist es krank. Der Kindergarten kann sich das erlauben. Wir nicht!

Wer sich das nicht vorstellen kann, oder es müde belächelt, dem sei gesagt:
Wir Tageseltern haben nur 20 Urlaubs- und Krankentage im Jahr.
Richtig gelesen! Erkranken wir, oder unsere Kinder, zieht man uns von diesen spärlich gesäten „Urlaubstagen“ die Tage der Krankheitsdauer ab. Und am Ende haben wir nichts von dem wohlverdienten und so dringend benötigten Urlaub mit der Familie. Die Familie, und das Wertesystem dahinter, stehen in dieser Gesellschaft und Regelung erneut ganz hinten an. Ganz schön wenig Ausgleich für so viel Verantwortung, finden Sie nicht?
Übrigens: Jeder Tag, der über diese 20 hinausgeht, wird uns von dem Gehalt unserer „Selbstständigkeit“ abgezogen. Macht das Sinn!? Kann man sich jetzt vorstellen, unter welchem mentalen Druck einige von uns stehen? Wir müssen uns selbst um eine Vertretung bemühen, die wir letzten Endes aus selbst zahlen müssen. Das können sich die meisten von uns leider nicht leisten. Und würden Sie ihr kleines Kind einer völlig Fremden anvertrauen? Um das familiäre Flair zu erhalten, müsste es schon eine Person sein, die sich regelmäßig in unserer Einrichtung aufhält. Das kann sich keiner auf Dauer leisten. An dieser Stelle sind wir wieder Selbstständig, wenn man das Jugendamt fragt. Die Springer, die das Amt stellt, sind meist schon lange ausgebucht und decken bei weitem nicht die benötigte Anzahl an Ersatzbetreuung ab. Man müsste seine Krankentage quasi schon einige Tage, wenn nicht sogar Wochen, im vorraus einreichen. Klingt wieder nicht plausibel, oder?

Warum wird unsere Arbeit so gering entwertet?
Ein Kind lernt in den ersten Lebensjahren so unfassbar viel, die größten Meilensteine finden statt, Persönlichkeiten entstehen, Erfahrungen werden gesammelt und ein Wegweiser für das weitere Leben wird gesetzt.

Wir fordern:

Höhere Wertschätzung. Bessere Bezahlung. Pünktliche Geldeingänge. Eine Neuregelung für die Urlaubs- und Krankentage, die dem aktuellen Betreuungsgeschehen angepasst wird.
Tagesmutter sein. Das bedeutet schon lange nicht mehr Betreuung als Zuverdienst. Qualität hat ihren Preis, familiennahe Betreuung und Verantwortung muss ausreichend belohnt werden!

Julia Plew, stellvertretend für die Duisburger Tageseltern

 

 

Nachtrag:

Folgenden Brief hatte Frau Plew im Vorfeld an den Bundesverband für Kindertagespflege gesendet:

Sehr geehrter Herr Hoffmann,
ich habe im Namen vieler Tageseltern aus Duisburg ein Schreiben verfasst, in dem wir unsere Meinung und unsere Forderungen zur Verbesserung der Kindertagespflege und deren Regelungen in Duisburg kundtun. Der Anlass, der das bekannte Fass zum überlaufen brachte, war die verspätete Geldleistung, die viele von uns erhöhte Kosten bescherte. Während ich Ihnen schreibe, haben einige von uns noch immer keinen Lohn für ihre Arbeit erhalten. Lastschriften wurden zurückgebucht und Daueraufträge konnten nicht abgebucht werden.
Wer kommt für diesen Schaden auf? Das fragen wir uns seit vergangenem Freitag, an dem wir niemanden seitens Ihrer Institution erreichen konnten. Von den Sachbearbeitern der jeweiligen Bezirke wird an die Wirtschaftliche Abteilung verwiesen, von denen bisher niemand erreicht werden konnte. Niemand kann uns genau sagen, was da aktuell vor sich geht.
Ich bitte Sie hiermit, zu unserem Schreiben Stellung zu nehmen. Es dreht sich  nicht nur um die finanziellen Aspekte, sondern auch um die Forderung nach gerechteren, zeitgemäßen Neuregelungen für Urlaubs- und Krankentage. Ist es möglich, dass die Mietzuschüsse, sowie die Zuschüsse zur Renten-, Kranken- und Pflegeversicherungen direkt an die jeweiligen Zahlungsempfänger angewiesen wird?
Wir haben zur Durchsetzung unserer Forderungen bereits Kontakt zur WAZ und zu Radio Duisburg, sowie dem Bundesverband für Kindertagespflege aufgenommen und hoffen an dieser Stelle auf Unterstützung Ihrerseits.
Hochachtungsvoll und mit freundlichen Grüßen,
Julia Plew, stellvertretend für Duisburg Tageseltern
Und das war die kurze und knappe Antwort:

Das wird jeden kleinen Händler in Duisburg echt beruhigen. Laßt Euch nicht verarschen! Ich würde nicht die SPD wählen.

Die Ruhrbarone haben mit der Duisburger SPD-Bundestagsabgeordneten Bärbel Bas ein Interview geführt. Es ist ziemlich harmlos und soll scheinbar die Frau in ein besseres Licht rücken. Na von mir aus , die SPD-Leute haben es ja nötig.

Gleich zu Beginn leugnet die gute und tapfere Genossin Meldungen, dass es bereits vorgestern Probeabstimmungen wegen der Wahl zum Bundes-Fraktionsvorsitz nächste Woche gegeben haben soll. Andrea Nahles die sich erhofft bestätigt zu werden, sei dabei eindeutig abgewatscht worden. Auch viele andere  SPD-Granden haben die Meldungen inzwischen dementiert.

https://www.ruhrbarone.de/baerbel-bas-mdb-spd-zur-lage-der-spd-in-duisburg-und-in-de/168509

Ich erlaube mir mal hier und heute nur die letzte Frage an Bas und ihre Antwort aufzugreifen. Die ist zwar nicht Duisburg-spezifisch, betrifft aber uns alle, besonders jedoch die kleinen Händler vor Ort die nicht in der Lage sind Steueroasen zu nutzen und deshalb die gesamte Infratstruktur am Laufen halten, die die GROSSEN KONKURRENTEN AUS DEM AUSLAND so gerne nutzen.

Gefragt nach der politischen Ausrichtung der SPD für 2021 (Bundestagswahl)  antwortet Bas sinngemäß (Auszüge):

… gerechtes Steuersystem, das Weltkonzernen die Steuerflucht unmöglich macht …

Und dann noch ein wenig Geschwurbel wie:

… Wirtschaftspolitik neu ausrichten. … nachhaltige Produktion, Ressourcen schonen …, … klare Botschaften aussenden … glaubwürdiges Team …

Blubberblubberblubber.

Mich interessiert nur der Teil „gerechtes Steuersystem und Steuerflucht unmöglich“. Hier wird die ganze Elendigkeit und Verlogenheit deutlich mit denen uns die SPD und andere in der Regierung komplett verarschen.

So kann man seit Jahren diese Sprüche und Versprechen lesen, hören … und konnte doch kürzlich noch vernehmen, dass SPD-Parteigenosse und F-Minister Olaf Scholz derjenige ist der mit einem Prüfvorbehalt die Veröffentlichung der Umsätze und Steuersätze von multinationalen Grosskonzernen pro Land (country by country reporting) verhindert.

https://www1.wdr.de/daserste/monitor/sendungen/pdf-1104.pdf

Tja Scholz’s süffisantes Lächeln kommt unheimlich gut an und scheint allen die Sinne zu vernebeln. Ganz ehrlich, wie kann Bas von viel mehr Hassenichgesehen  in Sachen Steuern erzählen, wenn noch nicht mal so einfache Dinge wie country by country reporting möglich sind und ein SPD-Mann in leitender Position selbst die noch verhindert?

Bas est bas wie der Franzose sagt. Wobei auch bei uns mancheine/r mundartmässig sagen tut: Dat is ba‘, fass dat blos nich an!