Kürzlich berichtete ich u.a. über die ungelösten Probleme in Marxloh, jenem Stadtteil der medial immer ziemlich schlecht wegkommt. Der nun als Ankunftsstadtteil mit einer 50-Millionen-EURO-Förderspritze „gepimpt“ werden soll. Wie bereits berichtet, will man mir aber auf kritische Fragen dazu weder seitens der Stadt noch seitens der beauftragten Projektfirma namens IBIS keinerlei Auskunft geben.
Ich hatte zuletzt die anhaltenden Müllprobleme thematisiert, allerdings nur oberflächlich, und dabei u.a. die beiden SPIEGELTV-Reportagen über Marxloh vor Augen, die sich sehr auf das Müllproblem fokussieren.
Nun habe ich mir das alles in Marxloh mal (wieder) selbst angeguckt, sowie mit etlichen Leuten vor Ort gesprochen.
Meine Wahrheit, Stand heute, sieht kurzgefasst so aus:
Das Müllproblem ist tatsächlich und sichtbar evident. Vielfach wird behauptet es seien vor allem die Rumänen – vor allem was die grossen Müllhaufen betrifft sowie abgestellte Alt-Kfz. Aber einige Strassen z.B. rund ums Pollmanneck sind teils übersäht mit „frischem“ Verpackungs- und Fast-Food-Müll. Angeblich kommt laufend die Strassenreinigung, aber ebenso angeblich sieht es kurz darauf wieder so aus, vor allem wohl an Wochenenden. Ich habe Ladenbesitzer beim Fegen gesehen, aber alles nur bis zur 5m-Zone rund um den eigenen Ladeneingang und auch nur so, dass der Müll beiseite gefegt aber nicht entfernt wurde.
Grosses Müllproblem? Ja und wieso das so ist weiß ich immer noch nicht so wirklich. Jedenfalls werden wilde Müllkippen gerne genutzt um immer weiter Müll – oftmals alten Hausrat (weniger Großmöbel und keine E-Geräte, teils Matratzen) – dazuzustellen. Wer genau das macht, sei dahingestellt.
Das wahre Problem ist jedoch die mangelhafte Integration. Vor allem seitens der Stadt kommt so gut wie nichts. Die Leute sind sich selbst überlassen und bekommen so gut wie keinerlei Begrüssung, Begleitung, Einweisung, Anweisung usw.
Einige Hausbesitzer, die teils selbst das Viertel verlassen haben, vermieten nun anscheinend in oft krimineller Form an Zugewanderte (eine Matratze für 6-10 Leute), die wie oben erwähnt nicht integriert werden. Wahrscheinlich weiß man auch nicht (ich habe allerdings Zweifel, dass die Stadt nichts weiß), dass sie dort hausen. Insofern reichen die normalen Müllbehälter nicht, weil in einem Haus sechs Leute offiziell gemeldet sind, aber 30 „wohnen“.
Ich denke mal, die sollen sich auch gar nicht integrieren, weil sie als Verfügungsmasse auch so Geld einbringen.
Diese Leute erzeugen natürlich Müll und der wird eben auf die oben beschriebene Weise eventuell notgedrungen entsorgt.
Ob diese Art der Müllentsorgung andererseits eine mitgebrachte Praxis aus der jeweiligen Heimat ist, keine Ahnung. Diesbezüglich werden auch viele Vorurteile gepflegt.
Von mir befragte Einzelhandel-Geschäftsleute in Marxloh sind es angeblich leid diesbezüglich die Stadt zu kontaktieren oder sie trauen sich nicht.
Irgendwie klingt das nach Teufelskreis, den niemand anpackt solange er bestimmten Leuten die was ändern könnten in der jetzigen Form nutzt.
Augenfällig sind die vielen piekfeinen Hochzeitsboutiquen, etliche Gastrobetriebe und die vielen Luxusautos oder zumindest Autos der gehobenen Preisklasse.
Frage: Warum bitteschön nehmen z.B. die Geschäftsleute die Sache nicht selbst in die Hand? Sie würden am meisten davon profitieren, dass der Ruf sich verbessert.
Kürzlich drückte es CDU-Enzweiler bzgl. Marxloh so aus: Die Mieten sind niedrig, also kommen viele Transfergeldempfänger. Es gibt viele Transfergeldempfänger, also sind die Mieten niedrig.
So kann man es als (Ex-)Verantwortlicher für die Stadtpolitik natürlich ausdrücken um auch das eigene Versagen gleich mitzubeschreiben. Und es beschreibt gut die Haltung die wahrscheinlich auch die Stadtspitze an den Tag legt.
Zwei junge Ordnungsamts-Mitarbeitende die dort patroullierten haben mir das alles verklausuliert (= indirekt) bestätigt.
Andererseits hat Marxloh einen teils wunderschönen Hausbestand und wirklich tolle Ecken. Und man wird dort nicht bei Einbruch der Dunkelheit ausgeraubt.
Das Grillo-Gelände wirkt übrigens ein bißchen wie aus einer anderen Welt. Aber anscheinend lebt und arbeitet es sich in direkter Nachbarschaft recht gut.
Und ganz ehrlich, wenn ich mir die Innenstadt ansehe, so finde ich gibt es in puncto Müll eigentlich keinen grossen Unterschied zu Marxloh.
Fazit: Der Fisch stinkt vom Kopf, wie ich es auf DUISTOP desöfteren bereits beschrieben habe. Stadtspitze und Politik sind an einer Verbesserung gar nicht interessiert.
Denn wenn es wirklich um Verbesserungen ginge -auch des Images, nicht nur das von Marxloh- dann sähe zielorientiertes Handeln ganz anders aus.
Vor allem auch vor dem Hintergrund der AfD keine weiteren Argumente zu liefern.
Andererseits kann es auch an der totalen Unfähigkeit der hier Verantwortlichen liegen.