700-Mio-EURO Subvention von NRW für TKS: Fragen an die Landesregierung

Guten Tag,

die Landesregierung hat anscheinend, so wurde es bereits vielfach in der Presse veröffentlicht, eine Förderung des Umbaus bzw. der Transformation des TKS-Werkes in Duisburg um künftig grünen Stahl herstellen zu können, in Aussicht gestellt.

Höhe: 700 Mio. EURO

Diesbezgl. habe ich folgende Fragen:

1. Ist es richtig, dass die Landesriegierung eine Zahlung in dieser Höhe an TKS beabsichtigt und ev. schon definitiv beschlossen hat?

2. Wenn ja, in welchem Zeitraum, wofür genau und an welche ev. Bedingungen geknüpft?

3. Wenn ja, auf welcher Grundlage = welchen Gründen und welchen Berechnungen/Annahmen/Zielen seitens TKS hat die Landesregierung dem Vorhaben und einer Zahlung von Fördergeld zugestimmt?

Mit freundlichem Gruß

DUISTOP
Stadtmagazin für Duisburg
Michael Schulze

Bräunlich-Rötliche Staubwolke im Mai über ThyssenKrupp in Beeckerwerth – Nachfrage*

Guten Abend,

anhängend ein Foto -aufgenommen von Ruhrort (Mühlenweide) aus- das das ThyssenKrupp-Werk in Beeckerwerth in eine dichte bräunlich-rötliche Staubwolke eingehüllt zeigt.

Aufnahmetag ist der 7. Mai 2023.

Bitte teilen Sie mir mit um was für eine Staubwolke es sich handelte und ob es sich um eine werksseitige Ursache handelte.

Sind die Aufsichtsbehörden darüber informiert worden?

Auf nachfolgende Nachfragen von mir teilten mir etliche Anwohnende mit, dass diese Wolken nicht selten sind, oftmals am Sonntag zu sehen sind und dies bereits regelmässig seit mindestens 30 Jahren.

Bitte nehmen Sie dazu Stellung.

Gruß

DUISTOP

Michael Schulze

 

* Die Nachfrage erfolgte heute direkt bei ThyssenKrupp und textlich leicht verändert auch bei der Stadt Duisburg.

 

Foto: © Katrin Susanne Gems

 

 

Puuuh, GEG endlich auf dem Weg – tolle Zeiten für Stadt und Investoren brechen an.

Aufatmen in der Ampel und Aufatmen in der Bevölkerung. Puuuh, das GEG, inzwischen als Heizungsgesetz bekannt, ist mehr oder weniger in dieser Woche endlich eingetütet und auf den Weg gebracht worden.

Grob gesagt hat man die Idee, erst die „kleinen“ Leute zur Wärmewende zu bewegen und dann die Kommunen, nun umgedreht. Ganz vereinfacht ausgedrückt.

Die sogenannte kommunale Wärmeplanung soll es nun zuerst richten, dann wird man wissen was die privaten Haushalte und Gewerbebetriebe noch tun müssen … sollten.

Ich will jetzt nicht darauf eingehen, wieso man so lange dafür gebraucht hat, wo der Kanzler eigentlich war und ist, wieso die AfD so hohe Zustimmungswerte hat usw., sondern darauf was das nun konkret bedeuten könnte.

Denn ein wesentlicher Teil der kommunalen Wärmeplanung bedeutet die stärkere Berücksichtigung der Fernwärme beim zukünftigen Energiemix.

Duisburg ist nun also (auf)gefordert festzustellen was diesbezüglich bereits geht und was noch gehen könnte, wer also noch fürs Fernwärmenetz als Wärmelieferant und wer als Abnehmer in Frage kommt.

Ich frage mich an der Stelle vor allem warum dies nicht längst passiert ist, denn das Thema und die Technik sind ja nicht wirklich neu.

Bevor ich aber zum eigentlich Kern des Problems komme das ich sehe, hier ein Link:

https://www.radioduisburg.de/artikel/nach-strom-und-gas-auch-fernwaerme-in-duisburg-wird-teurer-1436510.html

Ein fleissiger DUISTOP-Leser hat mich vor wenigen Wochen zusätzlich auf die Preissteigerungen für Fernwärme in Duisburg hingewiesen – ich berichtete.

Das grundsätzliche Problem: Wir haben es prinzipiell mit einem Angebots-Monopolisten für die Abnehmerseite zu tun. Denn bei der Fernwärme und dem dazugehörigen Netz wird es wohl kaum bis keine Konkurrenz geben.

Wir sollten also frühzeitig darauf achten ob sich alles so entwickelt wie z.B. bei den Müllgebühren und den Entsorgungskosten, bei denen denk- und merkwürdige Unregelmässigkeiten zu diversen Abrechnungsproblemen und Rückzahlungen geführt haben.

Hinweis nur zum Nachdenken: Was die thermische Verwertung von Müll angeht sind wir eigentlich alle Zulieferer des Fernwärmelieferanten Müllverbrennungsanlage.

Tja und wenn ich mir die Strukturen hiesiger Verflechtungen in Bezug auf die Fernwärme angucke, da gibt es etliche Beziehungen u.a. nach Dinslaken usw. usf., dann wird mir ganz Bange um die Transparenz angesichts der vielen die sicherlich nun mitmischen und mitverdienen wollen.

 

TKS: Aus zwei werden drei Milliarden und die IG Metall spricht von mindestens 12 Milliarden EURO

Eine Frage vorab: Geht’s noch?

Eine Pressemeldung des WDR zum heutigen Aktionstag der Gewerkschaft IG Metall in Duisburg, mit direktem Bezug zur Förderungsforderung anläßlich des Umbaus von ThyssenKrupp Steel(TKS), lässt aufhorchen.

So dachte ich bisher der Umbau wäre mit zwei Milliarden EURO veranschlagt, der WDR schreibt nun etwas von drei Milliarden EURO.

Angeblich so Robert Habeck, der heute in Duisburg vor Ort war, sei nun endlich auch der Bescheid und das Okay aus Brüssel vorliegend, welch Wunder, genau seit gestern. Der Bund darf nach dem Land (bereits 700 Mio. EURO wurden von NRW zugesagt – ich berichtete bereits mehrfach) nun eigentlich seine Schatulle öffnen.

https://www1.wdr.de/nachrichten/rheinland/aktionstag-thyssen-krupp-foerderzulage-100.html

Was mich aber ECHT aus den Socken haut sind die mindestens 12 Milliarden die die Gewerkschaft anscheinend für den gesamten Umbau in Duisburg aktuell aufruft, um dann klimafreundlich produzieren zu können. Ob der Betrag allein an TKS gehen soll oder die gesamte Wirtschaft bzw. die Metallwirtschaft gemeint ist, ist mir bisher nicht bekannt.

Mir kommt das alles vor wie „Augen zu und durch“. Berechnungen wieviele Arbeitsplätze tatsächlich erhalten bleiben, wieviel grüner Stahl zu konkurrenzfähigen Preisen irgendwann mal produziert wird sowie Opportunitätsüberlegungen ob das viele Subventionsgeld nicht besser anders ausgegeben werden sollte, liegen mir nicht vor und werden mir wohl auch nicht ausgehändigt werden.

Vielleicht sind diese Berechnungen und Überlegungen noch nicht einmal durchgeführt worden.

 

Nancy Faeser in Duisburg – Fragen an die Polizei beantwortet – Özdemir mit eindeutigen Pressevorlieben

In der letzten Woche berichtete ich gewohnt kritisch über einen Besuch von Bundesinnenministerin Faeser auf einer Wache in Duisburg. Dort informierte sie sich laut WAZ in Begleitung ihres Staatssekretärs Mahmut Özdemir über die hiesige sogenannten Clan-Kriminalität. Die wenig schmeichelhaften 45 Minuten die sie dafür aufwendete habe ich entsprechend kommentiert – ach ja nicht zu vergessen ihre ominöse Kladde in der sie anscheinend alles notiert.

Da wieder mal nur die Funke-Gruppe also u.a. die WAZ zugegen war und auch ein nettes Foto machen durfte, habe ich in der letzten Woche wie folgt bei der Polizei in Duisburg angefragt – darunter deren Antwort:

Guten Morgen,

Bundesinnenministerin Nancy Faeser hielt sich in der vergangenen Woche in Duisburg auf. Teils privat da z.B. ihr Vater hier aufwuchs.

Andererseits auch „geschäftlich“. So ist in einem WAZ-Artikel (s. Link) davon Rede, dass Frau Faeser auch bei der Polizei zu Besuch war und mit dem Polizeipräsidenten sprach.

https://www.waz.de/staedte/duisburg/kampf-gegen-clans-warum-nancy-faeser-in-duisburg-war-id238572221.html

Was wohl ausreichte um mind. ein Foto zu erstellen. Wenn ich auf den Copyright-Vermerk des Fotos schaue sehe ich, dass die WAZ vor Ort gewesen sein muß.

Ich hatte Sie bereits mehrfach gebeten mir besonders bei solchen Terminen ebenfalls (möglichst frühzeitig vorab) Bescheid zu geben, damit ich ebenfalls vor Ort sein kann.

Ansonsten bitte ich Sie mir zu erklären warum die WAZ vor Ort sein konnte, Sie mich aber nicht informiert haben. Und ich möchte wissen ob die WAZ exklusiv vor Ort war und wer sonst noch presseseits eingeladen war.

Und machen Sie dies bitte mit Bezug auf das Pressegesetz NRW, auf den Medienstaatsvertrag NRW sowie auf das Grundgesetz in dem ausdrücklich von Gleichbehandlung die Rede ist.

Mit freundlichem Gruß

DUISTOP
Stadtmagazin für Duisburg
Michael Schulze

 

Und hier die Antwort:

Sehr geehrter Herr Schulze,

zu besagtem Termin hatte nicht die Polizei, sondern MdB Mahmut Özdemir die Medienvertreter eingeladen. Insofern wenden Sie sich mit Ihren Fragen bitte an das zuständige Wahlkreisbüro.

i.A.

Fazit:

Tja, MdB Özdemir hat eindeutige Präferenzen wer über Innenministerinnen-Besuche bei der Polizei Duisburg berichten darf und wer besser nicht.

Ich bin natürlich mit der Antwort der Polizei nicht so ganz einverstanden. So wäre es meines Erachtens kein Problem mir seitens der Polizei kurz Bescheid zu geben. Wo ein Wille ist, da ist auch ein Weg.

Ansonsten entsteht bei mir zunehmend der Eindruck kritische Nachfragen hat man vor allem auch angesichts dieses Themas eher nicht so gern.

In Berlin kann man anscheinend recht gut erleben was in der Sache „Clans“ alles los sein kann, könnte, …

https://www.spiegel.de/panorama/justiz/rammo-clan-spiegel-tv-ueber-eine-kriminelle-dynastie-a-d9d3f981-3c70-46b8-b162-d5f57cf253d6

Inwieweit es sich auch um effektheischenden Aufmerksamkeitsjournalismus handelt sei mal dahingestellt.

Eben deshalb bin ich ja auch so interessiert was hier bei uns tatsächlich los ist. Immerhin wird regelmässig von rund 70 Clans in Duisburg gesprochen die hier ihr Unwesen treiben sollen.

Ich kenne noch etliche andere die hier ihr Unwesen treiben, aber eher nicht zu den Clans gerechnet werden.

 

In eigener Sache: Fragen an die Polizei Duisburg zum Nancy-Faeser-Besuch

Guten Morgen,

Bundesinnenministerin Nancy Faeser hielt sich in der vergangenen Woche in Duisburg auf. Teils privat da z.B. ihr Vater hier aufwuchs.

Andererseits auch „geschäftlich“. So ist in einem WAZ-Artikel (s. Link) davon Rede, dass Frau Faeser auch bei der Polizei zu Besuch war und mit dem Polizeipräsidenten sprach.

https://www.waz.de/staedte/duisburg/kampf-gegen-clans-warum-nancy-faeser-in-duisburg-war-id238572221.html

Was wohl ausreichte um mind. ein Foto zu erstellen. Wenn ich auf den Copyright-Vermerk des Fotos schaue sehe ich, dass die WAZ vor Ort gewesen sein muß.

Ich hatte Sie bereits mehrfach gebeten mir besonders bei solchen Terminen ebenfalls (möglichst frühzeitig vorab) Bescheid zu geben, damit ich ebenfalls vor Ort sein kann.

Ansonsten bitte ich Sie mir zu erklären warum die WAZ vor Ort sein konnte, Sie mich aber nicht informiert haben. Und ich möchte wissen ob die WAZ exklusiv vor Ort war und wer sonst noch presseseits eingeladen war.

Und machen Sie dies bitte mit Bezug auf das Pressegesetz NRW, auf den Medienstaatsvertrag NRW sowie auf das Grundgesetz in dem ausdrücklich von Gleichbehandlung die Rede ist.

Mit freundlichem Gruß

DUISTOP
Stadtmagazin für Duisburg
Michael Schulze

Oh wie nett, ThyssenKrupp Steel will Bürgerfragen beantworten. Hört! Hört!

Das Stahlwerk von TKS in Duisburg soll umgebaut werden damit dort in Zukunft grüner Stahl mittels Wasserstoff hergestellt werden kann. Diese Transformation soll mindestens rund zwei Mrd. EURO kosten weshalb NRW bereits 700 Mio. EURO an Subventionen zugesagt hat. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck dagegen zögert noch den avisierten Bundeszuschuss zu bewilligen und dann muß auch noch Brüssel gefragt werden. Zwischenzeitlich hat TKS den Umbau bereits komplett an den Anlagenbauer SMS nach Düsseldorf vergeben. Ich berichtete bereits.

https://www.waz.de/staedte/duisburg/nord/thyssenkrupp-informiert-ueber-geplante-direktreduktionsanlage-id238558091.html

Nun geht TKS in die Charme-Offensive und will angeblich die BürgerInnen informieren, reichlich spät. In diesem Zusammenhang erinnere ich nochmals mit Nachdruck an die 45 grösstenteils unbeantworteten DUISTOP-Fragen aus dem Jahr 2022, ungefähr zu dieser Zeit, als TKS dafür auch noch 10 Wochen brauchte um überhaupt aus den Puschen zu kommen.

Für alle die ernsthaft daran interessiert sind dem Unternehmen und auch der Politik, insbesondere auch Bärbel Bas, ein paar sinnvolle Fragen zu stellen, darf sich aus den Fragen von DUISTOP aus dem letzten Jahr gerne bedienen.

Ich verweise allerdings darauf, dass das gesamte Fragen-Interview-Konvolut urheberrechtlich geschützt ist und nur Privat-Personen die Fragen uneingeschränkt und kostenfrei nutzen dürfen.  Eine mediale (kommerzielle) Veröffentlichung ist nicht gestattet.

Bärbel Bas hatte sich angesichts der ausstehenden Gelder aus Berlin übrigens kürzlich mächtig ins Zeug gelegt. Sie hat von Arbeitsplätzen udgl. fabuliert, konnte aber trotz vierfacher Nachfrage mir bisher einige fachliche Rückfragen nicht beantworten – oder sie will es einfach nicht.

Hier also die Fragen an TKS aus dem letzten Jahr – gestellt von mir und zwei Kollegen vom Fach (Anlagenbau):

 

Integration: Dickes Problem! Integrationsratsvorsitzender wiegelt ab und verharmlost

„Denn Sie wissen nicht was sie tun.“ hätte der aktuelle Artikel in der WAZ zu den „Feiern und Autokorsos“ auf Duisburger Strassen anlässlich des Wahlgewinns von Erdogan in der Türkei durchaus lauten können. Denn während sich viele Menschen ernsthaft Sorgen machen was hier vor sich geht, wiegelt der Integrationsvorsitzende Erkan Üstünay lediglich ab.

https://www.waz.de/staedte/duisburg/warnung-vor-rechten-tuerken-in-duisburg-dickes-problem-id238550803.html

Gewarnt wird vor nationalistischen, rechten und rechtspopulistischen Strukturen in einigen türkischen bzw. türkisch-stämmigen Milieus Duisburgs. Was sich besonders auch durch die Verwendung eindeutiger Symbole in aller Öffentlichkeit, wie z.B. die des sog. Wolfsgrusses, äussert.

Soweit die WAZ – und nun ich.

Seit rund einem halben Jahr versuche ich herauszufinden was mit Geldern aus dem Bundesprogramm „Demokratie leben“ in Duisburg passiert ist. Niemand will dazu konkrete Angaben machen, ich berichtete bereits mehrfach kritisch – auch die Stadt will nicht antworten, was auch daran liegen kann, dass sie rund 50% der Gelder abzwackt.

Im Mittelpunkt meiner Recherchen -welch Zufall – befindet sich jener Integrationsvorsitzende der nun abwiegelt und so tut als wüssten vor allem Jugendliche nicht was der Wolfsgruss bedeutet.

Er ist nämlich als Vorsitzender des Sport-Vereins SV Genc Osman in nicht unerheblichem Maß in den Genuß von Demokratiefördergeldern gekommen (rund 600.000 EURO allein zwischen 2015 und 2019). Dazu nochmals kleinere Beträge u.a. auch für die „Integration durch Sport“ i.H.v. rund 36.000 EURO in den Jahren zuvor. Ich berichtete bereits.

Es drängt sich nun logischerweise die Frage auf was in der Integration schiefgelaufen ist und schief läuft und ob solche Fördergelder nicht einfach nur ohne Wirkung versickern. Ich will jetzt nicht darüber spekulieren ob es ohne dieses Geld noch schlimmer wäre, das wird nämlich sofort die Reaktion der Gegenseite sein.

Und es stellt sich vor allem die Frage wann denn die Verantwortlichen in Duisburg endlich aus ihren Löchern kriechen, allen voran Link, Sagurna, Mahlberg und Co., um mal etwas zu den Vorfällen und Entwicklungen zu sagen, die meines Erachtens irgendwie und langsam aber sicher aus dem Ruder laufen.

Ich betone hier nochmals: Der Fisch stinkt vom Kopf.

 

Duisburger Neubau: Mieten zu hoch selbst für Gutverdienende!?

Auf dem 8.000 qm großen Gelände des ehemaligen Bowling Centers an der Düsseldorfer Landstraße 76b-d in Buchholz sind drei neue Wohnhäuser mit je vier bzw. sechs Etagen entstanden.
Insgesamt handelt es sich um 78 Wohnungen unterschiedlicher Größen. Die reichen vom 1,5-Zimmer-Apartment mit 46 qm bis zur 5-Zimmer-Maisonette-Wohnung mit 126 qm. Alle Wohnungen sind barrierefrei und verfügen über einen Balkon oder eine Terrasse. Für KfZ gibt es 70 Stellplätze, für Fahrräder 165.

Preiswerten Wohnraum hatte Investor Nyoo angekündigt, als das Projekt „DUI76“ an den Start ging. Allerdings waren die Versprechungen von 30 bis 40% niedrigeren Mieten an den Miethöhen in Düsseldorf orientiert.

Nun stellt sich heraus, dass die Mieten über den durchschnittlichen Neubaumieten in guten Wohnlagen in Duisburg liegen.

So werden z.B. 12,49 EURO kalt pro qm für eine Wohnung mit 126 qm aufgerufen.

Es ergäbe sich dann kalkulatorisch eine Gesamtmiete (warm / inkl. NK) i.H.v. mindestens 2.000 EURO pro Monat oder mehr (s.u.). Was selbst für relativ Gutverdienende (ev. mit Kindern) eine enorme monatliche Belastung darstellt.

Falls in 6-Seen-Wedau tatsächlich je gebaut wird, dürften sich dort ähnliche Dinge abspielen.

Allerdings werden Vermieter die Preise (Verkauf bzw. Miete) auch nur solange aufrufen wie der Markt es hergibt. Ansonsten droht Leerstand, aber auch der könnte andererseits „sinnvoll“ steuersparend genutzt werden.

Fazit:

Wir sind natürlich immer noch weit entfernt von Zuständen in anderen Städten wie Düsseldorf, Köln und besonders München, doch es zeichnet sich eventuell ein Trend auch hier bei uns ab.

Der könnte mit mehr bezahlbarem Wohnraum allerdings auch durchbrochen werden, wobei letztens ein Vertreter von Haus und Grund zitiert wurde der in Duisburg keinen Wohnungsmangel sieht, dafür aber hohe Belastungen besonders hinsichtlich der Nebenkosten.

https://www.waz.de/staedte/duisburg/zu-wenige-wohnungen-in-duisburg-ein-experte-widerspricht-id238468411.html

Zitat:

„Fakt ist, dass keine preiswerten Wohnungen vorhanden sind, weil in der Duisburg die Nebenkosten fürs Wohnen 52 Prozent betragen. Das muss doch mal deutlich gesagt werden.“

 

Bürgerbefragung mit zweifelhaften Ergebnissen

Zum Jahreswechsel 2022/2023 wurde in Duisburg eine Bürgerbefragung durchgeführt. Angeblich zufällig ausgewählte 25.000 BürgerInnen wurden dazu angeschrieben. Rund ein Drittel antwortete, der grosse Teil sogar online, auf die immerhin 80 Fragen.

Alles hier en detail nachzulesen:

https://www.duisburg.de/guiapplications/newsdesk/publications/Stadt_Duisburg/102010100000201909.php

https://sessionnet.krz.de/duisburg/bi/getfile.asp?id=1702190&type=do

Die hohe Rücklaufquote von einem Drittel (besser als bei jeder Wahl*) ist schon enorm und zählt bei derartigen Umfragen weltweit mit derartig vielen Fragen schon zu den absoluten Spitzenwerten.

Und auch sonst kommt die Stadt bis auf Ausnahmen – ich sage es mal salopp: wo man wenig zahlentechnisch fummeln konnte um nicht komplett unglaubwürdig zu erscheinen – sehr gut weg.

Ich bitte also den Augenmerk auf den zweiten Link zu richten und beim Lesen der Daten und Fakten besonders auf die Seite 22 zu achten. Dort erfährt man wie in puncto Politik geantwortet wurde.

So heisst es dort (Zitat):

Betrachtet man die Ergebnisse der Duisburger Bürgerbefragung, lässt sich zunächst festhalten, dass 80 % der Antwortenden angaben, bei der letzten Kommunalwahl im Jahr 2020 gewählt zu haben. 15,7 % gaben an, nicht ge-
wählt zu haben, während sich 4,3 % der Antwortenden nicht erinnern konnten, ob sie an der Wahl teilgenommen haben. Hier zeigt sich deutlich, dass sich das Antwortverhalten erheblich von den realen Bedingungen der Kommunalwahl unterscheidet (39,2 % Wahlbeteiligung der Wahlberechtigten 2020). Mögliche Erklärungen hierfür sind, dass Personen, die sich in Form von Wahlen aktiv an der Gestaltung der Gesellschaft beteiligen, auch tendenziell eher bereit sind, an einer freiwilligen Befragung zu den Lebensbedingungen in der Stadt Duisburg teilzunehmen und somit in den Antworten überrepräsentiert sind. Hinzu kommen möglicherweise Effekte sozialer Erwünschtheit, also die Erwartung der Befragten, dass die Teilnahme an einer Wahl der sozialen Norm entspricht und entsprechend die eigene Antwort verändert wird. Diese Verzerrungen müssen bei der Bewertung der Ergebnisse berücksichtigt werden.

Das klingt alles ziemlich nachvollziehbar. Doch man muß seinen Denkapparat-Tuner genau an der Stelle mal höher drehen als sonst.

Wenn in Bezug auf die politischen Fragen unterstellt wird die Befragten wären tendenziell eher bereit und es gäbe möglicherweise Effekte sozialer Erwünschheit, dann stellt sich mir die Frage warum gilt das eigentlich nicht für die gesamte Erhebung und sämtliche Fragen?

Wer DUISTOP regelmässig liest weiß, dass ich die Verantwortlichen aus Politik und Verwaltung oftmals als Vollversagende bezeichne. Gemessen an diesem Befragungsergebnis liege ich total und komplett falsch.

Auch die Ratsleute werden sich unisono zurücklehnen und größtenteils denken: Eigentlich doch in der Summe recht ordentlich und gut gemacht.

Dass es sich um ein Polit-Verwaltungs-Top-Washing handelt, steht für mich fest, vor allem auch deshalb weil ich Link & Co einerseits nicht traue und andererseits alles zutraue.

Wenn aus solchen Befragungen bzw. auf Grundlage dessen auch noch ernsthafte politische Handlungsempfehlungen entstehen, dann „Good Night“.

 

* Schlaumis die mich aufgrund dieser Anmerkung („besser als bei jeder Wahl“) angemailt haben und meinen, dass die Wahlbeteiligungen durchaus höher waren und sind, habe ich mitgeteilt, dass dies relativ zum Umfang der verlangten Arbeit und Bedeutung gemeint sei – bei einer Wahl ein bis zwei Kreuze – hier mindestens 80.  Dabei habe ich den anteiligen Einsatz des Denkapparats noch nicht berücksichtigt.

 

Update:

Hier mal was eher Wissenschaftliches zu Antwort-Tendenzen in Befragungen:

https://www.gesis.org/fileadmin/upload/SDMwiki/Archiv/Antworttendenzen_Bogner_Landrock_11122014_1.0.pdf