Nachdem ich den OB bereits 2020 ergebnislos behelligt hatte – zum 10. Jahrestag des Unglücks – wie es denn um die Einhaltung seines Versprechens stünde für Transparenz zu sorgen, das er 2012 hochfeierlich abgegeben hatte, habe ich es in den letzten Wochen erneut mehrfach versucht.
Der Mann will zum Verrecken nicht antworten, was aus seiner Sicht nur konsequent ist. Leider aber wird das Thema so nicht abgeschlossen.
Anmerkung: Diverse Vorwürfe die in den letzten Wochen an mich gerichtet wurden, fast alle anonym, ich solle doch gefälligst aufhören weiter in der Sache zu „nerven“, werde ich weiterhin ignorieren. Ich kann mir denken aus welchen Büros die kommen. Bei manchen weiß ich es weil ich mir die Mail-Quellcodes angesehen habe. Leute, benutzt besser einen VPN!
Der OB könnte auf jeden Fall zu einigen Vorgängen Rede und Antwort stehen, ich habe allerdings den Verdacht, und teils auch das Wissen, dass er dabei selbst nicht besonders gut wegkommt.
So verweigert er die Nennung der Namen der beiden Landtagsabgeordneten, die kurz nach der LoPa vertrauliche Unterlagen aus dem Rathaus, bestimmt für den Innenausschuss des Landtags, sämtlichst an Thomas Rodenbücher von xtranews weitergereicht haben.
So antwortet er nicht auf Fragen nach Vorgängen in der und im Zusammenhang mit der Stiftung Duisburg 24-7-2010. Jürgen Widera der Stiftungsvorstandsvorsitzende übrigens auch nicht, ich berichtete bereits. Nun beackere ich deshalb die Stiftungsaufsicht innerhalb der Bezirksregierung, die mich allerdings bereits einmal abgewimmelt hat, weil wahrscheinlich jemand interveniert hat. Demnächst wende ich mich zusätzlich an das zuständige Finanzamt und einige hiesige bedeutende UnternehmensvertreterInnen.
Link antwortet auch nicht auf Vorgänge im Zusammengang mit einer möglichen Finanzierung des Veranstalters durch das Land (iHv 1 Mio. EURO), ev. auf Betreiben von Parteigenossin Kraft. Die antwortet übrigens auch nicht. Antworten aus der Staatskanzlei stehen noch aus.
Wie Link sitzt Kraft übrigens auch in der Stiftung.
Er antwortet ebenso nicht auf Fragen zum Verhalten von Parteigenosse Jäger der damals Innenminister war.
In der ersten Innenausschuss-Sitzung am 4.8.2010 gab Jäger zu Protokoll, dass er qua Ministerbesuch von 15 bis 17 Uhr auf dem Gelände war. Dann sei er nach Hause gefahren. Er ist in einem WDR-Interview mit Herrn Schaller vom Veranstalter Lopavent innerhalb dieses Zeitraums gut zu erkennen. Darüber hatte ich bereits berichtet.
Hier nochmals das Protokoll der Ausschusssitzung vom 4.8.2010:
https://www.landtag.nrw.de/portal/WWW/dokumentenarchiv/Dokument?Id=MMA15%2F7|1|1&Id=MMA15%2F7|5|73&Id=MMA15%2F7|75|89
Und hier eine Zusammenfassung der wichtigsten Funksprüche am Unglückstag, achten Sie bitte auf die Zeitpunkte!
https://www.derwesten.de/staedte/duisburg/loveparade/die-loveparade-funksprueche-chronik-einer-katastrophe-id8202143.html
Hier drei Auszüge:
Funkspruch von 16:35
„Karl-Lehr-Straße im Tunnel zur Rampe kommt es zu lebensbedrohlichen Situationen auf Grund des Drucks, der von hinten kommt. Die Menschen werden da an die Mauer gepresst.“
Einsatztagebuch der Polizei 16:40
„Feuerwehr meldet panikartige Bewegungen am Aufgang zum Gelände. Es werden teilweise Menschen überrannt.“
Funkspruch von 16:45
„Wir brauchen dringend Unterstützung. (… unverständlich) Wir haben hier verletzte Personen.“
Warum ist der Innenminister um 17 Uhr „abgehauen“? Schon ab 16 Uhr hat sich die Eskalation im Unglückstunnel bereits abgezeichnet! Spätestens ab 16:30 Uhr hätte m.E. jeder normale Mensch mit Verantwortungsbewusstsein und in dem Amt anders gehandelt und wäre zumindest vor Ort geblieben.
Vorausgesetzt er hat eine Stunde -mind. aber eine 1/2 Stunde- lang gewusst was vorgeht (sich ev. anbahnt). Es sei denn der Polizeichef neben ihm auf dem Podest hat ihm alles verschwiegen oder selbst nichts mitgekriegt.
Tja, und dann gibt es noch weitere Fragen im Nachgang die auch in mindestens einer Ausschuss-Sitzung aufgeworfen wurden:
Quelle:
Auszug von Seite 1 – https://www.landtag.nrw.de/portal/WWW/dokumentenarchiv/Dokument/MMD15-702.pdf
Das klingt so, als habe das von Jäger geführte Innenministerium acht Tage vor dem Event so einiges gewusst was Kritisches passieren kann.
All diese Dinge waren bisher anscheinend nie Gegenstand einer offiziellen Untersuchung.
Auch die Remonstrationen von Polizeikräften an ihre Vorgesetzten im Vorfeld wurden anscheinend nicht beachtet und ignoriert.
Die vorerwähnte Aktion der beiden Landtagsabgeordneten, die Unterlagen an xtranews lieferten, hatte sicherlich zwei Ziele nämlich a) vor allem Sauerland weiter zu belasten und in den Fokus zu stellen und b) von anderen Dingen und Vorgängen abzulenken.
Demnächst veröffentliche ich die Namen der beiden.