Mietkosten für die HSPV werden nicht preisgegeben – Antwort vom Innenministerium

Wiederholt hatte ich mich darum bemüht bzgl. der neuen Hochschule für Polizei und Verwaltung (HSPV) eine Auskunft über die Miethöhe für das Objekt (rund 31.000 qm Fläche) zu erhalten. Vergeblich. Auch eine Anfrage beim zuständigen NRW-Innenministerium  wurde nun abschlägig beschieden.

Es geht um den Neubau der HSPV in der Nähe des Hauptbahnhofs bzw. in der Nähe des LANUVs. In puncto LANUV erhielt ich alle angefragten Infos vom LANUV selbst – samt Mietkonditionen. Die Miete für das LANUV (rund 17.000 qm) liegt bei 24,50 EURO/qm. Mietzeit: 20 Jahre

Ich nahm also an auch bzgl. der HSPV alle Infos zu erhalten. Hier die Antwort von heute:

Sehr geehrter Herr Schulze,

wir bitten um Verständnis, dass wir wegen des zwingenden „Rechtssatzes der Wirtschaftlichkeit der Verwaltung“ keine Auskünfte auf konkrete Mietzahlungen erteilen können. Würden solche Informationen bekannt, könnten Bieter Rückschlüsse auf das Ausschreibungsverhalten der Verwaltung ziehen und in immobilienwirtschaftlichen Vergabeverfahren entsprechende Dispositionen treffen.

Dies gilt entsprechend übrigens auch für die relevanten Geheimhaltungstatbestände des Informationsfreiheitsgesetzes. Die Bekanntgabe von qm-Mietzinszahlungen an Private verstieße zudem gegen die Geheimhaltungsvorschriften des Gesetzes gegen Wettbewerbsbeschränkungen (GWB) zum Bieter und Zuschlagsempfänger, also §§ 97 ff. GWB. Sie würde das Ministerium des Innern als Nachfrager immobilienwirtschaftlicher Leistungen unseriös machen und seine Ausschreiberposition am Markt massiv schwächen. Auch dies verstieße gegen das zwingende Wirtschaftlichkeitsgebot des § 7 Landeshaushaltsordnung.

Mit freundlichen Grüßen

Markus Niesczery

Ministerbüro – Pressestelle

Erster Polizeisprecher

Ministerium des Innern des Landes Nordrhein-Westfalen

 

Abschlussbemerkungen:

Ich verstehe die Einlassungen des Ministeriums nicht. Ich verstehe auch nicht warum das LANUV mir die Info (Mietkosten) gegeben hat.

Grundsätzlich verstehe ich nicht warum man überhaupt LANUV und HSPV an dieser Stelle errichten musste. Einziger nachvollziehbarer Grund ist für mich die Nähe zum Bahnhof (ÖPNV).

Ich hatte bereits diverse Male in bezug auf LANUV und HSPV kritisiert warum beide Gebäude nicht in Marxloh oder sonstwo im Norden errichtet wurden. U.a. zur (Image-)Förderung dieser Stadtteile.

 

Fragen bzgl. der Umsetzungen von energiesparenden Maßnahmen bei beiden Gebäuden behalte ich mir noch vor.

 

Das passt ganz aktuell zum Thema:

https://rp-online.de/nrw/staedte/duisburg/duisburg-aurelis-hat-das-quartier-1-jetzt-vollstaendig-vermarktet_aid-66467995

 

Wasserstoff: ZBT antwortet auf Frage nach Satzung – Frage subtil? – neue Fragen auch zum TIW

Wasserstoff ist in Duisburg in aller Munde. Ich berichtete bereits über die vielen Initiativen die derzeit entstehen, dass es etliche Begleiterscheinungen gibt (neuer Beirat bei der DBI) und dass die ZBT, eine 100%ige Tochter der UNI DUE, beim Wasserstoff eine nicht unbedeutende Rolle spielt.

ZBT steht für Zentrum für Brennstoffzellen Technik und ist eine gemeinnützige GmbH (gGmbH).

https://www.zbt-duisburg.de/nc/meta-menu/startseite/

Nachdem ich die Stadt, die DBI und Herrn Patermann vom Verein Hy.Region.Rhein.Ruhr bereits mehrfach vergeblich angefragt hatte um mehr zu den einzelnen Vorhaben rund um den Wasserstoff in Duisburg zu erfahren, u.a. auch zu dem Gutachten dass die DBI in Auftrag gegeben hat, wendete ich mich an die ZBT.

Mit einer ziemlich unverfänglichen Anfrage nach der Satzung und dem Gesellschaftsvertrag habe ich angefangen. Das war dem GF der ZBT nach eigener Aussage schon zu subtil, weshalb ich heute mit ihm ein Telefonat führte. Irgendwie war er not amused über meine simple Nachfrage und deutete an, dass es kein Wunder sei warum ich von anderen in puncto Wasserstoff-Anfragen keine Antworten erhalte. Meine Stirn kräuselt sich immer noch.

Wenige Minuten nach dem Telefonat erhielt ich dann einen Auszug aus der Satzung mit folgenden Worten:

Herr Schulze

gerne übersende ich Ihnen die relevanten Unterlagen und freue mich über Ihre Unterstützung der Aktivitäten im Gemeinwohl für die Stadt Duisburg und die Fortentwicklung der Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnik.

Soweit ich das berurteilen kann, enthält die Satzung bzw. der Auszug daraus nichts Besonderes. Prinzipiell begründet das ZBT seine Gemeinnützigkeit mit der Förderung von Wissenschaft und Forschung speziell im Bereich der Brennstoffzellen Technik. Hier die Stelle dazu im Gesetz:

https://www.gesetze-im-internet.de/ao_1977/__52.html

Die Antwort war für mich deshalb der Ausgangspunkt für weitere Rückfragen. Weshalb ich eine erneute Anfrage stellte:

Guten Tag zurück und danke sehr.

Nun hätte ich gerne noch Infos zum TIW

https://www.zbt.de/tiw/

bei dem die ZBT eine sog. Konsortialführerschaft übernommen hat.

Was ist das TIW für ein Konstrukt – ein Verein, ein Unternehmen, eine Initiative?

Gibt es eine Geschäftsführung? Wenn ja wer ist das?

Der Sitz ist angeblich bei HKM – mit welcher eigenständigen Adresse? Webadresse?

Mit welchen Mitteln in welcher Höhe wird das TIW finanziert?

Wer verwaltet diese Mittel bzw. entscheidet über deren Verteilung?

Eine grundsätzliche Frage noch zum Abschluß die sowohl das ZBT wie auch das TIW betrifft:

Wenn Know How der ZBT und des TIW an Beteiligte der Wasserstoffinitiativen „fliesst“, z.B. an Unternehmen, gibt es dann ev. auch Formen des Rückflusses an Mitteln, ev. auch Beteiligungen?

Gemeint ist hier der Umstand, dass womöglich die Steuerzahlenden die Geldmittel für Forschungen bereitstellen, von den Forschungen z.B. durch KnowHow-Transfers und auch durch Ausgründungen aber dann nur wenige Private/Privatunternehmen profitieren.

Wie wird das in puncto Wasserstofftechnologie und KnowHow-Übertragungen gehandhabt, beim ZBT und beim TIW?

Gruß

DUISTOP

M. Schulze

 

Daraufhin kam prompt diese Antwort vom ZBT:

Sehr geehrter Herr Schulze

leider kann ich Ihnen hierzu keine Antworten geben, da alle diese Punkte Thema der laufenden Verhandlungen zwischen Bund und Land und den beteiligten Institutionen sind. Es gibt hierzu auch keinen kommunizierbaren Zwischenstand.

Im Übrigen findet KnowHow Transfer in Institutionen wie der unsrigen grundsätzlich diskriminierungsfrei und immer unter Beachtung des Beihilferechts statt. Dies ist unser Alltag in der angewandten Forschung.

 

Hier die neueste Wasserstoff-Meldung:

https://rp-online.de/nrw/staedte/duisburg/duisburg-gateway-terminal-als-vorbild-fuer-klimaneutrale-binnenhaefen_aid-66618293

 

Villa am See? Für den OB?

Bei einem Rundgang heute Nachmittag habe ich mir mal  wieder die ECHT-bekloppt riesige Schallschutzmauer von 6-Seen-Wedau angeguckt, mich erneut gefragt wer sich sowas ausdenkt und wer tatsächlich für wahrscheinlich viel Geld künftig in deren Nähe wohnen will. Angeblich sollen das ja nachwievor bevorzugt Düsseldorfer und Düsseldorferinnen sein. Ausserdem habe ich versucht mal nur durch Inaugenscheinnahme herauszufinden wo denn der sog. Schwarze See (klingt gut ist aber wohl eher was nicht so Gutes – mehr dazu ganz unten) aus dem 2017er-Bodengutachten sein könnte. Man sieht natürlich nichts.

Auszug aus dem Bodengutachten:

Was man aber deutlich sieht ist, wie in puncto Abholzung bereits bis jetzt am Masurensee gewütet wurde und angeblich, wenn man Anrainern aus dem Wedauer Wohnviertel  glauben kann, soll noch viel mehr abgeholzt werden.

Tja und dann kursiert auch noch ein Gerücht, weshalb ich mich quasi genötigt fühle, den OB und die Gebag anzumailen.

So wird behauptet der OB hätte für sich und seine kleine Familie bereits ein Villengrundstück am Masurensee reservieren lassen und dass, obwohl doch  Düsseldorfer und Düsseldorferinnen bevorzugt werden sollen.

Das alles wird natürlich nur purer Neid sein und ist wohl eher ein elendes Gerücht.

Doch wie sagt der/die LateinerIn so schön: Rex legibus absolutus est.

Hier meine aktuelle Anfrage an die Stadt und die Gebag:

Guten Abend,

meine Recherchen haben mich heute Nachmittag nach Wedau verschlagen und dort habe ich mehrfach ein Gerücht gehört, dass sich der OB / Sören Link bereits ein Villengrundstück direkt am Masurensee habe reservieren lassen.

Frage 1: Ist dies korrekt?

Frage 2: Haben sich ev. andere Spitzenleute aus der Verwaltung und der Politik Grundstücke dort reservieren lassen?

Ausserdem wird behauptet, dass man als DuisburgerIn beim Versuch sich für Grundstücke vormerken zu lassen abgewiesen wird, mit dem Verweis darauf, dass die Grundstücke wesentlich für BewerberInnen aus Düsseldorf reserviert würden.

Frage 3: Ist dies korrekt?

Ausserdem wird behauptet, dass für den Fall es würden sich nicht ausreichend DüsseldorferInnen bewerben, dann die Reservierungen bevorzugt für „verdiente“ Mitarbeitende der Stadtverwaltung erfolgen würden bzw. diese ganz oben auf Reservierungslisten gesetzt würden.

Frage 4: Ist dies korrekt?

Frage 5: Gibt es Compliance-Regeln die eine Bevorzugung von städtischem Personal und deren Verwandten 1. und 2. Grades wie oben geschildert untersagen?

Frage 6: Wie wird ansonsten versucht eine mögliche Begünstigung von eigenem Personal und deren Verwandten 1. und 2. Grades grundsätzlich zu verhindern, z.B. auch in bezug auf ev. günstigere Erwerbskonditionen, auch wenn diese nicht direkt, sondern erst später von Investoren gewährt werden?

Gruß

DUISTOP

M. Schulze

 

Zum Abschluß wie versprochen noch etwas zum Schwarzen See.

Nun, Anfragen bei der Stadt und der Gebag, wie es denn aktuell um diesen ominösen See bestellt ist, werden nicht beantwortet. Versuche etwas mittels Fragen an die NRW Urban (eine Landestochter, sie hat die Gelände-Vorbesitzerin Bahnentwicklungsgesellschaft (BEG) inzwischen eingegliedert)  herauszufinden, liefen sämtlichst ins Leere. Das zuständige Bauministerium, dessen Chefin Scharrenbach sich bisher auch nicht zu einer richtigen Erklärung hinsichtlich der Frage, ob 6-Seen-Wedau gesamt gesundheitssicher sei, durchringen konnte, blieben ebenfalls erfolglos.

 

 

 

Wasserstoff: Presseanfrage an die ZBT zur Gemeinnützigkeit

In Duisburg ist derzeit das Thema Wasserstoff in aller Munde. So gibt es z.B. zwei Initiativen die sich mit teils unterschiedlichen Partnern in teils überschneidenden Regionen, Duisburg mittendrin, dem Thema widmen.

https://www.kompetenzregion-wasserstoff-drw.de/akteure/

https://www.hy-region-rhein-ruhr.de/

Auch das Unternehmen ZBT (Zentrum für BrennstoffzellenTechnik) in Duisburg, eine Tochter der UNI DUE, ist involviert. Da es laut Eigendarstellung gemeinnützig ist, dies aber nirgends nachprüfbar ersichtlich ist, habe ich den ZBT-Geschäftsführer kurzerhand angeschrieben.

Guten Morgen,

bitte übersenden Sie mir den aktuellen Gesellschaftsvertrag der ZBT und / oder die aktuelle Satzung der ZBT.

Wie ich der ZBT-Website entnehmen kann handelt es sich bei der ZBT um eine gemeinnützige GmbH (gGmbH). https://www.zbt.de/das-zbt/unternehmen/

Da derzeit sehr viel über die Wasserstoffstadt Duisburg gesprochen wird und die ZBT sich in dem Umfeld betätigt würde ich gerne mehr über die gemeinnützigen Ziele erfahren.

Danke sehr.

 

Mit freundlichem Gruß

DUISTOP
Stadtmagazin für Duisburg

Michael Schulze

Offene Frage zur Hochschul-Miete erneut – diesmal ans Ministerium – gestellt

Folgende Presseanfrage habe ich heute an das Kultusministerium NRW gesendet. Darin geht es um eine noch offene Frage bzgl. der Mietkonditionen für die neue Hochschule für Polizei und Verwaltung (HSPV) in Bahnhofsnähe. Die Antworten auf die Fragen die ich im Dezember an die HSPV gestellt hatte, wurden von mir bereits im Januar veröffentlicht.

Guten Morgen,

nachfolgende Pressefragen (s.u.) hatte ich am 23.12.2021 an Frau XXX bei der HSPV gesendet.

Auf die Frage Nr. 2. und zwar die Konditionen betreffend (Kaltmiete p.a. für wieviele Jahre, wieviel qm-Fläche) habe ich trotz mehrfacher Versuche im Januar 2022 inkl. Verweise auf das Pressegesetz NRW keine Antwort bekommen.

Nun wende ich mich diesbezüglich an Sie, damit Frage Nr. 2 beantwortet wird, da dass Ministrium für die Hochschule verantwortlich ist und dessen Aufsicht hat.

Bitte äussern Sie sich auch dazu weshalb Frau XXX es nicht für nötig halten muß sich an geltende Gesetze (hier: Pressegesetz NRW) zu halten.

Danke vorab.

Mit freundlichem Gruß

DUISTOP
Stadtmagazin für Duisburg

Michael Schulze

Am 23.12.2021 an die HSPV gesendete Fragen:

1. Wird das Gebäude gemietet oder gekauft?

2. Wenn gemietet, zu welchen Konditionen (Kaltmiete p.a. für wieviele Jahre, wieviel qm-Fläche) und von wem?

3. Wenn gekauft, zu welchem Preis und von wem?

4. Wurde das Objekt bzw. der Bauauftrag zuvor -so wie gesetzlich vorgeschrieben bei Neubauten- europaweit ausgeschrieben.

5. Wenn ja zu 4., wann erfolgte die Ausschreibung und wo kann ich das nachlesen (Quellenangabe – ev. Link)?

6. Wenn nein zu 4., warum nicht und vor allem wer hat das letztendlich entschieden?

 

NACHTRAG vom 24.02.2022 – 18:20 Uhr:

Laut einer Auskunft des Kultusministeriums ist das Innenministerium verantwortlich. Ich habe deshalb meine Frage erneut gestellt, diesmal an das Innenministerium.

 

Antwort aus dem Essener Rathaus in weniger als 20 Minuten – und das weit nach 19 Uhr – Chapeau!!!

So geht Öffentlichkeitsarbeit und so wird dem Pressegesetz entsprochen wie es sein sollte. Folgende Presseanfrage hatte ich um 19.34 Uhr anläßlich des Großfeuers in Essen zum Thema Brandschutz an das Rathaus in Essen gemailt:

Guten Abend,

anläßlich des Großfeuers in einer Essener Wohnanlage erschien u.a. der nachfolgende Presseartikel über die Feuerwehr:

https://www.waz.de/politik/landespolitik/feuerwehren-warnen-vor-gefahren-durch-fassendaemmstoffe-id234631769.html

Die Stadt Duisburg läßt z.B. -wie letztens noch in der Gravelottestrasse im Stadtteil Hochfeld- u.a. aus Brandschutzgründen sog. Schrott-Häuser räumen.

Die Feuerwehren in NRW bringen nun Probleme und Versäumnisse mit Dämm-Materialien auch bei Neubauten ins Spiel, die ein Großfeuer sozusagen „befeuern“ können.

Frage:

Wie reagiert die Stadt Essen nun auf dieses Problem (vorsorglich), da ja u.U. nun auch Häuser ins Visier genommen werden müssten die z.B. keine Schrottimmobilien darstellen und aus diesem Grund mögl. Brandschutzmängel aufweisen?

In Kopie an meine Redaktionskollegin Katrin Susanne Gems.

Mit freundlichem Gruß

DUISTOP

Stadtmagazin für Duisburg

Michael Schulze

Die Anfrage hatte ich zum selben Zeitpunkt -textlich leicht geändert- auch ans Duisburger Rathaus gesendet. Die Antwort steht noch aus.

 

Bereits um 19.53 Uhr kam folgende Antwort aus Essen:

Sehr geehrter Herr Schulze,

die Brandursache sowie die Rekonstruktion des Brandhergangs sind noch nicht abgeschlossen. Daher können derzeit noch keine Rückschlüsse gezogen werden, welche Faktoren zu dem Großbrand in dem Wohngebäudekomplex im Essener Westviertel geführt haben.

Einerseits findet derzeit die Brandermittlung statt, andererseits wird derzeit die Baudokumentation überprüft sowie Fotos vom ausgebrannten Gebäude ausgewertet. Stand heute können keine Rückschlüsse auf von Ihnen genannte „Versäumnisse mit Dämm-Materialien“ gezogen werden.

Sobald sich konkrete Erkenntnisse ergeben, werden entsprechende Schlüsse für baugleiche Gebäude gezogen. Alle Seiten arbeiten mit Hochdruck daran, die Prüfungen schnellstmöglich durchzuführen und abzuschließen. Dabei kommen wie berichtet, modernste Techniken zum Einsatz.

Beste Grüße,

Silke Lenz

Pressesprecherin der Stadt Essen

Leiterin des Presse- und Kommunikationsamtes

Stadt Essen
Der Oberbürgermeister

Anfrage an den OB zum Brandschutz anläßlich des Großfeuers in Essen – Räumt die Taskforce bald Neubauten?

Guten Abend,

anläßlich des Großfeuers in einer Essener Wohnanlage erschien u.a. der nachfolgende Presseartikel über die Feuerwehr:

https://www.waz.de/politik/landespolitik/feuerwehren-warnen-vor-gefahren-durch-fassendaemmstoffe-id234631769.html

Die Stadt Duisburg läßt -wie letztens noch in der Gravelottestrasse- u.a. aus Brandschutzgründen Häuser räumen.

Die Feuerwehren in NRW bringen nun Probleme und Versäumnisse mit Dämm-Materialien auch bei Neubauten ins Spiel, die ein Großfeuer sozusagen „befeuern“ können.

Frage:

Wie reagiert die Stadt nun auf dieses Problem (vorsorglich), da ja u.U. nun auch Häuser ins Visier genommen werden müssten die keine Schrottimmobilien darstellen?

Mit freundlichem Gruß

DUISTOP

Michael Schulze

 

Hinweis:

Diese Anfrage ging -textlich leicht geändert- auch an den Essener OB.

 

 

Die Duisburger Wasserstoff-Vermarktungsmaschine läuft auf Hochtouren

In puncto Wasserstoff und Duisburg als Wasserstoff-Standdort läuft die Positiv-PR derzeit auf Hochtouren. Diese Woche wurde bekannt, dass der Chef von ThyssenKrupp Steel Europe künftig als Beiratsvorsitzender bei der DBI fungieren wird, neben anderen Top-Wirtschaftsvertretern, und schwupps wird jetzt auch ein Gutachten lanciert, dass, so suggeriert es zumindest die WAZ, Duisburg den Charakter einer Wasserstoff-Hauptstadt zuschreibt.

Letztens hiess es noch, die Revolution ginge von Duisburg aus, nun heisst es  Hauptstadt, was kommt als nächstes? Diese Frage habe ich ja bereits öfter gestellt, weil der Überbietungswettbewerb in Duisburg, womit die Verantwortlichen  sich gegenseitig befeuern und hochjazzen,  schon lustig ist. Vor allem, weil meistens nur heisse Luft entsteht und sich vieles nur in reinen Ankündigungen verliert. Derzeit sind solche Märchen und Erzählungen natürlich auch ganz wichtig angesichts des anstehenden NRW-Wahlk(r)ampfs.

Die berühmt-berüchtigtenen Leuchttürme, die nicht und niemals leuchten, oder wenn, dann nur ziemlich schummerig.

Das besagte Gutachten hat angeblich die DBI in Auftrag gegeben. Schön, doch warum nicht der inzwischen für den Zweck der Wasserstoffvermarktung neugegründete Verein Hy.Region.Rhein.Ruhr unter Leitung von Thomas Patermann, bekannt als Chef der hiesigen Wirtschaftsbetriebe (WBD)?

Patermann haut übrigens auch auf die Kacke (s.o. Überbietungswettbewerb) und spricht laut WAZ von einem Wasserstoff-Valley. Zuhause erzählt er sicherlich der Mama auch davon und die denkt sich nur: Erzähl Du mal.

Er war angeblich bereits mit DBI-Chef  Beck in Berlin unterwegs, Brüssel soll folgen, um Fördermittel zu besorgen. Doch es sind (Zitat) „die Umsetzungskorridore der Energiewende noch unklar, die Politik muss aber für die Industrie einen klaren Rahmen setzen …“. Soso. Klingt nach ziemlichem Geschwurbel, so als würde ein Pommes-Verkäufer sagen „Die Kartoffeln sind in einer Spätform ihres Daseins bereit degustiert zu werden, doch ohne eine Grundlage geht es nicht.“, um mir die Fritten dann im ordinären Pappschälchen zu überreichen.

Die DBI hat das Gutachten bezahlt? Okay. Eigentlich umso besser denn dann haben wir alle ja durchaus ein Anrecht dieses Gutachten mal zu sehen und zu lesen.

Erstellt haben soll es eine Tochterfirma des TÜV Nord namens Energy Engineers (EE) unter Leitung von Dr. Thomas Kattenstein, wenn mich nicht alles täuscht letztes Jahr noch bei der Energieagentur.NRW, die inzwischen dichtgemacht und durch eine Landestochter ersetzt wurde.

https://www.waz.de/staedte/duisburg/gutachter-so-wird-duisburg-wasserstoff-hauptstadt-id234612643.html

Besagter Dr. Kattenstein empfiehlt gleich auch mehr Lobbyarbeit, denn Duisburg muß besser wahrgenommen werden. Interessant, denn seit zig Monaten frage ich nach was denn die angeleierte Kampagne wie „DuisburgistECHT“ so macht. Tja und was Haack(inzwischen weggelobt nach Köln) und Beck und Link und Kluge so treiben.

Kurze Zwischenbemerkung damit vor lauter Wassserstoff-Euphorie nichts vergessen wird: Es werden immer noch ziemlich viele Lehrkräfte für die Duisburger Schulen gesucht!

So, weiter geht’s.

Was mich prinzipiell an Kattenstein und EE/TÜV Nord stört ist die relative Abhängigkeit von und/oder die Nähe zu gewissen Auftraggebern. Wer z.B. „TÜV Nord und ThyssenKrupp“ googelt wird sehen was ich meine.

Und dann sind da noch die anderen Städte ganz in unserer Nachbarschaft denen man solche Gutachten gleich auch noch verkaufen kann.

https://www.tuev-nord-group.com/de/newsroom/news/details/article/tuev-nord-group-ist-neues-mitglied-im-h2-beirat-der-stadt-essen/

In trauter Runde sitzt man Essen in puncto Wasserstoff auch beisammen, als da sind: ThyssenKrupp und z.B. auch der TÜV Nord.

Ich habe, vor allem um zu erfahren was in dem Gutachten steht und was es sonst noch damit auf sich hat, folgende aktuelle Anfrage an die DBI gestellt:

Guten Abend,

ich habe folgende Presseanfrage.

Im Rahmen der stadtweiten Bemühungen um den Auf- und Ausbau der Wasserstoff-Wirtschaft und sämtlicher dazu notwendiger Infrastrukturen in der Stadt, in Zusammenarbeit mit und für Industrien usw., hat die DBI ein Gutachten bei Energy Engineers (EE) in Auftrag gegeben.

Meine  Fragen dazu im Einzelnen:

Warum wurde dieses Beratungsunternehmen ausgewählt und beauftragt?

Wie lautet der genaue Auftrag bzgl. des Gutachtens, was sollte im Einzelnen begutachtet werden?

Wie lauten die wichtigsten Ergebnisse in Kurzform, a) die positiven und b) die negativen?

Was hat das Gutachten gekostet und warum hat die DBI es in Auftrag gegeben und nicht der neuegründete Verein Hy.Region.Rhein.Ruhr?

Ist das Gutachten öffentlich einsehbar oder kann es mir zur Verfügung gestellt werden?

Wem wird es ansonsten ausgehändigt/zur Verfügung gestellt?

Wie ist ausgeschlossen, dass es sich um ein Gefälligkeitsgutachten handelt bzw. werden noch Gegengutachten in Auftrag gegeben (2. Meinung)?

Mit freundlichem Gruß

DUISTOP

M. Schulze

 

Zum Schluß noch ein Veranstaltungstipp:

Duisburger Zukunftsgespräche“ nennt der Wasserstoff-Verein Hy.Region.Rhein.Ruhr eine neue Veranstaltungsreihe. Sie startet am Mittwoch, den 23. Februar, um 18 Uhr im Fraunhofer-inHaus-Zentrum am Forsthausweg 1 in Neudorf.

Eine gute Gelegenheit folgende Personen auf dem Podium beim Sich-Überbieten zu erleben: Europaparlamentarier Dennis Radtke (CDU), MdB Felix Banaszak(Grüne) und die SPD-MdL Sarah Philipp, Thomas Patermann (Hy.Region.Rhein.Ruhr / WBD), Dirk Jansen (BUND) und Rasmus C. Beck (DBI).

Hinweis von DUISTOP:

Da i.d.R. für Speitüten vor Ort nicht gesorgt wird, bitte vorsorglich welche mitbringen!

Hier übrigens was zum Vorglühen:

https://philipp-fuer-duisburg.de/diskutierbar-duisburg-im-wandel-von-wasserstoff-bis-wedau-wie-sieht-die-zukunft-unserer-stadt-aus/

Und hier eine (oder die) Hauptbeteiligte die vom Jahr 2050 „spricht“:

https://hydrogen.thyssenkrupp.com/?gclid=EAIaIQobChMIpsDHhLOM9gIVF_lRCh2gaAxKEAMYAiAAEgJFqvD_BwE

Ach ja, hier noch das Abendgebet für alle und für die nächsten Jahre:

Paterman, Oh Patermann, wir glauben dran,

Wasserstoff, Oh Wasserstoff, so gib uns Hoff-

-nung, und mach uns reich, am besten gleich.

Doch wenn’s nicht klappt dann eben nicht

wir sind gewohnt das schummrig Leuchtturm-Licht

 

 

NRW URBAN antwortet nicht und das NRW-Heimat- und Bauministerium sträubt sich auch

Nun, Altlastenflächen sind mein neues Steckenpferd, dies umsomehr als dass die Angefragten von Stadt und Land nicht begeistert sind Presseanfragen dazu zu erhalten und sich mit Händen und Füßen sträuben zu antworten.

So hatte ich versucht erst bei der Stadt und dann bei NRW URBAN Auskünfte über zwei besonders markante Altlasten zu erhalten, den Schwarzen See in Wedau und den Teer-See in Meiderich.

Bekannterweise antwortet die Stadt überhaupt nicht, reagiert auch überhaupt nicht, und NRW URBAN hat sich in einem Mailwechsel, den ich auch bereits veröffentlicht habe, gesträubt so gut es geht.

Anfragen bei ThyssenKrupp (Teer-See) und bei der Gebag (Schwarzer See) laufen derzeit noch. Ebenso eine an die Staatskanzlei NRW, da NRW URBAN eine Landestochtergesellschaft ist.

Eine Anfrage beim Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung hat bereits sehr zu einer Antwort geführt. Lesen Sie selbst:

Sehr geehrter Herr Schulze,

bereits in einer früheren Mail haben wir darauf hingewiesen, dass die Stadt Duisburg und/oder NRW Urban die für Sie zuständigen Behörden sind. Ich bitte um Verständnis, dass eine Landesbehörde nicht zu allen Details vor Ort Stellung nehmen kann.

Mit freundlichen Grüßen, Robert Vornholt

Robert Vornholt
Pressesprecher

Ministerium für Heimat, Kommunales,

Bau und Gleichstellung

des Landes Nordrhein-Westfalen

Ich antwortete darauf wie folgt zurück:

Guten Tag,

das mag ja alles sein, doch laut Pressegesetz NRW gibt es eine Auskunftspflicht der NRW URBAN nicht nachkommt. Selbstverständlich steht es mir zu mich an die Gesellschafterin zu wenden, die mir entweder selbst Auskunft gibt oder NRW Urban dazu auffordert.

Dann geben Sie mir bitte die an Sie gerichtete Presseauskunft zu folgenden drei Fragen:

Wozu ist das Pressegesetz NRW da, wenn die oberste Behörde des Landes, also ein Ministerium oder die Regierung selbst nicht mehr Auskunft gibt, auch nicht zu bzw. über auskunftsverweigernde Beteiligungsfirmen?

Wird damit das Pressegesetz NRW nicht ausgehebelt und in seiner Wirkung verunmöglicht?

Was soll bzw. kann ich Ihrer Meinung nach nun veranlassen um von NRW Urban eine Auskunft zu bekommen, wenn diese unmißverständlich verweigert wird?

Danke vorab.

DUISTOP

Stadtmagazin-Redaktion

Michael Schulze

 

Schlußbemerkung:
Selbst die Dümmsten der Dümmsten erkennen was hier gespielt wird, Auskunftsverweigerungs-PingPong über Bande.

Kaum veröffentlicht – schon böse Mails

Kaum hatte ich am gestrigen frühen Abend einen Artikel zum Thema „Wasserstoffstadt-Duisburg“ und zum ThyssenKrupp-Chef, der nun dem DBI-Beirat vorsteht, veröffentlicht (http://www.viewww.de/123/duistop-forum/2022/02/15/wie-immer-eine-nummer-kleiner-gehts-echt-nicht/), da kamen prompt auch schon zwei böse Mails mit Kritik an meinem sog. Geschreibsel. Anonym.

Ich würde ja alles in Frage stellen und nichts könne man mir Recht machen. So der kurzgefasste Tenor der Mails, die ich im gesamten Wortlaut und auch in Auszügen nicht wiedergeben werde.

Nur so viel dazu: Ja ich stelle fast alles in Frage, aber eher im Sesamstrassen-Sinne von: Wer nicht fragt bleibt dumm.

Und: Es wäre ja schön wenn man es mir Recht machen wollen würde.  Nur ist das vollkommen übertrieben und gar nicht mein Begehr. Mir reichen schon die Antworten. Die ich aber meistens nicht bekomme, von der Stadt und den Beteiligungsunternehmen des „Konzerns Duisburg“ schon mal gar nicht.

Da die MailverfasserInnen sich natürlich beschweren weil ich das übertriebene Wasserstoff-Gesäusel in Frage stelle, verweise ich mal auf diesen aktuellen Spiegel-Artikel der wunderschön das derzeitige Subventionsgeschehen in Deutschland (also inkl. Duisburg) zusammenfasst:

https://www.spiegel.de/wirtschaft/autopraemie-gebaeudesanierung-wasserstoff-die-fatale-gier-der-bosse-nach-subventionen-kolumne-a-8125c456-5c2b-45cf-b80f-092a797470c3

Will sagen, ich bin nicht so ganz alleine mit meinen Bedenken, vor allem nicht in puncto „Staatsknete“.

Und um es mal ganz unmißverständlich auszudrücken:

Glaubt wirklich jemand der ThyssenKruppSteelEurope-Boss, der sich nun in die Niederungen der Duisburger DBI begibt um dort Beiratschef zu sein, macht dies weil Rasmus Beck (der DBI-Boss) so schöne Zähne hat oder weil Link so breit grinsen kann? Oder weil hier ev., vllt., mal gucken, geschätzt ganz viele neue Arbeitsplätze geschaffen werden sollen?

Auszug (Zitat) aus dem Spiegel: Thyssenkrupp hinkt der Konkurrenz nach jahrelangem Missmanagement hinterher? Da hilft der Übergang zum Grünstahl, sagt Konzernchefin Martina Merz, für den der Staat erstens die Investitionen und zweitens den laufenden Betrieb mitfinanzieren soll, also so gut wie alles.

Noch Fragen?

Ach ja, ich bin übrigens für die Energiewende weg von Kohle, Öl und Gas und hin zu den Erneuerbaren. Aber nicht auf diese Art und Weise.