Neue Arbeitsplätze im Hafen!? Alles in der Summe Blödsinn und Volksverdummerei.

Seit Jahren erzählt man uns wie erfolgreich der Hafen und wie erfolgreich die DUISPORT-Gruppe sei.  Nun gab es vor knapp drei Wochen zum Thema Arbeitsplätze einen erneute Jubelmeldung: 500 neue Arbeitsplätze

https://www.waz.de/staedte/duisburg/hafen-duisburg-schafft-500-weitere-arbeitsplaetze-id215945795.html

Mag sein, aber wieviele tatsächliche Vollarbeitsplätze gemeint sind weiß ich nicht. Und Amazon zahlt u.a. nur den Logistiktarif und nicht den Einzelhandelstarif, weshalb z.Z. in einigen Amazon-Verteilzentren gestreikt wird.

Was aber viel erschreckender ist, ist die Tatsache, dass uns u.a. Hafen-Chef Erich Staake verschweigt was der Hafen ansonsten bereits gekostet hat, noch kosten wird und auch für Probleme anrichtet:

Erstens:  Die Fördergelder die bereits in den Hafen geflossen sind (ca. 200 Mio. EU oder mehr) sind längstens nicht durch jährliche Gewinnabführungen „abgegolten“.

Zweitens: Die Logistik bietet viele Möglichkeiten vor allem für Billigjobs bei vielen Fahrern aus dem Ostblock. Mal ganz abgesehen von den teils mafiösen Strukturen durch SubSubSub-Unternehmertum.

Drittens: Die Logistik ist eine der Branchen in denen über kurz oder lang die Digitalisierung mit voller Wucht zuschlägt und Leute freisetzt.

Viertens: Duisburgs Strassen sind voll mit LKWs und Lieferfahrzeugen. Was nicht nur die Emissionen erhöht, sondern auch die Zahl der Strassenschäden und der (privaten) Staus.

Fünftens: Der Flächenfrass, der dazu auch noch wenig schön anzusehen ist.

Sechstens: Amazon z.B. schafft neue Stellen, vernichtet auf der anderen Seite sehr viele Vollzeitstellen im Einzelhandel. Dass ist eine Folge der unaufhaltsamen Entwicklung und auch wir Verbraucher sind „schuld“, aber die Steuern sollten dementssprechend gezahlt werden.

 

 

 

Es läuft wirklich prima in der City – wirklich???

Ist die untere Hälfte des Sonnenwall im Grund schon abgehängt, so machen sich nun auch Ermüdungserscheinungen auf der oberen Häfte bemerkbar – und das auch noch in der Nähe der Königsstrasse und auch noch bei alteingessenen Fachgeschäften – u.a. wegen zu hoher Miete und zu geringer Kundenfrequenz.

Es hängen gut sichtbar schon seit Tagen Werbeplakate mit Rabatten von bis zu 70 Prozent bei Harders Herrenmoden und Damenmode Ramforth – in beiden Fällen wegen Geschäftsschließung.

Auch in der Königsgalerie und im Forum tut sich was. In letzterem stehen auch auffallend einige Läden leer.

https://www.nrz.de/staedte/duisburg/erneuter-aderlass-fuer-die-einkaufsstadt-duisburg-id216058369.html

Was aber im Forum scheinbar noch ausgeglichen werden kann ist in der freien Wildbahn der Duisburger City unverkennbar. Die Un-Attraktivität der Innenstadt ausserhalb des Forums wird weitere Opfer fordern. Und die Königsgalerie kommt auch nicht wirklich in die Puschen.

Ob auch die falschen Marketingentscheidungen bei Harders und Ramforth, zu hohe Mieten und zu starke Online-Konkurrenz ausschlaggebend sind, sei mal dahingestellt.

Ich bin jedenfalls gespannt wie EH-Verbandschef Bommann, City-Managerin Bungardt und Wirtschaftsdezernent Haack diese Entwicklung kommentieren. Dass sie gerne reden und sich ablichten lassen, wenn es was Positives zu vermelden gibt oder auch nur etwas was sie selbst für positiv halten, ist mir und anderen schon aufgefallen. Vielleicht bleibt uns aber das übliche Gesülze auch erspart.

 

 

 

 

 

Good Bye Kohle! Abschied von der Steinkohle im Ruhrgebiet.

Gastbeitrag von Frank »Zepp« Oberpichler – Geschäftsführer Durian GmbH

Heute, am 21. Dezember 2018 ist er nun also perfekt, der Steinkohleausstieg in Deutschland. Damit sagt man nicht nur einem fossilen Brennstoff „lebe wohl“, sondern auch einem industriellen Fossil, das allein in den letzten zweieinhalb Dekaden mit über sechzig Milliarden Euro subventioniert wurde. Eine jahrzehntelange künstliche Beatmung also ist nun vorbei. Man kann mit einigem Recht sagen: Das ist gut so. Besonders dann, wenn umweltpolitische Betrachtungen angestrengt werden.

Ich selbst stamme aus keiner „Püttfamilie“. Mein Lebensrhythmus wurde vom Stahlkochen bestimmt. Mein Vater arbeitete bei Mannesmann, „malochte auf Schicht“, wie es immer hieß, „am Ofen“. Früh, Mittag, Nacht. Mein Abitur baute ich folgerichtig auf dem Mannesmann-Gymnasium und meine erste Bude maß zweiundvierzig Quadratmeter Mannesmann-Grund. Man war im Ruhrgebiet immer verwachsen mit „seinem Werk“, seiner Hütte, so auch mit seinem Pütt.

Daher schrieb ich 2015 das Buch »Grubenkind«, eine Zusammenarbeit mit Jürgen Post, leidenschaftlicher Fotograf und selber als Bergmann sein halbes Leben „unter Tage“. Zu diesem Zeitpunkt war der Steinkohleausstieg längst beschlossene Sache und für mich Anlass, dieser Industrie, diesen Menschen Respekt zu zollen und Wertschätzung entgegenzubringen. Denn schließlich war es das Grubengold, das die Industrialisierung im Ruhrgebiet erst ermöglichte und nach dem Krieg den Wiederaufbau in Gang brachte. Wirtschaftswunderland ohne Steinkohle? Undenkbar!

Aber die Zeiten ändern sich und wir sollten genau hinschauen, was jetzt im Ruhrgebiet passiert. Denn auch die Stahlproduktion hängt hier längst am Tropf und wenn man weiterhin arrogant die Neuerungen der Zeit verpennt, gibt es bald in Wolfsburg, Stuttgart und München weniger zu lachen.

Heute schlagen zwei Herzen in meiner Brust. Das eine Herz sagt: Gut für die Wirtschaft, gut für die Umwelt. Das andere aber sagt: Wieder geht ein Stück Kultur und damit Identifikation im Ruhrgebiet verloren. Einer der letzten Saurier wird zu Grabe getragen und wie groß die Lücke tatsächlich ist, die dies hinterlässt, werden wir erst in einigen Jahren, wenn nicht Jahrzehnten sehen können.

Also liebes Ruhrgebiet, lieber Kohlenpott – um im Bild zu bleiben – nimm dir eine angemessene Trauerminute, sauf dann einen ordentlichen Schnaps, wie es im Steigerlied heißt, kremple die Ärmel wieder hoch und bau dir eine neue Zukunft. Wie wäre es zum Beispiel mit der SmartCityRuhr?

Ich bin dabei.

Glück auf!

Frank »Zepp« Oberpichler

wfbm: Was Rogg zuviel bekam, bekommen die Mitarbeiter zu wenig

Im Falle der geschassten Ex-GF Rosalyne Rogg -ich berichtete mehrfach- gab es auch diverse Meldungen um die miese Bezahlung des wfbm-Personals. Nun will man sich um die bessere Bezahlung desselben kümmern. So jedenfalls kann es wohl gedeutet werden, was gestern der WDR vermeldete:

https://www1.wdr.de/nachrichten/ruhrgebiet/duisburg-fall-rogg-schwerbehinderte-klagen-an-100.html

Ich frag mal: Was hat eigentlich der wfbm-Aufsichtsrat die letzten Jahre so getrieben? Dass Personen wie MdL Sarah Philipp und der aus dem Sozialen kommende Spaniel (beide SPD) in dem Rat – ebenso wie eine Vertreterin der Lebenshilfe Duisburg – nicht auch diesbezüglich mal genauer hingeguckt haben, ist schon mehr als unrühmlich und für einen Aufsichtsrat mehr als beschämend – eher unwürdig.

Wenn nun Philipp und Spaniel in der Sache ganz kleine Brötchen backen und ich weiß jetzt schon, dass Frau Philipp kurz vor der nächsten Wahl sicherlich wieder ihre nicht-vorhandene politische Tauglichkeit zum Besten geben wird, wirkt der Gedanke daran auf mich wie ein Brechmittel.

Und dass in dem WDR-Artikel ein Vertreter der Lebenshilfe NRW praktische „Lebenshilfe“-Tipps nachträglich absondert, wirkt auf mich wie ein Abführmittel. Vllt. sollte man mal mit der Lebenshilfe Duisburg ein ernstes Wort reden.

Und dass der WDR diese Gesichtspunkte überhaupt nicht aufgreift, lässt gerade einen fetten eitrigen Pickel an meinem Gesäß entstehen.

Fazit: Ab jetzt geben alle ihr Bestes. Ist klar. Wer das glaubt, glaubt auch an sprechendes Toastbrot. Und die Sparkasse zahlt die Hälfte.!?

Wie schön ist es doch wenn OB Link, der ja eigentlich dem wfbm-Aufsichtsrat hätte vorstehen müssen, sich aus dieser Affäre ziehen kann und derzeit wieder auf (vor-)weihnachtlichem Foto-Schmuse-Kurs ist. Nur drei Beispiele:

https://www.rundschau-duisburg.de/2018/12/03/duisburgs-oberbuergermeister-soeren-link-neuer-botschafter-der-landesgartenschau-kamp-lintfort/

https://www.lokalkompass.de/duisburg/c-politik/duisburgerin-mit-bundesverdienstkreuz-ausgezeichnet_a1042122

https://rp-online.de/nrw/staedte/duisburg/duisburg-wird-mitglied-im-foerderverein-der-nrw-stiftung_aid-35070697

 

Glück …, äh Schluck auf hab ich auch noch gekriegt.

 

Mülheim: Rechtzeitiges Weihnachtsgeschenk an die Politik oder wie man die Bürger so richtig verarscht – Versagen lohnt sich!

Ein vorweihnachtlicher Beitrag von Lothar Reinhard von den MBI aus Mülheim

Kurz vor Weihnachten gibt das Land grünes Licht: Die Bezirksregierung Düsseldorf hat am gestrigen Dienstag den Haushalt der Stadt Mülheim für das Jahr 2018 nachträglich zum Jahresende genehmigt. Damit können 31,7 Millionen Euro aus dem Stärkungspakt des Landes an die Stadt übergeben werden. Die Mittel sollen helfen, die Schuldenkrise zu überwinden.

Noch Ende November hatte der Vertreter der sogenannten „Finanzaufsicht“ im Hauptausschuss gesagt, der Etat 2018 könne nicht genehmigt werden.

Unabhängig von der Farce, einen Haushalt zum Jahresende zu genehmigen, nachdem alles Geld ausgegeben wurde, kann der im Dezember (und damit nicht wie vorgeschrieben spätestens Ende November) beschlossene Etat für 2019 kein Grund sein, den unseriösen Etat des Vorjahres zu genehmigen. Bekanntlich verdoppelte sich das prognostizierte Loch von 21,6 Mio. auf über 46 Mio. €, trotz der über 30 Mio. Zuschuss durch den Stärkungspakt! Auch 2019 kann nur genauso enden, wie die ganzen Jahre zuvor, als die hochbezahlte Finanzaufsicht immer alles genehmigte. Richtig ernst nehmen kann man die als „Kontroll“-behörde eigentlich im Falle Mülheim nicht. Wer den WAZ-Artikel dazu liest(s.u.), muss eines mit großen Bauchschmerzen feststellen: Die Bevölkerung kommt nicht vor und das erschreckende Chaos und die Unfähigkeit von Stadt und RP werden noch einmal verlängert und (fast) alle sind zufrieden. Für wie dumm hält man in diesen abgehobenen Elfenbeintürmen eigentlich die Bürger, die laut Verfassung den einzigen Souverän darstellen? WAZ: „Finanzaufsicht genehmigt Haushalt und lobt Sparanstrengungen“ Link: https://www.waz.de/staedte/muelheim/finanzaufsicht-genehmigt-haushalt-und-lobt-sparanstrengungen-id216045589.html

Die „Sparanstrengungen“ bestehen im wesentlichen nur aus einer 39%-igen Erhöhung der Grundsteuer und Absichtserklärungen zum Sparen bei Personal und ÖPNV frühestens ab und nach 2021, also nach den Kommunalwahlen 2020. Real wird die Erhöhungsorgie bei der Grundsteuer das absehbare nächste Haushaltsloch nicht einmal in Ansätzen füllen können!

Die kräftige Erhöhung der Grundsteuer B von 600 auf 890 Punkte = 39%-ige Erhöhung(!) werden auch viele Tausende von Mülheimer Mietern im nächsten Jahr ausbaden müssen. Bei der städtischen Wohnungsgesellschaft SWB geht man von 100 Euro mehr pro Haushalt pro Jahr aus. Private Vermieter werden das ebenfalls tun, sofern das in uralten Mietverträgen nicht anders enthalten ist. Dann müssen die Vermieter das alleine zahlen. Haus und Grund ist hoch erschrocken. All das ist keine Überraschung und musste Kämmerer, SPD, CDU, Grünen (Kenia-Koalition) und RP bewusst und bekannt sein, bevor dieser höchst unsoziale Beschluss als Ausdruck einer fantasie- und perspektivlosen Mülheimer Haushaltspolitik gefasst wurde.

Fazit: Der weitere finanzielle Absturz von Mülheim als bereits unangefochtener Spitzenreiter bei der Pro-Kopf-Verschuldung in NRW ist vorprogrammiert, denn zu allem Überfluss neigen sich die Jahre des wirtschaftlichen Booms auch noch dem Ende entgegen! Dennoch: Weitermachen wie gehabt, egal wo es hinführt?

 

Ergänzung von Michael Schulze:

Um die Weihnachtslaune wieder zu heben hier was zur Aufmunterung vom 10. September:

https://rp-online.de/nrw/landespolitik/die-nrw-landesregierung-ist-in-ueber-220-nebenjobs-engagiert_aid-32826507

Ganz unten in dem Artikel fragt einer ob die noch Zeit zum Regieren haben. Keine Ahnung, aber bei all den Jobs wird z.B. in Mülheim manches vllt. einfach durchgewunken.

OB-Wahl: Von Gemeindeordnung und demokratischen Gesetzmässigkeiten scheinbar keine Ahnung

Seit dem 30. September 2017(!!!) versuche ich vom Wahlamt zu erfahren wie die OB-Wahl sechs Tage zuvor abgelaufen war. Ich habe es diverse Male versucht – mit Bezug auf mein Auskunftsrecht gemäß Informationsfreiheitsgesetz (kurz: IFG) NRW – und nie eine Antwort erhalten. Am 10. August 2018 habe ich deswegen eine Beschwerde an den Duisburger Rat eingereicht – mit Bezug auf §24 Gemeindeordnung (kurz: GO) NRW.

Exakt zwei Monate später am 10. Dezember 2018 erhielt ich Post vom Wahlamt. Den Brief vom Wahlamt lesen Sie bitte hier ungekürzt:

Daraufhin antwortete ich dem OB und dem Wahlamt prompt wie folgt:

Guten Tag,

am 10.08.2018 hatte ich beiliegende Beschwerde an den Rat eingereicht.

Ich habe nunmehr am 10.12.2018 eine Antwort erhalten. Diese läßt aber weiterhin Fragen offen, erzeugt neue und ersetzt auch nicht eine ausstehende Entscheidung des Rates sowie dessen Kenntnisnahme über:

1. eine derartige Verzögerung – erstmalig stellte ich an das Wahlamt dieselbe Frage bereits am 30.9.2017, wiederholt per Mail im Frühjahr 2018 sowie zwischenzeitlich auch tel. – jeweils erfolglos und ohne Reaktion seitens des Wahlamts

2. auch die jetzige späte „Entschuldigung“ vom Wahlamt kann ich nicht akzeptieren, schließlich ist die Rechtmässigkeit der Wahl bereits durch den Rat bestätigt und diese kann ja nur bestätigt werden, wenn der Rat vollumfänglich über den Ablauf informiert war, insofern verstehe ich die Verzögerung in meinem Fall nicht. Ausserdem hätte das Wahlamt ja auch vorher mal mit Verzögerungshinweisen an mich reagieren können.

3. gemäß IFG NRW ist innerhalb von 30 Tagen zu antworten, das Wahlamt befand sich also am 10.12.2018 über ein Jahr lang in Verzug

4. das Wahlamt kann auf meine Beschwerde an den Rat nicht für den Rat antworten, wenn der Rat davon keine Kenntnis hat(das Wahlamt bezieht sich in seinem Schreiben auf meine Beschwerde an den Rat vom 10.8.2018)

5. falls es tatsächlich Unregelmässigkeiten bei der OB-Wahl gegeben hat, so war zwischenzeitlich ziemlich viel Zeit zur möglichen Korrektur von Fehlern

6. wenn man sich derart viel Zeit lässt für die Beantwortung von Fragen per IFG NRW und wenn Sie als OB sich so viel Zeit lassen um Beschwerden an den Rat weiterzureichen ist dies erneut Anlaß für eine Beschwerde. Ich schlage daher vor das Prozedere mal grundsätzlich zu klären. Da ich weitere IFG-Anfragen und Eingaben an den Rat machen werden, sollte dies auch mit mir persönlich geklärt werden.

M. Schulze

Mülheim: Mal eben die Grundsteuer um 39% angehoben – Frohe Weihnachten!

Die kräftige Erhöhung der Grundsteuer B  von 600 auf 890 Punkte = 39%-Erhöhung(!) werden auch viele Tausende von Mülheimer Mietern im nächsten Jahr ausbaden müssen. Wohnungsbaugesellschaften werden die Erhöhung weiterreichen. Bei SWB geht man von 100 Euro pro Haushalt aus. Haus und Grund: hoch erschrocken. Private Vermieter werden das ebenfalls tun, sofern das in alten Mietverträgen nicht enthalten war. Dann müssen die Vermieter das alleine zahlen müssen. WAZ: „Höhere Grundsteuer lässt Mieten in Mülheim spürbar steigen“

All das ist keine Überraschung und musste Kämmerer, SPD, CDU, Grünen und RP bewusst und bekannt sein, bevor dieser höchst unsoziale Beschluss als Ausdruck einer fantasie- und perspektivlosen Mülheimer Haushaltspolitik gefasst wurde.

Was aber einen besonders üblen Nachgeschmack erzeugt, ist die Art und Weise, wie das auch dieses Jahr wieder gemacht wurde.

In geheimen Mauschelrunden wurde über die Mülheimer Haushaltskatastrophe auch dieses Jahr wieder so gekungelt, dass erst am Tage der Verabschiedung des Etats die betroffene Öffentlichkeit erfuhr, was ihr drohen könnte. In den vergangenen Jahren waren es dann immer ominöse „Haushaltsbegleitbeschlüsse“ per Tischvorlage von mal SPD+CDU, dann SPD+Grünen, dann SPD+Grünen+Tuncer, in diesem Jahr „nur“ die Beschlussvorlage des Kämmerers als Tischvorlage.

Im Nachhinein kann dann die Öffentlichkeit das Ausgekungelte jeweils zur Kenntnis nehmen und sich aufregen oder resigniert die Faust in der Tasche ballen oder was auch immer.

Diese Art von überfallartigen Beschlüssen hat mit Demokratie nicht wirklich viel zu tun, es schwächt das Vertrauen in selbige enorm, ganz unabhängig davon, dass alle derart in den letzten Jahren beschlossene „Haushalte“ (hat in MH nichts mit „haushalten“ zu tun) der Stadt Mülheim das finanzielle Desaster immer mehr vergrößert haben!

Gastbeitrag von Lothar Reinhard, MBI-Fraktionssprecher, Mülheim

 

 

Nur am Rande: Seit Jahren haben die MBI davor gewarnt, Fehlentwicklungen aufgezeigt und häufig dafür nur Prügel bezogen, wie dieses Jahr z.B. von den Grünen. Doch egal. Ein viel größeres Problem besteht darin, dass die Bemessungsgrundlage für die Grundsteuer B in 2019 nach mehrfachen Urteilen des Bundesverfassungsgerichtes geändert werden muss. Für etliche Eigentümer und in der Folge auch Mieter wird damit die Grundsteuer steigen, für andere evtl. weniger ausmachen. Damit wird die Erhöhungsorgie in Mülheim noch böse Auswirkungen für manche Bürger/innen haben. Doch soweit haben die Schuldenspezialisten und –spezialistinnen in Rat und Kämmerei sowie RP sicher nicht gedacht. Über den Tellerrand oder ein klein wenig in die Zukunft schauen, war in Mülheim des letzten Jahrzehnts ohnehin verpönt, man denke nur an die desaströsen Abenteuer mit swaps, Währungswetten, unzähligen Umwegfinanzierungen durch PPP-Projekte, die gigantischen Vorleistungen für Ruhrbania, die mutwillige VHS-Zerstörung oder, und, oder …

SPD und CDU zoffen sich wegen „Spielplatz“ für Erwachsene

Die stellvertretende SPD-Vorsitzende Elke Patz, die Frau die mir nicht antwortet auf die Frage warum sie in Sachen LoPa-Prozess befangen sein könnte – als Ratsfrau und als Justizmitarbeiterin,  wirft eine „alte“ Idee in den Ring: Trimm- und Fitness-Pfade und -Plätze für die Älteren unter uns – auch in innerstädtischen Parks.

https://www.waz.de/staedte/duisburg/in-duisburg-soll-es-spielplaetze-auch-fuer-erwachsene-geben-id215962675.html

Die CDU wiederum entgegnet, dass sie die Idee schon vor acht Jahre hatte. Gestern zu lesen im Wochenanzeiger (Printausgabe). Aber man begrüsse die Idee und frage sich warum in der Zwischenzeit nichts passiert ist.

Darauf gibt es eine einfache und ganz bescheuerte Antwort: Weil in Duisburg vor Wahlen -was ja z.Z. auch schon zutrifft (2020!)- immer sehr viel versprochen wird, aber dann nicht gehalten wird. Und die Zielgruppe der Älteren und Senioren ist ja auch in Duisburg nicht gerade klein. Warum sollte sich das ändern mit diesen  Typen an Weltverbesserungsversprecherern? Und wie im Kindergarten zoffen sich die Protagonisten:  Das war meine Idee, nein meine Idee, nein meine …

Da sag ich mal: STOP! BESSER FRESSE HALTEN! Macht doch erstmal fertig und dann  gucken wir mal!

In Mattlerbusch gab es die Idee übrigens schon vor 50 Jahren und wurde auch in die Tat umgesetzt. Nur wurde seitdem nicht mehr viel dran getan.

Demnächst lädt OB Link dann nicht auf ’ne Currywurst, sondern ’ne Kletterrunde.

 

Was macht eigentlich der Einzelhandelsverband in den Vororten? Nichts.

Folgende Nachricht bekam  ich in den letzten Tagen gemailt:

…  wenn du  Zeit hast schau doch mal, was Duisburg gerade wieder für eine „Posse“  in Buchholz abzieht. Ab dem 10.12. eine Baustelle über die gesamte Hauptgeschäftsstrasse , mit Einbahnstrassenregelung ins Nirwana für die Geschäftsleute und Ärzte sowie Kunden und Patienten … Und natürlich nur um keine Gelder verfallen zu lassen, wird ein Quasi- „Loch“ gegraben und ev. bis Februar offen gelassen …

Es geht um diese Baustelle: https://www.duisburg.de/verkehr/baustellen/buchholz-teilsperrung-muenchener-strasse.php

Die Verärgerung in der Zuschrift rührt daher, dass es wohl in Buchholz schon etliche Baustellen gab die nicht rechtzeitig fertig wurden. Für diese Baustelle (oben) sind  fünf Tage(!!!) angesetzt.

Wie ich auf telefonische Nachfrage gestern erfuhr hätte fast ein Bus ein Baufahrzeug gerammt, die Nebenstrassen sind mit Autos (fliessend, parkend) verstopft und die Wochenmarktbetreiber (heute am Dienstag und am kommenden Freitag) wissen von nichts. Da sie mit Verkaufsanhängern kommen wird das Rangieren zusätzlich zum Nadelöhr-Einfädeln. Weitere Staus/Rückstaus sind vorprogrammiert.

Bei all dem Ärger fällt mir ein mal zu fragen was eigentlich der Einzelhandelsverband in solchen Fällen macht. Berichtet er darüber, regt er sich auf, nimmt er Stellung, setzt er sich für die Belange der Betroffenen ein? Auf dessen Website ist zu solchen Problemen gerade in Duisburgs Vororten gar nichts zu finden.

Das einzige was ich regelmässig lese sind vollkommen überflüssige Stellungnahmen vom Verbandschef Bommann zur City, so wie aktuell zum Weinachtsmarkt. Die Vororte und die dort ansässigen Händler, eigentlich „Kunden“ des Verbands, sind ihm anscheinend scheissegal.

Bei der IHK scheint es auch nicht viel besser zu sein, aber machen Sie sich selbst ein Bild: (z.B. Suchwort „Baustellen“ eingeben)

https://www.ihk-niederrhein.de/

Ich bleib an dem Thema dran.  Mal sehen was bis zum 15.12. passiert und ob die Baustelle am 16.12. aufgehoben ist.

 

Der CDU ist die Gesundheit der Kinder egal

Diese Vermutung könnte man haben, wenn man 1. das jüngst auf dem Delegierten-Tag in Hamburg beschlossene Vorgehen gegen die DUH betrachtet(http://www.viewww.de/123/duistop-forum/2018/12/07/cdu-will-duh-verbieten/) und wenn man 2. den neuesten Artikel im Spiegel zur Tabakwerbung liest. Dort heißt es u.a.:

Mächtige CDU-Politiker schielen auf das Geld der Zigarettenkonzerne.

Nachzulesen hier:

http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/tabak-werbung-warum-die-cdu-die-werbe-lobby-schuetzt-a-1242603.html

Besonders interessant sind die Hinweise im Spiegel-Artikel auf die vielen städtischen Werbemöglichkeiten der Tabakkonzerne, wobei Werbemittler wie z.B. Ströer eine nicht unerhebliche Rolle spielen.

Auch in Duisburg gibt es einen oder mehrere Verträge mit Ströer. Dabei wird i.d.R. der Firma ein Standort überlassen um dort Grossplakate oder auch beleuchtete und animierte bzw. digitale Werbedisplays aufzustellen. Firmen wie Ströer liefern teils auch komplettes Bushaltestellen-Mobilar oder WC-Anlagen.

Refinanziert wird alles durch Werbung – eben auch durch Tabakunternehmen.

Dass Duisburg also damit Geld verdient dürfte einleuchten. In diesem Falle sollen die Verträge mit DuisburgKontor abgeschlossen sein. Ich habe bereits mehrmals dort um Auskunft gebeten – bisher aber immer Fehlanzeige was Antworten angeht.

U.a. wollte ich wissen wie die Verträge ausgestaltet sind, was z.B. die Tabakwerbung und die Werbung für Wetten und Wettbüros angeht.

Das sich die CDU auf Bundesebene auf die Förderung von gewissen Unternehmen einlässt dürfte angesichts klammer Parteikasse, auch aufgrund von Mitgliederschwund und verlorenen Wählerstimmen nicht verwundern.

Das mag letztlich rechtlich noch vertretbar sein, befindet aber sich schon sehr weit am Rande des Vertretbaren. Von der Moral will ich gar nicht sprechen, die scheint vollkommen – mit Verlaub- im Arsch zu sein.

Wenn sich jetzt noch jemand ernsthaft wundern sollte, warum sich die Volksparteien im Absturzmodus befinden, dem ist nicht mehr zu helfen.

Setzen Sie bitte ein „verarschungs“ zwischen „s“ und „p„, dann stimmt’s wieder.

Hier noch was zu Ströer aus der Nachbarstadt Essen:

https://www.waz.de/staedte/essen/stroeer-plant-auch-in-essen-digitale-werbewaende-id12238458.html