Vor wenigen Tagen erst berichtete ein Gastautor über das Aussitzen in Sachen Grundwasserverseuchung in Homberg. Verursacht wohl von Sachtleben Chemie – heute VENATOR . Nun berichtet die RP aktuell über Managementfehler im Konzern, die soll es wohl schon lange geben.
Und neben den Verseuchungen des Wassers gibt es auch noch Altlastenflächen – zwei grosse sind mir bisher bekannt.
Inzwischen wurde ja bereits ein Umzug eines Teils der Produktion von VENATOR nach Krefeld bekannt, ich berichtete bereits, und auch Entlassungen sind geplant bzw. bereits im Gange.
Mich erinnern sowohl die Vorgänge (Wasserverseuchung etc.) als auch das Verhalten von VENATOR und der Stadt Duisburg, was ihr totales Schweigen auf meine Anfragen betrifft, an die Pleite der MHD Sudamin im Duisburger Süden 2005.
Jahrelang betrieb man Missmanagement und vor allem kümmerte sich niemand um die gefährlichen Dioxin-haltigen Stäube die unter freiem Himmel dort gelagert wurden. Die Aufsicht versagte vollkommen oder guckte weg und nach der Pleite mussten wir Steuerzahlenden mind. 50 Mio. EURO berappen um den Scheiß beseitigen zu lassen der sich durch Verwehung fast im ganzen Süden Duisburgs verbreitet hatte.
Auf dem Gelände befindet sich inzwischen ein Logport.
Ja so geht Stadtentwicklung in Duisburg. Kein Wunder also, wenn hier die Leute rund fünf Jahre eher sterben als anderswo.
Man kann es nicht anders sagen. Schuld daran sind meiner Ansicht nach auch die Verantwortlichen im Rathaus und bei der Aufsicht u.a. in Düsseldorf bei der Bezirksregierung.
Und nochmals: Auch in 6-Seen-Wedau dürfte der Boden nicht von allerhöchster Qualität sein nur weil inzwischen viel Wasser den Rhein runtergeflossen und viel Gras über die Sa… …äh… den Boden gewachsen ist.
Diese Art Konversionsflächen (Industrie-Brownfields zu Baugeländen) gibt es in Duisburg zuhauf, ebenso Altlasten für die wir alle ständig noch zahlen müssen (z.B. fürs Grundwasser-Monitoring).
Dass die Stadt auf meine Fragen auch diesbezüglich nicht antwortet, ebenso wie die Großbetriebe hier vor Ort nicht , ist da nur allzu verständlich.
Auch wenn manche Anliegen von mir ev. ziemlich unwichtig erscheinen, diese o.g. Anliegen sind es mit Sicherheit nicht.
Und zum Schluß noch dies:
Ganz anders wird mir immer wenn plötzlich nachhaltig-soziale Firmen sich nicht mehr an ihre dreckige industrielle Vergangenheit erinnern wollen.
Aber logisch, wir schauen alle besser nach vorn und retten Enkel. Oder überbetonen im Todesfall vor allem die ach so löblichen sozialen Ambitionen manches Menschen.
Und im Rat sitzen Typen die das alles wissen dürften aber so viel Rückgrat haben wie Gummibäume.