Da isse ja, die Solidaritätserklärung – allerdings nicht nur von der SPD

Eigentlich war es bisher ein Markenzeichen der SPD-GenossenInnen sich mit den Geschundenen, Geschlagenen und Hilfebedürftigen * Duisburgs solidarisch zu erklären. Nun, im Falle der von möglichen massenhaften Kündigungen betroffenen TKS-Beschäftigten ist es fast der gesamte Stadtrat.

So heisst es heute:

„Der Rat der Stadt Duisburg steht solidarisch an der Seite der Beschäftigten und unterstützt Unternehmen und Gewerkschaften in ihrem Einsatz für eine Zukunft der Stahlindustrie in Duisburg.“

Und SPDler Lieske ist sich sicher:

„Die Politik von Thyssenkrupp richtet sich gegen die Region und die Stadt“

So steht es aktuell in der WAZ.

https://www.waz.de/staedte/duisburg/article242108534/Thyssenkrupp-Duisburg-verspricht-Hilfe-im-Arbeitskampf.html

Meine Fragen dazu:

Herr Lieske, war das jemals anders?

Hat TK bzw. TKS nicht immer vor allem sich selbst im Sinn gehabt und war nicht die hiesige Politik, allen voran die SPD, inkl. Ihrer politisch-dürftigen Wenigkeit, immer der perfekte Steigbügelhalter dafür?

Sie haben sich doch in der Vergangenheit als Gewerkschafter schon zig mal kritisch über TKS geäussert, warum blieb das aber in die SPD hinein immer ohne Konsequenz? (Beispiel: https://www.radioduisburg.de/artikel/thyssenkrupp-in-der-krise-bonuszahlungen-fuer-den-vorstand-795139.html)

Ja und warum bitte haben Sie diesen Satz nicht bereits gesagt als TKS vor wenigen Monaten um zwei Mrd. EU Fördergeld  bettelte?

Hat TKS sich also in wenigen Monaten so dermaßen geändert?

Sich nun solidarisch zu erklären ist super-einfach, aber warum haben Sie sich nicht mal dafür eingesetzt, dass in Duisburg neue zukunftsträchtige und alternative Jobs entstehen?

Kleiner Tipp an alle die sich nun zu TKS äussern:

Wenn man lange Zeit nur (nach)plappert was einem selbst mal so und mal so zum Vorteil gereicht (z.B. zum Einschleimen), sollte man vllt. besser mal die Fresse halten.

 

 

* Wobei man einschränkend sagen muß, dass sie sich immer nur die ihnen genehmen „Zielgruppen“ aussuchen. Dazu gehören keine Migranten und keine Zwangsgeräumte, keine Schulkinder die nicht ausreichend unterrichtet werden und auch keine Obdachlosen.

 

TOP-Klimaschutz in Duisburg: Man packt sich an den Kopf und muß schreien weil der wehtut

Sie können es in der Pressemitteilung der Stadt lesen oder in der RP, welche winzigen Maßnahmen derart hochgejazzt werden, dass man laut schreien * möchte, wenn man diesen Schwachsinn liest:

https://www.duisburg.de/guiapplications/newsdesk/publications/Stadt_Duisburg/102010100000244544.php

https://rp-online.de/nrw/staedte/duisburg/duisburg-will-mit-klimahainen-anpassung-an-hitze-ermoeglichen_aid-110669909

Nicht mehr genutzte Spielplätze sollen nun zu sog. Klimahainen werden. Tja, das mag ja alles ziemlich interessant sein inkl. dem Gesabber von uns OB Link:

„Die Auswirkungen der globalen Erwärmung sind schon jetzt deutlich spürbar – auch bei uns in Duisburg. An besonders heißen Tagen können die Klimahaine Schatten spenden und so für etwas Abkühlung sorgen“, so Link der sich den Klimahain auf der Kommandantenstraße ansah und dabei selbst zur Schaufel griff. Yeap, kurz ’ne Schaufelhalten kann er.

Andere Städte in Deutschland machen das selbe und nennen teils neugepflanzte Bäume sogar Klimabäume. Jau und unser OB ist ein Klima-OB, Duisburg eine Klimastadt, meine Fresse.

Ziel der Klimahaine in Duisburg ist angeblich die Steigerung der CO2-Bindung, die zusätzliche Sauerstoffproduktion und die Senkung der Umgebungstemperatur durch Verdunstung. Ach, wer hätte das gedacht. Doch dazu müssen die Neuanpflanzungen erst mal gross sein um das alles leisten zu können. Das werden viele von uns also gar nicht mehr erleben.

Und noch was: Duisburg ist bereits jetzt die heisseste Stadt in Deutschland, da müssten also ganz andere Klimaschutz-Kaliber her. Die sind aber nicht mit ’ner Schaufel zu verwirklichen.

Tja, und das alles hatte man z.B. mit gesunden ausgewachsen Bäumen an der Wedauer Strasse schon seit Jahrzehnten frei Haus, nur konnte man das nicht in Wahlwerbung umsetzen, obwohl ein Einlenken und ein Nichtfällen der Bäume wäre sicherlich gut angekommen. Aber schon da merkt man wie krude unsere OBerversagenden drauf sind, so was nicht einmal zu erkennen.

Die Klimahaine sind außerdem in der Testphase zur bedarfsgerechten Bewässerung von neugepflanzten Bäumen mit Sensorunterstützung versehen. Hierfür werden an einigen Bäumen in unterschiedlichen Tiefen Sensoren zur Bodenfeuchtigkeitsmessung eingebaut.

Das Beispiel zeigt angeblich die Vielfältigkeit der Digitalisierungsprojekte in der Stadt, schreibt die Stadt und die RP natürlich auch.

Ach Du meine Scheisse, ich schrei mich weg. Ungefähr so digital wie die mickrigen Laternen mit Pupssensoren die irgendwo in der City aufgestellt wurden?

Ich schlage vor alle Rathausinsassen im Hochsommer mal auf dem komplett versiegelten Bahnhofsvorplatz ihre Arbeit verrichten zu lassen. Ich lass‘ dann im volldurchdigitalisierten Grabstättenportal schon mal die Dauerliegeplätze reservieren. Ev. kann man das aber auch ganz undigital mit Handtüchern.

NACHTRAG:

Und hier ein weiterer kruder Polit-PR-Text in Sachen Klimaschutz (Der Klimawald wächst.) der gar keiner ist, wenn man mal das gesamte Stadtbild betrachtet.

https://www.duisburg.de/guiapplications/newsdesk/publications/Stadt_Duisburg/102010100000244698.php

 

* Also ich musste auch ein bißchen kotzen.

 

 

Serm: Verlogenheit und Günstlingswirtschaft?

Am morgigen Montag ist mal wieder Ratssitzung und ein Antrag der Grünen zu zwei umstrittenen Baugenehmigungen in Serm könnte die Gemüter erhitzen bzw. uns allen eindrücklich aufzeigen aus welchem Gummi die hiesige Politik und Verwaltung besteht.

Es geht nachwievor und immer noch um die beiden Baugenehmigungen, zum einen für die Wagenhalle des Sermer Karnevalsvereins und zum anderen für einen Privatmann, in einem Landschaftsschutzgebiet, so kristisiert es vor allem die Untere Naturschutzbehörde (UNB) – an deren Spitze: Dr. Johannes Meßer

Er war es auch der auf die Unrechtmässigkeiten hinweis, was Anfang Februar zu einem Artikel in der WAZ/NRZ führte. Dann wurde es ruhig bis ich die Sache aufgriff und schlußendlich die Grünen ihren Antrag stellten.

Der wiederum geht aber wohl nicht auf sie selbst zurück, sondern auf ein Schreiben von Dr. Meßer an OB Link, das er allen Parteien und auch allen Medien am 3. April zusandte. Ganz unten der Brief in voller Länge, lediglich gekürzt um den Briefkopf.

Auch die WAZ/NRZ hat die Sache wohl deshalb aktuell nochmals aufgegriffen, ich bzweifle, dass sie es sonst getan hätte.

https://www.waz.de/staedte/duisburg/article242085918/Illegal-genehmigt-Streit-um-Bauten-in-Duisburg-eskaliert.html

Erzürnt sind viele Leute und auch DUISTOP-LeserInnen wegen des Umstands, dass in einem Fall ein Privatmann den Zuschlag bekam. Mit der Wagenhalle die bereits gebaut ist, könnte man noch leben.

Offen ist bei alldem immer noch die Frage: Warum gerade dieser Bauherr, angeblich ein Ratsherr, und wie ist das Ganze abgelaufen?

Niemand geht doch ins Rathaus und fragt: Habt Ihr noch im Landschaftsschutzgebiet ein Grundstück für mich, das man irgendwie dort hineingefummelt kriegt?

Vor allem weil das Grundstück nicht der Stadt, sondern wohl einer städtischen Gesellschaft gehörte, möglicherweise den Stadtwerken.

Tja, und wieviel hat das Grundstück überhaupt gekostet?

Morgen also kann sich an diesem Beispiel entscheiden wie SPD und CDU zu solchen Vorgängen stehen und uns anschaulich vorführen wie sie mit Recht und Gesetz tatsächlich umgehen, dass meines Erachtens mal wieder so weit gedehnt und gebeugt wurde wie nur möglich und das ohne Not.

Zum Abschluss der offene Brief von Dr. Meßer (UNB) an OB Link vom 3. April:

 

 

 

 

UPPS-ALA, der feuchte Gauleiter-Traum wird vielleicht wahr

Ja, die Digitalisierung schafft so manche angenehme Anwendung, aber auch zig Möglichkeiten der unangenehmen Art.

Letztens erst berichtete ich über ein geplantes Vorhaben der Stadt eine Parkverstoßmelde-APP für alle entwickeln zu lassen. Meiner Meinung nach würde die dem Denunziantentum zu neuen Chancen und Ehren verhelfen.

Gleich hatte ich auch bereits eine Idee parat, nämlich diejenigen die die Parksünder aufspüren und melden am besten mitverdienen zu lassen.

Dieser feuchte Traum wird jetzt in Schweden, genauer in Uppsala, umgesetzt. Ein Findiger hat sich genau das ausgedacht. Ich denke mal nicht, er hat DUISTOP gelesen. Aber die Idee ist ja auch naheliegend.

https://www.spiegel.de/auto/schweden-in-dieser-stadt-kann-man-jetzt-falschparker-per-app-melden-und-selbst-kassieren-a-fcaf75d1-cc59-4cb7-bacf-aaedf7c8bbab

Ein Problem könnte nun sein, dass sich ev. demnächst einige nicht mehr aufs Influencen konzentrieren sondern umsatteln und mit der APP versuchen ihr Glück zu machen. Man könnte ganze Vertriebs- bzw. Spürgruppen aufbauen, vielleicht sogar nach Pyramidensystem. Und wenn die sich dann in die Quere kommen muß nur noch geklärt werden wer der erste war und die Knete einsacken darf. Wahrscheinlich der, der die Parksünde zuerst gekippst und upgeloaded hat, aber es könnte sich ja wie beim Hochfrequenzhandel nur um Millisekunden handeln und dann kommt es auf das schnellste Netz an. Egal.

Ich empfehle als Gegenwehr direkt neben dem Nummerschild einen Aufkleber anzubringen. Da drauf steht: „Dies ist ein Kunstwerk. Aufnahmen nur gestattet mit ausdrücklicher Einwilligung des Urhebers.“

Da die Parksündenjäger den Aufkleber mitknippsen ergäbe sich ev. ein abmahnfähiger Urheberrechtsverstoss.

Ach verdammt, etliche Handys habe ja bereits ein digitales Radiergummi.

Na dann.

Ich wette, den Möglichkeiten mit den Mitteln der Digitalisierung und dem Willen einer Stadtverwaltung ein umfassendes Meldesystem aufzubauen sind keine Grenzen gesetzt. SmartCityDuisburg, I love you.

Nachtrag nach einigem Überlegen:

Man könnte sich allerdings auch selbst knippsen und würde immerhin soviel einsparen wie die APP pro Verstoss ausschüttet. In Uppsala immerhin umgerechnet neun EURO. Oder man geht auf die Jagd und knippst sich das Geld für eigene Verstösse zusammen. Man könnte das Geld auch verschenken, z.B. an den Opa: „Lieber Opa, dieses Geld habe ich für Dich zusammengeknippst als ich letztens drei Wochen auf der Lauer lag.“

Oder ganz perfide. Man wartet bis der Falschparker kommt, dessen Strafe könnte vllt. bei 30 EU liegen und bietet ihm an für 15 EU cash auf den Upload zu verzichten.

Abschliessend müsste noch geklärt werden ob man als Vielmelder die „Einnahmen“ eigentlich versteuern muß.

Ach und Uppsala hat ja dann (die Sache ist dort möglich ab 16 Jahre) eine hervorragende Liste an KandidatenInnen für Verwaltungsjobs und -karrieren.

„Du bis ein ECHTer Staatsbürger und hast 3.000 Parksünder gemeldet, wow, dafür gibt’s noch nen Ehrenpreis und ein tolles Jobangebot obendrauf.“  *

 

* Voraussetzung ist nur, dass Du nie selbst gemeldet/geknippst wurdest.

 

Tierheim Duisburg: Neues Gelände – Kostenexplosion – Sagurnas IMD-Krützberg-Eiertritt

Endlich ist es anscheinend geschafft. Die Stadt hat ein Gelände für den Neubau des Tierheims gefunden, nachdem man festgestellt hatte, dass man dort wo man wollte nicht konnte oder nicht durfte. Ich berichtete bereits.

Nun soll die Neubau aber statt der geplanten 10 Millionen EURO bereits 20 Millionen EURO kosten – Schuld daran sind u.a. die gestiegenen Baupreise.

Tja, ich finde Schuld daran sind diejenigen die es nicht geschafft haben den Bau bereits viel früher zu beginnen, denn ganz ehrlich, das kann doch nicht so schwer sein. Aber wie im Falle des Stadttheaters (Vollsanierung oder Abriss?), man wartet lieber so lange bis nix mehr geht und es richtig teuer wird. Aber es ist ja nur unser aller Steuergeld. Was soll’s?

BruNO Malindi vom Stamme der Amboseli Sagurna, SPD-Fraktionschef und auch Vorsitzender des Beirats der DIG,  gibt in der WAZ deshalb aktuell auch zum Besten wie toll er es findet, dass nun endlich ein Baugelände gefunden wurde. Und, dass die Duisburger Infrastruktur Gesellschaft (DIG) sich um den Bau kümmern wird, was der IMD nie hingekriegt hat oder hätte.

https://www.waz.de/staedte/duisburg/article242075666/Neues-Tierheim-fuer-Duisburg-Kostenexplosion-nach-Kehrtwende.html

Autsch, das ist mal wieder ein Tritt mit Anlauf in die Testes* des wohl nicht mehr so beliebten SPD-Genossen Thomas Krützberg, der seine städtische Karriere mit dem kaufmännischen GF-Posten beim IMD krönen wollte, aber angeblich vollversagte. Was Sagurna ihm nun mal wieder voll aufs Brot schmiert.

Herr Krützberg, wenn Sie was zu sagen haben, rufen Sie mich an! Siehe DUISTOP-Impressum. Mich interessieren allerdings nicht Ihr Seelenheil und Ihr Gemütszustand, sondern die viele Scheisse die in Duisburg verbockt wurde und wird.

Bitte öffnen Sie Ihren Giftschrank!

Zur Erinnerung:

https://www.waz.de/staedte/duisburg/article229038327/imd-chef-thomas-kruetzberg-das-hat-mich-massiv-verletzt.html

*Eierlein

 

 

Stahl-Formel: Eine Million Tonnen = 1.000 Arbeitsplätze

So, es wird ernst bei ThyssenKrupp Steel (TKS). Die bisherigen Vermutungen und Spekulationen dürften in den nächsten Tagen zur Gewissheit werden, ein Viertel der bisherigen Stahlproduktion von 12 Millionen Tonnen pro Jahr wird künftig wohl nicht mehr produziert. Die Anzahl der Jobs die wahrscheinlich wegfallen kann man mit der Formel in der Überschrift leicht errechnen.

Bis 2026 gilt allerdings noch eine Beschäftigungsgarantie.

Zum Ganzen ein aktuelles Zitat aus der WAZ:

„Die heute vorgestellten Einschnitte bei Thyssenkrupp sind zwar kein Kahlschlag, aber dennoch eine ganz bittere Pille für NRW und das Ruhrgebiet.“

Es stammt von Sarah Philipp, MdL und Vorsitzende der NRW-SPD.

https://www.waz.de/wirtschaft/article242079520/Thyssenkrupp-Fast-ein-Viertel-der-Stahlproduktion-faellt-weg.html

Es fehlt die sonstige Erklärung zur Solidarität der Genossin Philipp mit den künftigen Stahl-Arbeitslosen. Die kommt wahrscheinlich noch.

Ich gehe davon aus, dass das nicht die letzte bittere Pille von TKS für Duisburg sein wird.

Wieso der Absatzrückgang der nun als Begründung angeführt wird nicht schon wesentlich länger bekannt gemacht wurde und schon vor dem Erhalt der zwei Mrd. EURO von Bund und Land für die grüne Transformation thematisiert wurde ist eigentlich KEIN Rätsel. Das zeigt auf wie und mit welchen Karten hier der Öffentlichkeit (= uns allen) gegenüber gespielt wird. Es ist wahrscheinlich, dass die Politik bereits längst Bescheid gewusst hat – auch vor der Subventionsvergabe. Wenn nicht, umso schlimmer.

Im Spiegel ist auch von einem Importdruck aus Fernost die Rede. Der drüfte möglicherweise anhalten, weil besonders China sich das Ziel gesetzt hat in allen Industriesektoren ein ebenbürtiger oder überlegener Player zu sein bzw. zu werden.

https://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/thyssenkrupp-will-stahlsparte-in-duisburg-straffen-und-jobs-abbauen-a-ef4a4635-c780-4f7c-af3a-69d0884d2823

Wenn, wie im Spiegel zitiert, TKS am Ziel der grünen Transformation festhält, was auch sonst, dann könnten allerdings die Stahl-Preise ev. nicht mehr wettbewerbsfähig sein. Der Importdruck dürfte weiter steigen oder aber weitere Subventionen werden folgen.

Und was ist, wenn neue Technologien und Werkstoffe den Stahl in vielen Bereichen ersetzbar und überflüssig machen? TKS spricht von 2045, bis dahin kann sehr viel passieren.

Ich speche das deshalb an, weil die Zuwendungen vom Staat auch immer mit dem Erhalt von Jobs begründet werden. Allerdings, inzwischen wird auch das Argument der Unabhängigkeit Deutschlands in Kern- bzw. Schlüsselindustrien oftmals angeführt. Inwieweit allerdings Stahl dazugehört ist mir nicht bekannt. In Bezug auf pharmazeutische Produkte kann ich das wesentlich besser nachvollziehen, u.a. um die Unabhängigkeit von Staaten wie China und Indien zu vermeiden.

Bei der Solar- und Windenergie wurde allerdings alles verkackt was man als Politik nur verkacken konnte. Insofern habe ich wenig Vertrauen in das was man mir als unbedingt notwendig, alternativlos usw. „verkaufen“ will.

Für die vom anstehenden Jobverlust Betroffenen tut es mir leid.

Lesen Sie auch das hier:

https://www.wiwo.de/unternehmen/industrie/stahl-in-duisburg-thyssenkrupp-will-tausende-arbeitsplaetze-streichen/29753702.html

 

Schönrechnerei für die angebliche Sportstadt Duisburg

Im letzten Jahr haben sich die vollfindigen Marketing-Spezialisten Duisburgs, in dem Falle hauptsächlich von DuisburgKontor, mein lautes Lachen darüber hört mal wohl noch in der Schweiz, überlegt, wie man Duisburg irgendwie gefühlt aufpeppen kann ohne dies tatsächlich zu tun.

Nachdem China-Stadt nicht mehr funktioniert ersann man die Sport-Stadt Duisburg.

Anläßlich einiger weniger Großevents wie die Kanu-WM, das American Football Finale und wie kann es anders sein, beim Fussball, genauer gesagt eigentlich nur beim MSV (= 1. Herren). Der bzw. die aber eventuell bald absteigen wird.

Gestern pünktlich zur JHV des MSV, die heute von etlichen Medien in allen Details zelebriert und dokumentiert wird, das wünsche ich mir mal für wichtige Themen, wurde dann von allen möglichen Seiten bekundet wie man dem MSV weiter helfen will, finanziell natürlich und dass die Stadt weiter das Stadion für Peanuts vermietet, egal in welcher Liga die 1. Mannschaft des MSV spielt.

Genauso pünktlich, ich beschrieb es gestern schon, veröffentlichte man erste Details einer Studie zur Sportstadt. Und die fiel, welch ein Wunder, natürlich ganz besonders suppi aus. Heute wurde PR-technisch nachgelegt:

https://www.waz.de/staedte/duisburg/article242071194/Ueberraschend-Millionen-Segen-fuer-Duisburg-durch-Gross-Events.html

Sozusagen nachgeplappert auch vom in Duisburg sitzenden Kanuverband:

https://www.kanu.de/Erfolgreiches-Sport-Gross-Event-in-Duisburg-Die-positive-Bilanz-der-Kanu-WM-2023-88229.html

Darin werden angeblich Millioneneffekte für Duisburg, ganz überraschend auch für DuisburgKontor und Co., aufgedeckt. Millionen Euro wohlgemerkt.

Genau die Art von Effekten, die auch bei Olympiavergaben den Städten die nicht so richtig überzeugt sind Milliarden zu investieren um ein paar Tage mit sportlichem HalliGalli zu protzen, immer wieder vorgerechnet werden.

Negative Auswirkungen gibt es nie so wirklich.

Und die positiven Auswirkungen sind äusserst fraglich.

Nur eine Beispielsrechnung für Duisburg in puncto American Football (zitiert aus der WAZ):

  • Gastronomie-Effekt mit einem Wert von 5,7 Millionen Euro (Anteil: 41,2 Prozent)
  • Hotellerie-Effekt bei 4,3 Millionen Euro (30,9 Prozent)
  • Umsatz-Effekt bei 2,8 Millionen Euro (20,3 Prozent)
  • Bekanntheits- und Imageeffekt bei einer Million Euro (7,4 Prozent)

Effekte bei Gastronomie und Hotellerie sind logisch, ob die aber tatsächlich so hoch ausfielen ist fraglich.

Der Umsatzeffekt (Punkt 3) ist nicht näher spezifiziert, also was soll das?

Tja, und der Bekanntheits- und Imageeffekt ist äusserst fraglich. Vor allem auch, wie wird der gemessen?

Diesbezüglich müsste man eigentlich auch mal „messen“ was denn ein Abstieg des MSV  in die vierte Liga „kostet“ – an negativen Effekten.

Ebenso die vielen anderen negativen Entwicklungen in Duisburg. Nur den Sport herauszuheben und dann auch nur drei Events ist einfach viel zu mickrig.

Seriös gegenrechnen müsste man zudem all die Kosten die die Stadt aufwendet, inkl. der Zuschüsse für Personalkosten etc. bei DuisburgKontor, um diese Events auch durchführen zu können.

Es ist wie beim BIP den der OB ja in bezug auf Duisburg auch diverse Male schon auslobte.

Einen hohen BIP, ob der dann wirklich ein guter Ausweis für Erfolg ist sei dahingestellt, kann ich auch erreichen wenn ich die gesamte Stadt in Schutt und Asche lege. Allein die Aufbaumaßnahmen garantieren einen sehr hohen BIP für lange Zeit. Sorry, aber ich werde jetzt mal richtig makaber. Eine Pandemie hat für manche Branchen auch eine positiven Effekt. Aber nennt sich Mainz nun Impfstoff-Stadt?

Und in Anbetracht der wirtschaftlichen Entwicklungen in Duisburg sehen wir bereits am Beispiel Logistik wohin allein die einseitige Betrachtung der vielen angeblichen Vorteile führen kann: z.B. Umsatz, Jobs usw.

Wenn man nämlich die vielen Nachteile wie Verkehrsbelastungen, kaputte Strassen, schlecht bezahlte Jobs und Umweltzerstörungen ausblendet, dann ist laut Marketing-Sprech-Handbuch eine Logistik-Stadt Duisburg nicht abwegig.

Was den MSV angeht möchte ich zum Schluß noch bemerken, dass das Stadion mind. einen jährlichen Aufwand von 1 bis 2 Mio. EU nur für den Unterhalt erfordert und dass die notwendige  Dachsanierung womöglich eine zweistellige Millionensumme  erforderlich macht. Dann bitteschön sollen sich Gasto- und Hotelbetriebe doch daran beteiligen die so gern von Sportevents in Duisburg profitieren.

Und ganz ehrlich, wenn alles so simpel wäre dann bitte schön macht doch viel mehr Sportevents (=> Skaleneffekte)!

Man könnte aber, wenn man clever wäre sich zur ECHT lebenswerten, smarten, grünen und nachhaltigen Stadt entwickeln. Dann müsste man jedoch eventuell den vielen anreisenden Sportfans nahelegen nur noch mit der Bahn zu kommen  und vor Ort den hervorragenden Duisburger ÖPNV zu nutzen.

Die Parkplätze am Stadion in Wedau könnte man dann dauerhaft entsiegeln und begrünen.

Fazit:

Die Studie zur Sport-Stadt Duisburg ist nur eine Momentaufnahme und besitzt daher keine unbegrenzte Gültigkeit.

Wie sieht es denn ohne Großevents aus? Was hat allein die Studie gekostet und warum trägt sich der MSV nicht von selbst?

Abschliesend habe ich noch die Bitte, jemand möge mir mal die Effekte der LoPa bis einschließlich heute ausrechnen.

 

 

Tecklenburgs „Seenswert“ in 6-Seen-Wedau will niemand!?

Das Insolvenzverfahren gegen die Tecklenburg GmbH läuft seit dem 1. April. Laut Insolvenzverwalter sollen in Düsseldorf und Ratingen geplante Bauprojekte weiterhin umgesetzt werden. Allerdings erwähnt er das „Seenswert“-Projekt in 6-Seen-Wedau nicht.

Ein möglicher Grund: Die Projekte z.B. in Düsseldorf sind bereits viel weiter fortgeschritten als das Vorhaben in Wedau. Die dabei avisierten 67 Eigentumswohnungen und acht Häuser werden auf der Tecklenburg-Homepage zwar weiterhin als aktuelles Projekt aufgelistet, voraussichtliche Fertigstellung im September 2026, mehr aber auch nicht.

Laut WAZ gibt sich die Gebag nachwievor gelassen. Sie habe ein ausserdem Rückkaufrecht.

Schon bei Bekanntwerden der Insolvenz der Baufirma aus Straelen, Anfang des Jahres, hatte Gebag-Geschäftsführer Bernd Wortmeyer betont, es werde  keine Einbußen geben. Gemeint hatte er damit die Qualität der gesamten sog. städtebaulichen Maßnahme so wie seine Gebag und die Stadt Duisburg es geplant haben.

Aber sicherlich, man verfolgt ja auch weiterhin das Seilbahnprojekt.

Für ein paar schöne Bildchen klicken Sie hier:

https://www.6-seen-wedau.de/das-baugebiet/kuenftige-infrastruktur

Apropos Baufortschritte, wie sieht es denn aus auf Duisburgs NobelEdelVorzugsflächen?

Man hört und liest gar nichts mehr von „Am alten Holzhafen“ und den „Duisburger Dünen“.

Aus dem Holzhafen-Projekt ist Tecklenburg ja auch raus. Der Bauunternehmer schrieb mir noch im Dezember 2023 dazu:

„Aus dem Objekt „Alter Holzhafen“ sind wir ausgestiegen, wegen der schlechten Wirtschaftslage in Deutschland.“

Martin Linne hat ja bereits eine Nachfolgefirma präsentiert, doch seitdem ruht der See ganz still.

 

 

Alles für den MSV – auch eine Form von Verschwendung und Vorteilsnahme

Heute Abend findet die diesjährige JHV des MSV Duisburg statt, dessen 1. Fussball-Mannschaft der Herren anscheinend dabei ist sich aus der 3. Liga zu verabschieden. Fans, Edelfans, Liebhaber von Niederlagen und Sponsoren haben sich bereits in einem herzzerreissenden Video auf MSV-TV zu ihrer Treue bekannt, selbst wenn die Mannschaft absteigt. Die ebenfalls sponsernde Gebag allerdings nur für zwei weitere Jahre.

Ich hatte erst gestern den OB gebeten doch der massiven Kritik an dem Team z.B. seitens der sog. Edelfans wie Joachim Llambi Einhalt zu gebieten, weil dies das Image der Stadt nicht gerade fördere.

Nun wird alles aufgefahren was geht um gegenzuhalten.

Und das Versprechen alles für den MSV zu tun, hat einen hohen Preis. Das Image der Stadt ist eh längst im Arsch aber das will keiner eingestehen, man braucht aber Gründe um den MSV unbedingt weiter zu päppeln.

So wird bereits lautstark versichert, dass auch das Stadion im Falle der Viertklassigkeit weiter bespielt werden darf, obwohl der MSV nur ganz wenig Miete bezahlt. Zur Erinnerung: Das Stadion gehört zu 100% uns, also der Stadt.

Heute wurde ebenfalls ganz plötzlich eine Studie vorgestellt, oh wie zeitlich passend, die belegen soll wie wichtig der MSV für die Sport-Stadt Duisburg ist.

https://rp-online.de/nrw/staedte/duisburg/msv-duisburg-spielt-auch-nach-abstieg-in-der-arena_aid-110432329

https://www.radioduisburg.de/artikel/duisburg-etabliert-sich-als-sportstadt-1954876.html

Alles wird einfach den sportlichen Großereignissen zugerechnet und basta.

Vollkommener Blödsinn und ECHTe Vollverarschung.

Ich scheiss auf solche Studien, sorry, aber die kann ich mir an jeder Ecke kaufen und so ausfallen lassen wie ich es als Auftraggeber will.

Macht doch mal eine Studie mit ungestützten Fragen und guckt was dabei über Duisburg herauskommt, ich wette, nur Kacke.

Ungestützt bedeutet in der Marktforschung (MAFO) bzw. Meinungsforschung, dass der Gegenstand der Befragung nicht erwähnt wird.

Fragen wie diese, die auch noch unterschwellig beeinflussend sind, sind dann tabu:

Kannst Du dir vorstellen, dass der MSV in Duisburg keine bedeutende Rolle mehr spielt und falls Du das Gegenteil willst Dein Gehalt zum Erhalt der hohen Spielergehälter gepfändet wird?

Ich wette bei der folgenden mannigfaltigen Antwortauswahl wird „nein“ angekreuzt:

O  nein

O weiß nicht

Hier eine andere Variante: Wo schmecken die Pommes am besten?

O bei Pommes Willy – machst Du dein Kreuz hier gibt’s Freibier

O in Helenes Wurststübchen

O im Rathaus-Grill

 

Neues aus Serm – Antrag auf Rücknahme der umstrittenen Baugenehmigungen gestellt

Holla die Waldfee, es kommt erneut Schwung in die Sache mit den beiden umstrittenen Baugenehmigungen in Serm – ich berichtete bereits mehrfach. Zuerst hatte allerdings die NRZ im Februar kurz über beide Fälle berichtet, aber nicht weiter nachgehakt. Das habe ich dann mit Freude übernommen.

Es geht um die Grundstücke Breitenkamp 31 und 33. Ersteres ist bereits seit längerem bebaut, mit einer Wagenhalle des örtlichen Karnevalsvereins und auf dem anderen steht bereits der Rohbau eines Einfamilienhauses. Beide Baugnehmigungen wurden erteilt obwohl sich die Grundstücke im Landschaftsschutzgebiet befinden.

Und ich hatte bereits in der letzten Woche beim Bauaufsichtsamt angezeigt, dass der private Bauherr vom Breitenkamp 33, es soll sich zudem um ein Ratsmitglied handeln (der Name ist mir noch nicht bekannt), sein Bauschild nicht ordnungsgemäß bzw. gar nicht angebracht hat.

Daraufhin meldete sich die Bauaufsicht mit dem Hinweis man wüsste dort von keinem Neubau, weshalb ich meinen Hinweis nachbesserte und eine Skizze mit der genauen Lage anfertigte. Seitdem ruht der Auskunftssee des Bauamts ganz muxmäuschenstill.

Nun legen aber die Grünen nach und brachten vorgestern einen Antrag für die Ratssitzung am 15. April ein.

Quelle:

https://sessionnet.owl-it.de/duisburg/bi/getfile.asp?id=1723129&type=do

Herrlich, hätte man aber schon viel früher machen sollen, können, müssen.