Blenden in ROT: SPD-GenossenInnen schmieden einen Plan für 2020

Gestern war SPD-Unterbezirksparteitag in der Rheinhausenhalle. Und die GenossenInnen haben sich für 2020 anscheinend auf einen Duisburg-Plan geeinigt. Der soll nun zusammen mit den ParteimitgliedernInnen bis März 2020 entwickelt werden. Und die Duisburger Haus-und-Hof-Agentur aus Oberhausen, h2m von Martin Menkhaus, soll den Wahlkampf managen.

Besonders prickelnd waren die Äusserungen von Ralf Jäger: Die SPD müsse als „Kümmerer-Partei“ erkannt werden und (Zitat): „Wir sind die Partei, die diese Stadt seit Jahrzehnten mitgestaltet.“

Dieser frankensteinsche Satz über die Gestaltung ist wirklich lustig. Den erzählen sich bestimmt auch angehende Tattoo-Master im Erstsemester beim allerersten Stechversuch.

Ich kann mit Verlaub auch vieles ziemlich scheisse gestalten, es bleibt Gestaltung. Diese Art politverbales Blenden in ROT beherrschen die SPDler wirklich gut, nur blöd das es peinlich ist. Merkt jeder, weiss jeder, ausser eben Jäger und seine Truppe nicht. Betriebsblindheit ist der Fachausdruck dafür.

Oder um beim Blenden zu bleiben, sie blenden die Zustände in die sie die Stadt geführt haben einfach aus.

Ich kann ja verstehen, dass Durchhalteparolen viel angenehmer zu verkünden sind als schlichte Wahrheiten.Und ich weiß auch, dass viele Leute die Wahrheiten eben auch nicht hören wollen, aber dieses Aussitzen wird nicht auf Dauer funktionieren. Irgendwann ist Schicht im Schacht. Lesen Sie auch den nächsten Artikel: Wenn der Robot drangeht.

Weiter akuter LehrerInnen-Mangel in Duisburg

„Hier will kaum eine(r) hin.“ müsste das Fazit der letzten News zum Thema Lehrkräftemangel in Duisburg eigentlich lauten.

An Duisburger Schulen fehlen für das Schuljahr 2019/2020 noch rund 250 LehrerInnen, wie die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) am gestrigen Dienstag mitteilte.
Auch in vielen anderen Städten herrscht angeblich Lehrkräftemangel. Die Lage in Duisburg ist anscheinend besonders prekär, da sich viele Uni-AbsolventenInnen oft Städte und Gemeinden mit weniger sozialen Problemen suchen. Bei der letzten Einstellungsrunde im Mai konnten zum Beispiel nur rund ein Drittel der Stellen in Duisburger Grundschulen besetzt werden.
https://www1.wdr.de/nachrichten/ruhrgebiet/lehrermangel-duisburg-100.html

Dass sich angesichts dieser Umstände die SPDler für die Besten und Grössten halten, lesen Sie den nächsten Artikel zum Unterbezirksparteitag („Blender in ROT“), ist schon einen Asbach Uralt wert.

Ghostbusters auf der falschen Seite

Das Verkehrssicherheitsnetzwerk „Duisburg. Aber sicher!“ hat sein erstes Piktogramm „Geisterradler“ auf die Radfahrspur gesprüht.

https://rp-online.de/nrw/staedte/duisburg/geisterradler-duisburg-startet-kampagne-fuer-radfahrer_aid-41853731

https://www.duisburg.de/microsites/duisburg-aber-sicher/netzwerk/index.php

Das Ghostbuster-auf-Fahrrad-Bildchen dürfte sich gezielt an ähnlich aussehende RadfahrerInnen richten. Also Leute mit Bettuch die natürlich auch mal auf der falschen Seite fahren könnten, sie sehen tuchbedingt ja auch nicht so gut. Oder es fühlen sich Frauen mit Burka angesprochen.

Spaß beiseite, Ernst angeknipst! Ginge nicht einfach nur ein fetter „Pfeil mit Fahrrad“? Oder nur ein fetter Pfeil?

Denn bald kommen die E-Scooter, -Roller und wer weiß was noch und da dürfte sich die Zahl der Ghostbusters auf verschiedenen Gefährten exorbitant erhöhen. Allein schon weil  manche nicht mal in eine Richtung fahren dürfen, da der Radweg für sie komplett tabu ist.

Man sollte sich also vielleicht mal was Grundsätzliches ausdenken als viele Speziallösungen, die man nun alle auf die Fahrbahnen sprüht.

Ich denke da ganz besonders auch an SILKE für Schulkinder, das Sicherheitssystem mit dem SmartCityDuisburg (Die Domain smartcityduisburg.de gehört immer noch mir!) letztens einen 2. Preis gemacht hat. Dabei geht es um Schulkinder- und Schulwegüberwachung, zumindest als Idee. Die Idee könnte man ja auch auf FahrradfahrerInnen umspinnen. Ich mein ja nur. Herr Murrack und Herr Haack, wo sind Sie denn wenn man echte Leuchttürme braucht?

Unternehmerverband unzufrieden mit der Politik – Kritik auch an sich selbst

Beim Unternehmertag des Unternehmerverbands mit Hauptsitz in Duisburg (www.unternehmerverband.org) gab es reichlich Kritik an den derzeitigen politischen Entscheidungen und Massnahmen, besonders hinsichtlich des Themas Digitalisierung.

https://rp-online.de/nrw/staedte/duisburg/duisburg-unternehmer-fordern-bessere-rahmenbedingungen_aid-41061437

So äusserte sich Marcus Korthäuer, Vorstandsvorsitzender der Unternehmerverbandsgruppe, wie folgt:

Eine funktionierende Wirtschaft, die sich innerhalb klarer Rahmenbedingungen bewegt, ist die Grundlage dafür, dass in anderen Politikfeldern überhaupt gestaltet werden kann.

Mit anderen Worten aus meinem Mund: Gebt uns klare Regeln und Bedingungen, dann verdienen wird das Geld für die Dinge die kein Geld bringen, sondern nur Geld kosten!

Hey, ist es nicht so, dass es jede Menge, massenweisse, Lobbyisten aus der Wirtschaft gibt, die die Politik seit langem mitbestimmen? Nehmen wir doch nur mal den industriellen Agrarsektor.

Könnte es also sein, dass die Wirtschaft an dem beklagten Zustand eine Mitschuld trägt, weil sie nur allzu gerne den Status Quo beibehalten möchte, nun aber sieht: „Scheisse, das klappt nicht mehr!“? Und wer weist denn schon gerne mit dem Finger auf sich selbst. Doch UPPS, genau dass tut der gute Mann ja, denn wenige Zeilen später wird kritisch angemerkt wie rückständig die eigene Klientel im Bereich der Digitalisierung aufgestellt ist. Weshalb man sich auch Alleinunterhalter aus dem digitalen Spektrum holen muß, so wie Christian Spanken, angeblich Informatiker, google-Ober-Master, Webdesign-Firmen-Inhaber und Speaker.

Nix gegen Spanken, der mag gut sein und gute Ideen haben, aber wenn man als Unternehmerverband in der Wiege der Industrie (=Ruhrgebiet) zwanzig Jahre nach Ausbruch der Internetseuche und angesichts der ständig und seit Jahren überall nachlesbaren Forschritte der Chinesen etc., sich zur nachmittäglichen Unterhaltung und Bespaßung (kurz vor Sekt und Kaviar) einen Speaker einkauft, um zu erfahren was man digital besser machen könnte/sollte, dann gute Nacht.

Ach liebe Unternehmerverbands-Schlaumis, wie wäre es auch mal mit einer Umbenennung in Unternehmensverband? Die Domain www.unternehmensverband.org ist noch frei.

Die maskuline Form der Verbandsbezeichnung ist schon ziemlich überholt. Es gibt inzwischen auch Unternehmerinnen.

Unsinn von Duisburgs SPD und MdL Bischoff zum Thema Rente

Manche Texte muß ich mehrmals lesen um nicht in den Glauben zu verfallen ich hätte was nicht kapiert. So auch bei einem Text auf der Seite der Duisburger SPD zum Thema Rentenalter. Man möchte als SPD, so wie angeblich der DGB, keine Erhöhung des Renteneintrittsalters:

https://spd-duisburg.de/anhebung-des-rentenalters-waere-eine-enorme-belastung-fuer-duisburger-beschaeftigte/

Ob das angesichts der trüben Aussichten in bezug auf die Rente überhaupt machbar sein wird(besonders ab 2025 mit dem Eintritt der vielen Baby-Bommer ins Rentenalter) sei mal vorerst dahingestellt.

Was mich an dem Text verwundert ist vielmehr die gleichzeitige Forderung nach einem altersflexiblen Renteneintritt nach insgesamt 43 Jahren, die man eingezahlt haben muß.

Nun gehe ich mal ganz logisch an die Sache heran und stelle für mich einen deutlichen Widerspruch fest. Man kann nicht gegen die Erhöhung des Renteneintrittsalters sein und für die 43 Jahre Einzahlungszeit.

Allein wenn man als Frau nur drei Jahre ausgesetzt hat um sich um die Erziehung eiens Kindes zu kümmern steigt das Renteneintrittsalter, wenn man seine 43 Jahre „vollmachen“ will/muß. Da in Zukunft viele Leute unterbrochene Erwerbsbiografien haben werden, wird es automatisch erhöhte Renteneintrittsalter geben.

Oder hab ich da irgendwas nicht richtig kapiert, Herr Bischoff?

SPD und Bischoff meinen wahrscheinlich, dass man gesetzlich nicht vorschreiben soll, das Eintrittsalter zwingend auf 70 Jahre festzulegen.

Da bin ich d’accord, aber man sollte auch nicht zwingend 43 Jahre Einzahlungszeit vorschreiben.

Und nun komme ich zum wahren Problem.

Ab 2025 kommen die ersten Babybommer der 60er Jahre ins Rentenalter. Und zwar massenhaft. Und sie werden viel länger leben und länger Rentenansprüche haben. Die Zahl der Erwerbstätigen wird also sinken, einmal wegen des Ausscheidens der Babyboomer, auch wegen der geringeren Geburtenzahlen ab der 70er Jahre und weil eventuell(!) die Digitalisierung künftig viele Jobs überflüssig macht. Und nicht jeder Buchhalter kann Big Data Analyst werden, wovon aber auch gar nicht so viele gebraucht werden wie Buchhalter überflüssig werden.

Dass, womit sich SPD, DGB und Bischoff beschäftigen sind unsinnige Peanuts gegenüber dem womit sie sich beschäftigen sollten. Und je weniger sie sich mit den wahren Problemen beschäftigen (Zerrüttung des derzeitigen Sozialsystems), desto mehr werden sie selbst überflüssig, so wie die Buchhalter. Wenn sie es denn nicht schon längst sind. Die BürgerInnen, WählerInnen spüren das schon längst, aber es gehört zum politisch Antrainierten von Leuten wie Bischoff den Menschen bis zum Schluß die Wahrheit nicht zu sagen, weshalb auch auf der Titanic die Tanzkapelle ziemlich lange spielte.

(H)ampelmännchen-Antrag der OV Stadtmitte für den UBP – alles möglich bei der SPD

Heute Abend steigt der Unterbezirksparteitag der SPD – kurz UBP. Und der Ortsverein(OV) Duisburg-Stadtmitte, der auf seiner Website nur so sprüht vor Aktualität und „Auf-der-Höhe-der-Zeit-sein“(  http://spd-city.de/  – ganz oben ein Beitrag von 2014 – keine Bange falls die jetzt aktualisieren, ich hab ’nen Screenshot gemacht ) hat  einen gar putzigen Vorschlag gemacht bzw. Antrag gestellt:

Zwölf verschiedene Versionen von Ampelmännchen, -frauchen … äh …  Lichtsignalanlagen-Leuchtkörper-Abdeckungen sollen künftig für die weltoffene und tolerante Stadt Duisburg stehen, leuchten, werben.

Ja meine Fresse, waren denn da nicht noch ein paar weitere Vorschläge drin? Männchen mit E-Roller, Frauchen mit Hund wahlweise mit Kinderwagen, schwules Paar mit Hund, lesbisches Paar mit schwulem Hund, hetero Oma mit kleinwüchsigem Geliebtem, OB mit Transvestit wahlweise Huckepack oder Hand-in-Hand, Studierende mit Äffchen wahlweise Kapuzziner oder Gorilla, … ?

Der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt.

https://rp-online.de/nrw/staedte/duisburg/spd-duisburg-ampelfrauen-und-pfandringe-an-muelltonnen-parteitagsthemen_aid-41413189

Alle Anträge zum UBP findet man hier:

https://spd-duisburg.de/download/3435/

Natürlich gibt es auch ganz handfest-soziale und weit sinnvollere Anträge.

Zum Beispiel den für Rentenpunkte für Ehrenamtliche. Den für die Abschaffung von Sondernutzungsgebühren für wohltätige Veranstaltungen. Den für besseren Infos über ehemalige Anträge. UPPS? Wie darf ich das denn verstehen? Bisher hat man Anträge scheinbar einfach nicht weiter verfolgt und den Mitgliedern nicht mitgeteilt was jeweils daraus geworden ist? Na, das nenn ich aber mal echt transparent und mitgliederfreundlich, spart ja eine Menge Zeit. Nur komisch, dass das erst jetzt aufgefallen zu sein scheint.

Und dann gibt es noch eine interessante Formulierung zum Antrag auf Pfandringe für Mülleimer ( Beispiel: http://www.pfandring.de/pfandring-2.html ): Da heisst es im Antragstext unter Begründung (Zitat):  In einem der reichsten Länder der Welt dürfen wir uns niemals damit zufriedengeben, dass überhaupt Menschen darauf angewiesen sind, Pfandflaschen zu sammeln. Bis unser System bereit ist, selbst den Schwächsten der Gesellschaft …

Was heisst denn bitteschön „… .Bis unser System bereit ist, …“? Ich denke Ihr seid Teil des Systems und schreibt deshalb mal bitte „Bis WIR bereit sind, …“! Und überhaupt, welches System?

In einem weiteren Antrag kann man gut erkennen wieso manche Leute aufs Pfandsammeln angewiesen sind: Da plädiert IHR von der SPD doch tatsächlich für einen abgabefreien Nebenverdienst für Hartz-VI-ler in Höhe von 150 EU statt wie bisher 100 EU monatlich. 50 EU sind aber jetzt wirklich mal ein echtes Pfund, wow. Da habt Ihr Euch aber selbst übertroffen, da können die Pfandringe ja bald wieder abgebaut werden.

Lustig wirds dann noch bei einem Antrag zur Wirtschaftsdemokratie, keine Ahnung was das bedeuten soll, wird jedenfalls ziemlich krude erklärt. Das Lustigste ist die Forderung danach die Beschäftigten eines Unternehmens müssten künftig auch am Gewinn beteiligt werden.

Da frag ich mal ganz blöd: Und wie steht’s mit dem Verlust? Kommt bei SPDlern nicht vor, oder wie?

Was auch nicht vorkommt sind wirklich wichtige Anträge, ausser vllt. der mit den 40%-Dachflächen gen Sonne. Da darf man kein Flachdach mehr bauen.

15 NRW-Städte haben Klimanotstand ausgerufen – auch Düsseldorf – Duisburg nicht

Mit Düsseldorf hat inzwischen die grösste Stadt in NRW den Klimanotstand ausgerufen.

https://www.welt.de/regionales/nrw/article196382357/Weitere-Kommunen-in-NRW-rufen-Klimanotstand-aus.html

Wie Anfang dieser Woche von mir berichtet, verhinderte in Duisburg, trotz LKW-, Schienen- und Schiffsverkehr in massivem Ausmaße, die hiesige GROKO unter der Führung von SPD und in persona durch Bruno „Malindi und Amboseli“ Sagurna sowie mit Unterstützung von Rainer „kein-Notar-mehr“ Enzweiler von der CDU,  am vergangenen Montag in der letzten Ratssitzung vor der Sommerpause den Klimanotstand.

Diesen hatten mit Nachdruck die Grünen im Stadtrat als auch ausserparlamentarisch die Fridays-for-Future-VertreterInnen gefordert.

Die hiesige GROKO setzt dagegen auf das seit 2017 bestehende Klimaschutzkonzept und nennt das Ganze nun „Klimaoffensive“.

Was noch?

Diese Woche wurde von Forschern die Aufforstung als sehr wirksames Mittel für den Klimaschutz weltweit angedacht.

https://www.wetteronline.de/klimawandel/ruf-nach-aufforstung-wird-lauter-baeume-koennen-klimawandel-bremsen-2019-07-06-af

Julia Klöckner ließ sich nicht lumpen nun die Aufforstung auch der hiesigen Wälder prompt zu fordern.

https://www.faz.net/aktuell/politik/inland/julia-kloeckner-will-programm-zur-aufforstung-der-deutschen-waelder-16271555.html

Na, die Frau hat ja gute Presse nötig. Das nur am Rande.

Warum aber die hiesige GROKO nicht endlich die Baumschutzsatzung wieder in Kraft setzt und einem selbsternannten Baumfachmann von der WBD(20.000 bis 50.000 Strassenbäume abholzen) nicht ein paar stichhaltige Gegen-Argumente „um die Ohren haut“ bleibt ein Geheimnis.

Man könnte ja, um nicht auf einen Schlag zuviel aufforsten zu müssen, einfach mehr Bäume stehen lassen.

RP verschärft den Ton: Nun kritisiert die Wirtschaft die Stadt Duisburg

In einem ersten Artikel der RP von gestern, den ich bereits kritisch kommentierte,

https://rp-online.de/nrw/staedte/duisburg/wirtschaft-fuer-duisburg-stadtmarketing-muss-prioritaet-haben_aid-39847577

(mein Kommentar:)

http://www.viewww.de/123/duistop-forum/2019/07/03/sommerloch-mimimi-vom-verein-wirtschaft-fuer-duisburg/

gings noch etwas moderat zu was die Kritik an Duisburg seitens der Wirtschaft anging.

Heute dann haut Redakteur Tim Harpers etwas fester drauf:

https://rp-online.de/nrw/staedte/duisburg/wirtschaft-fuer-duisburg-kritisiert-das-image-der-stadt_aid-39871151

Nun kritisiert die Wirtschaft die Stadt Duisburg schon in der Überschrift.

Nur ein Sucmaschinenoptimierungstrick, Sommerlochfüller oder kann die RP-Redaktion sich nicht entscheiden?

Ich hatte gestern aber auch drei Leute bei Haniel angemailt.

Neuer wfbm-Chef antwortet doch auf meine Fragen

Am 25. Juni hatte ich den neuen Chef im Hause wfbm, Alexander Schmanke,  erstmailg angeschrieben, dann weiderholt am 27. und zwei Fragen gestellt. Heute bekam ich die Antworten, wider erwarten.

Sehr geehrter Herr Schulze,

vielen Dank für die Fragestellungen, auf die ich gerne antworten möchte:

·         Ich denke, dass die Fragen in punkto Transparenz und Gehalt bereits ausreichend öffentlich beantwortet sind und auch der Presse zu entnehmen sind.

·         Ein Dienstwagen wird mir zur Verfügung gestellt, ein Spesenkonto gibt es nicht.

·         Ein/Der Mindestlohn von Menschen mit Behinderung in einer WfbM wurde bundesweit bereits in 2017 diskutiert und konnte nicht umgesetzt werden. Eine erste Anpassung der Löhne wird aufgrund der gestaffelten (vorgeschriebenen) Erhöhung des Grundbetrages ab Januar 2020 erfolgen.

·         Es gibt eine Lohnsystematik in der WfbM Duisburg, diese bedarf ggf. einer Anpassung.

Eine Anmerkung zum Schluss muss erlaubt sein: Ihre Anfrage konnte ich erst ab Montag lesen, umso überraschter war ich zu lesen, dass bereits am 29.06.19 geschrieben wurde: „Ich bekam, wie leider mal wieder nicht anders zu erwarten, keine Antwort, da gibt man wohl lieber der WAZ Auskunft.“

Wenn Sie weitere Fragen haben, können Sie mich gerne kontaktieren.

Mit freundlichen Grüßen

Alexander Schmanke

 

Ich erwiderte darauf heute:

Guten Tag

und danke für die Antworten, mit denen ich nicht mehr gerechnet hatte. In Duisburg ist „mir nicht zu antworten“ seit Jahren geübte Praxis seitens der Verwaltung und städt. Unternehmen sowie der Politik. Insofern bin ich ein wenig voreingenommen. Andere Medien werden eindeutig bevorzugt, sind aber auch sehr unkritisch. Es freut mich dies einmal nicht bestätigt zu sehen.

Zur Info bzgl. Ihrer Überraschung: Erstmalig hatte ich Sie angeschrieben am 25.6. (mittags) und dann erinnernd nochmals am 27.6.

Ich empfehle daher entweder eine Abwesenheitsnotiz zu senden oder Personal/Vertreter/Empfangsbevollmächtigte entsprechend anzuweisen.

Ihr Antworten erscheinen heute – spätestens morgen- auf DUISTOP.

Ihr Angebot weiterhin für Fragen zur Verfügung zu stehen nehme ich dankend zur Kenntnis.

Viel Erfolg in Ihrem Job.

M. Schulze

c/o www.duistop.de

 

 

Hier meine ursprünglichen Fragen vom 25. Juni:

Guten Tag Herr Schmanke,

zunächst möchte ich Ihnen zu Ihrem neuen Job bei der wfbm in Duisburg gratulieren. Herzlich willkommen.

DUISTOP ist ein kritisches Stadtmagazin und hat auch die Vorkommnisse bei der wfbm kritisch begleitet. In diesem Zusammenhang habe ich als Redakteur zwei Fragen an Sie.

Die Fragen und Antworten werden naturgemäß auf DUISTOP 1:1 veröffentlicht.

Mit der Geschäftsführung haben Sie ja im Prinzip ein ziemlich heisses Eisen angefasst bei dem seit 2018 besonders die Vergütung eine umstrittene Rolle spielte. Deshalb zielt meine erste Frage auch auf dieses Thema.

Frau Rogg bzw. die wfbm ist mit der Veröffentlichung der Vergütung nicht sehr transparent umgegangen, m.a.W. man erfuhr bis 2018 nichts darüber. Erst dann wurde die exorbitante Bezahlung öffentlich.

Frage: Wie halten Sie es mit der Transparenz, welche Vergütung erhalten Sie jährlich und welche Nebenabsprachen gibt es bzgl. Büroausstattung, Dienstwagen, Spesenkonto etc.?

 

Im Zusammenhang mit Frau Rogg wurde auch laufend kritisiert wie schlecht dagegen die Menschen mit Behinderung/Handicap, die bei der bzw. für die wfbm arbeiten bezahlt werden.

Frage: Welche Bezahlung erfolgt für die Ihnen anvertrauten Menschen, gibt es einen offiziellen Mindestlohn, eine Vergütungstabelle nach Schweregraden usw.?

 

Herzlichen Dank vorab für eine zügige Beantwortung. Dieses Mail geht in Kopie an Frau Katrin Susanne Gems zur Kenntnisnahme. Sie gehört zum DUISTOP-Team.

 

Gruß

 

DUISTOP

Michael Schulze

MSV will aufsteigen – was auch sonst? Und die Stadt soll Spielerhandel unterstützen.

Ich bin kein Fussballkenner, auch nicht in Bezug auf den örtlichen MSV. Was Ingo Wald, MSV-Präsident, nun aktuell der WAZ in einem Interview sagte, kann ich aber so nicht unkommentiert stehen lassen.

Es geht dabei nicht ums Spielerische.

Zum einen geht es um fehlende Beträge die der MSV nun weiterhin auftreiben muß, weil Gelder durch den Abstieg aus der 2. Liga wegfallen – u.a. Sponsorengelder.

Deshalb spricht er im Interview von einer Elefantenrunde aus Vertretern der Stadt Duisburg, städtischen Unternehmen, Unternehmen aus der freien Wirtschaft. So will Wald wahrscheinlich Geld generieren und so würde sich die angespannte finanzielle Lage (Schulden von rund 1,5 Mio. EURO) irgendwie entspannen.

https://www.waz.de/sport/lokalsport/duisburg/msv-praesident-ingo-wald-wir-wollen-aufsteigen-id226365455.html

Wer aber seitens der Stadt und städtischen Unternehmen vor Ort war wurde nicht gesagt. Obwohl Wald selbst an einer Stelle von Transparenz sprach. Und diese Transparenz wünsche ich mir auch, wenn ich den Eindruck gewinne die Stadt und städtische Unternehmen springen hier in die Bresche. Man ist dem Verein doch schon großzügig entgegengekommen.

Den zweiten Punkt den ich kritisiere ist die unverhohlene Art wie man sich als Ausbildungsverein geriert, was per se nicht schlecht ist und auch dem sportlichen Grundgedanken entspricht, sich tatsächlich aber, wie Wald zum Besten gibt, als Händler sieht(Zitat): … Damit können wir Transfererlöse erzielen. Wenn wir Spieler entwickeln und gewinnbringend verkaufen, …

Mir ist natürlich klar, dass im Profifussball Menschen gehandelt werden. Und das enorme Summen fliessen. Von mir aus, kann ich eh nicht verhindern und muß jeder selbst wissen, ob er sich handeln lässt. Ich möchte aber nicht, dass sich die Stadt(bzw. Städte) und städtische Unternehmen daran beteiligen. Das können gerne die privaten Unternehmen oder private Investoren mit privaten Risiken tun.

Ich möchte nicht dass die Stadt Duisburg ein System unterstützt, dass derartige Auswüchse auch noch fördert. Das kann sie u.U. gerne machen, wenn andere unterentwickelte und unterfinanzierte Bereiche wie z.B. in der Bildung oder auch im Sport für die weniger Priviligierten dauerhaft gut aufgestellt sind.

Es kann nicht sein dass ein Verein, nur weil dieser ohne nennenswerten Nachweis zum Aushängeschild deklariert wird, Mittel erhält um mit Menschen Geld zu verdienen, die im Zuge dessen dann auch noch woanders (in einem anderen Verein, in einer anderen Stadt) zum Einsatz kommen.

Dem MSV gönne ich alles erdenklich Gute, aber ich habe den Eindruck hier geht es um die völlig falschen Ziele. Wenn man sich ein Stadion mit all den Kosten an den Hals hängt sollte man dies auch mit allen Konsequenzen langfristig bedenken. Abstiege im Fussball sind nun mal möglich und sportliche Talsohlen muß man durchschreiten können. Wenn dann die notwendige Kohle fehlt muß man eben kleinere Brötchen backen. Dass dann die Kosten erdrückend werden, weiß jeder der sich in dem Bereich tummelt. Dass die Stadt oder städtische Unternehmen in die Bresche springen kann und darf nicht sein. Wie so oft dürften hier aber die Verträge so bekloppt bescheuert ausgetüftelt sein, Verein, Stadiongesellschaft und noch ne Gesellschaft und noch ne Profi-Mannschaftsgesellschaft und wer weiß was sonst noch, dass die Stadt gar nicht anders kann.

Und dann noch ein Link der auch lieber MSV-Trainer wäre als OB.