Man will mir in Duisburg von verantwortlicher Seite anscheinend den Rest geben und setzt ganz darauf mich solange zu quälen bis ich vor lauter Staunen in Ehrfucht erstarre.
Der neueste Coup der Vollversagenden lautet wie folgt:
IQ
Das steht neuerdings für „Innovative Quartiersentwicklung“, denn die Duisburg-Schlaumis, u.a. Rasmus Beck der DBI-Chef, sind auf die Idee gekommen, dass es nicht mehr darum geht eine Stadt zum Positiven verändern (GROSS) bzw. eine einzelne Immobilie gänzlich anders und neu zu planen (klein), nein, es geht nun vor allem um Quartiersentwicklungen. Ein Mittelding? Keine Ahnung.
In Duisburg werden dazu die Quartiere wie RheinOrt, Ruhrort und 6-Seen-Wedau als passende Beispiele genannt.
Hier vom Master of Desaster himself auf X abstrus erklärt:
https://twitter.com/dbi_duisburg/status/1753098550412706125
Nun, ich denke mal IQ steht in dem Falle eher für „Inkompetenten Quatsch“.
Dazu hat man nun sogar einen Kongress in Bochum veranstaltet. Bereits zum zweiten Mal und verkündet dabei so elegante Sätze wie (Zitat):
Mitten im „Reallabor“ Ruhrgebiet wollen wir gemeinsam mit unseren Partnern im Beirat konkrete Projekte der Urbanen Transformation erproben. Angesichts des Klimawandels und notwendiger Klimaanpassungsstrategien sowie vor dem Hintergrund der sozialräumlichen Polarisierung verändert sich der Blick auf die Stadt der zweiten Hälfte des 21. Jahrhunderts. Den anstehenden Wandel wollen wir mit gebündelter Expertise begleiten und gestalten. …
https://diut.de/fachkongress/
Zugegen wohl auch Sarah Philipp, MdL von der SPD, meine allerliebste Freundin aus DUISTOP-Jugendtagen.
Soso, mitten im „Reallabor Ruhrgebiet“. Wir alle als Versuchstiere und ein paar Oberschlaumis machen unter sich aus was gut für uns ist. Das hat ja in den letzten Jahren hervorragend funktioniert.
Aber was sagt man mir immer auf derartige Vorwürfe? Herr Schulze, Sie müssen nicht zurückblicken, blicken Sie nach vorn, denn jetzt wird alles besser.
Glaube ich das? Nein. Denn mit diesen Akteuren wird nichts besser. Sie haben es in guten Zeiten nicht hingekriegt, wie soll das dann in schwierigeren Zeiten klappen?
Interessant ist vor allem auch, dass wir als Betroffene und Versuchstiere bei all diesen Events nie zugegen sind.
https://diut.de/wp-content/uploads/2024/01/IQ_Kongress_2024_A1_Programm_Sessions.pdf
Dafür gibt es immerhin Vortragstitel wie diesen hier:
Vom ausgedienten Narrativ des Ruhrgebiets zum neuen
Leistungsversprechen der urbanen „Secondary Cities“?
Von den tatsächlichen praktischen Anforderungen der Menschen ist nie die Rede, vor allem nicht so, dass man den Eindruck hat es würde sich mal was zum Besseren wenden.
ÖPNV, Bildung, Fachkräftemangel, Leerstand, Integrationsproblematik, usw. usf. – Tacheles ist Fehlanzeige. Stattdessen Wolkenkuckucksheime die kein Mensch versteht und die eine Halbwertzeit von Eintagsfliegen haben.
Hier ein weiterer Vortragstitel – ich musste schon beim Lesen den Würgereiz mit aller Macht unterdrücken:
„Was ist die Innenstadt nach Karstadt? Neue Aufenthaltsqualität durch
Bildung, Gastronomie und Kultur“
Ach Du meine Scheisse. Ich kann mir denken was dabei alles Tolles verkündet wird. Doch die Wahrheit ist, meiner Meinung nach, es geht abwärts, es ist bereits jetzt alles zukunftslos was solche Typen für uns parat haben.
Denn es handelt sich um Reißbrettideen die von Leuten erdacht werden die keine Ahnung haben wie sich eine Gesellschaft, Stadtgesellschaft, entwickelt. Niemand hat das, weil das ein dynamischer Prozess ist der von unendlich vielen Faktoren abhängt.
Und der muß aus sich selbst heraus geschehen, der muß von den Menschen gewollt sein und von ihnen mitbestimmt werden, so dass vor allem gestalterische Frei- und auch finanzielle Spielräume zur Verfügung gestellt werden müssen. Vor allem ist es je nach Stadt immer ziemlich individuell.
In Duisburg z.B. ist alles unter einer Fuchtel, nämlich unter der Fuchtel der Verwaltungsspitze und der bestimmenden SPD. Die Verantwortlichen sind nicht daran interessiert etwas für die Stadtgesellschaft zu ändern, ausser es nutzt ihnen persönlich. Letzteres ist aber meistens schon das absolute KO-Kriterium für jede Idee die wahrscheinlich eher disruptiv sein wird. Der Grund: Meistens würde sie ihnen persönlich eben nicht nutzen, weil disruptive Ideen nunmal den Charakter haben die Dinge von grundauf anders zu sehen und anzugehen.
Tja, und das mögen sie gar nicht. Sie mögen es ja noch nicht einmal, wenn man ihnen Fragen stellt, warum sie etwas so machen wie sie es nun mal immer so machen.
Selbst das Antworten ist also schon so gefährlich, dass sie sich lieber vollkommen antidemokratisch verhalten und bloß nichts preisgeben. Die allerbesten Voraussetzungen also für ein offene Stadtgesellschaft die mitreden oder gar mitentscheiden soll.
Wie bitteschön soll in diesem Umfeld irgendetwas Neues, Verändertes und Veränderndes gedeihen?
Das alles wird auf derartigen IQ-Events sicher nicht besprochen, ist den Teilnehmenden auch egal. Hauptsache der Event heisst IQ, also ist auch IQ drin, basta. We are the elite.
Später können dann alle behaupten sie seien auf einem IQ-Event gewesen, was wiederum auf sie selbst abfärben soll. Nur Leute mit IQ gehen auf einen IQ-Event.
Wir alle haben von diesen Ausgeburten an totaler Scheisse rein gar nichts. Wir bezahlen diesen ganzen Event-Mist nur.
Fazit:
Die Teilnehmenden lachen sich nach diesen Events kaputt über jeden und jede der und die auch nur im Ansatz geglaubt hat dort würde irgendwas Wichtiges zustande kommen.
Und wir, wir sind sowieso alle viel zu blöd.