Duisburg war natürlich auch dieses Jahr wieder auf der Immobilienfachmesse ExpoReal vertreten – sie endet übrigens heute. Neben der durch die Gebag frisch erworbenen Fläche „Duisburger Freiheit“ am Hbf waren u.a. noch vier weitere Großprojekte im Gespräch.
Neubauten an alten Bahnstrecken – das ist auch ein Ziel der NRW-Landesregierung. Weshalb die Vorstellung von „6-Seen-Wedau“ auf der Messe in München auch am Stand der BahnflächenEntwicklungsGesellschaft (BEG) NRW stattfand. NRW-Bauministerin Ina Scharrenbach stellte das Bestreben des Landes vor und Ute Möbus vom Vorstand der DB Station Service AG sprach angeblich von einem „Rohdiamanten, der nun geschliffen werden muss“.
Auf rund 90ha soll in den kommenden zehn Jahren -wie bereits berichtet- ein ganz neues Stadtviertel entstehen. Dazu sollen Wohnhäuser und auch eine Grundschule, zwei Kitas, ein Nahversorgungszentrum sowie universitätsnahe Gebäudekomplexe gehören.
Die BEG und die DB Immobilien sind dabei die Projektträger, die Duisburger Gebag kümmert sich um die Erschließung, den Landschaftsbau und einen Teil des öffentlich geförderten Wohnungsneubaus. Sogar eine Bahnverbindung zwischen dem Duisburger Süden über Ratingen nach Düsseldorf soll (wieder) entstehen. Haltestellen sind im Neubaugelände angeblich geplant.
Anmerkung: Was anscheinend nicht erwähnt wurde waren die von mir im Boden vermuteten Schwermetalle und die damit verbundenen Kosten für jeden Investor oder damit verbundenen Risiken für jeden künftigen Anwohner, je nachdem wie man die Sache sieht.
Naja, vllt. liege ich ja auch völlig falsch und das Gelände ist so sauber wie meine Innereien nach ’ner Darmspülung.
Ach ja, ungeklärt scheinen auch die möglichweise entstehenden Verkehrsprobleme wenn man nicht auch da großzügig in was Neues investiert.
Und warum das Ganze nach 2017 nun erneut so grossspurig präsentiert werden musste ist mir auch ein Rätsel. Bei einem derartigen Rohdiamanten konnte doch schon 2017 eigentlich gar nichts schiefgehen?! Oder warum ist bereits vor etlichen Jahren die Aurelis ausgestiegen? Gab es da nicht ein Gutachten von BulwienGesa?
Ich werde jedenfalls Frau Scharrenbach mal `ne Gesichtsmaske aus dem Gelände-Boden zukommen lassen. So eine Naturerde-Maske kann Wunder bewirken und auch den Teint so richtig erstrahlen lassen.
Ebenfalls zur Präsensation kam der geplante „Friedrich-Park“ in Marxloh. Rund sechs Hektar Gewerbe und 20ha Stadtpark sollen ab 2022 übergabereif sein. Die Baureifmachung des ehemaligen Bergbaugeländes beginnt angeblich im kommenden Jahr. Die Brache gibt es allerdings schon seit 1976(!).
OB Link -wie gewohnt überschwenglich- freute sich, dass diese Fläche mit viel Potential nun perspektivisch entwickelt werden könne. Sie soll Platz bieten für Handwerksbetriebe, Büros und Dienstleistungen, aber auch für Gastronomie und Freizeitangebote. Carsten Tum: „Quartier mit Anspruch“.
Anmerkung: Eine Brache seit 1976 und nun soll es endlich losgehen. Wow. Was ist passiert? Ach ja, OB Link braucht was für die übliche Wohlfühl-Märchenstunde im Seniorenheim: „Kaffeesatz mit Sören.“
Und „perspektivisch entwickeln“ heisst eigentlich auch nur „feste dran glauben“.
Und verdammt, ich hab schon wieder das Wort „tumb“ im Kopf.
Axel Funke von Fokus Development ist ebenfalls auf der Messe rührig gewesen. Er plant ab 2019 das „St.-Vincenz-Quartier“ im Dellviertel zu entwickeln. In drei Bauabschnitten (heutiges Schwesternheim, Parkplatz südlich des Krankenhauses, Vincenz-Hospital) soll auf dem insgesamt fast 22.000 qm grossen Grundstück ein ganz neues innerstädtisches Wohnquartier entstehen.
Anmerkung: Naja Stadtvillen sollen es nun nicht mehr werden, dafür aber Studentenwohnungen, ist ja fast dasselbe. Was solls.
Auch an der Düsseldorfer Straße -sprich die Gebäude der ehemaligen Bibliothek und dem früheren Sitz der Volksbank Rhein-Ruhr- will Fokus nicht aufgeben. Man sei nach wie vor dran, obwohl es zwischenzeitlich schon mal nicht mehr danach aussah.
Anmerkung: Upps, Edeka ist doch noch im Boot? Echt jetzt? Na dann aber flott mal zum Notar bevor die es sich wieder anders überlegen. Aber dieses Ja-Nein-Ping-Pong ist ja Entwickler-Alltag. Immerhin zittert schon die Edeka-Konkurrenz, aber die könnte ja auch selbst noch …
Ja, es ist wie beim Autohändler: „Also den Wagen will eigentlich jeder haben, in einer Stunde kommt schon der nächste Interessent, Sie müssten sich jetzt ganzganz schnell entscheiden.“