Mülheim: Mal eben die Grundsteuer um 39% angehoben – Frohe Weihnachten!

Die kräftige Erhöhung der Grundsteuer B  von 600 auf 890 Punkte = 39%-Erhöhung(!) werden auch viele Tausende von Mülheimer Mietern im nächsten Jahr ausbaden müssen. Wohnungsbaugesellschaften werden die Erhöhung weiterreichen. Bei SWB geht man von 100 Euro pro Haushalt aus. Haus und Grund: hoch erschrocken. Private Vermieter werden das ebenfalls tun, sofern das in alten Mietverträgen nicht enthalten war. Dann müssen die Vermieter das alleine zahlen müssen. WAZ: „Höhere Grundsteuer lässt Mieten in Mülheim spürbar steigen“

All das ist keine Überraschung und musste Kämmerer, SPD, CDU, Grünen und RP bewusst und bekannt sein, bevor dieser höchst unsoziale Beschluss als Ausdruck einer fantasie- und perspektivlosen Mülheimer Haushaltspolitik gefasst wurde.

Was aber einen besonders üblen Nachgeschmack erzeugt, ist die Art und Weise, wie das auch dieses Jahr wieder gemacht wurde.

In geheimen Mauschelrunden wurde über die Mülheimer Haushaltskatastrophe auch dieses Jahr wieder so gekungelt, dass erst am Tage der Verabschiedung des Etats die betroffene Öffentlichkeit erfuhr, was ihr drohen könnte. In den vergangenen Jahren waren es dann immer ominöse „Haushaltsbegleitbeschlüsse“ per Tischvorlage von mal SPD+CDU, dann SPD+Grünen, dann SPD+Grünen+Tuncer, in diesem Jahr „nur“ die Beschlussvorlage des Kämmerers als Tischvorlage.

Im Nachhinein kann dann die Öffentlichkeit das Ausgekungelte jeweils zur Kenntnis nehmen und sich aufregen oder resigniert die Faust in der Tasche ballen oder was auch immer.

Diese Art von überfallartigen Beschlüssen hat mit Demokratie nicht wirklich viel zu tun, es schwächt das Vertrauen in selbige enorm, ganz unabhängig davon, dass alle derart in den letzten Jahren beschlossene „Haushalte“ (hat in MH nichts mit „haushalten“ zu tun) der Stadt Mülheim das finanzielle Desaster immer mehr vergrößert haben!

Gastbeitrag von Lothar Reinhard, MBI-Fraktionssprecher, Mülheim

 

 

Nur am Rande: Seit Jahren haben die MBI davor gewarnt, Fehlentwicklungen aufgezeigt und häufig dafür nur Prügel bezogen, wie dieses Jahr z.B. von den Grünen. Doch egal. Ein viel größeres Problem besteht darin, dass die Bemessungsgrundlage für die Grundsteuer B in 2019 nach mehrfachen Urteilen des Bundesverfassungsgerichtes geändert werden muss. Für etliche Eigentümer und in der Folge auch Mieter wird damit die Grundsteuer steigen, für andere evtl. weniger ausmachen. Damit wird die Erhöhungsorgie in Mülheim noch böse Auswirkungen für manche Bürger/innen haben. Doch soweit haben die Schuldenspezialisten und –spezialistinnen in Rat und Kämmerei sowie RP sicher nicht gedacht. Über den Tellerrand oder ein klein wenig in die Zukunft schauen, war in Mülheim des letzten Jahrzehnts ohnehin verpönt, man denke nur an die desaströsen Abenteuer mit swaps, Währungswetten, unzähligen Umwegfinanzierungen durch PPP-Projekte, die gigantischen Vorleistungen für Ruhrbania, die mutwillige VHS-Zerstörung oder, und, oder …

SPD und CDU zoffen sich wegen „Spielplatz“ für Erwachsene

Die stellvertretende SPD-Vorsitzende Elke Patz, die Frau die mir nicht antwortet auf die Frage warum sie in Sachen LoPa-Prozess befangen sein könnte – als Ratsfrau und als Justizmitarbeiterin,  wirft eine „alte“ Idee in den Ring: Trimm- und Fitness-Pfade und -Plätze für die Älteren unter uns – auch in innerstädtischen Parks.

https://www.waz.de/staedte/duisburg/in-duisburg-soll-es-spielplaetze-auch-fuer-erwachsene-geben-id215962675.html

Die CDU wiederum entgegnet, dass sie die Idee schon vor acht Jahre hatte. Gestern zu lesen im Wochenanzeiger (Printausgabe). Aber man begrüsse die Idee und frage sich warum in der Zwischenzeit nichts passiert ist.

Darauf gibt es eine einfache und ganz bescheuerte Antwort: Weil in Duisburg vor Wahlen -was ja z.Z. auch schon zutrifft (2020!)- immer sehr viel versprochen wird, aber dann nicht gehalten wird. Und die Zielgruppe der Älteren und Senioren ist ja auch in Duisburg nicht gerade klein. Warum sollte sich das ändern mit diesen  Typen an Weltverbesserungsversprecherern? Und wie im Kindergarten zoffen sich die Protagonisten:  Das war meine Idee, nein meine Idee, nein meine …

Da sag ich mal: STOP! BESSER FRESSE HALTEN! Macht doch erstmal fertig und dann  gucken wir mal!

In Mattlerbusch gab es die Idee übrigens schon vor 50 Jahren und wurde auch in die Tat umgesetzt. Nur wurde seitdem nicht mehr viel dran getan.

Demnächst lädt OB Link dann nicht auf ’ne Currywurst, sondern ’ne Kletterrunde.

 

Netto im alten P&C-Gebäude neueröffnet

Mit 1.000 qm hat Netto just sein neues Ladengeschäft im alten P&C-Gebäude an der Münzstrasse eröffnet. Angeblich gebe es auch für die Etagen darüber Mietinterssenten. Nun erhofft man sich seitens des City-Managements und des Altstadt-Quartiersmanagement Impulse und mehr Frequenz an dieser eher verwaisten Stelle. Die Münzstrasse, ehemalig eine Top-Einkaufsstrasse mit hochwertigen Geschäften hat sich mehr und mehr von der City entkoppelt und ist wesentlich unattraktiver geworden. Allein der Knüllermarkt bringt ordentlich Laufkundschaft und Frequenz in diesen Teil der City. Ansonsten herrscht sehr viel Leerstand.

Seine bisherigen Läden in der Innenstadt(Kuhstrasse und Alte Rheinstrasse)  hat Netto dafür aber dichtgemacht. Das Personal wurde übernommen.

 

Was macht eigentlich der Einzelhandelsverband in den Vororten? Nichts.

Folgende Nachricht bekam  ich in den letzten Tagen gemailt:

…  wenn du  Zeit hast schau doch mal, was Duisburg gerade wieder für eine „Posse“  in Buchholz abzieht. Ab dem 10.12. eine Baustelle über die gesamte Hauptgeschäftsstrasse , mit Einbahnstrassenregelung ins Nirwana für die Geschäftsleute und Ärzte sowie Kunden und Patienten … Und natürlich nur um keine Gelder verfallen zu lassen, wird ein Quasi- „Loch“ gegraben und ev. bis Februar offen gelassen …

Es geht um diese Baustelle: https://www.duisburg.de/verkehr/baustellen/buchholz-teilsperrung-muenchener-strasse.php

Die Verärgerung in der Zuschrift rührt daher, dass es wohl in Buchholz schon etliche Baustellen gab die nicht rechtzeitig fertig wurden. Für diese Baustelle (oben) sind  fünf Tage(!!!) angesetzt.

Wie ich auf telefonische Nachfrage gestern erfuhr hätte fast ein Bus ein Baufahrzeug gerammt, die Nebenstrassen sind mit Autos (fliessend, parkend) verstopft und die Wochenmarktbetreiber (heute am Dienstag und am kommenden Freitag) wissen von nichts. Da sie mit Verkaufsanhängern kommen wird das Rangieren zusätzlich zum Nadelöhr-Einfädeln. Weitere Staus/Rückstaus sind vorprogrammiert.

Bei all dem Ärger fällt mir ein mal zu fragen was eigentlich der Einzelhandelsverband in solchen Fällen macht. Berichtet er darüber, regt er sich auf, nimmt er Stellung, setzt er sich für die Belange der Betroffenen ein? Auf dessen Website ist zu solchen Problemen gerade in Duisburgs Vororten gar nichts zu finden.

Das einzige was ich regelmässig lese sind vollkommen überflüssige Stellungnahmen vom Verbandschef Bommann zur City, so wie aktuell zum Weinachtsmarkt. Die Vororte und die dort ansässigen Händler, eigentlich „Kunden“ des Verbands, sind ihm anscheinend scheissegal.

Bei der IHK scheint es auch nicht viel besser zu sein, aber machen Sie sich selbst ein Bild: (z.B. Suchwort „Baustellen“ eingeben)

https://www.ihk-niederrhein.de/

Ich bleib an dem Thema dran.  Mal sehen was bis zum 15.12. passiert und ob die Baustelle am 16.12. aufgehoben ist.

 

Ruhe im Karton: Lesetipp zu HartzIV

https://www.freitag.de/autoren/dvanuden/ruhe-im-karton-das-hartz-iv-prinzip

Auch interessant:

http://www.spiegel.de/politik/ausland/frank-walter-steinmeier-in-china-skepsis-ueber-kuenstliche-intelligenz-a-1242427.html

https://www.welt.de/politik/ausland/article185178440/Steinmeier-in-China-Was-hier-geschieht-veraendert-die-ganze-Welt.html

https://www.deutschlandfunk.de/steinmeier-in-china-besorgt-und-beunruhigt.1783.de.html

 

Ohne Worte.

 

 

Mülheim: Etatrede 2019 der MBI – Forderungen wie DUISTOP sie teils auch in Duisburg verlangt

Die Mülheimer Bürgerinitiativen (MBI) sind schon lange kritisch in Mülheim aktiv und auch im Rat vertreten. Zum Haushaltsetat 2019 hier die Rede vom gestrigen Donnerstag. In einigen Punkten stark erinnernd an die Verhältnisse hier bei uns in Duisburg. Ich bitte besonders die Forderungen ganz unten zu beachten.

Pleite, pleiterer, Mülheim: Hoffnungsloser Sanierungsfall und Chaos pur?

Und schon wieder ein verlorenes Jahr durch  Hinhaltetaktik von Kämmerer und Kommunalaufsicht?!

.pdf-Version: http://www.mbi-mh.de/wp-content/uploads/2010/10/Etatrede2019.pdf

Per Tischvorlage soll der Rat heute wieder einen Haushalt beschließen, der auf dem Papier genehmigungsfähig sein soll. Um den RP wohlgesonnen zu stimmen, wurde die ominöse HSP-Maßnahme 144 konkretisiert, und zwar durch eine drastische Grundsteuererhöhung auf 890 Punkte statt der Erhöhung auf 700 von 640 heute (= 39%-Erhöhung mit erhofften 16,2 Mio. Mehreinnahmen), durch ÖPNV-Einsparung von 2,4,7 Mio. die nächsten Jahre, durch nebulöse Personaleinsparung von 2,5 Mio. in 2021 und 6 Mio. in 2022 und durch eine allgemeine Absichtserklärung zur überfälligen Durchforstung der üppigen Ausgaben im Ernst-Dezernat.

Frage ist wie jedes Jahr, ob mit diesem Beschluss wirklich ein ausgeglichener Haushalt bewirkt werden kann. Unabhängig von dem indiskutablen Absichten, das Straßen- und U-Bahnnetz in Zeiten überfälliger Verkehrswende noch weiter zu verstümmeln, können wir erneut nicht erkennen, dass bei diesem Etat ernsthaft in die Sanierung des vor die Wand gefahrenen Mülheimer Haushalt eingestiegen werden wird, egal was die bisher sehr häufig wegschauende Finanzaufsicht dazu sagt.

Wirtschaftsboom, Niedrigstzinsen und sprudelnde Steuereinnahmen haben in den letzten 3 Jahren auch den meisten deutschen Städten Überschüsse beschert. Alle Ruhrgebietsstädte außer Mülheim konnten endlich nach langer Zeit
zumindest ausgeglichene Haushalte vorweisen und selbst Duisburg mit viel größeren Soziallasten als Mülheim konnte sogar 120 Mio. Kassenkredite abbauen. Laut Ernst&Young (WAZ vom  20.11.) sank die Verschuldung aller Kommunen um 3,5% außer bei 10 deutschen Städten, wo im Schnitt die Verschuldung um 0,7% anstieg, in Mülheim sogar um 5,5%. Kurzum: Die zu Ende gehende Boomphase  hat das Mülheimer Finanzdesaster leider nicht gebremst,
einen Totalcrash nur hinausgeschoben.

Dass kaum jemand in Verwaltung und Mehrheit der Mülheimer Politik dennoch  etwas anderes als „Weiter wie gehabt“ im Sinn hatte,  zeigte erneut nicht nur der Ende Aug. eingebrachte Etatentwurf, sondern auch die gesamte Entwicklung dieses Jahres mit einer Hiobsbotschaft nach der anderen bis hin zum verheerenden neuesten Finanzabenteuer, der VHS-Schließung. Zu allem Überfluss hatte man nichts Besseres zu tun als monatelanges kleinkariertes Gezänk zur Lapalie „Causa Scholten“.

Wie konnte es nur zu dem außerordentlichen Etatdes-aster im eigentlich privilegierten  Mülheim kommen?

Über viele Jahre haben die MBI auf die Ursachen hingewiesen und eindringlich vor dem absehbaren Absturz gewarnt. Aussagekräftiger als jährliche Schönrechnereien für fiktive Haushaltsausgleiche irgendwann sind ohnehin die Gesamtergebnisse, nämlich die Entwicklung der Kassenkredite und des Eigenkapitals. Die MBI trafen leider jahrelang fast nur auf taube Ohren in Mülheim und zugedrückte Augen in Düsseldorf.

Der Kämmerer  nannte bisher (neben dem Jammern über zu wenig Einnahmen durch Gewerbesteuer) 2 wichtige hausgemachte Gründe für das Finanzdesaster: 1.)  der teure ÖPNV und 2.) die enormen Kosten für die vielen PPP-Projekte (eingedeutscht ÖPP=Öffentlich Private “Partner”schaften)

“Natürlich” gibt es noch weitere wichtige hausgemachte Verursacher der Mülheimer Haushaltskatastrophe wie die gigantisch hohen städtischen Vorleistungen für das angebliche „Strategieprojekt“ Ruhrbania (real eher Stadtzerstörungsorgie), ein überverhältnismäßig aufgeblähter Personalbestand inkl. der aus dem Kernhaushalt ausgegliederten GmbHs, Filz-Vettern- und Cousinenwirtschaft vornehmlich in Rot-Schwarz-Grün schillernd und mit heftigen Korruptionsskandalen, unverantwortliche Spekulationsgeschäfte wie swaps und Währungskredite, wo man den Beratern auf den Leim ging und mit 20 bis 30 Mio. € Minus abschloss usw. usf. …

Mülheim weiter im Absturzmodus: Auch das HSP 2019  ist ideen- und lieblos, somit trotz zusätzlicher Landesgelder perspektivlos!

Unsere eigentlich reiche Stadt hat neben der bilanziellen Überschuldung  in Zukunft noch viele Fehlentwicklungen der Vergangenheit abzuzahlen, (auch für bedenkliche Korruptions- und Selbstbedienungsgeschichten unter Baganz und Mühlenfeld bis hin zu Yassine, Bultmann, Bremekamp, Rinas usw. und zuletzt Bonans fürstliches Gehalt als neuer ÖPNV-Chef ohne Vorerfahrung.)

Zusätzlich hat Mülheim viel zu viele ausgegliederte und teilprivatisierte Gesellschaften der Daseinsvorsorge, die außerhalb des Kernhaushalts agieren, hat, ist, hat, ist, hat, ist, hat ……….

Wer nun angenommen hatte, bei der Aufstellung des Etats der Stadt Mülheim für 2019 würde der vorgeschriebene Haushaltssanierungsplan (HSP) so überarbeitet, dass die Vorgaben für Stärkungspaktkommunen erfüllt werden, der sah sich wieder einmal getäuscht. Letzten Dez. genehmigte der RP gegen jegliche Haushaltsregeln nachträglich noch einmal den Etat 2017, um 31 Mio. Stärkungspakt auszahlen zu dürfen. Das half aber nichts und der Etat 2018 bleibt ungenehmigt, 32 Mio. Landesgelder dürfen zumindest vorerst nicht ausgezahlt werden.

Und nun: Hängen im Schacht?
Könnte der Normalbürger denken, doch erneut weit gefehlt!

Die „kreative“ Mülheimer Haushaltsführung schafft auf dem Papier erneut einen wundersamen Haushaltsausgleich u.a. mit dem Pauschalpaket HSP-Nr. 144 von erst 15 später 34 Mio. jährlich, was für den RP nun mit Maßnahmen gefüllt wurde (s.o.).

Selbst  wenn die ca. 160 Mio. Zuschüsse aus dem „Solidarpakt Stadtfinanzen“ über 5 Jahre doch noch fließen würden, ist so der finanziell weitere Absturz nicht zu verhindern, wird bestenfalls etwas verlangsamt!

Die explosionsartig im letzten Jahrzehnt hochgeschnellten Kassenkredite werden ebenso wie das negative(!) Eigenkapital weiter wachsen, was z.Zt. wegen der Niedrigzinsen nicht so dramatisch erscheint, allerdings ein enormes Absturzrisiko bei steigenden Zinsen für die Zukunft bedeutet.

Der Kämmerer und sein Vorgänger behaupteten bisher jedes Jahr gebetsmühlenartig,  die Defizite würden Jahr für Jahr weniger und spätestens 2020 habe Mülheim einen ausgeglichenen Haushalt (den ersten seit 1998!), danach jährlich Überschüsse. War immer absehbar reinste Fantasiererei und auch für den Etat 2019 werden die Annahmen  nicht zutreffen, weil erneut irreal und unseriös!

Da die Ausgaben absehbar weiter in die Höhe schnellen werden, könnte ein Haushaltsausgleich theoretisch nur durch massiv gesteigerte Einnahmen möglich sein.

Auf den Seiten 21 und 34 des Vorberichts zum Etatentwurf 2019 findet man u.a.:

Die Gesamteinnahmen durch Steuern und Abgaben betrugen in 2017 real knapp 260 Mio., dennoch plante man für 2018 mit 295 Mio. €  verfehlte den Plan erneut um fast 30 Mio. € wie bereits 2017 ähnlich. Dennoch setzte die Kämmerei für 2019 wieder 290,5 Mio. an und danach wieder jährlich auf das Papier fantasierte Steigerungen: 2020 306,8 Mio./ 2021 knapp 317 Mio./ 2022 338 Mio. €. Man erkennt unschwer, dass die erhofften ca. 16 Mio. € Mehreinnahmen durch die rabiate Grundsteuererhöhung in 2019 das absehbare Loch von mind. 30 Mio. nicht füllen werden.

Auch die Hoffnung, dabei in 2020 ca. 17 Mio. mehr Gewerbesteuer einzunehmen als 2017 (als die Realeinnahmen von 93 Mio. bereits  über 22 Mio. weniger waren als geplant) und in 2022 sogar über 45 Mio. mehr als 2017 ist gelinde gesagt weltfremd angesichts des Aderlasses verschiedener Mülheimer Großfirmen, ganz unabhängig von der abflauenden Weltkonjunktur.

Man könnte es auch anders ausdrücken, wenn jedes Jahr aufs Neue utopisch hohe Annahmen in die Haushaltsplanung eingesetzt werden, nur um den Anschein von zukünftig ausgeglichenem Haushalt zu erwecken. Völlig unverständlich ist, dass die Finanzaufsicht das Jahr für Jahr durchgehen ließ. Bereits in 2008, 2009 und 2010 hatten die MBI diese unseriöse Trickserei mit fiktiv überhöhten Gewerbesteuereinnahmen heftig kritisiert, hat aber niemanden interessiert!

Auch bei anderen Punkten wäre es nicht besonders schwierig, das Zahlenwerk der Kämmerei als unseriös zu entlarven. Doch egal:

Selbst wenn die utopischen Einnahmewünsche der Kämmerei zu erzielen wären, würde das zusammen mit den jährlich über 30 Mio. € Stärkungspakt-Hilfen des Landes die zu erwartenden Mehrausgaben nicht ausgleichen können, solange nicht deutlich und strukturell an die Ausgaben heran gegangen wird.

Über 1 Jahrzehnt lang hat die Stadt Mülheim mit solcher Misswirtschaft einen gigantischen Schuldenberg aufgetürmt, auch weil die Finanzaufsicht alles genehmigte, sogar noch, als vor Jahren die Bertelsmann-Stiftung das eigentlich reiche Mülheim als die deutsche Großstadt mit dem größten Verschuldungstempo identifiziert hatte.

Kurzum: Es kann wiederum einiges hinten und vorne nicht ganz stimmen, was als Haushalt inkl. „Haushaltssanierungsplan“ für 2019 erneut vorgliegt. Auch eine wohlgesonnene Finanzaufsicht in Düsseldorf kann auf Dauer aber die Grundregeln von Adam Riese nicht weiter außer Kraft setzen, sondern höchstens erneut noch einmal etwas Zeit schinden. (Athen oder Rom lassen grüßen!).

Die MBI werden dem Haushalt der Stadt Mülheim für 2019 nicht zustimmen, weil erneut unseriös und perspektivlos.

Natürlich sind auch die MBI dafür, dass Mülheim geholfen werden muss, u.a. mit dem Stärkungspakt und mit einer Art Schuldenerlass oder –fonds oder bad bank. Dies aber wird wirkungslos verpuffen und alle Hilfen in einem inzwischen riesigen Fass ohne Boden verschwinden, wenn ansonsten „Weitermachen wie gehabt“ vor Ort weiter praktiziert wird, was das haftende Land auf Dauer nicht zulassen werden kann.

Die bisherige Devise von „Nach mir die Sintflut“ türmte nur die bereits übergroß aufgetürmten Problemberge der Stadt Mülheim weiter auf! Eine Pro-Kopf-Verschuldung von 11.320 € als unangefochtener NRW-Spitzenreiter und eine sogar bilanzielle Überschuldung, d.h. negtives „Eigenkapital“ von ca. 600 Mio. € zeigen die dramatische Lage mit einem hohen Anteil an Selbstverschuldung. Ob nun mit oder ohne Sparkommissar:

Der lange überfällige Einstieg auch in Mülheim in ernsthaftere Befassung mit Möglichkeiten für mittel- und längerfristige Strategien von Haushaltskonsolidierung muss beginnen, besser gestern als heute. Kurzfristig ist schon lange alles verbaut. Reine Kahlschlag-Sparorgien sind indiskutabel, weil kontraproduktiv wie Erhöhung von KiTa-Gebühren oder die angedachte konzeptlose Schrumpfkur für den ÖPNV.

Dennoch oder gerade deshalb:

Schluss mit Prestigeprojekten, Umwegfinanzierung, „kreativer Buchführung“ und verschwenderischer Kirchturmspolitik!

¨ Gutachteritis, Luftschlösser, Prestigeprojekte u.ä. schnellstens zu beenden bzw. zu begrenzen,  ob weitere Ruhrbania-Baufelder, Abriss Hochstr. Tourainer Ring, VHS-Verlagerung usw. usf.

¨  Loslösung vom RWE durch Verkauf oder Tausch der Aktien z.B. gegen medl-
oder RWW-Anteile

¨ unverzüglich die Stadtpolitik konsequent in Richtung Ruhrstadt oder Teil
metropoleRuhr-West umzuorientieren
, d.h. auch Verschmelzung ganzer Teil-
bereiche mit Nachbarstädten und Abgabe von Entscheidungskompetenzen, u.a. gemeinsamer ÖPNV mit fusionierter Verkehrsgesellschaft auch mit DU, OB u.a., dazu eine einheitliche Gewerbesteuer, koordinierte Baulandausweisung mit zuvor festgelegten Tabuzonen, Zusammenlegung und Arbeitsteilung von Behörden sowie Gesellschaften mit den Nachbarstädten

¨ Sukzessive Auflösung aller Ausgliederungen wie jsg, MST, M&B usw., ob
städtisch oder teilstädtisch, und Rücküberführung in den Kernhaushalt bzw. in
gemeinsame Bereiche mit Nachbarstädten

¨ Den Immobilienservice (IS) auf gänzlich andere Füße stellen, das Rathaus
schnellstmöglich zurückkaufen

¨ eine offenere, tabulose Bürgerbeteiligung  vor den Entscheidungen, nicht wie auch dieses Jahr wieder in geheimen Mauschelrunden.

 

Mehr Infos zur MBI: http://www.mbi-mh.de

CDU will DUH „verbieten“

In immer mehr deutschen Großstädten drohen Dieselfahrverbote, auch aufgrund jahrelanger Versäumnisse der Spitzenpolitik. Doch statt die Autohersteller in die Pflicht zu nehmen, schiebt die Politik den Schwarzen Peter nun der Deutschen Umwelthilfe(DUH) in die Schuhe.

Sie hat Fahrverbote durch Klagen auf Einhaltung der offiziell gültigen Grenzwerte erreicht. In der CDU will man der DUH nun die finanzielle Grundlage entziehen lassen. Z.B. auf dem heutigen Delegiertentag in Hamburg, auf dem auch AKK/Merz/Spahn zur Wahl stehen, soll darüber abgestimmt werden. Angestoßen wurde das Ganze durch Politiker mit besten Verbindungen zur Automobilindustrie und in der Vergangenheit mit grosszügigen Parteispenden seitens der Autoindustrie bedacht.

Staatsrechtler äussern sich äusserst verwundert. Mehr dazu hier:

https://www1.wdr.de/daserste/monitor/sendungen/cdu-duh-100.html

 

Murrack unbedarft und in Berlin voll aufgelaufen

Ich hatte ja bereits mehrmals auf die möglichen Sicherheitsprobleme mit dem chinesischen Konzern Huawei  in Bezug auf die Verwirklichung und Umsetzung der SmartCityDuisburg-Idee der Duisburger Stadtspitze hingewiesen. Ich habe auch bereits an den Stadtrat einen Antrag eingereicht sich die Sache mit der Partnerschaft mit Huawei nochmals genau zu überlegen und davon abgeraten.

OB Sören Link hatte bereits vor Monaten ein Memorandum oder einen Letter of Intent mit Huawei geschlossen und scheinbar zwischenzeitlich auch schon wesentlich mehr vereinbart. Ob es zu allem auch die Zustimmungen des Rates gibt weiß ich nicht. Aus dem Rathaus krieg ich ja nicht viele Antworten.

Er sowie der Digitaldezernent und neue Kämmerer Martin Murrack waren auch bereits mehrmals in China am Unternehmenssitz von Huawei.

Beide sind scheinbar in der Sache eher unbedarft und Murrack musste sich dieser Tage einige unangenehme Fragen bei einer Fachanhörung  in Berlin stellen lassen. Dabei kam heraus, dass Huawei scheinbar auch versucht hat seine Gesichtserkennungssoftware in Duisburg „unterzubringen“. Dies wurde angeblich abgelehnt.

https://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/experten-aeussern-bedenken-huawei-soll-duisburg-digitalisieren/23729518.html

Dass Duisburgs Digital-Obermeister meint wir wären schon sicher vor möglicher „Spionage und Ausspähung“, weil ja die Server in Deutschland bzw. Duisburg  stünden, offenbart ein erstaunliches und zugleich erschreckendes Maß an Sachunkenntnis und Leichtfertigkeit.

Nur ganz kurz Herr Murrack: Sobald ein Ausrüster wie z.B. Huawei Hardware und Software liefert, die bereits vor Ihren deutschen Servern zum Einsatz kommt, ist das Kind möglichweise schon in den Brunnen gefallen. Dazu gehören SmartPhones, Tablets, PCs, Glasfaserkabel, Switches, Router, 5G-Technologie usw.

Aber nicht nur die mögliche Spionage und Überwachung sind Probleme, sondern auch die möglichen Abhängigkeiten in die man sich begibt: infrastrukturelle, finanzielle, rechtliche usw..

Wem gehören die Daten, welche Schlüsse werden aus den Daten und ihren Abgleichen gezogen und wer darf mit ihnen hantieren(speichern, auswerten), mit ihnen ev. handeln usw.?

Ich denke mal unsere beiden Big Data Macker haben von all dem Null Ahnung und ein Bit ist sicherlich einfach nur lecker. Prost.

 

Zum Glück: Berühmteste Putzfrau will raus aus der SPD

Nach Marco Bülow aus Dortmund will nun auch Susanne Neumann raus aus der SPD. Sie war nach einer Diskussion und „Klartext-Debatte“ mit dem früheren SPD-Chef Sigmar Gabriel landesweit im TV bekannt geworden.

Die 59-Jährige kündigte jetzt ihren Parteiaustritt an. Neumann war erst im April 2016 zur SPD gekommen. Hannelore Kraft hatte damals um sie geworben. Zuvor war sie Mitglied bei den Linken.

In den Ortsverein Gelsenkirchen Horst-Süd trat Neumann ein. Die langjährige Gewerkschafterin und Stölting-Mitarbeiterin hatte es national zu einiger Popularität gebracht.

Sie war teils wöchentlich im Fernsehen zu sehen. Neumann wurde wegen ihrer SPD-Schelte in etliche Talk-Sendungen eingeladen.

Mit ihrem Buch „Frau Neumann haut auf den Putz – Warum wir ein Leben lang arbeiten und trotzdem verarmen“ erlangte sie 2017 zudem  weitere Bekanntheit.

Als es um den Martin-Schulz-Hype in der SPD oder auch die GroKo-Verhandlungen ging hat sie immer ihre Meinung kundgetan, positionierte sich gegen die Große Koalition, später auch gegen Andrea Nahles als Parteichefin.

Aktuell kritisiert sie auch den Umgang mit Marco Bülow, besonders nach seinem Parteiaustritt. Und in der SPD-Gelsenkirchen sei sie nicht unbedingt mit offenen Armen empfangen worden.

Ihr Fazit: „Von der SPD kann man nix mehr erwarten.“

Zum Glück will sie raus, was ihr noch etliche Leute schleunigst nachmachen sollten.

Leider ist sie schwer erkrankt. Alles Gute von hier aus.

https://www.www.spiegel.de%2Fpolitik%2Fdeutschland%2Fspd-ex-putzfrau-susanne-neumann-tritt-aus-der-partei-aus-a-1242056.html

https://www.morgenpost.de/politik/article215941713/SPD-Darum-tritt-die-beruehmteste-Putzfrau-Deutschlands-Susanne-Neumann-aus.html

Es tut sich nix in Asterlagen – Nix money?

In Duisburg endet die Seidenstrasse, angeblich. Das kann man jetzt gut finden ebenso wie die Züge die nach China fahren oder von dort kommen – oder nicht. Doch in Asterlagen hat man sich laut lautem Bekunden vor etlichen Monaten scheinbar wirklich was ganz GROSSES vorgenommen.

Den grössten Wok aller Zeit zu bauen und das grösste China-Restaurant der Welt, nein, viel GRÖSSER.

In meiner Redaktionszeit bei xtranews.de berichtete ich Anfang 2018 schon mal über meine Recherche in der Sache. BOH, ist das gross.

Hier zum Nachlesen.

Ich gebe auch hier nochmals kurz zum Besten was ich gefunden habe. Die Fa. Starhai, angeblich ein Investor, mit Sitz in Duisburg und besten Kontakten nach China, betrieben von einer ehemaligen Studentin an der hiesigen Uni, an ihrer Seite auch ein Prof. von dort, will angeblich 260 Millionen in Asterlagen in einen Businesspark investieren und Platz für 300 neue Firmen schaffen und für 2.000 Beschäftigte usw. Voll fett, man ist das echt GROSS.

Nun kommt aktuell die CDU-Rheinhausen auf die Idee nach etlichen Monaten mal nachzufragen wie es denn so läuft.  Und da erfahren wir: Irgendwie schleppend. Noch nicht einmal das Gelände wurde gekauft bzw. verkauft.

https://rp-online.de/nrw/staedte/duisburg/duisburg-leerlauf-beim-asterlager-china-center_aid-34882679

Na dann geb ich mal die letzte Bilanz von Starhai zum allerbesten – vllt. erschließen sich daraus die Gründe für die Verzögerungen:

Und gleichzeitig zünde ich mir auf dem Dach meines 10.001 Stockwerke-Skyscrapers in NewYorkCity mal ne fette Havanna an. Denn ich hab gerade eine Strasse von Duisburg nach Big Apple gebaut, die sogenannte „MaD Street“(MaD = Michael aus Deutschland), quer durch den Atlantik, denn wen kümmert schon das Wasser: „Ey man, I’m Big Mike, I’ve enough Kohle to scheiss you zu.  I come from Ruhrgebiet, the home of Kohle.“

Nix gegen Starhai, ich kenne die nicht. Und vllt. kennen die ja jemanden der so viel Geld hat um tatsächlich zu investieren. Wer weiß.

Nur bitte schön liebe Duisburger Politik, die Krone der geistigen Schöpfung,  blamiert uns nicht und nicht unsere Stadt. Gebt ihnen nur Zusagen und Geld, wenn sie selbst auch welche machen(schriftlich) und welches haben(nachweislich).

Ansonsten mal Kurt Beck anrufen.