Aufgeführt wird ein Bühnenstück in Drei-Akten. Der Titel:
„Wie viele Vollversagende braucht man zur Vollverarschung?“
Intendant: Sören Link
Regie: Rasmus Beck
Souffleusen: IMD-Geschäftsführer der letzten Jahre
Hauptdarstellende: Bruno Sagurna als Theater-Leiter und Techn. Direktor, Bernd Wortmeyer als seine Sekretärin, Ma(c)hmut Özdemir als Weiser aus dem Morgenland, Bärbel Bas als Krankenschwester, Uwe Kluge als Hausmeister und Thomas Mahlberg als böses Kind das überall hinpinkelt oder böser Onkel
Rest-Ensemble für die Rollen als Schmieren-SchauspielerInnen und ZuschauerInnen: Zu-Allem-Ja-Sagende und Hiwis aus dem Rathaus und dem Stadtrat
Zur Handlung:
Seit vielen Jahren weiß man in Duisburg, dass das beste Haus am Platze, das Stadttheater, ein über alle Maßen anziehend wirkendes, in der Stadtmitte platziertes Gebäude, wichtig für die Kulturlandschaft, vollkommen sanierungsbedürftig ist.
Jahrelang besserte man immer nur ein wenig aus und im letzten Jahr traten erstmals öffentlich Baufach-Propheten an die Stadt und den Intendanten heran, die das Ende der kümmerlichen Maßnahmen und Frickelei prophezeiten und Sanierungskosten von über 120 Mio. EURO ankündigten sowie das drindende Tätigwerden anmahnten.
Nun stellt sich aktuell heraus, es dürften weit über 200 Millionen sein, vllt. sogar 240 Mio. EURO und mehr, wenn man noch weiter wartet.
Es gibt bereits die ersten Warnungen, dass Gebäude ev. gar nicht mehr zu öffnen und zu betreten. Und erste Empfehlungen doch bitte schön besser nach Düsseldorf zu fahren, wenn man unbedingt gediegene Schauspielkunst und Opern-Arien von Welt erleben möchte. Dort plant man übrigens ein neues Schauspielhaus für eine Mrd. EURO.
Zurück nach Duisburg. Dabei hatte man der Bürgerschaft kürzlich noch verkündet wie gut man gehaushaltet hätte. Tja, da hat man wohl jahrelang am falschen Ende gespart um kurzfristig gut dazustehen und büsst es nun mit mehr als dem Doppelten – bzw. die Steuerzahlenden büßen es.
Ein Weiser aus dem Morgenland (das liegt in Berlin) brachte angeblich sehr viele Millionen mit, für zwei komplette Stadteile im Norden, doch die Summe in Höhe von 50 Mio. EURO erscheint nun umso lächerlicher, wenn man sie mit den Kosten allein nur für das Theater vergleicht.
Der Intendant des ehrenwerten Theaters hat sich übrigens zwischenzeitlich in seinem Größenwahn einen weiteren Spielplatz zugelegt, auch dort, in Wedau, droht finanzielles Ungemach. Das Dach der Spielstätte ist marode. Voraussichtliche Kosten mind. 12 Mio. EURO plus jährliche laufende Kosten i.H.v. von zwei Mio. EURO.
Wie das Stück endet verrate ich nicht. Dazu müssten Sie erst Eintritt zahlen.
Die Vollversagenden mögen mir allerdings mal verraten, wann ihnen die Argumente ausgehen, warum DüsseldorferInnen unbedingt nach Duisburg ziehen sollen – z.B. nach 6-Seen-Wedau.
Betuchte und der Kultur regelmässig frönende DuisburgerInnen sollten ev. besser nach Düsseldorf ziehen.