Duisburg wird allerhöchstens Wasserstoff-Verbrauchsstadt

Nachdem ich im letzten Artikel -vor diesem hier- bereits auf die gestrige Entscheidung der NRW-Landesregierung eingegangen bin das Vorhaben von ThyssenKruppSteel(TKS), irgendwann grünen Stahl herzustellen, finanziell zu unterstützen, gibt es nun erste deutliche Hinweise darauf wo der benötigte Wasserstoff künftig herkommt.

Vorab nochmals: Ich weise deutlich daraufhin, dass mir TKS seit Wochen kritische Fragen zum Gesamtvorhaben nicht beantwortet hat.

Zurück zu den Wasserstoff-Quellen. So verkündet aktuell das Handelsblatt, dass die erste Wasserstoff-Testlieferung in Form von Ammoniak in Hamburg eingetroffen ist. Lieferland ist Abu Dhabi.

https://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/klimaneutralitaet-erste-wasserstofflieferung-aus-abu-dhabi-erreicht-hamburg/28683538.html

Deshalb weise ich ebenfalls erneut darauf hin, dass künftig besonders sonnenreiche Länder mit vielen freien Flächen als Lieferländer für grünen Wasserstoff in Frage kommen, also Wasserstoff der mittels regenerativen Energien hergestellt wird. In diesem Fall durch Strom mittels Photovoltaik.

Länder im Nahen Osten kommen in Frage aber auch viele afrikanische Staaten. Genau dort haben sich seit Jahren die Chinesen engagiert und sich auch an logistischen Schwerpunktprojekten beteiligt. Was sie ebenso in Europa getan haben. Auch darauf habe ich bereits mehrfach hingewiesen.

Zum Beispiel im Zusammenhang mit einem ganz aktuellen Projekt von DUISPORT mit der Hafengesellschaft von Antwerpen. Dabei geht es um eine Wasserstoff-Pipeline. Man muß wissen: Es gibt entsprechende Hafenstrukturen an denen auch Chinesen beteiligt sind.

Nun wird vermeldet, dass sich DUISPORT auch mit der Hafengesellschaft in Hamburg verbündet.

https://www.hafen-hamburg.de/de/presse/news/duisburg-und-hamburg-wollen-landgebundene-chinaverkehre-ausbauen/

Und während in Duisburg die Chinesen a) seit Jahren über alle Maßen hofiert werden, b) an der Schienen-Logistik bereits einen hohen Anteil haben (Seidenstrasse) sowie c) diesen Anteil weiter ausbauen wollen (u.a. auch per Container-Terminal auf der Kohleninsel),  sind sie wie oben erwähnt in Antwerpen ebenfalls involviert und gerade auf dem Weg dies künftig auch in Hamburg zu sein.

Wenn nicht Bundeswirtschaftsminister Habeck  dazwischen „funkt“.

https://www.wiwo.de/unternehmen/dienstleister/investor-cosco-eine-absage-waere-eine-katastrophe-fuer-den-hafen-und-deutschland/28683074.html

Beteiligt ist an dem Vorhaben in Hamburg übrigens auch die COSCO, die ebenso bei uns auf der Kohleninsel „mitspielt“ und die DUISPORT-Chef Markus Bangen nur für eine Reederei hält. Es darf lauthals gelacht werden.

Ich habe mich arg über die Blauäugigkeit der Landesregierung NRW gewundert, die in einer Anfrage von mir zu möglicher kritischer Infrastruktur in bezug auf Chinesen in NRW nur ein NEIN als Antwort schickte – ich berichtete bereits ausführlich- und wundere mich nun über den Habeckschen Verhinderungsvorstoss, weil ich den nicht erwartet hatte.

Vielleicht gibt es ja zumindest einen an der Politspitze der anscheinend mitdenkt?

Dass die Hafengesellschaft in Hamburg bereits über eine „Katastrophe“ zetert, falls der Deal mit COSCO platzen würde, zeigt wie abhängig man bereits jetzt von China ist oder meint dies zu sein.

Mir geht es darum nochmals aufzuzeigen, dass man allem Anschein nach auf breiter Front erneut in die gleiche Falle tappt die bereits ein weltbekannter Russe für uns aufgestellt hatte. Nur diesmal sind es nicht Gas und Öl, sondern Logistik und wahrscheinlich auch Wasserstoff, wenn man den nämlich im grossen Stil importiert.

In puncto Importe wäre Duisburg dann auf keinen Fall eine Wasserstoff-Stadt, sondern lediglich eine Wasserstoff-Verbrauchsstadt.

Ich fasse alles mal provokant zusammen:

wenn schon nicht in Deutschland/Duisburg dann in Afrika selber Wasserstoff herstellen, dabei für die Bevölkerung echte Arbeitsplätze bereitstellen und sie finanziell anständig beteiligen

bei der Meyer-Werft in Papenburg statt Kreuzfahrtschiffe Wasserstoff-Transportschiffe bestellen

die reine Stahlproduktion (nicht die Weiterverarbeitung/Veredlung) an die deutsche Nordsee-Küste verlagern – Hinweis: Aussenhäfen Hooksiel *) oder Emden – genutzt werden könnte zusätzlich auch der dort hergestellte Strom per Windkraft

Duisburg neu und zukunftsgerecht ausrichten sowie mehr neue und zukunftsgerechte Branchen fördern

Fazit:

Was jetzt vielfach geplant und finanziert wird, ist lediglich die Vergangenheit in die Zukunft zu verlängern.

Hier noch ein interessanter Link:

https://www.verkehrsrundschau.de/nachrichten/vermischtes/wilhelmshaven-moeglicher-standort-fuer-klimaneutrale-stahlproduktion-2968802

 

*) https://www.google.com/maps/place/Au%C3%9Fenhafen+Hooksiel/@53.6397145,8.1062824,16.21z/data=!4m5!3m4!1s0x0:0xfac2251b4e9a91f4!8m2!3d53.6435472!4d8.0823004

 

 

ThyssenKrupp Steel will anscheinend doch nicht antworten! Warum nicht?

Rund zwei Monate ist es her seit DUISTOP mit drei Mann in der Beecker Zentrale von ThyssenKrupp Steel (TKS) erschien und bei einem 90-minütigen Gespräch zu sechst etliche Fragen für ein grosses Interview zum Thema „Wasserstoff – TKS – Duisburg“ überreicht hat. Fragen die es in sich haben. Ich hatte bereits zweimal Zwischenmeldungen veröffentlicht und dabei auch angekündigt man würde, das beruhte jeweils auf aktuellen Aussagen von TKS, die Antworten in Kürze liefern.

Das ist bis heute nicht geschehen und schon wieder sind seit der letzten Ankündigung mehrere Tage vergangen. Was dagegen geschehen ist, ist die andauernde PR-Trommelei von TKS selbst und, anders will ich es sie nicht bezeichnen, von willigen Marktschreiern die quasi ins gleiche Horn tuten – Stichwort „Wasserstoffstadt Duisburg“. Das gipfelte dann in der letzten Woche in einer Konzern-Verlautbarung, dass man beabsichtige zwei Milliarden in Duisburg zur Herstellung von künftig grünem Stahl zu investieren – vorausgesetzt es gäbe Zuschüsse dafür vom Staat.

Heute war es dann soweit und es wurde verkündet, dass das Kabinett in Düsseldorf, bestehend aus CDU und Grünen, eine dreistellige Millionenförderung für TKS beschlossen hat.

Hier nur ein Beispiel für die selbe Meldung die bundesweit verbreitet wurde:

https://rp-online.de/nrw/staedte/duisburg/duisburg-nrw-foerdert-hochofen-neubau-bei-thyssenkrupp-mit-millionen_aid-76840411

Ich bin wirklich fest davon ausgegangen TKS hält uns nicht hin, nun habe ich aber den Eindruck. Konnte ich noch damit leben, dass man die Urlaubszeit als Verzögerung anführte, habe ich nun arge Zweifel, dass man die Antworten überhaupt noch liefert.

Zwischenfazit bisher:

Will man sich lieber nicht kritischen Fragen stellen bevor in bezug auf Fördermittel Fakten geschaffen wurden? Immerhin hatte ich zwei äusserst versierte Anlagenbauer dabei.

Teilweise Ankündigungen wie „vorläufige Erdgasnutzung für blauen Wasserstoff“, „Brückentechnologie“ oder auch den Begriff „CO2-arm*“ sind genauestens zu hinterfragen.

Und was ist, wenn sich tatsächlich i.L.d.Z. herausstellt, dass Duisburg für das Vorhaben nicht der beste Standort ist, die Landesregierung sich aber nach bereits erfolgten Millionenzahlungen in der Zwickmühle befindet weiter Geld nachzuschiessen?

 

Ich warte den morgigen Freitag noch ab und veröffentliche, wenn von TKS bis 18 Uhr immer noch keine Antworten gegeben wurden, wenigstens die Fragen die DUISTOP gestellt hat.

 

* Laut TKS-Pressemitteilungen ist bisher nur geplant einen kleineren Teil der Gesamt-Produktion CO2-arm herzustellen. Wobei nicht erklärt wird was CO2-arm genau bedeutet.

 

Endlich wieder Regen – und was macht die Stadt in puncto Klima-Stadt? Idee: Solarernte!

Nachdem wir mal wieder einen Sommer sondergleichen erlebt haben, wochenlang ohne Regen, ist in der Zwischenzeit fast regelrechte Normalität eingekehrt. Es regnet. Was natürlich lange nicht zum Aufbau der Grundwasserreserven reicht, aber immerhin den Pflanzen gut tut.

Inzwischen ist immer auffälliger davon die Rede, dass man auch in Duisburg anscheinend erkannt hat wie wichtig Entsiegelungen und Versiegelungsverhinderungen sind und wie wichtig „Grün in der Stadt“ z.B. in Form  grosser alter Bäume ist.

Dennoch glaube ich, wird man demnächst im Rat beschliessen gesunde alte und grosse Bäume en masse in Wedau zu fällen, denn über der zukunftsgerechten Erkenntnis und Umsetzung steht in dieser Stadt immer noch die „Unterwürfigkeit“ und ihre Freundin „Unfähigkeit“.

Niemand kann mir ernsthaft erzählen diese Bäume müssen unbedingt gefällt werden – so viel zu „unfähig“. Und quasi im vorauseilenden Investoren-Gehorsam wird man „unterwürfig“ sein, weil man den neuen BewohnernInnen von 6-Seen Wedau eine Prachtzufahrtsstrasse vom Süden her verschaffen will.

Soweit so „beschissen“.

Deshalb widme ich mich nun dem dritten Thema im Bunde, wenn es um eine zukunftsgerechte Klima-Stadt geht, der Verwendung von Regen- und Tauwasser. Denn a) muß man mit mehr Sturzfluten in Zukunft rechnen und b) besser dafür sorgen, dass dieses Wasser sinnvoll genutzt wird und nicht einfach nur in die Abwasserkanäle fliesst. Insofern müsste man eigentlich auch über andere Nutzungskonzepte nachdenken was den Niederschlagsanfall bei allen Gebäuden betrifft. Wozu also dafür weiter Gebühren bezahlen?

Und wer zuhause bereits eine Regentonne aufgestellt hat weiß was ich im grossen Stile meine. In Bezug auf ein gesamtes Stadtgebiet spricht man neuerdings vermehrt von der „Schwammstadt“.

Bei diesem Thema bin ich sogar auf eine Initiative gestossen die für alle Emscher-Kommunen angestossen wurde und zwar bereits vor mehreren Jahren.

Die sog. Zukunftsinitiative nennt sich „Wasser in der Stadt von morgen“.

2014/2015:

https://sessionnet.krz.de/duisburg/bi/getfile.asp?id=1531155&type=do

2020 mit leicht verändertem Text und Unterschriften:

https://sessionnet.krz.de/duisburg/bi/getfile.asp?id=1642671&type=do

Die darin formulierten Ziele sind sämtlichst richtig gut, nur vermisse ich die konkreten Umsetzungen in Duisburg.

Es stellt sich also die Frage, warum seit mindestens sieben Jahren solche Ziele auf einer Agenda stehen aber nun erst an ihren Umsetzungen gearbeitet wird – falls überhaupt.

Denn noch haben wir es ja vielfach nur mit Lippenbekenntnissen zu tun. Letztens erst berichtete ich über den IMD, der die Liegenschaften für die Stadt verwaltet, und nicht in der Lage ist dies ordentlich zu managen.

Auch zum Thema Schulsanierungen und deren bauliche Klimaanpassungen (Dachbegrünungen, Solartechniken, Schulhof-Entsiegelungen) hatte man bisher eher auf ganz kleiner Flamme gekocht und wird das auch künftig tun,  weil all das Notwendige für einen Stadtklimaschutz aus Geld- und Personalmangel gar nicht umsetzbar ist.

Gemäß den Zielen aus der oben geschilderten Wasserinitiative käme ja dann noch ein Niederschlagsnutzungskonzept für die Schulen sowie viele andere öffentliche Gebäude on top.

Ganz ehrlich, zu all dem halte ich die Verwaltung und das IMD generell nicht willig und fähig. Ich bin aber strikt dagegen dafür nun weitere Privatgesellschaften zu gründen wie es die Stadt am laufenden Band macht.

Man sollte eher über meine folgende Idee einer Solarernte nachdenken, um zumindest beim Thema Geld nicht weiter scheitern zu müssen.

Warum finanziert man nicht z.B. die Solartechnik auf den vielen „öffentlichen“ Dächern durch die  finanzielle Beteiligung von BürgerInnen? Die „ernten“ dann den Ertrag aus ihren jeweiligen „Solarenergiefeldern bzw. -parzellen“.  Dies hätte in vielerlei Hinsicht ECHT smarte Vorteile für alle.

 

Mehr zum Thema (Schwammstadt) gibt es hier:

https://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/duerre-deutschland-hat-ein-wasserproblem-so-koennten-wir-es-loesen-a-9a61db7e-dc58-433f-9971-1da7509404ea

https://de.wikipedia.org/wiki/Schwammstadt

https://www.ardalpha.de/wissen/umwelt/klima/schwammstadt-klimawandel-regenwasser-104.html

 

 

Link und Bangen: Willige Wegbereiter für das nächste Debakel noch größeren Ausmasses!?

Man könnte es mit „Denn Sie wissen nicht was sie tun.“ abhaken, was Leute aus der ersten Reihe wie OB Sören Link und auch DUISPORT-Chef Markus Bangen a) verbal absondern und b) dann auch bei der tatsächlichen Umsetzung an Beihilfe leisten.

In der zweiten Reihe tauchen dann ebenso ungeeignete Typen wie Rasmus Beck und in Zukunft wohl auch der wahrscheinlich nächste Wirtschaftsdez. Michael Rüscher auf.

Ich will mich in diesem Beitrag nicht mit der durchaus berechtigten Kritik vom Kommentator der Ruhrbarone beschäftigen, der das dreitägige Chinafest in Duisburg thematisiert, sondern mit einer eher unscheinbaren Veranstaltung ein paar Tage vorher.

https://www.ruhrbarone.de/chinas-schulterschluss-mit-russland-duisburg-feiert/212670/

Es geht um einen Wirtschaftsempfang in der Mercatorhalle bei dem folgende entscheidenden Personen in der Mercatorhalle zusammentrafen:

Der neue chinesische Generalkonsul in Düsseldorf, Du Chungduo, Bernhard Osburg (Thyssenkrupp Steel und DBI-Beirat), Felix Neugart (NRW.Global Business), Rasmus C. Beck (DBI), Sören Link und Markus Bangen (Duisport).

Man könnte meinen, aus Duisburger Sicht, ein Pfund geballte Wirtschaftskompetenz die weiß was sie tut.

Laut eines WAZ-Artikels über dieses Event sagte Link zusammenfassend angeblich folgende Worte (Zitat):

„Der Wirtschaftsempfang war nicht der Ort für eine kritische Auseinandersetzung mit der Weltpolitik, sondern Gelegenheit, den Blick zu werfen auf „40 Jahre gelebte und erfolgreiche Partnerschaft mit Wuhan in Wirtschaft, Kultur und Wissenschaft.“

Tja, mal abgesehen davon, dass Link auch gar nicht in der Lage wäre, meine Meinung, sich kritisch mit irgendwas auseinanderzusetzen, ist diese Aussage ganz im Sinne der Chinesen, also der Chinesen die in China und in der Welt die Marschrichtung bestimmen.

Um nochmals auf das Chinafest zurückzukommen, würde der obige Link’sche Satz zum Chinafest analog so lauten: „Das Chinafest war nicht der Ort für eine kritische Auseinandersetzung mit der Weltpolitik, sondern Gelegenheit, den Blick zu werfen auf „40 Jahre gelebte und erfolgreiche Partnerschaft … blablabla.“

Und auch das freut die Chinesen sicherlich ungemein.

Nun zu Markus Bangen, der übrigens ehemals zum Amtsantritt ankündigte eine bessere Form der Kommunikation mit der Öffentlichkeit zu etablieren als Vorgänger Staake, aber wahrscheinlich mich bzw. DUISTOP dabei nicht einschloß.

Bangen sagte laut WAZ die folgenden Worte (Zitat – sinngemäß): „Damit der deutsch-chinesische Warenaustausch alte Höhen erreicht, … Seefrachtkapazitäten sind höher als auf der Schiene … mit Cosco auf der Kohleninsel ist ein chinesisches Unternehmen beteiligt … Cosco ist eine Reederei … .“

Tja, was Bangen entweder bewusst weglässt und ignoriert oder nicht weiß, ist die Tatsache, dass COSCO längst mehr ist als eine bloße Reederei. Ein Blick auf die Website genügt (https://en.coscoshipping.com/). Ausserdem ist COSCO lediglich ein Platzhalter bzw. eine Strohfirma, die locker ihre Anteile an eine andere chinesische Firma abgegeben könnte, falls diese geeigneter erscheint.

Nun zur Rolle von ThyssenKrupp-Steel-Boss Bernhard Osburg der auch dabei war. Er und seine Führungsriege bauen gerade an der Idee eines zukunftsgerechten Wasserstoff-Werksumbaus in Duisburg, allerdings unter der Voraussetzung es fliesst ziemlich Geld vom Staat. Ich berichtete.

Nun kombinieren wir mal. Zuvor noch eine Info: DUISPORT will mit Antwerpen eine Pipeline für Wasserstoff betreiben, ich berichtete. Lesen Sie mal hier, welche Rolle COSCO in Antwerpen und an anderen Orten spielt:

https://www.dvz.de/rubriken/see/detail/news/cosco-ports-der-grosse-drache-rueckt-weiter-vor.html

Antwerpen hat einen Überseehafen

Wasserstoff (grüner) kommt aus afrikanischen Staaten, dort wo viel Sonne als regenerative Energie für grünen Wasserstoff zur Verfügung steht

China ist ziemlich aktiv und einflussreich auf dem „schwarzen“ Kontinent

COSCO hat die Schiffe und den notwendigen Einfluss in Antwerpen und Duisburg (Hinterland, Stahlstandort, …)

Digitalisierung und SmartCity-Entwicklungen schreiten voran – mit chinesischen Technologien

Duisburgs Entscheider agieren wie I-Dötzchen

Schach matt.

 

Fazit:

In einer Antwort der NRW-Landesregierung an mich, auf die Frage ob man in der Logistik eine kritische Infrastruktur in Bezug auf Chinas Einfluss befürchte, antwortete man übrigens mit einem „NEIN“. Das ist schon ein paar Wochen her, vielleicht denkt man inzwischen anders. Ich vermute eher nicht.

 

 

WOW und herzlichen Glückwunsch zum 1. Preis …

… der immerhin für einige PR-Veröffentlichungen gut ist. Und vor allem den Stadtoberen von Duisburg nutzt, können sie sich doch gönnerhaft als Verwalter und Verweser der Start-Up-Stadt Duisburg präsentieren. Denn mehr ist und war Garage Du nicht, jene Start-Up-Veranstaltung die gestern im TAM ihr endgültiges Ende fand, als die Sieger und Gewinner von insgesamt 80.000 EURO Preisgeld bekanntgegeben wurden.

Zuvor ermittelt von einer siebenköpfigen Jury die u.a. aus vier Leutchen bestand die ich ganz besonders gut ausstehen kann (fett markiert).

https://www.garage-du.de/ueber-uns

Martin Murrack (Stadt Duisburg), Marcus Wittig (Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft), Thomas Patermann (Wirtschaftsbetriebe Duisburg), Bernd Wortmeyer (Gebag), Helge Kipping (Sparkasse Duisburg), Thomas Diederichs (Volksbank Rhein-Ruhr) und Rasmus C. Beck (Duisburg Business & Innovation)

Mit wem die BewerberInnen es zu tun hatten, konnten diese jedoch nicht wissen, hätten sie ausgiebig DUISTOP gelesen, hätten sie es zumindest erahnen können.

Die obige Fachjury krönte insgesamt drei Startups, vorneweg die Darmstädter Firma PipePredict (www.pipepredict.com).

Und während OB Link wie gewohnt ins Schwärmen über Duisburg geriet, was die Entwicklung der Stadt unter seiner Fuchtel, also seit 2012 betrifft, war der Sparkassen-Boss Joachim Bonn wesentlich zurückhaltender.

Er skizzierte laut WAZ die derzeitigen Probleme von Startups, was wohl nichts anderes heissen sollte als „Link, hau mal nicht so auf die Kacke!“ – so deute ich seine Äusserungen jedenfalls.

https://www.waz.de/staedte/duisburg/koennen-rohrbrueche-in-duisburg-bald-vorhergesagt-werden-id236385783.html

Bonn hat ja auch recht, denn was soll PipePredict mit den 15.000 EURO Siegergeld gross anfangen?

Wenn da nicht mehr Unterstützung kommt als ein mickriges Preisgeld und ein paar warme Worte, dann dürften viele Start Ups enden wie Fußballnationalspielerinnen beim Kampf um gleiche Bezahlung (= wie bei den männlichen Kollegen) – nämlich irgendwo unter „ferner liefen“. Immerhin gibt schon mal neue Unisex-Trikots vom DFB für alle.

Ich habe mir mal die Siegerfirma angeschaut bzw. deren Website. Naja, vielsagend ist das nicht. So erfahre ich noch nicht einmal welche Sensoren oder Systeme man einsetzen will um in der Erde verbuddelte Rohre auf Leckagen zu checken, das ist nämlich die „Idee“ des Startups.

Referenzen gibt es auch keine, nicht einmal eine Referenzanlage ähnlich einem Show Room, aber laut WAZ zumindest die Ankündigungen man würde mit vielen Interessenten im Gespräch sein. Das ist allerdings der Standardspruch seit es solche StartUp-Events gibt – gefühlt seit 25 Jahren.

Ich habe mich deshalb auch mal schlau gemacht was es denn bereits alles an Leckageprüfgeräten, -sensoren und -systemen gibt. Tja, ich wurde im Prinzip erschlagen. Insofern erschliesst sich mir nicht was PipePredict nun anders oder besser macht.

Hier nur zwei Beispiele:

https://www.ndt.net/article/dgzfp02/papers/v31/v31.htm

https://www.radiodetection.com/de/products/kabel-und-leitungssuche-praezisionsreihe

Somit ist fraglich wie die Jury zu ihrem Urteil gelangte. Nun, die Ideen der Nächstplatzierten waren ev. noch weniger auszeichnungswürdig.

Die Zweitplatzierten, SONAH aus Aachen, sind mit der Idee einer digitalen Plattform angetreten, die über Sensoren erfasste Daten auswertet die zum Beispiel ermitteln wo Parkplätze in der City frei sind. Ein echter Knaller. GÄHN.

Die Düsseldorfer Firma Pollution2Power wurde Dritte und hat eine Technik entwickelt die mittels Mikrowellen Bioethanol aus industriellen CO2-Abgasen gewinnt.

Dazu kann ich nicht viel sagen. Technisch gesehen. Nur so viel, dieses StartUp ist eines aus der StartUp-Schmiede von Haniels sog. Impact Factory der Tochter Anthropia gGmbH:

https://impact-factory.de/unsere-impact-startups/

Und bei denen gibt es so inflationsartig viele Start Ups, mit Gutmenschen-Ideen, dass man sich kaum noch entscheiden kann. Ich denke mal Haniel versucht es nach dem Motto: 3 von 100 werden es schon wuppen.

Ey, ich bin nicht neidisch und ich bete für alle, dass sie es schaffen.

Gebetet habe ich auch als die Stadt vor über drei Jahren versprach wie gesegnet wir alle sein werden weil in Zukunft alles viel simpler und kostengünstiger abliefe wenn nur alle Gebäude, angefangen beim Rathaus, von innen in 3D erfasst sein würden.

https://www.duisburg.de/microsites/smartcityduisburg/projekte/3d-erfassung.php

Ich müsste nun mindestens eine Million BIGLOLs einbauen um auch nur annähernd zu kommentieren was daraus geworden ist. Ein typisches Duisburger Geldvernichtungsgrab.

Aber wie gut, dass man sich ja gestern wieder feiern konnte, ohne meine Wenigkeit, die mal nachgefragt hätte ob man sich an solche Mogelpackungen denn noch erinnert. Das hätte voll die Sektlaune getrübt. Aber Spaß gemacht.

 

 

 

 

ThyssenKrupp Steel plant zwei Mrd. EURO Invest in Duisburg – allerdings vorbehaltlich einer Förderung

Wie gestern bekannt wurde hat die TKS-Konzernspitze einem Invest in der Größenordnung von zwei Mrd. EURO am Standort Duisburg zugestimmt, um damit in die Produktion von Stahl per grünem Wasserstoff einzusteigen und die bestehenden Anlagen entsprechend umzurüsten bzw. neue zu errichten.

Allerdings soll rund die Hälfte des Geldes als Förderanteil von Staat kommen. Dies sei Voraussetzung für TKS das Invest weiter voranzutreiben.

So berichtet es jedenfalls die WAZ: https://www.waz.de/wirtschaft/thyssenkrupp-ueber-zwei-milliarden-euro-fuer-duisburg-geplant-id236378589.html

Und auch der Deutsche Presseindex:  https://www.deutscherpresseindex.de/2022/09/08/thyssenkrupp-beschleunigt-gruene-transformation-bau-der-groessten-deutschen-direktreduktionsanlage-fuer-co2-armen-stahl-entschieden/

Wirklich neu und überraschend ist die Meldung eigentlich nicht, zumindest war sie erwartbar. Denn das Trommeln für eine Wasserstoff-Stadt und den Erhalt des Stahlstandorts ist allenthalben seit Monaten unüberhör-, unüberseh- und unüberfühlbar. Zwar sollen auch andere Projekte wie z.B. das neue Container-Terminal auf der Kohleninsel mit Wasserstoff „betrieben“ werden, doch der Erhalt des TKS-Standorts ist mit Abstand das wichtigste Vorhaben – vor allem in bezug auf die Jobs inkl. derjenigen bei Zulieferern sowie weiterer Auswirkungen vor allem auf das Image der Stahlstadt Duisburg.

Wer also den Standort in Frage stellt was die Zukunft von TKS  bei der Stahlherstellung mittels grünem Wasserstoff angeht, der gilt als Nestbeschmutzer und fortan als Intimfeind. Nehme ich mal an.

Ganz ehrlich, ich habe damit kein Problem und stelle den Standort tatsächlich in Frage. U.a. auch was ein Problem betrifft, dass anscheinend kaum jemand mitzudenken scheint. Wie sollen denn die benötigten Rohstoffe wie Erze und Altmetalle auf dem Rhein dauerhaft sicher und zu erschwinglichen Konditionen transportiert werden  – Stichwort „Niedrigwasser“?

Und da wäre noch die von TKS-Aufsichtsrat Sigmar Gabriel jüngst angedachte Idee eines deutschen Stahlriesen, der dann aus verschiedenen Werken geschmiedet werden könnte.

Um all diese Unwägbarkeiten zu eruieren hatte ich mich vor mehreren Wochen bereits mit drei TKS-Vertreterinnen getroffen und etliche Fragen besprochen. An meiner Seite zwei ausgewiesene Experten aus dem Anlagenbau.

In einer Zwischenmeldung hatte ich bereits die vielen LeserInnen vertröstet, die auf die Antworten von TKS warten. Nun soll es wohl nächste Woche soweit sein.

Hinweis: Unser Fragenkatalog ist wirklich umfangreich und teils ziemlich fachspezifisch. Ausserdem war Urlaubszeit.

Dass man sich in Duisburg auch ansonsten fit macht was das Thema Wasserstoff angeht belegt u.a. die neueste Kooperation von DUISPORT mit dem Hafenbetreiber im belgischen Antwerpen. Gemeinsam will man eine Wasserstoff-Pipeline betreiben.

https://rp-online.de/nrw/staedte/duisburg/duisburg-pipeline-soll-gruenen-wasserstoff-von-antwerpen-bringen_aid-76447011

Was wiederum Ausdruck und Zeichen der Tatsache ist, dass der benötigte grüne Wasserstoff dann wohl nicht in Deutschland hergestellt wird, sondern wie bisher Öl und besonders Erdgas in grossem Stil importiert wird. Ich will nun nicht unbedingt unken, aber ich hoffe man bedenkt, dass nicht erneut gewisse einseitige Abhängigkeiten entstehen.

U.a. sind ja bereits seitens der Bundesregierung Lieferanten aus Afrika ins Auge gefasst und kontaktiert worden. Diesbezüglich sollte man einen altbekannten und wichtigen Player, der sich schon länger um und in Afrika bemüht, nicht aus den Augen verlieren: China.

Zum Glück haben wir in Duisburg einen China-Referenten. VERY BIGLOL.

Und auch arabische Invests mittels der noch immer sprudelnden Petrodollar-Einnahmen in „Renewables“  sind nicht zu unterschätzen. Diese Invests finden bereits quer über den afrikanischen Kontinent statt, da wo eben grosse Wüstenflächen oder Steppen das Aufstellen von Solarpaneelen supereasy ermöglichen. Keine Genehmigungsverfahren, keine Bürokratie, keine Bürgerinitiativen.

Die Paneele kommen übrigens meist aus China, denn diese Industrie wurde genau wie die Windenergie-Industrie in Deutschland vor Jahren komplett abgewürgt. Samt aller bereits entstandenen Zukunftsarbeitsplätze – rund 200.000.

Tja, um grünen Wasserstoff herzustellen braucht man nunmal Energie aus erneuerbaren Quellen – Sonne, Wind und Biogas etc.

Vor dem Hintergrund all dessen ergeben sich automatisch viele Fragen zum grünen Wasserstoff-Stahlstandort Duisburg. Alles Fragen die sich Typen wie Rasmus Beck von der DBI z.B. nicht stellen. Augen zu und durch, Hauptsache Fördergeld. Wasserstoff ist ja auch so sicher, wie Beck kürzlich in einem Social Media Post verriet – ich berichtete. Nun, dann hat er wohl dem Physik-Experiment in der fünften Klasse nicht beigewohnt und keinen Hörsturz per Knallgas-Explosion erlitten. Will sagen: Ey Herr Beck, pressen Sie mal ganz fest zig Millionen Kubikmeter Wasserstoff zusammen damit die in einen Behälter passen den man in Duisburg-Beeck noch aufstellen kann! Und dann ziehen sie mit ihrer „family“ da hin. Ihre Hauswand sollte ev. Staudammstärke haben.

Zurück zum Thema: Ich glaube die Menschen sind angesichts der steigenden Lebenshaltungskosten und angesichts des Rumeierns der Ampelregierung not amused wenn Steuer-Milliarden in Invests fliessen, die nicht durchdacht sind.  Verschwendungsgräber wie den BER kann man sich einfach nicht mehr erlauben.

Man darf also gespannt sein auf die Antworten von TKS, die hoffentlich nächste Woche bei mir eingehen.

Und nochmals für alle: Ich stelle die Dinge und den Standort in Frage, rede ihn aber nicht vorsätzlich schlecht. Es ist an den Verantwortlichen auf Fragen entsprechend zu antworten. Tun sie das nicht gilt meine Regel: Keine Antwort ist auch eine Antwort.

Nachtrag vom 10.9.:

https://www.waz.de/wirtschaft/thyssenkrupp-sieht-in-duisburg-tesla-projekt-als-vorbild-id236389093.html

https://www.waz.de/staedte/duisburg/thyssenkrupp-betriebsrat-begruesst-investitionsentscheid-id236388677.html

Die PR-Maschine läuft, und läuft, und läuft.

 

Und nochmals Bodenverseuchungsgebiete: Es hakt schon wieder mit der Absegnung

Eigentlich sollte seit Jahren bereits per Ratsbeschluss abgesegnet sein was sich die Stadt zu den Duisburger Bodenschutzgebieten (vorwiegend im Süden) bzw. zu den hiesigen Bodenverseuchungsgebieten in diesem Sommer ausgedacht hat – was sie schon seit rund 20 Jahren macht, aber wohl nicht durch den Rat zu bringen vermochte. Nun gibt es einen neuen Anlauf.

Aber UPPS, es sind nun anscheinend erneute Einwände diverser Gremien aufgetaucht, wie es auf lokalkompass.de ein Mitglied der Grünen trefflich am 2. September beschreibt.

https://www.lokalkompass.de/duisburg/c-politik/gesundheit-ist-wichtiger-als-immobilienwerte_a1773745

Deutlich wird in dem Beitrag, dass GrundstückseignerInnen befürchten, dass durch die Ausweisung ihre Parzellen an Wert verlieren. Nun, faktisch haben sie das ja bereits, aber nicht durch das Reden über oder das Beschliessen und die Ausweisung eines Bodenschutzgebietes. Nein, dadurch, dass ehemals (und vllt. auch heute noch) Industriefirmen, wie z.B. die Berzelius Metallhütte (später MHD Sudamin) ungehindert ihren gefährlichen Dreck lagern und im Duisburger Süden verteilen konnten, u.a.  offen gelagerte giftige Stäube die vom Wind verteilt werden durften.  Ich berichtete bereits mehrfach. Auch darüber, dass man nach der MHD-Sudamin-Insolvenz im Jahr 2005 die Steuerzahlenden mit rund 50 Mio. EURO für die großflächige Beseitigung der Altlasten zur Kasse bat.

Haben die GrundstücksbesitzerInnen jemanden verklagt, wegen der möglichen Wertverluste? Keine Ahnung, wohl nicht, sie haben aber wahrscheinlich all diejenigen munter wiedergewählt die in Duisburg und in Düsseldorf ehemals NICHT für die notwendigen Kontrollen der Firmen gesorgt haben.

Sie begrüssen wahrscheinlich auch heute noch freundlich die Bundestagspräsidentin Bärbel Bas (SPD) am Gartentor, die laut einer kürzlichen Antwort auf eine Anfrage von mir schrieb, dass sie mit solchen Vorgängen wie Emissionen in Duisburg nie befasst war.

Zitat von ihrer Website:

„Von 1994 bis 2002 war ich Mitglied im Rat der Stadt Duisburg und habe mich vorwiegend in der Jugend- und und der Gesundheitspolitik engagiert.“

https://www.baerbelbas.de/baerbel-bas/ueber-mich

Gesundheitspolitik, soso, und dann keine Beschäftigung mit Emissionen die Menschenleben gefährden? Und das genau in der Zeit als z.B. die Sauereien mit Berzelius und MHD Sudamin liefen? ECHT jetzt?

Um diesen Wahnsinn nochmals genauer unter die Lupe zu nehmen hatte ich das Umweltministerium in Düsseldorf angeschrieben und nach geraumer Zeit des üblichen Wartens tatsächlich eine Antwort bekommen.

Hier vorab mein Anschreiben:

Guten Tag,

in diesen Tagen wird über die anstehende offizielle Ausweisung von sog. Bodenschutz(teil)gebieten für Duisburg berichtet und im September soll diesbezüglich eine Ratsentscheidung fallen.

Besonders auffallend sind Ausweisungen von Belastungsgebieten bzw. -teilgebieten im Süden Duisburgs.

Die Ursachen und Verursacher werden in einem offiziellen Stadtvideo benannt, wenngleich nur verallgemeinernd und nicht dezidiert namentlich: https://www.duisburg.de/allgemein/fachbereiche/amt-fuer-baurecht-und-betrieblichen-umweltschutz/bodenschutzgebiet-duisburg/video-bodenschutz.php

Eine Verursacherin dürfte in jedem Fall die ehemalige Fa. MHD-Sudamin sein, die 2005 in Insolvenz ging. Sie hinterließ ein hoch kontaminiertes Gelände u.a. mit 1.500 Fässern hochgiftigem Dioxin, 9.000 Tonnen Schwefelsäure sowie eine offene Deponie mit belasteten Stäuben. Nachzulesen u.a. hier:

https://www.lokalkompass.de/duisburg/c-wirtschaft/rueckblick-in-die-entstehungsgeschichte-logport-ii_a1374936

Die dort unter freiem Himmel gelagerten Stäube wurden verwirbelt und weiträumig verteilt. Für die Beseitigung der Belastungen und für Schadensbegrenzungen wurden m.K.n. mindestens 50 Mio. EURO an Steuermitteln aufgewendet, u.a. auch für die Entkontaminierung von privaten Gärten.

Meine Fragen lauten:

Wie hoch waren die tatsächlichen Kosten für die Steurzahlenden für die Beseitigung der Belastungen und für Schadensbegrenzungen inkl. Sanierungen in puncto MHD-Sudamin-Hinterlassenschaften gesamt?

Wurde die Fa. MHD-Sudamin und/oder deren Verantwortliche als Verursacherin bzw. als Verursacher zur Rechenschaft gezogen, wenn ja wie?

Warum konnte die Fa. MHD-Sudamin derartige Stoffe überhaupt in dem Umfang und in der anscheinend ungesicherten Form lagern – wo war die Aufsicht, Kontrolle – wer hatte diese – und wurden Personen aus diesem Umfeld(Aufsicht, Kontrolle) zur Rechenschaft gezogen, wenn ja wie?

Gruß

DUISTOP

Michael Schulze

 

Und hier das zweiseitige Antwortschreiben aus Düsseldorf (was per Briefpost kam), das es ECHT in sich hat, wenn man mal genau liest:

Man hat also abgewartet bis die MHD Sudamin pleite gemacht hat, kein Geld mehr hatte und dann erst hat man sich an die Schadensbearbeitung und  -beseitigung gemacht. Die wir alle mit rund 50 Mio. EURO wuppen durften. Vorher hat man also weggesehen oder wie oder was?

Anscheinend, denn bereits 1999, also sechs Jahre vor der Pleite, hat die Berzelius Metallhütte  (Vorgängerin der MHD Sudamin) diesen Handzettel verteilen lassen, den mir ein aufmerksamer Leser zukommen ließ:

Tja, darin geht es um hochgiftiges Dioxin in Stäuben. Keine Lappalie wie Hausstaub. Eher Seveso, Sie erinnern sich?

Und spätestens ab 1999 hatte man Berzelius nicht stärker im Visier? Wieso nicht?

Wann war Bas in der Duisburger Gesundheitspolitik engagiert? Von 1994 bis 2002. Welche Partei hatte bis 2004 das Sagen inkl. der Gestellung des OB?

Yeap, noch Fragen, Kümmerer?

 

WOW – Falszewski – es … er lebt

Da beiß mir doch einer den Besenstiel ab. Benedikt Falszewski (SPD), neu im Landtag seit der letzten Wahl, lebt – bzw. hat sich mal politisch zu Wort gemeldet. Und dann gleich in der RP ein Artikelchen bekommen. Chapeau.

Seine Forderung, angesichts der Ankündigung von Innenminister Reul mehr  mobile Videoüberwachungsanlagen für landesweite Einsätze anzuschaffen, lautet: Bloß nicht. Seine Forderung: Duisburg brauche was Eigenes zum Überwachen, nichts was nur ab und zu zur Verfügung steht, wenn mal wieder die Hütte brannte.

Er will also eine eigene Überwachung in Duisburg, vor allem angesichts der letzten Schiessereien. Und die Schwester von Mahmut Özdemir, Merve Özdemir, tutet ins gleiche Horn.

https://rp-online.de/nrw/staedte/duisburg/duisburg-spd-landtagsabgeordneter-benedikt-falszweski-fordert-videoueberwachung_aid-76341347

Zitat: „Duisburg, als Großstadt mit besonderen Herausforderungen wird erneut stiefmütterlich behandelt.“ Yeap, denn Reul will den Hamborner Altmarkt, dort wurde wie wild rumgeballert, auch nicht länger mit den mobilen Geräten überwachen.

Bitte Leute – also Herr Reul und Herr Falszewski- lesen Sie das mal:

https://www.bfdi.bund.de/DE/Fachthemen/Inhalte/Polizei-Strafjustiz/Video%C3%BCberwachung-Im_Visier.html

Tja und dann ist da noch dieses komische Gefühl oder ist es nur eine simple Frage? Warum  hatten letztens bei einer Erschiessung durch die Polizei sämtliche Beamte ihre Bodycams nicht eingeschaltet?

https://www.n-tv.de/der_tag/Toedliche-Schuesse-in-NRW-Polizei-Bodycams-nicht-angeschaltet-article23527931.html

 

 

Werden Ehrenauszeichnungen irgendwie ausgekungelt?

Vor vier Tagen veröffentlichte die Stadt eine eigentlich wenig interessante Neuigkeit – für mich jedenfalls. Trotzdem habe ich mich mit der Sache mal beschäftigt.

So wurde am 2. September berichtet wer von OB Link aktuell für sein töftes Engagement für Duisburg ausgezeichnet wurde.

https://www.duisburg.de/guiapplications/newsdesk/publications/Stadt_Duisburg/102010100000152080.php

Dabei auch Personen denen ich persönlich eine Ehrenauszeichnung seitens der Stadt eher nicht zukommen lassen würde, weil sie sich eben nicht um das Wohl der Stadt verdient gemacht haben, sondern eher für ihr eigenes.  Aber geschenkt.

Was ich in dem Zusammenhang jedoch äusserst merkwürdig finde ist der Umstand wie diese Auszeichnungsvergaben zustande kommen.

Angenommen habe ich, der wohl kaum als Auszeichnungskandidat in Frage kommt (LOL – ich würde auch keine Auszeichnung von diesem Rat und von Link annehmen), dass eine Jury, gebildet aus der Mitte der Bevölkerung, diese Menschen mit Bedacht aussucht. Mitnichten ist es jedoch so.

Die Ausgezeichneten, darunter auch Ex-BürgermeisterInnen und Ratsleute etc. werden in nicht-öffentlichen Ratssitzungen bestimmt. Dazu gibt es sogar extra eine Ehrungssatzung – hier die von 2010 – eine jüngere habe ich nicht gefunden.

https://www.duisburg.de/rathaus/rathausundpolitik/ortsrecht/S10.05_Ehrungssatzung.pdf

Nun könnte man vorbringen, dass dies durchaus Sinn macht, um z.B. dem möglichen Nachspiel vorzubeugen, dass ein Ratsmitglied wegen einer persönlichen Entscheidung zur Rede gestellt werden könnte.

Das wäre jedoch eine ziemlich krude Begründung in einer Demokratie, es sei denn es würden sich auch in dieser ziemlich unwichtigen Angelegenheit möglicherweise Kungeleien offenbaren.

Immerhin dürften Ausgezeichnete wie z.B. Enzweiler (CDU) oder Kocalar (Die Linke) stolz wie Oskars sein und da wäre es doch wenig feierlich man würde öffentlich erfahren wie dies zustande kam.

Wahrscheinlich ist es aber so, dass Enzweiler und Kocalar einfach lang genug mitgemacht haben („mitgemacht“ im schlechtesten Sinne des Wortes) um auf jeden Fall berücksichtigt zu werden, vergleichbar mit einer Art von Verklärung wie sie z.B. inzwischen auch für Bärbel Bas gilt.

Bas eignet sich hervorragend als verquarztes Paradebeispiel für den Aufstieg einer Frau von ganz ganz ganz unten unten unten und den einer versierten Gesundheitspolitikerin. Warum sie mir letztens allerdings, gefragt nach ihren Kenntnissen von Belastungen durch die Industrie in Duisburg, rein gar nichts sagen konnte, verwundert dann schon.

Fazit:

Machen wir also alle weiter gute Miene zum blöden Spiel.

 

 

 

In Mülheim wie in Duisburg: Vernichtung von allem was die Stadt ausmacht

Es muß eine fixe Idee von Stadtoberen sein, wenn sie nur lang genug an der Spitze sind, „ihrer“ jeweiligen Stadt einen persönlichen Stempel aufzudrücken, in der prägendsten Form, so dass man sich auf jeden Fall an sie erinnert. Kluge Stadtobere (die wenigsten) würden dafür sorgen, dass es sich um gute Erinnerungen handelt.

Die anderen (in der Überzahl) für genau das Gegenteil. Und dies ist in Duisburg so wie in Mülheim der Fall. Ähnliches kann z.B. auch unser Mann für Kunst im öffentlichen Raum – Ulrich Martel – berichten. Nicht selten sind die Objekte, vor allem aber auch ihre Umgebungen, in einem erbärmlichen, meist ungepflegten Zustand.

Hier ein Text der Mülheimer Bürger-Initiativen (MBI) zum Tag des Denkmals:

Tag des offenen Denkmals – in Mülheim eher ein „Tag der Schande“

Der 11. September ist auch wegen des Versuchs der VHS-Zerstörung ein “Tag der Schande”  für Mülheim!  Er findet europaweit statt.

Die Idee stammt ursprünglich aus Frankreich, 1991 griff sie der Europarat auf: Historische Bauten und Stätten in Europa sollten einmal pro Jahr auf besondere Weise präsentiert und den Bürgern kostenlos zugänglich gemacht werden. Auch 2022 soll die Traditionsveranstaltung wieder viele Architektur- und Geschichtsliebhaber anlocken.

Eine Reihe Denkmäler kann man am Sonntag, 11. September, auch in Mülheim besichtigen. Aber eines fehlt:

Das missachtete Juwel „VHS“ in der MüGa.

Dieses Denkmal wurde überfallartig im September 2017 seiner Funktion beraubt und gammelt seither abgesperrt vor sich hin. Verwaltung und Ratsmehrheit wollen anscheinend dort keine VHS mehr. Die Vermutung liegt nahe, dass das hoch attraktive Grundstück auf Dauer für Immobilienspekulanten verkaufbar gemacht werden soll. Bis dahin lässt man mutwillig das denkmalgeschützte Gebäude verkommen, bis man es auf Dauer abreißen darf und kann.

Ein Riesenskandal, denn es war der 3. Angriff auf diese VHS in der MüGa in nur fünf Jahren!

Zur Erinnerung: Mitte 2014 sollte die VHS für eine Sparkassenakademie weichen, der Abrissantrag war gestellt und die B-Planänderung eingeleitet. Ende 2015/Anfang 2016 sollte die VHS in den Gebäudekomplex verlagert werden, der auf dem ehemaligen Kaufhofareal entstehen sollte) zusammen mit Altenwohnungen, Hotel, Muckibuden u.ä.). Beides scheiterte, doch der Abrissantrag für die VHS in der MüGa wurde bis heute nicht eingestampft, anders als die B-Plan-Änderung.

Im Februar 2017 wurde die VHS auf Grundlage des LVR-Gutachtens vom 12.9.16 endgültig in die Denkmalliste eingetragen, nachdem die Stadt Mülheim über zwei Jahre lang alles versucht hatte, die Unterschutzstellung zu verzögern und zu verhindern. Das LVR-Gutachten ist nachlesbar auch unter http://www.mbi-mh.de/wp-content/uploads/2017/11/LVR-Gutachten-zu-Denkmal-VHS.pdf

Dann keimte Hoffnung auf für das einzigartige VHS-Denkmal in der MüGa, denn gegen alle erbitterten Widerstände und Winkelzüge von Verwaltung und Ratsmehrheit konnte die BI „Erhalt unserer VHS in der MüGa“ gerichtlich einen Bürgerentscheid durchsetzen. Dabei konnten die Bürger am 6.10.19 entscheiden, ob mit der VHS auch noch dieser einstige Aktivposten im städtischen Leben bis zur Unkenntlichkeit reduziert und zerstört wird oder ob die Stadt die Wiedernutzung bewerkstelligen muss! Die überwältigende Mehrheit der Bürger stimmte für die Wiedernutzung der VHS in dem denkmalgeschützten Gebäude als wichtiger Bestandteil des Kulturensembles rund um die MüGa.

Doch dann geschah das Ungeheuerliche: Verwaltung und Ratsmehrheit blockierten seither  alles, um den Bürgerentscheid umzusetzen. So gammelt das verrammelte Denkmal 2022 bereits 5 Jahre vor sich hin. Eine Schande und ein Tiefschlag gegen die Demokratie!

Zusatzerinnerung unabhängig von der VHS:

Etliche wichtige Denkmäler der Stadt Mülheim wurden in der Ära Mühlenfeld entweder zerstört oder der Öffentlichkeit entzogen wie das Gartendenkmal der Ostruhranlagen inkl. der 17 Naturdenkmäler für Ruhrbanania, die Jugendherberge für Luxus-Eigentumswohnungen, Thyssenvilla, Streithof und ex-evangelische Akademie im Uhlenhorst, Fachwerkhäuser an Auer- und Löhstr., Troost`sche Weberei für Luxuswohnungen usw. Die Respektlosigkeit gegenüber der Geschichte hat starke Züge von Kulturbanausentums.

Daran ändert auch wenig, dass beim Tag des offenen Denkmals am 11. September in Mülheim Denkmäler wie Alte Dreherei, Schloß Broich, Tersteegenhauss, Kloster Saarn, Kirchen etc., die sonst nicht oder nur teilweise zugänglich sind, ihre Türen für Besucher öffnen – natürlich nicht die verrammelte VHS! (Ende des MBI-Textes)

 

Schlußbemerkung von DUISTOP:

Auch eine Petitionseinreichung beim NRW-Landtag bzgl. der Mülheimer VHS brachte keine Fortschritte. Eher noch musste man feststellen wie auch auf den Ausschuss einseitig (von der Gegenseite) Einfluss genommen wurde.