WDR: HKM könnte übernommen werden

Heute vermeldet der WDR, dass HKM im Süden Duisburgs von einem noch unbekannten Investor übernommen und weitergeführt werden könnte. Die Verkaufsverhandlungen liefen bereits.

https://www1.wdr.de/nachrichten/regionalnachrichten/duisburg/wichtige-verkaufsverhandlungen-bei-hkm-duisburg-100.html

Ganz ehrlich, so was muß man vorerst nicht groß kommentieren, denn so viel Konjunktiv könnte am Ende auch dazu führen, dass meine tote Großmutter posthum des Werk übernähme.

Quelle für die WDR-News ist angeblich die IG Metall.

Tja, wenn man nur wenig zu vermelden hat in diesen Zeiten, was irgendwie gut klingt für Duisburg, dann will ich auch noch ein wenig dazu beitragen damit die Stimmung sich hebt.

Nach monatelangen Untersuchungen haben ExpertenInnen nämlich herausgefunden:

Wie die meisten Männer in meinem Alter bin auch ich 43!

 

 

TKS: ECHT schlechte Neuigkeiten

Wenn es nach all denen ginge die noch mit Stahl ihr Geld verdienen, so wäre es eine unendliche Geschichte – auch und vor allem in Duisburg. Immer weiter Fördergeld kassieren und so tun als würde die restliche Welt sich nicht weiterentwickeln.

Jetzt ist das ‚raus was ich bereits mindestens einmal in einem kritischen Artikel über TKS mit dieser simplen Frage andeutete: Was ist wenn Stahl in grossem Stil ersetzt wird? Solche Fragen wurden natürlich regelmässig belächelt und als bescheuert abgetan. Logo, wir leben ja auch in DER Stahlstadt Duisburg – BIG LOL.

Tja, aus China, von wo sonst, kommt nun diese Meldung:

China baut den leichtesten Zug – Kohlenstofffasern ersetzen Stahl sowie Aluminium und machen das Gefährt weltweit einzigartig

Mit dem „Cetrovo 1.0“ hat die chinesische Eisenbahnindustrie den ersten fast ausschließlich aus Kohlenstofffaser-Verbundwerkstoff (CFK) hergestellten Nahverkehrszug vorgestellt. Selbst der Drehgestellrahmen, der die Achsen samt Rädern trägt, ist aus diesem leichten Material gefertigt. Das Fahrzeug ist elf Prozent leichter als ein herkömmlicher Zug, der weitgehend aus Stahl und Aluminium besteht. Laut Hersteller Qingdao Sifang Rolling Stock Co (http://www.crrcgc.cc/sfsen/), einer Tochter der China Railway Construction Corporation (https://english.crcc.cn/ ), braucht der neue Zug sieben Prozent weniger Strom als heute gängige Fahrzeuge.

Fahrer nicht mehr nötig

Der Cetrovo 1.0 erreicht eine Spitzengeschwindigkeit von 140 km/h. Er ist vollständig automatisiert, benötigt also keinen Fahrer. Tauchen Hindernisse auf, wird eine Notbremsung automatisch eingeleitet. Die Werkstests sind abgeschlossen, sodass er noch in diesem Jahr im U-Bahn-Netz der Neun-Millionen-Stadt Qingdao eingesetzt werden kann, der einstigen deutschen Kolonie Tsingtao.

CFK-Bauteile bestehen aus Kohlenstoffasern, die miteinander verflochten werden. Sie lassen sich so anordnen, dass besonders belastete Regionen verstärkt werden. Zum Schluss werden sie mit Harz getränkt, damit sie zusammenhalten. Ähnlich sind Bäume aufgebaut, sie bestehen aus Zellulosefasern, die mit Lignin verklebt sind.

Drastischer Preisverfall

Dem chinesischen Unternehmen kam zugute, dass der Preis für Kohlenstofffasern in den vergangenen Jahrzehnten stetig gesunken ist. Einst war es ein Luxusmaterial, das hauptsächlich in der Luft- und Raumfahrt verwendet wurde. Heute wird es sogar in Autos und Fahrrädern eingesetzt.

In den 1980er-Jahren kostete es etwa 200 Dollar pro Pfund, Ende der 2000er-Jahre war der Preis auf 30 bis 50 Dollar pro Pfund gesunken. Heute liegen die Preise für Kohlenstofffasern in Industriequalität bei sieben bis 15 Dollar pro Pfund. Im Vergleich zu traditionellen Werkstoffen wie Stahl oder Aluminium sind Bauteile aus CFK jedoch immer noch zu teuer, was vor allem auf den komplexen Herstellungsprozess zurückzuführen ist.

Tja, es wird aber wohl nur eine Frage der Zeit sein, bis sich das komplett ändert, z.B. durch die gesteigerte Nachfrage. Der TKS-Stahl der in Zukunft per Wasserstoff hergestellt werden soll, wird auf jeden Fall immer teurer.

Lieber LeserInnen, Sie erkennen das scherenartige Problem?

Und das Ganze passt ECHT gut zur Meldung von heute Mittag, die ich bereits sorgfältig analysierend kritisiert hatte, dass nämlich die DBI den Leerstand in der City dadurch bekämpft, dass sie selbst einen Laden eröffnet.

Nun, wenn TKS sein Transformationsvorhaben in Duisburg nicht auf die Reihe kriegt – es ist zu befürchten und ich rechne weiterhin damit – dann könnte die DBI ja einen Hochofen übernehmen und unseren über alles verehrten und geliebten OB in übergrosse Stahlstatuen giessen, die dann mindestens an allen Autobahnausfahrten aufgestellt werden.

Eine in maximal totaler Übergrösse kommt in seinen Privatgarten.

 

 

Biggest Lachnummer of all times – bisher

Aber da dürfte noch mehr kommen. Um was geht’s? Seit zig Jahren bereits sucht die DBI* (vormals GfW – heute Duisburg Business & Innovation) als Duisburger Wirtschaftsförderung Lösungen für die ausblutende Innenstadt.  Leerstände (z.Z. zwischen 15 und 20 Prozent) breiten sich aus und sollen wieder gefüllt werden, wozu es auch ein winziges Förderprogramm mit niedrigeren (bezuschussten) Ladenmieten gibt – ich berichtete bereits mehrfach.

Das grosse Ziel: Vor allem die City attraktiver machen damit Menschen (mit Kaufkraft) dort wieder ihre Zeit verbringen. Sechs(!!!) City-ManagerInnen sollen seit Jahren dafür sorgen und hatten nun wohl eine glorreiche Idee auf der Poststraße, Höhe Kuhtor.

Sie eröffneten einfach selbst ein Ladenlokal. Im Angebot: Infos über die City und die DBI.

Tja, das ist wie Sex mit sich selbst, also ein Akt der Selbstbefriedigung und natürlich kompletter Gaga-Schwachsinn in Bezug auf das wofür sie alle top bezahlt werden.

Im Grunde vergleichbar, um nicht beim Sex zu bleiben, mit einem Bratwurst-Standbetreiber der seine Würste selbst isst.

Kein Wunder, dass zur Neueröffnung des DBI-Ladens auch Sören Link was besonders Intelligentes absonderte (Zitat – laut WAZ):

„Durch das City-Management wollen wir die Innenstadt mit kreativen und effektiven Lösungen beleben.“

Ach, das hatte ich nicht erwartet. Apropos, warum macht Link nicht auch noch ’nen Laden auf und verkauft Matrjoschkas mit seinem Konterfei.

Circa 200 Gespräche wollen zwei der verantwortlichen DBI-ler in diesem Jahr im neuen Laden führen. Dazu einer von ihnen (Zitat – laut WAZ):

„Wir unterhalten uns ständig und auch hier sieht man ja, dass es schon voll ist, obwohl wir gerade erst anfangen.“

Tja, Ihr unterhaltet Euch ständig, aber dabei kommt einfach nix ‚rum. Und für’s dumme Quatschen bezahlt zu werden ist fast so schön wie wie gar nicht zu arbeiten und trotzdem Geld zu verdienen.

Hier zum Abschluss noch meine Idee. Macht das Ganze doch im Home-Office!

Fazit:

Duisburg ist absolut zukunftslos.

https://www.waz.de/lokales/duisburg/article406706063/neuer-laden-in-der-duisburger-city-bietet-besonderes.html

Vielleicht ist der neue Laden aber einfach nur ein verkapptes Promo-Outlet für den 2025 anstehenden SPD-Wahlkampf!? Wir alle bezahlen den Schwachsinn auf jeden Fall – über Umwege – denn die DBI ist eine Tochter der Stadt und hängt voll am Zuschusstropf.

 

* alternativ: DBI = Duisburg Best Incompetence

 

FNP – Falsch Nichtsnutzig Planlos

Die Neuaufstellung des Flächennutzplans(FNP) für Duisburg wird in diesen Tagen, genauer im Juli, zum zweiten Mal öffentlich und somit allen DuisburgerInnen erneut zugängig gemacht.

Just in den grossen Ferien, was sicher auch so gewollt ist. Kritisiert wird dies von der Initiative Klimaentscheid. So wird die Initiative aktuell laut WAZ wie folgt zitiert (Zitat):

„Warum geht echte Bürgerbeteiligung nur bei der A 59 und nicht beim FNP? … Viele Duisburger sind im Urlaub, was die Wahrscheinlichkeit einer hohen Beteiligung verringert. Warum verschließen Sie sich einer demokratischen Bürgerbeteiligung?“

https://www.waz.de/lokales/duisburg/article406677354/flaechennutzungsplan-fuer-duisburg-warum-lassen-sie-das-zu.html

Kritisiert wird am FNP auch der grosse Stellenwert von Wohnen und Gewerbe während Aspekte wie Umwelt-, Natur- und Klimaschutz viel zu kurz kommen.

Freie Flächen würden nur als mögliches Bauland betrachtet. Ohne mehr grüne und bewaldete Flächen sowie mit mehr Versiegelungen wird die bereits enorme Hitze in der Stadt an entsprechnden Tagen weiter steigen.

In Kauf genommen werden damit auch steigende Zahlen an Gesundheitsgefährundungen.

Die Initiative stellt deshalb auch die berechtigte Frage:

Wie soll Duisburg auf diese Weise eine Wohnalternative für Menschen aus umliegenden Städten werden?

Duisburg ist bereits die heisseste Stadt Deutschlands und die mit dem wenigsten Wald in NRW, dafür aber mit den meisten Industrie- und Gewerbeflächen.

Einen positiven Einfluss auf die Beschäftigtenzahlen hat es jedoch nicht gegeben.

Eigentlich läuft es eher gegenläufig, die „alten“ Industrien bauen Jobs ab, siehe Venator und wohl auch TKS, aber ein Strukturwandel in puncto HighTech wurde nie vollzogen.

Dafür steckten die hiesige Politik und die Verwaltung immer viel zu sehr im Arsch der hier vorherrschenden Industrie. So tief, dass sie z.B. auch nie sehen konnte wie grosse Flächen mit Altlasten versaut wurden.

Wer will kann den neuen FNP-Entwurf vom 1. bis zum 29. Juli einsehen und eine Stellungnahme dazu abgeben.
Der Entwurf ist online auf https://www.duisburg.de/fnp-neuaufstellung oder vor Ort im Stadthaus am Friedrich-Albert-Lange-Platz 7 einsehbar. Die Stadtverwaltung bittet um vorherige Termin-Vereinbarung unter 0203-283 3934 oder 0203-283 4611.
Stellungnahmen können nur zu den geänderten Teilen eingereicht werden. Das geht über das Beteiligungsportal des Landes NRW, per Mail an fnp@stadt-duisburg.de oder per Brief an das Duisburger Amt für Stadtentwicklung und Projektmanagement.

Auf die Frage der Initiative „Warum lassen Sie das zu?“ gibt es meines Erachtens nur eine schlüssige Antwort:

Weil „Sie“(= die Verantwortlichen in Duisburg) nichts anderes draufhaben als ohne Sinn und Verstand alles kaputtzumachen. Und wenn dann dort was neues Hässliches und/oder Unbrauchbares entsteht dies auch noch als Erfolg zu verkaufen.

 

Mercator-Viertel: Es geht voran – NEIN

Quasi nach dem Motto „Wenn man nicht mehr weiter weiß, gründet man ’nen Arbeitskreis.“ verfährt derzeit ancheinend die Gebag in bezug auf das Mercatorviertel. Von den fünf Baufeldern dort, direkt gegenüber dem Rathaus, alles ECHTe Filetgrundstücke,  wird bisher nur eins bebaut. Mit einem Hotel das 2025 angeblich fertig sein soll und eröffnet werden kann.

https://www.waz.de/lokales/duisburg/article406663706/mercatorquartier-zieht-ein-neues-gutachten-investoren-an.html

Ansonsten geht’s nicht voran, was ich hier bereits diverseste Male auch im Zusammenhang mit anderen noch grösseren Projekten moniert habe.

Vor allem weil das Fachpersonal und die Verantwortlichen in Duisburg verbal immer total auf die Kacke hauen, wenn es um die Ankündigungen solcher Vorhaben geht.

Aber man muß inzwischen wohl ziemlich kleine Bau-Brötchen backen, was wahrscheinlich niemanden von denen davon abhalten wird weiterhin Märchen zu erzählen.

Das Neueste geht so. Zwar gibt es enorme Problem im Baubereich wie Kostensteigerungen und Fachkräftemangel, aber in puncto Mercatorviertel sei es wohl eher der fehlende Platz für Kfz-Standplätze, da man im Boden Denkmäler gefunden hat und die einfach wegzubaggern geht nicht. Tja, in der Vergangenheit hatte man damit weit weniger Bohei gemacht. Hier aber geht es um Reste des Mercatorhaus und Herr Mercator ist nunmal ein ganz Besonderer.

Damit will ich die Sache selbst nicht lächerlich machen, ganz im Gegenteil, nur dass man Schutzwürdiges nun für eigenes Unvermögen vorschiebt ist schon  suppi.

Wie dem auch sei, nun muss erstmal wieder ein Gutachten her, dass klären soll wo denn künftig geparkt werden kann. Das kann dauern und man hat Zeit sich was Neues anfallen zu lassen was man danach als nächsten Hinderungsgrund   vorbringen kann.

Denn ganz ehrlich, all das hätte doch schon längst geschehen können. Wir haben es doch nach deren Eigenbekunden und Verhalten mit Experten zu tun. Fragt sich nur in welchem Metier die wirklich Experten sind.

Im Märchenerzählen auf jeden Fall.

Hier das dazu passende Gebag-Zitat aus der WAZ:

„Die Vermarktung des Quartiers wurde in den letzten Jahren durch die schwierige Kombination aus Bodendenkmalsituation und Stellplatzanforderung verzögert.“

Ja sicher, und im Buch „Homo Faber“ geht es eigentlich um schwule Bleistifte.

 

 

HKM: Es ist immer Vorsicht geboten wenn GewerkschafterInnen Verkaufsforderungen ins Gespräch bringen

Neben TKS gibt es in Duisburg noch ein zweites Stahl-Sorgenkind. Die HKM im Duisburger Süden, im Besitz von TKS 50%, der Salzgitter AG 30% und Vallourec(F). Vallourec will sich aus Deutschland komplett zurückziehen und ein Verkauf oder eine komplette Schliessung von HKM stehen derzeit vorrangig zur Disposition.

Nun verlangen VertreterInnen der IG Metall den Verkauf des Unternehmens um Arbeitsplätze zu sichern. Angeblich wären ihnen auch Interessenten bekannt, doch Namen werden nicht genannt.

Es geht immerhin um den Erhalt von rund 3.000 Jobs.

Zitat: „Es gilt zu verhindern, dass sich die Geschichte von Rheinhausen in Duisburg wiederholt“, … „Wir kämpfen für den Erhalt und die Sicherung unsere Arbeitsplätze im Unternehmen.“

So ein IG-Metall-Vertreter in einem aktuellen Beitrag der WAZ.

https://www.waz.de/wirtschaft/article406643235/sorge-um-hkm-beerdigungsstimmung-auf-betriebsversammlung.html

Offiziell ist weder vom TK-Konzern, noch von TKS und auch nicht von HKM bekannt gegeben worden bzw. auch nur angedeutet worden was man möglicherweise oder zumindest tendenziell vorhat.

In Gewerkschaftskreisen gibt es Vermutungen, dass es Bestrebungen gibt HKM komplett zu schließen. Bestrebungen HKM weiter fortzuführen, ev. nur unter der Ägide von TKS, gibt es dagegen anscheinend gar nicht.

Ich tippe nachwievor auf eine Komplettschliessung.

 

Mülheim: Ruhrbania-Flächen wie Sauerbier angeboten – nun gibt es endlich eine Investorin – LACHNUMMER

Das Ruhrbania-Projekt in Mülheims Mitte ist in der Summe eigentlich eine Lachnummer. Wenn man dort entlang läuft, in direkter Ruhrufernähe, fällt einem das nicht so auf. Um die komplett desolate Gemengelage jedoch zu verstehen, muß man sich mit dem Gesamtprojekt über zig Jahre beschäftigen.

Drei Grundstücke innerhalb der nördlichen Gesamtfläche wird man seit rund 10 Jahren nicht los – nun aber soll mit den in der Summe rund 9.300 qm endlich was passieren.

Die WAZ kündigte es am 19. Juni ganz geheimnisvoll an:

https://www.waz.de/lokales/muelheim/article406574068/ruhrbania-in-muelheim-investor-fuer-weiterbau-ist-ausgemacht.html

Und schreibt in dem Beitrag (Zitat):

Nun sollen die Grundstücke, die zusammen 9300 Quadratmeter groß sind, an eine Investorin veräußert werden, die schon länger hinter vorgehaltener Hand als Partnerin der Stadt für die Ruhrbania-Fortsetzung gehandelt wurde. Es ist absolut keine Unbekannte, es ist die städtische Wohnungsbaugesellschaft SWB.

Es darf gelacht werden!

Das ist ungefähr so grandios bescheuert, als würde ich das Haus verlassen und dabei meiner Frau versprechen, dass ein Altbekannter in wenigen Stunden das Haus betreten wird. Ich selbst, weil ich nämlich zurückkomme.

Bevor der SWB die Grundstücke übernimmt werden die drauf stehenden Gebäude noch auf Kosten der Stadt abgerissen.

Zwei Gebäude, das Gesundheitshaus und das Frühförderzentrum sind aber nicht leer, nur wohin beide dann aus- bzw. umgelagert werden sollen, ist anscheinend nicht so wichtig. Wahrscheinlich mietet man dann einfach für Jahre neue Räume woanders an – was auch nicht gerade billig werden dürfte.

Man versteht auf jeden Fall mal wieder ganz glasklar und überdeutlich warum Ruhrgebietsstädte so hoch verschuldet sind – und Mülheim ganz besonders.

Ich stell‘ mir gerade vor wie der Stadtrat in Gänze überrascht sein wird, wenn der Mülheimer OB ihm die Sachlage zur Abstimmung vorlegt und schildert:

„Wir haben mal wieder keine Mühen gescheut und eine Investorin für die drei nördlichen Ruhrbania-Baufelder, die seit 10 Jahren mit aller Kraft von uns vermarktet werden, gefunden. Endlich hat die Suche nach dem absolut geeignetsten Investor ein gutes Ende genommen. Es ist die stadteigene Tochter SWB, von der wir bisher nicht im Ansatz ahnten, dass sie dazu in der Lage ist. Nun bauen wir dort noch eine Seilbahn …“

UPPS, da habe ich mich im Überschwang des Fabulierens vergaloppiert. Letzteres trifft dann wohl eher auf ein Duisburger Bauprojekt zu.

 

6-Seen-Wedau: Also eigentlich geht nichts wirklich weiter

Genau andersrum titelt derzeit die WAZ, ganz so also hätten OB Link und Gebag-Chef Wortmeyer den Beitrag verfasst.

https://www.waz.de/lokales/duisburg/article406625906/6-seen-wedau-baubeginn-im-august-so-geht-es-jetzt-weiter.html

Angeblich soll in Kürze lediglich mit der Bau des Nahversorgungszentrums begonnnen werden da die Baugenehmigung vorliege, zur Fertigstellung gibt es aber keine Angaben.

Zuletzt berichtete ich über die total-vergeigte Versteigerung von 17 Grundstücken an Privatleute. Die Gebag will wohl demnächst eine erneute Versteigerung starten, Preissenkungen gibt es eher nicht.

Ansonsten wird nur wieder Mal berichtet wie sehr die Gebag mit Inves-Toren im Gespräch sein. Vor Jahren hiess es noch die würden angesichts der riesigen Filetfläche Schlange stehen.

Mit Inves-Toren im Gespräch, yeap, das bin ich auch, jeden Tag rund um die Uhr. Da kommt nur nie was bei ‚rum. Also genau wie bei der Gebag.

 

Mülheim: Initiative gegen den Flughafen von den Grünen mehr als mega-enttäuscht

Die „Schutzgemeinschaft gegen Fluglärm Essen und Mülheim“ kritisiert deutlich die kürzliche Wende der Mülheimer Politik, die nun doch für den Erhalt des Flughafen in Raadt votiert.

CDU und Grüne wollen den Flughafen nun über das Jahr 2034 hinaus erhalten. Der erstmals 1990 vom Mülheimer Stadtrat gefasste Ausstiegsbeschluss wäre dann hinfällig. Über mögliche Alternativ-Szenarien berichtete ich kürzlich noch.

Auf Unverständnis stößt insbesondere die Haltung der Grünen, die mit ihrem jetzigen „JA“ zum Flughafen-Weiterbetrieb eine radikale Wende hinlegen. Jahrzehntelang hat man an der Seite der Initiative für die Schließung des Flughafens gekämpft. In der Mülheimer WAZ wird Thomas Haffner, 1. Vorsitzender der Schutzgemeinschaft, wie folgt zitiert: „Diese Partei hat ihren Kompass völlig verloren.“

Lange schien es so als sei es klar, dass der Flughafen aufgegeben wird. Essen und Mülheim sollten ab 2034 als Eigentümer des Flughafens nicht länger verpflichtet sein den Flugbetrieb aufrechtzuerhalten.

Nun sollen künftig sogar Düsenmaschinen den Flughafen nutzen dürfen,  wofür eine ganz neue Betriebsgenehmigung erforderlich wird. Bislang sind Jets nur in medizinischen Notfällen zugelassen, zum Beispiel für den Transport von Transplantationsorganen.

Ein kleiner Teil des Geländes soll zusätzlich für die Ansiedlung von Gewerbebetrieben genutzt werden. Die Pläne das Gelände komplett durch Gewerbe- und Wohnansiedlungen zu nutzen sind nun Schnee von gestern.

Die Zahl der Flugbewegungen soll auf den jetzigen Stand von ca. 60.000 p.a. beschränkt werden. Rote Zahlen soll es nicht mehr geben. Das jährliche Minus lag im Schnitt zuletzt bei rund 600.000 Euro. Man wieder ziemlich viele „soll“!

Thomas Haffner spricht laut WAZ von „Nebelkerzen“. Der Flughafen habe eine Betriebspflicht und deshalb auf die Zahl der Flugbewegungen keinen Einfluss.

Und: Eine Fortführung des Flugbetriebes über 2034 hinaus liege laut Initiative nicht im öffentlichen Interesse. Vorrangig würde lediglich eine sehr kleine Minderheit profitieren, die sich Fliegen als Hobby leisten könne.

Eine Verlängerung des Flugbetriebes und dessen Ausweitung auf Düsenflugzeuge mache nun erstmal ein langwieriges Planfeststellungsverfahren notwendig und damit eine Umweltverträglichkeitsprüfung erforderlich.

Die Öffentlichkeit ist daran zu beteiligen. Die Initiative gegen den Flughafen  sieht sich gewappnet.

 

 

TKS: Keine betriebsbedingten Kündigungen – Lohnverzicht? Weniger Arbeitsstunden?

Bei der Stahlsparte von Thyssenkrupp, kurz TKS,  soll es trotz der künftig  um ein Viertel geringeren Produktion nicht zu betriebsbedingten Kündigungen kommen. Doch Vize-Aufsichtsratschef Detlef Wetzel sagte u.a. der WAZ dazu noch das hier: „Es wird noch vielen Menschen im Unternehmen viel abverlangt werden.“

Weitere Details sind nicht bekannt.

Mitgetragen wird die neue Entscheidung vom Chef der Thyssenkrupp AG und vom Chef von Thyssenkrupp Steel TKS, Miguel Lopez und Bernhard Osburg, sowie vom  tschechischen Investor Daniel Kretinsky, der kürzlich mit relativ wenig Geld bei TKS einstieg. Ich berichtete bereits.

Kriegt Duisburg also nochmals die Kurve und muß ein massives Ausbluten der Stadt durch den signifikanten Wegfall von Jobs vorerst nicht befürchtet werden?

Tja, dafür hat im Gegenzug ev. die Politik weitere Finanzhilfen für TKS oder wen auch immer zugesagt. Und: Vielleicht werden nun bald Lohnverzichte ins Spiel gebracht oder verringerte Arbeitsstunden, unbezahlte Überstunden halte ich für weniger wahrscheinlich ebenso Abfindungen. Irgendwo muß das dringend benötigte Geld ja herkommen (bzw. eingespart werden), wenn es nicht mit dem Verkauf von Produkten erwirtschaftet werden kann.

Eine Erhöhung der Preise für Stahl halte ich für gänzlich ausgeschlossen.

Eventuell werden auch im Zuge der Verrentung ausscheidende Mitarbeitende  nicht mehr ersetzt und ev. wird vielen Beschäftigten ein vorzeitiger Ruhestand schmackhaft gemacht.

Ich halte die neueste Verkündung für ein politisch motiviertes und damit wahltaktisches Manöver und bleibe weiterhin dabei, dass TKS in Duisburg mittelfristig keine Chance mehr hat.

Hier mal ein Beitrag von 2017 zu einem ähnlichen Fall in Duisburg. Mittendrin der inzwischen verstorbene Theo Steegmann:

https://www.wsws.org/de/articles/2017/12/16/krup-d16.html

Das Ganze hier nochmals:

https://www.deutschlandfunk.de/ofen-aus-100.html

Zitat daraus:

Niemandem sollte gekündigt werden, Vorruhestandsregelungen wurden vereinbart und Übernahmen in andere Stahlwerke.