In letzter Zeit werde ich auffallend und desöfteren gefragt, angesprochen, angeschrieben, warum ich denn kaum Kritik an der AfD oder an AfDlern äussere?
Der Grund ist ganz einfach:
Die AfD bzw. AfDler treten so gut wie gar nicht in Erscheinung, in bezug auf Duisburg, jedenfalls nicht so nennenswert bzw. nur so marginal, dass es kaum einen kritischen Ansatzpunkt gibt. An den wichtigsten Schaltstellen sitzen keine AfDler. Insofern ist die Frage berechtigt, aber im Vergleich zu den AkteurenInnen die ich hier besonders oft kritisiere bzw. die meistens Gegenstand der DUISTOP-Beiträge sind, sind AfDler lediglich marginale Spurenelemente. Noch.
Meine Enthaltsamkeit hat also nichts damit zu tun, dass ich dieser Partei und/oder ihren Mitgliedern wohlgesonnen oder wohlgesonnener bin.
Und falls mit der Frage das Gegenteil insinuiert werden sollte, so stelle ich das komplett als Totalblödsinn in Abrede, denn ich veröffentliche ja auch nichts Positives über und von AfDlern.
Und wenn ich ich schon mal dabei bin, dann möchte ich aus aktuellem Anlaß zum einen denjenigen aus der Zivilgesellschaft meinen Respekt zollen die nun auf die Strassen gehen um die Demokratie zu verteidigen oder dies zumindest einfordern, aber zum anderen warne ich davor es dabei zu belassen.
Vielmehr sollten die die uns die Lage eingebrockt haben, einen Teil sind wir selbst schuld, weil zur Wahl gehen reicht bei weitem nicht aus um demokratisch zu sein, ebenso angeprangert werden wie die AfD oder die „Rechten“, Rechtsextremen usw.
Es muss nicht ausschließlich heissen „gegen rechts“, sondern „gegen Rassismus“ und „für Demokratie“. Denn das Problem ist ja nicht allein die AfD, es ist das langjährige Versagen, Unterlassen und Aussitzen, dass es überhaupt soweit kommen konnte, dass wieder Worte benutzt und Ideen kreiert werden die wir eigentlich längst überwunden geglaubt hatten – anscheinend zumindest.
Allein am Verhalten der etablierten Parteien in Duisburg, die sich wohlfeil selbst dem demokratischen Spektrum zuordnen, sieht man doch wie schwach deren demokratisches Verhalten in Wirklichkeit ausgeprägt ist.
Dito gilt dies in Bezug auf die Verwaltungspitze.
Und ich mache gerade gewisse Erfahrungen damit auf Bundesebene u.a. mit Kühnert, Stegner (beide SPD) und Buschmann (FDP, Justizminister), dazu in Kürze mehr.
Wer DUISTOP regelmässig liest, weiss wovon ich schreibe. Und dabei geht es mitnichten lediglich um Kinkerlitzchen oder nur das verletzte Ego eines einzelnen Schreiberlings. Das hätten viele gerne.
In einer Demokratie nicht auf Fragen (hier: Pressefragen) zu antworten, aus welchem Grund auch immer, trotz bestehender eindeutiger Gesetzeslage, ist seitens derer die es besonders betrifft und die antworten müss(t)en kein Ausweis von demokratischer Gesinnung.
Mich nun eventuell in die Nähe der AfD oder Querdenker oder Querulanten zu vororten mag einfach sein, doch ist es lediglich der Ausweis eigenen Versagens und eine Form subtiler Ablenkung.
Wären die Verantwortlichen in Duisburg wirklich demokratisch, liefen sie an der Spitze jeder derzeitigen Demo, wären sie vorbildlich in puncto transparenter Führung und Rechenschaft. Kritische Fragen würden sie gerne beantworten, weil sie Fragen als Form des Interesses und Mitmachens betrachten und nicht als Form des „wasauchimmer“ in ihren Köpfen vorgeht.
Wer also auf mich zeigt, zeigt 100mal mehr auf sich selbst.
In der ersten Sendung von Carmen Miosga am Sonntag Abend in der ARD war Friedrich Merz zu Gast. Eine Sequenz fiel mir besonders auf. So sagte er sinngemäß, dass es schön wäre, wenn die vielen die nun demonstrieren in eine der demokratischen Parten wie SPD, GRÜNE, CDU usw. einträten.
Tja, warum sind denn in den letzten Jahren überhaupt so viele ausgetreten?
Und noch eine Bitte: Bevor Sie mir irgendwelche diffusen Umtriebe unterstellen, wenden sie sich doch bitte zuvor an Link, Sagurna, Mahlberg usw.!
Ganz zum Schluß noch eine kleine Nachdenksache. Im Februar 2022 sandte ich dem Bundespräsidenten eine kritische Beschreibung (als offener Brief gekennzeichnet) der Zustände hier in Duisburg. Anlaß war seine damalige Aufforderung an uns alle sich mehr für die Demokratie einzusetzen.
Ich beschrieb ihm dezidiert was ich erlebt hatte und wie ich den Zustand der Demokratie besonders auf kommunaler Ebene einschätze. Daran hat sich nichts geändert. Der Inhalt ist absolut up-to-date.
Er hat bis heute nicht reagiert, auch nicht als ich das Schreiben anläßlich der inhaltsgleichen Wortlaute von ihm zum 75. Geburtstag des Grundgesetzes* im letzten Jahr nochmals an ihn sandte.
Sein Präsidial-Büro ließ mich auf Nachfrage wissen, dass Herr Steinmeier grundsätzlich nicht auf offene Briefe antworte.
Wenn Sie in der Lage sind mir zu erklären warum ich dies nicht für eine billige Ausrede halten soll, dann kontaktieren Sie mich bitte! Ich schicke Ihnen vorab den Brief gerne zu – er wurde auf DUISTOP bisher nicht veröffentlicht. Das kommt noch – zum richtigen Zeitpunkt.
* Grundgesetz-Geburtstag – 1948 oder 1949 – je nachdem ob man den Entwurf zugrundelegt (1948) oder die Fertigstellung (1949).