Bisher hatte ich lediglich sechs Brände auf der Schrottinsel (aber nicht wo genau) seit 2010 recherchieren können. Auf meine erneute Nachfrage bei der Polizei bekam ich heute eine überraschende Antwort.
WOW!
So gab es seit 2010 genau 10 polizeilich erfasste Brände und die allesamt auf dem Gelände von TSR.
Hier die Antwort der Polizei von heute Morgen (nur der Auszug zur Zahl der Brände und zum Brandort) :
Sehr geehrter Herr Schulze,
…
Seit 2010 hat es insgesamt zehn Mal auf der Schrottinsel gebrannt (11. Sep. 2010, 8.Juli 2011, 26. Aug. 2012, 23. Mai 2014, 1. Sep. 2016, 29. März 2019, 3. Juni 2020, 3. März 2021, 23. Aug. 2021, 10. Aug. 2023) – immer bei der Firma TSR. Das Ergebnis der polizeilichen Ermittlungen ist in allen Fällen der Duisburger Staatsanwaltschaft übermittelt worden. Bezüglich weiterer Informationen darf ich Sie insofern dorthin verweisen.
i.A.
XXX
Erster Polizeihauptkommissar
Polizeipräsidium Duisburg
Leitungsstab
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Jetzt wird mir noch deutlicher bewusst warum TSR in seiner Antwort wenig Transparenz zeigte (ich berichtete bereits), warum der OB und die Feuerwehr (oberster Dienstherr ist der OB) schweigen, warum der Verband BDSV in Düsseldorf schweigt, warum mir das LANUV bestätigt hat seine Messungen hätten keine relevanten Schadstoffe ergeben, warum die Bezirksregierung bisher schweigt (Anfrage läuft in der 2. Erinnerungsphase), warum der NRW-Umweltminister (Krischer, GRÜNE) schweigt.
Vor allem auf die Frage, warum werden diese Brände nicht verhindert, mit entsprechenden Vorsorgemassnahmen?
Wir alle werden zur Vermeidung von schädlichen CO2-Emissionen ständig ermahnt und dann diese Laxheit.
Gebrannt haben dürfte ja nicht der Altauto-Schrott, also das Metall, sondern gebrannt haben dürften die Kunststoffe/Schaumstoffe/Klebstoffe die in Autos nunmal massenhaft verwendet werden.
Jetzt verstehe ich auch warum nur acht Tage nach dem Brand auf Einladung des BDSV zwei GRÜNE, u.a. MdB Felix Banarczak, bei TSR zu Besuch waren um anscheinend auszuloten welche Fördergelder man ev. locker machen könnte um die Metall-Recycling-Branche zu unterstützen die durch Rückkgewinnung und Wiederverwertung zur positiven CO2-Bilanz bei der Metallherstellung beitragen würde.
Nutzniesser u.a. ThyssenKrupp Steel(TKS) als TSR-Kunde. TKS wiederum will sich nicht zu seinen Verpflichtungen angesichts des Lieferkettengesetzes äussern. Ich berichtete bereits.
Und: Trotz der wenigen Zeit die ich habe, habe ich gerade das LANUV doch noch angefragt und um die Messergebnisse vom Brandtag gebeten:
Hallo und danke sehr,
Sie schrieben:
Alle Analysen blieben dabei unauffällig, es konnten keine relevanten Konzentrationen an Schadstoffen festgestellt werden.
Bitte lassen Sie mir die Mess-Protokolle zukommen, ich würde diese gerne mehreren Fachleuten zur Beurteilung zukommen lassen.
Eine zweite Meinung kann ja nicht schaden. Danke.
Gruß
DUISTOP
Stadtmagazin für Duisburg
Michael Schulze
Nach 13(!!!) Minuten kam prompt diese Antwort:
Lieber Herr Schulze,
da muss ich Sie leider enttäuschen. Da das LANUV im Auftrag der Stadt Duisburg tätig war, gehen die Ergebnisse auch an unsere Auftraggeberin. In welcher Form die Daten verwendet und veröffentlicht werden, wird dort entschieden. Deshalb kann ich nicht weiter ins Detail gehen.
Sie dürfen allerdings davon ausgehen, dass die Untersuchungen des LANUV unter strenger Qualitätssicherung ablaufen. Messeinrichtungen und Labore sind akkreditiert und werden regelmäßigen Audits unterzogen.
Freundliche Grüße
YYY
Fazit:
Tja an der Stelle ist dann wieder mal absolut Schluß, denn der OB verweigert mir ja wie allseits inzwischen bekannt jedwede Auskunft. Selbst jedem Vollhonk dürfte klar sein warum.
Und ich werde jetzt nochmals ganz deutlich: Der Fisch stinkt vom Kopf.
Was mich ausserdem total nervt ist der Umstand, dass wir alle auch noch die Feuerwehreinsätze bezahlt haben dürften. So sieht es das Gesetz vor, wenn nicht grobe Fahrlässigkeit oder Brandstiftung vorliegen.
Bei 10 Bränden in 13 Jahren … ich weiß ehrlich nicht was es noch braucht um mal genauer hinzugucken.
Achja, das Thema gibt es übrigens bundesweit.