Besser hören: Erfolgsstory aus Duisburg

Natural Fitting: Wie Hörgeräteträgerinnen und -träger von einer Patentlösung aus Duisburg profitieren

Das Problem: Wenn Hörgeräte nicht ausreichend individuell angepasst sind, bereiten sie ihren Trägerinnen und Trägern mitunter größere Schwierigkeiten. Eben deshalb hat die Hörwelt Duisburg GmbH ein innovatives Verfahren zur Hörgeräteanpassung entwickelt und patentieren lassen: Natural Fitting. Hiermit lassen sich Hörgeräte so bedarfsgerecht konfigurieren, dass Schwerhörigen ein detaillierteres und vollständigeres Klangbild der akustischen Realität geboten wird als mit herkömmlichen Verfahren.

Schwerhörigkeit zählt zu den häufigsten körperlichen Erkrankungen. Nach Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation WHO leiden weltweilt rund 450 Millionen Menschen darunter. Auch in Deutschland sind Gehörschäden weit verbreitet. So beziffert etwa eine bundesweite Hochrechnung der BARMER GEK aus dem Jahr 2016 den Anteil der Schwerhörigen in Deutschland auf 3,91 Prozent, während das Statistische Bundesamt im selben Jahr von vier Prozent ausging. Andere Studien und Befragungen lassen einen weitaus größeren Anteil innerhalb der Bevölkerung vermuten. Genaue Zahlen liegen aktuell jedoch nicht vor.

Klar indes ist, dass ein vermindertes Hörvermögen für die Betroffenen mit einem Rückgang der Lebensqualität verbunden ist. Besonders hart trifft es ältere Menschen – aber Gehörschäden treten immer häufiger auch bei Jugendlichen auf. Im weiteren Verlauf kann es dann beispielsweise zu beruflichen Einschränkungen kommen. Um nur einige negative Folgen zu nennen.

Um all dem entgegenzuwirken, sind von Schwerhörigkeit betroffene Menschen darauf angewiesen, dass ihre Hörgeräte und -systeme genau auf ihre jeweiligen Defizite abgepasst sind. Eben hierbei stoßen standardisierte Anpassverfahren allerdings oft an ihre Grenzen. Daher hat der Fachbetrieb für Hörakustik Hörwelt Duisburg GmbH 2017 damit begonnen seine eigene Methode entwickelt.

Das patentierte Verfahren ermöglicht einen natürlichen Höreindruck

Das 2021 beim Europäischen Patentamt erfolgreich angemeldete Anpassverfahren für Hörgeräte ermöglicht es Inhaber und Geschäftsführer Thomas Stefan Müller und seinem Hörakustik-Team, konsequent das individuelle Hörempfinden von Hörgeschädigten zu berücksichtigen.

Das bedeutet: Dank Natural Fitting können die Duisburger Hörakustiker im direkten Kontakt mit ihren Kundinnen und Kunden Schritt für Schritt abgleichen, welche individuellen Verstärkungen für welche Frequenz- und Dynamikbereiche jeweils am besten passen. Genau darin liegt der entscheidende Vorteil des neuen Verfahrens, denn die auf diese Weise konfigurierten Hörgeräte liefern einen äußerst natürlichen Höreindruck.

Der Schlüssel zur optimalen Hörgeräteanpassung ist das eigens entwickelte und patentierte Testsignal P.E.T.T.S. (Psychoacustical Equally Tempered Test Signal). Diese Neuerung innerhalb der Hörakustik sorgt dafür, dass alle vom Hörgerät verstärkten Frequenzbereiche als gleichlaut empfunden werden und vor allem leise Pegel über die Hörschwelle hinaus wahrnehmbar sind. Gängige Verfahren zur Anpassung von Hörgeräten leisten dies in der Regel nicht bzw. nur unzureichend. Zudem kompensiert die Duisburger „Patentlösung“ etwaige klangverzerrende Effekte und minimiert sowohl sogenannte Übermaskierungen als auch störende Nebengeräusche in akustisch schwierigen Umgebungen.

Trägerinnen und Trägern der per Natural Fitting angepassten Hörgeräte erhalten somit ein wesentlich detaillierteres und vollständigeres Klangbild der akustischen Realität – und zwar genau so, wie es ihren individuellen Bedürfnissen entspricht.

Natural Fitting wird nicht nur von europäischen Hörakustikern eingesetzt

Schon jetzt setzen mehr als 300 Anwender in Deutschland, anderen europäischen Ländern und Übersee das von Hörwelt Duisburg entwickelte Verfahren ein und haben damit mehr als eine halbe Million individuelle Hörgeräteanpassungen durchgeführt. Selbst in Kanada und Australien vertraut man mittleerweile auf die neue Technik aus Duisburg.

Eine kleine Erfolgsgeschichte „Made in Duisburg“, die Anfang 2015 mit der Eröffnung der ersten Niederlassung auf der Neudorfer Oststraße begann. Heute umfasst das Unternehmen elf Standorte im gesamten Duisburger Stadtgebiet sowie am Niederrhein und beschäftigt mehr als 30 auf Hörakustik spezialisierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (Stand: Januar 2023).

Hörwelt Duisburg ist Vertragspartner aller gesetzlichen Krankenkassen inklusive der Bundesknappschaft und Vertragspartner der Unfall Versicherungen (BG), wenn es um berufliche bedingte Schwerhörigkeiten oder Lärmschutz geht.

Kontakt:

Hörwelt Duisburg GmbH
Thomas Stefan Müller
Schwarzenberger Straße 43-45
47226 Duisburg-Rheinhausen
Büro: 02065 – 960 305 7

50 Jahre Thyssen-Hochofen: Nach dem Jubel kommt nun die Kritik

Gestern hatte ich eine Pressemitteilung von ThyssenKrupp Steel aufgegriffen und über ein Jubiläum berichtet. Dabei geht es um den Hochofen „Schwelgern I“ der 50 Jahre alt wurde und solange weiter betrieben wird bis eine geplante Direktreduktionsanlage im Rahmen der Transformation zur klimaneutralen Stahlherstellung ihn endgültig ablösen soll.

http://www.viewww.de/123/duistop-forum/2023/02/06/50-jahre-hochofen-schwelgern-1-der-schwarze-riese-feiert-geburtstag/

Was in dem Jubeltext nicht zur Sprache kommt waren die Folgen des Hochofens für die BewohnerInnen in Duisburg, vor allem in unmittelbarer Nähe in Hamborn.

Rund 5.000 Menschen waren sozusagen direkt davon betroffen, dass fortan nicht nur Schmutz, Gestank sondern auch Lärm ihr Leben nachhaltig beieinträchtigte.

In einem Artikel in der ZEIT vom 30. März 1973 wird dies ausführlich beschrieben.

Obwohl damals in der Nacht ein Lautstärkepegel bis maximal 35 Dezibel als zulässig galt, wurden in der Wohnnähe zum Hochofen 65 Dezibel gemessen.

Das Unternehmen verplichtete sich dann in einem juristischen Vergleich den man letztlich Einigung nannte, den Lärm innerhalb vor ein paar Monaten auf 55 Dezibel zu reduzieren.

Auf seitens der klagenden AnwohnerInnen war übrigens Rainer Enzweiler als Anwalt im Einsatz.

Das zuständige Aufsichtsamt gab in Duisburg zu etlichen Spekulationen Anlaß. Der damalige Regierungspräsident Hans-Otto Bäumer ( SPD ), in  Personalunion zugleich Chef der Gewerbeaufsicht und Mitglied des Thyssen-Aufsichtsrates, wurde in einem Antrag auf dem SPD-Bezirksparteitag Niederrhein aufgefordert, sein AR-Mandat niederzulegen, doch der Antrag fand keine Mehrheit.

Äusserst umstritten war auch das Verhalten der damaligen Stadtregierung, ebenfalls SPD, die Thyssen ebenso in Schutz nahm wie die Gewerkschaften. Hauptargument war jeweils der Erhalt und die Schaffung von Arbeitsplätzen – es war die Rede von 20.000 bis 30.000 Jobs.

In Folge von Schmutz, Gestank und Lärm verliessen seit Anfang der 60er Jahre geschätzt bis zu 80.000 DuisburgerInnen den Stadtteil bzw. die Stadt, dafür kamen rund 40.000 Gastarbeiter (Stand: Mitte der 70er Jahre).

 

 

 

50 Jahre Hochofen „Schwelgern 1“: Der „schwarze Riese“ feiert Geburtstag

Seit 50 Jahren in Betrieb und immer noch einer der modernsten Hochöfen: „Schwelgern 1“ in Duisburg, einer der größten Hochöfen in Europa.
Mit einem Gestelldurchmesser von 14 Metern und einem Volumen von 4.200 Kubikmetern setzt der Hochofen  1972 neue Maßstäbe in Sachen Größe und Leistungsfähigkeit.
Nach seiner Neuzustellung 2021 ist der „schwarze Riese“ auf dem neusten Stand der Technik auf seiner sechsten Ofenreise.

Er war der größte seiner Art in der westlichen Welt, als er vor 50 Jahren seine erste „Reise“ antrat: der Hochofen „Schwelgern 1“ in Duisburg, den die damalige August-Thyssen-Hütte am 6. Februar 1973 feierlich in Betrieb nahm. Die Thyssen-Flagge wehte an diesem Februartag auf der Gicht, und mehr als 500 geladene Gäste aus Wirtschaft und Politik bestaunten den „schwarzen Riesen“, der mit einer Kapazität von 10.000 Tonnen Roheisen pro Tag heute immer noch zu den größten Hochöfen der Welt zählt und mit seiner 110 Meter hohen Silhouette das Gesicht von Duisburg-Marxloh prägt.

Der Bundeskanzler hieß Willy Brandt, es war das Jahr der Watergate-Affäre und der ersten Ölkrise, als „Schwelgern 1“ seine Arbeit aufnahm. Der Großhochofen setzte auf einer Fläche von 25 Fußballfeldern mit einem Gestelldurchmesser von 14 Metern und einem Volumen von 4.200 Kubikmetern neue Maßstäbe in Sachen Größe und Leistungsfähigkeit. Mehr als 70.000 Kubikmeter Beton und 38.000 Tonnen Stahl wurden im Hochofen verbaut – fast so viel, wie für vier Rheinbrücken nötig gewesen wären. Im Betrieb benötigt die Anlage täglich rund 20.000 Tonnen Erz, Sinter, Koks und Kohle – den Inhalt von 20 Güterzügen mit ebenso vielen Waggons.

Dass der Hochofen „Schwelgern 1“ mehr als 50 Jahre laufen würde, konnte 1973 niemand ahnen. Trotzdem bewies der damalige Hüttendirektor Dr. Hermann Brandi bei der feierlichen Einweihung erstaunlichen Weitblick. „Wir als Eisenhüttenleute rechnen auf Jahrzehnte hinaus mit dem Hochofen und dem Oxygenstahl-Konverter als kostengünstigem Produktionsweg – auch wenn sich gleichzeitig dem Direktreduktionsverfahren unter bestimmten Umständen günstige Chancen eröffnen“, betonte er in seiner Eröffnungsrede. Wie von Brandi vorhergesagt, leistete der Hochofen Schwelgern 1 fünf Jahrzehnte lang zuverlässige Dienste.

Trotz des bevorstehenden Abschieds von der Hochofentechnologie wurde „Schwelgern 1“ 2021 für die Zeit der Überbrückung noch einmal auf den neusten Stand der Technik gebracht. Nach dreimonatigem Stillstand und der Investition eines mittleren zweistelligen Millionenbetrags schickte thyssenkrupp Steel den stählernen Koloss im Oktober 2021 mit einem herzlichen „Glückauf“ auf seine sechste und damit wohl letzte „Ofenreise“. Im Rahmen der Transformation zur klimaneutralen Stahlherstellung werden die kohlebasierten Hochöfen durch mit Wasserstoff betriebene Direktreduktionsanlagen abgelöst. thyssenkrupp Steel will den Auftrag für eine erste Anlage in Kürze vergeben. Dann wird auch der „schwarze Riese“ nach seiner letzten Reise in den wohlverdienten „Ruhestand“ gehen.

 

Wunderschöne Statue aus dem Goerdeler Park gestohlen

Die wunderschöne Statue von Pericle Fazzini aus dem Goerdeler Park wurde gestohlen. Wie die Polizei berichtet, wurde in den vergangenen Tagen, wahrscheinlich zwischen Freitag, 27. Januar, und Montag, 30. Januar, das Kunstwerk „Frau am Fluss“von Unbekannten entwendet.

Die wenig beachtete und wie so viele andere Kunstwerke in dieser Stadt nicht einmal beschriftete Statue war ein kleiner Abglanz des Schaffens eines weltberühmten Künstlers.

Die Skulptur „La Resurrezione“ („Die Auferstehung“) dürfte wohl sein bedeutendstes Werk sein. Sie ist aus einer Bronze-Kupferlegierung gegossen, misst 20,1 m × 7,0 m × 3,0 m und wiegt 80 Tonnen.

Sie steht in der Audienzhalle des Vatikans. Der Auftrag für das Werk wurde 1965 von Graf Galeassi erteilt. 1972 begann der Guss in der Kunstgießerei Michelucci in Pistoia. 1975 wurde der endgültige Entwurf angefertigt und das Werk wurde am 28. September 1977 fertiggestellt und eingeweiht.

Ich berichtete darüber in unserer Serie „Kunst im öffentlichen Raum“.

http://www.aufbruchdu.de/kunst_im_%C3%B6ffentlichen_raum_0004.html

Bleibt zu hoffen, dass das Duisburger Kunstwerk nicht Metalldieben in die Hände gefallen ist .

Hinweise nimmt die Polizei Duisburg unter der Rufnummer 0203-2800 entgegen.

Ulrich Martel

 

 

Erschließungsbeiträge: Ärger wegen Reform-Reform

Erschließungsbeiträge fallen an, wenn eine Straße neu gebaut wird und somit neue Grundstücke erschlossen werden. AnrainerInnen können von den Kommunen an den Herstellungskosten beteiligt werden – mit bis zu 90%. Wie lange die jeweilige Rechnung auf sich warten lassen darf, will die NRW-Regierung  nun neu regeln.

Man plant, dass Kommunen wieder mehr Zeit haben sollen um für den Straßenanschluss zur Kasse bitten zu können.

Die schwarz-grüne Landesregierung hat überraschend eine gesetzliche Änderung der gerade erst eingeführten Verjährungsfrist auf den Weg gebracht.

Die Kommunen müssen den Erschließungsbeitrag erst nach endgültiger Herstellung der jeweiligen Straße anteilig in Rechnung stellen. Dieser Zeitpunkt ist anscheinend irgendwie Auslegungssache, denn bis zur ordnungsgemäßen Widmung der Straße vergehen u.U mehrere Jahre.

Nachdem das Bundesverfassungsgericht eine zeitlich unbegrenzte Erhebung von Erschließungsbeiträgen für verfassungswidrig erklärt hatte, führte die vormalige schwarz-gelbe Regierung im letzten Jahr eine neue Verjährungsfrist ein: Zehn Jahre ab Befahrbarkeit der Straße, muss die Rechnung gestellt sein. Spätestens 25 Jahre nach dem ersten Spatenstich soll die Beitragspflicht entfallen.

Schwarz-Grün will nun die Verjährungsfrist auf 20 Jahre heraufsetzen und den Rest mit dem Verfall nach 25 Jahren komplett streichen.

Noch besser: Nun sollen auch andere Belastungen in die Frist einbezogen werden wie Kanalanschlussbeiträge oder die seit Jahren umstrittenen Straßenausbaubeiträge, die aktuell aufgrund eines Landesförderprogramms nicht anfallen.

 

 

Alle Jahre wieder Fremdschämen und Kopfschütteln

Mit Regelmässigkeit werden jährlich einmal die Vergütungen der in Duisburg verantwortlich Tätigen und Wirkenden in städtischen Beteiligungsunternehmen ausgebreitet.

https://rp-online.de/wirtschaft/unternehmen/duisburg-das-verdienen-chefs-von-sparkasse-stadtwerke-hafen-und-co_aid-84096637

Leider meistens ohne die vielen Nebenleistungen zu nennen, denn die können auch erschreckend verstörend sein.

In jedem Fall sind die Vergütungen regelmässig zu hoch, a) angesichts dessen was andere leisten und bekommen und b) angesichts ihrer jeweiligen mickrigen Gegenleistungen.

Nur ein Beispiel: https://www.waz.de/staedte/duisburg/stadt-duisburg-dvg-schafft-vorgaben-nicht-neuer-takt-plan-id237521251.html

Eine andere Tochter aus dem Konzernverbund der DVV, die Stadtwerke, beugt regelmässig möglicher Kritik bereits vor, in dem man sich u.a. ein TOP-Siegel zulegt bzw. in dem man es verliehen bekommt. Das geht seit Jahren so:

https://www.stadtwerke-duisburg.de/fileadmin/user_upload/Unternehmen/Auszeichnungen/Siegel_Top-Lokalversorger_Strom.png

Ich will diesmal meine Lieblingsversagenden verschonen, sondern zu einer weiteren Gruppe an Großverdienenden kommen, die überhaupt nie erwähnt wird, denen ich aber bereits mehrfach auf die Pelle rückte.

Gemeint sind die Spitzenverdienenen in den etlichen Sozialunternehmen und gGmbHs in dieser Stadt. Denn wo es Menschen massenhaft schlecht geht sind sie meist recht fix zur Stelle und machen Millionenumsätze.

Regelmässig habe ich dort angefragt und regelmässig gibt es keinerlei Reaktion geschweige denn eine dezidierte Antwort.

Und dass, obwohl die grossen Organisationen mit ihren vielen kleineren regionalen Töchtern sich sogar Kodices auferlegen die besagen, dass diese Vergütungen eigentlich offengelegt werden sollen. Nur wird das in den einzelnen örtlichen Ablegern nicht gemacht und die Antwort aus den Bundeszentralen (die antworten wenigstens) ist dann regelmässig, dass es sich lediglich um einen Wunsch aber keine Pflicht handelt.

Das Perfide daran ist ausserdem die meiner Meinung nach schamlose Ausnutzung der Gutwillig- und Gutmütigkeit von zig Ehrenamtlichen.

Denn würde bekannt wieviel die TOP-Leute (LOL) erhalten, würden sich Ehrenamtliche ev. mal Fragen stellen. So geschehen vor einiger Zeit im Falle wfbm/Rogg.

Frau Rogg sorgte auch mit Siegeln für gute Stimmung, u.a. wurde die wfbm mit dem TopJob-Siegel ausgezeichnet.

Die Gebag bekam den Polis-Award.

Wer z.B. bei Focus oder Welt anruft kann sich eine ganze Armada an Siegeln zulegen. Kostet allerdings.

Und letztendlich nicht zu vergessen die Unterwürfigkeit der hiesigen Kollegenmedien. Deren Protagonisten, ich kann es nur immer wieder betonen, aus Gründen meistens ziemlich zahnlos berichten. Und wenn sie es doch mal leise krachen lassen, dann m.E. nur weil es absolut unvermeidlich ist.

Das könnte z.B. daran liegen, dass demnächst wieder in der PR-Abteilung eines städtischen Unternehmens eine Stelle frei wird. Und diese Jobs werden fürstlich vergütet – womit sich an dieser Stelle ein Kreis des gegenseitigen Hochjubelns schliesst. Ein anderer Kreis sind die regelmässigen Rückgriffe bei Vergaben von Chef- und Leitungsposten auf altgediente und wohlverdiente ParteikollegenInnen.

Schlußendlich darf man sich nicht wundern wenn die Vergütungen derart hoch sind.

Das alles gepaart mit den Eigenaussagen der betreffenden Führungskäfte, dass sie so gut bezahlt werden müssen, da ja die „freie Wirtschaft“ noch besser bezahle, würde ich dem ein oder anderen mal testweise in Aussicht stellen sich doch dort zu bewerben.

Schlußfrage also: Würde sich wirklich niemand auf solche Posten bewerben, wenn es weniger Geld gäbe oder wenn die höhere Bezahlung an ECHTe Erfolgsindizes gekoppelt wäre?

 

 

Bääm – ersetz‘ Berlin durch Duisburg und es könnte durchaus hier passieren!

Ich habe bereits etliche Male über die Unfähigen in Duisburg geschrieben, in Berlin zeigt sich diese Unfähigkeit der Verantwortlichen anscheinend noch deutlicher. So habe ich mich anläßlich eines wirklich köstlich amüsanten Textes von Spiegel-Autor Nikolaus Blome daran gemacht die Angelegenheit um die sich sein Artikel dreht mal zu rechechieren, denn anfangs dachte ich der Mann übertreibt.

https://www.spiegel.de/politik/deutschland/berlin-vor-der-wahlwiederholung-entmuendigt-diese-stadt-a-2e5353e1-3ca7-4912-b0e4-6e8888f916cc

Mitnichten, nach fünfjähriger(!!!) Planungs- und Bauzeit hat man inkl. 50.000 EURO Kosten drei pisselige gendergerechte Missoirs und Pissoirs an einem markanten Ort, dem sog. Kotti, aufgestellt.

https://www.berliner-kurier.de/berlin/baeaem-da-ist-das-ding-so-spottet-das-netz-ueber-die-kreuzberger-toiletten-am-kotti-mit-missoir-und-pissoir-li.295676

Kommentiert von der grünen Bezirksbürgermeisterin mit den Worten:

„Bääm das ist das Ding – auch das ist Kommunalpolitik …“

Bei uns in Duisburg sind vor allem die Stadt-Vermarkter DuisburgKontor und DBI diejenigen denen ich ganz besondere „Gags“ wie in Berlin zutraue. Aus Mangel an ECHTen Ideen und Innovationen feiern sie u.a. Wurstbudenneueröffnungen und Matjes-Märkte ab als seien es die Hightlights schlechthin.

Ich traue ihnen auch ein Gewinnspiel zu bei dem ein Goldklumpen gefunden werden muß der sich unter einem Pflasterstein auf der Königsstasse befindet.

 

 

 

Heimat-Box geht in die 2. Runde

Das Projekt „Heimat-Box“ geht ab sofort in die zweite Runde. Mit der Heimat-Box unterstützt das NRW-Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung die spielerische Vermittlung von Wissen über die vielfältigen Aspekte von Heimat in Nordrhein-Westfalen.
Für die Neuauflage sind alle Kinder und Jugendlichen in NRW aufgefordert, bei der Gestaltung der Box mitzumachen. Bis zum 3. März 2023 können sie ihre Ideen per E-Mail an heimat-box@mhkbd.nrw.de einreichen.

Laut Ministerium war die erste Auflage eine Erfolgsgeschichte: Mit rund 9.000 Exemplaren ist sie fast vergriffen.

Von Kindern und Jugendlichen für Kinder und Jugendliche. Ob witzig, originell, geistreich, überraschend oder ein Mix aus allem: Die besten Vorschläge werden ihren Platz in der neuen Heimat-Box finden. Was sind die Orte, Gebäude, Werte, Tiere, Traditionen, oder was auch immer, das zu unserer Heimat Nordrhein-Westfalen gehört?

Die Neuauflage der Heimat-Box soll im zweiten Halbjahr 2023 erscheinen. Sie wird kostenlos an alle interessierten Schulen, Vereine oder auch Privatpersonen verschickt.

Weitere Informationen zum Aufruf sind hier zu finden: https://www.mhkbd.nrw/Aufruf-Heimat-Box

 

In eigener Sache: DUISTOP bewerten

Nachdem ich bereits vor langer Zeit das DUISTOP-Forum deaktiviert habe, weil dort viel zu viel Schwachsinn auflief – von Allen Arten an Werbung bis Zu übelsten Beleidigungen u.v.m.- habe ich mich dazu entschlossen ab sofort zumindest eine Bewertungsmöglichkeit anzubieten. Auf der Startseite befindet sich dazu halbrechts oben ein Button von www.webwiki.de.

Wer will kann also davon Gebrauch machen. Im positiven wie im negativen Sinne, ich rechne mit allem und mit nichts was mich noch vom Hocker hauen kann.

Bewertungen zu duistop.de

Heissa, jetzt wird’s ernst: Initiative ruft zum Zahlungsstreik auf.

Heute ist mir eine interessante Mail ins Haus geflattert – voll auf meiner Wellenlänge. Bevor Sie aber nun den Text in Gänze lesen, schauen Sie sich ev. dies hier an:

https://daserste.ndr.de/panorama/archiv/2023/Das-Klima-und-die-Reichen,klimareiche100.html

https://www.spiegel.de/wirtschaft/deutsche-wirtschaft-energiekrise-und-geopolitik-spaltet-konzerne-a-25d3d161-6e6a-4a23-a1d3-d4950ae18e4a

https://www.rnd.de/politik/neue-zahlen-jeder-dritten-frau-in-vollzeitarbeit-droht-spaeter-mini-rente-TY3OYCA5ZRHXZE4P2TKDIP4VSM.html

So, und nun geht’s los:

WIR ZAHLEN NICHT! ENERGIEKOSTENABZOCKE STOPPEN!

Nach dem englischen Vorbild wurde wegen der hohen Energiepreise jetzt auch in Deutschland eine Bürgerinitiative gegründet und zwar mit dem Motto

„WIR ZAHLEN NICHT“

Machen Sie mit, auch wenn Sie sich das ZAHLEN noch leisten können! Viele Arme in Deutschland, besonders viele Rentner und Rentnerinnen haben heute oftmals nur noch diese Wahl: essen oder heizen.

https://wirzahlennicht.info/

Schluß damit, fordert die frisch gegründete Initiative und ruft dazu auf, die Überweisungen für Strom zunächst stark zu reduzieren und später ev. komplett einzustellen.
Die Idee dahinter: Wenn die Menschen ihre Stromrechnung wegen explodierender Kosten nicht mehr begleichen „können oder wollen“, sollen sie es nicht mehr tun. Oder nur noch das Geld überweisen, was ihrer Meinung nach die Energie auch wert ist.

Wie das geht, erlebt man dieser Tage in Großbritannien, wo die Kampagne „Don’t Pay UK“ schon seit längerem für Aufsehen sorgt und die in derselben schwarz-gelben Aufmachung auftritt wie jetzt auch die deutsche Initiative.

Zum Stichtag am 1. Dezember 2022 waren auf der Insel fast 260.000 Verbraucher in den Zahlungsstreik getreten. Und es könnten noch viel mehr werden.

Umfragen im Sommer ergaben, dass drei Viertel der BritenInnen von der Aktion gehört hatten und über drei Millionen dachten darüber nach sich ihr anzuschließen. Das macht anscheinend Eindruck: Eine angebliche interne Präsentation des E.on-Konzerns beziffert bereits die möglichen Verluste im Falle einer Massenbeteiligung und warnt vor einer „existenziellen Bedrohung“. Prompt blies man zum Gegenangriff und spannte dafür sogar Wohlfahrtsorganisationen ein, die seither mit dem Argument der  Energieschulden Ängste verbreiten: Wer nicht zahlt, macht alles nur noch viel schlimmer.

Aber geht es denn noch schlimmer?

Viele Menschen klagen bereits über Existenzangst die sie handlungsunfähig und krank macht. Für ebenso viele reicht das Geld nicht einmal zum Kauf von Lebensmitteln, die Verdoppelung der Stromkosten ist dann der Todesstoß.

Es werden noch mehr Energiesperren befürchtet, dazu Menschen die in ihren Wohnungen Feuer machen, alles mögliche in den Kamin schmeissen oder sich aus Verzweiflung das Leben nehmen.

Schon 2021 hätten Millionen Menschen Probleme gehabt, ihre Stromrechnung zu bezahlen, hunderttausenden Haushalten sei die Leitung gekappt worden.

Und währenddessen fahren Energiekonzerne eine Milliarde nach der anderen ein. Wie ist so etwas möglich, während sonst überall der Notstand herrscht?

Schuld sei das sogenannte Merit-Order-Prinzip, nach dem sich der Preis für Strom am kostspieligsten Kraftwerk bemißt, das Energie ins Netz einspeist. Egal wie billig der Brennstoff sei, am Ende erhielten alle Anbieter den Preis des teuersten Strom-Produzenten.

Weil die Kosten für Gas massiv angezogen hätten, gehe auch der Preis für Strom durch die Decke. „Und dieser Preis ist immer wieder um mehr als das Zehnfache höher als die tatsächlichen Kosten“, erläutern die Verantwortlichen der Initiative.

15 Cent und nicht mehr

Das bedeutet außerdem: Die Hauptverantwortlichen für die Preistreiberei sitzen in der Fossilindustrie, die mit ihrer schmutzigen und teuren Energiegewinnung marktbestimmend ist und dafür noch fürstlich belohnt wird. Aber auch Betreiber von Windparks und Großsolaranlagen profitieren,  oftmals auch die Fossilindustrie, weil sie trotz des eigentlich sehr viel günstiger erzeugten Stroms trotzdem die Preise des teuersten Einspeisers kassieren dürfen.

Die Regierung versucht die Kosten des Scheiterns der langjährigen energie- und klimapolitischen Strategie auf die ganze Gesellschaft abzuwälzen, nachdem die Gewinne längst privatisiert wurden.

Die nun gestartete Kampagne hat deshalb vier konkrete Forderungen:

akuter Schutz für alle vor Stromsperren, einen Festpreis von maximal 15 Cent pro Kilowattstunde, 100 Prozent erneuerbare Energie und die Vergesellschaftung der Energiekonzerne

Nur: Wenn 1.000 Leute den Aufstand anzetteln, kann das nicht klappen. Also muss der Zahlungsboykott eine Massenbewegung werden. Die Schwelle sei angeblich eine Million Menschen. Erst wenn sich so viele Menschen zum Mitmachen bereiterklärt haben, wird mit dem eigentlichen Streik begonnen.

Bei dieser „kritischen Masse“ würden Stromsperren technisch und kostenmäßig zu aufwendig.

Dafür müssen Techniker die Zufuhr abklemmen, was Kosten verursache. Das kann also klappen, denn schon 2021 wurden laut Bundesnetzagentur bundesweit vier Millionen Stromsperrandrohungen ausgesprochen, aber nur in rund 240.000 Haushalten wurde der Strom auch wirklich abgesperrt.

Düstere Wohnungen, beheizte Pools

In einem ersten Schritt sollen die Abschlagszahlungen auf 15 Cent pro Kilowattstunde gesenkt werden. Dann wenn damit nichts bewirkt wird sollen die Zahlungen komplett ausgesetzt werden.

Wieso 15 Cent? Antwort: Den aktuellen Produktionspreis beziffert die Initiative mit 7,5 Cent pro Kilowattstunde und weitere 7,5 Cent setzt man für die Netzentgelte an. Es fehlen nur noch Abgaben und Steuern.

Letzteres will man nicht bezahlen, denn einheitliche steuerliche Abgaben für alle sind sozial ungerecht und belasten diejenigen am meisten, die am wenigsten haben. Ein Ausgleich dafür soll über Vermögens- und Erbschaftssteuern ausgleichen werden.

Noch 997.000 bis zur Zielmarke

Und die Erfolgsaussichten? Dazu zwei Beispiele: In den 1970er Jahren hatten sich hunderte niederländische Haushalte geweigert mit einer zusätzlichen   Gebühr neue Atomkraftwerke zu finanzieren. Daraufhin sei die Abgabe abgeschafft worden. Nach Ankündigung einer Strompreiserhöhung um 70% hätten ebenfalls in den 70ern in der italienischen Lombardei fast 20.000 Arbeiter beschlossen, die Hälfte ihrer Rechnungen nicht zu begleichen. Die Erhöhung wurde danach stark reduziert.

Wer mitmachen will kann sich auf der Webseite völlig unverbindlich mit E-Mail-Adresse und Postleitzahl anmelden.

Zur Zeit sind es allerdings erst knapp 3.000.

Ich bin gespannt ob sich die hohen Gas(be)stände in unseren Speichern bald auf den Gaspreis und damit auch auf den Strompreis auswirken (Merit-Order). Wahrscheinlich erst mit jahrelanger Verzögerung. Ein Schelm wer Absicht dahinter vermutet.

Ich würde das Ganze noch mit einem Parteien-Boykott verbinden:

nicht beitreten,

sofort austreten,

sämtliche Zahlungen einstellen

und zur Wahl gehen aber nur Parteilose wählen

Denn ich bin der Meinung, vor allem das derzeitige Parteiensystem sowie die partei-internen Strukturen haben zu der Politik geführt die wir heute haben und die solche Probleme bereiten. Allein schon der sog. Fraktionszwang ist ein permanenter Verstoss gegen das Grundgesetz (§38/1).

Dass sich Wohlfahrtsverbände u.U. von Energiekonzernen einspannen lassen halte ich für durchaus einfach erklärbar. In diesen Verbänden „sitzen“ nicht selten Parteimitglieder auf sehr gut dotierten Posten. Tja und in Aufsichtsräten von Konzernen ebenso.