Konrad Adenauer hat einmal gesagt: Es ist gut, wenn einem viel einfällt und man es wohl formuliert in die Welt setzt, aber es ist besser, einen Gedanken zu haben und ihn klar durchzusetzen.
Beim DBI-Boss Rasmus Beck ist von letzterem seit seinem Amtsantritt nichts zu merken. Nun hat er sich in einem Podcast zu Duisburgs Zukunft geäussert. Mal wieder.
Schwerpunktmässig zur Entwicklung (in) der City. So schlägt er vor mehr Studierende in die City zu holen indem u.a. dort UNI-Gebäude entstehen. Anscheinend ein Vorschlag den auch schon andere vor ihm gemacht haben.
Und er sieht die City künftig nicht mehr als bloße Ansammlung von Läden, sondern als Ort von und für Kultur, Gastronomie, Freizeit und Events. Klingt doch wahnsinnig zukunftsweisend. Nee, tut’s nicht.
https://www.waz.de/wirtschaft/wirtschaft-in-nrw/zwei-warenhaeuser-duisburg-reagiert-auf-die-galeria-krise-id237171161.html
Das klingt erst einmal irgendwie dümmlich einleuchtend. Vor dem Hintergrund eines wachsenden Online- und Lieferservice-Marktes, der stationäre Läden zunehmend überflüssig macht, sind alle Angebote die eben nicht geliefert werden können natürlich als naheliegender Ersatz zu betrachten. Dazu braucht man nicht viel Grips oder gar studiert zu haben.
Denn natürlich gibt es auch weiterhin das Bedürfnis der Menschen sich mit anderen real (nicht online bzw. virtuell) zu treffen um gemeinsam etwas zu erleben.
Was ich merkwürdig finde ist die Idee mit den UNI-Gebäuden in der City. Wozu baut man oder lässt es zu, dass eine Verwaltungshochschule mit genau der Anzahl an Studierenden die Beck sich wünscht (2.000) an der Wuhanstrasse entstand? Und wozu plant man für 6-Seen-Wedau den Neubau eines riesigen UNI-Campus?
Und merkwürdig finde ich auch, dass die Stadt bzw. DuisburgKontor doch angeblich viele erfolgreiche Events veranstaltet bzw. veranstalten lässt, ich lese immer nur Jubelmeldungen, was meint Beck also konkret mit seiner Forderung nach Kultur, Gastronomie, Freizeit und Events? Noch mehr davon was DK bereits macht oder …?
Spätestens an dieser Stelle tritt bei mir der inhaltliche Leerlauf ein der immer eintritt wenn ich mich mit Äuserungen der hiesigen Vollversagenden beschäftige. Man kann ihren Worten einfach nichts Sinnvolles oder gar Begeisterndes abgewinnen.
Beck und Co. sollten vllt. mal darüber nachdenken wirklich was Neuartiges und Einzigartiges zu kreieren, wozu sonst brauchen wir all die Typen wie ihn, die nur nachplappern was andere vorkäuen und was man jeder City in Deutschland Einheitsbrei-artig andienen kann, weil alle die selben Probleme haben? Jahrelang Cities mit Filial- und Franchiseketten zu pflastern war eben flächendeckend keine gute Idee.
Wie wäre es mal mit etwas ECHT Disruptivem?
Und vor allem wie wär’s mit nachhaltigen Begleitmaßnahmen wie z.B. Autos komplett aus der City zu verbannen?
Zum Schluß noch dieser Hinweis: Beck spricht auch davon mit den Verantwortlichen für die möglichen Schliessungen von Karstadt-/Kaufhof-Filialen in Kontakt zu sein.
Tja, das soll wohl so klingen als hätte er dabei irgendeinen Einfluss (Zitat: „gute Ausgangsposition“). Nee, hat er nicht. Die entscheiden im Januar locker ohne ihn.
Weshalb er gleich anfügt (Zitat): „Wir hoffen, dass es an der Düsseldorfer Straße eine Nachfolgelösung geben kann.“ Mal wieder ein Satz aus dem Lehr … äh … Leerbuch der komplett sinnentleerten Schwachsinnssätze, die einer wie Beck sagt, wenn er nichts zu sagen hat.
Fazit:
Wenn er schon im Podcast sagt, dass der Lebenszyklus eines Warenhauses nicht mehr richtig funktioniert, warum sagt er dann nicht deutlich und öffentlich und konkret in Richtung Karstadt /Kaufhof, dass die ihre beiden Läden in Duisburg schliessen sollen – sozialverträglich?
Ich weiß, dass trifft die dortigen Beschäftigten hart, was mir auch leid tut, aber Veränderungen sind immer auch mit Verlusten verbunden.